Primitive Lüfersteuerung nachrüsten MAG Schweißgerät Merkle ME 150 LK

Diskutiere Primitive Lüfersteuerung nachrüsten MAG Schweißgerät Merkle ME 150 LK im Forum Projektvorstellungen im Bereich Anwendungsforen - Moin, Da ich sowieso einen Thermoschalter an meinem Merkle tauschen wollte, habe ich gleich die Gelegenheit genutzt einen Lüfter nachzurüsten...
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Lukas2046

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Moin,

Da ich sowieso einen Thermoschalter an meinem Merkle tauschen wollte, habe ich gleich die Gelegenheit genutzt einen Lüfter nachzurüsten. Das lässt sich auch in jedem anderem Schweißgerät so umsetzten. Je nachdem wo ihr den Lüfter verbauen wollt muss der saugen oder blasen. Weil mein Lüfter oben angebaut wird, muss er die warme Luft raus saugen.
Beachtet die 5 Sicherheitsregeln, wem das nichts sagt Finger weg oder macht es mit einem Elektriker.

Das braucht ihr:
-einen Lüfter 230V
(man kann auch einen PC Lüfter nehmen und diesen über die Steuerspannung des Schweißgeräts versorgen, wenn der Hilfstrafo das hergibt)
-einen Thermoschalter zwischen 40-50 Grad als Schließer
-bisschen Kabel und z.B. Wago Klemmen
-6,3mm Flachstecker
-Wärmeleitpaste
-Schrauben passend zum Thermoschalter und Lüfter
(-Relais)
(-Glimmerscheibe)

Nun zum Vorgehen:

1. Erstmal macht man das Schweißgerät auf und guckt es sich in Ruhe an, wo die Bauteile am sinnvollsten platziert werden können. Hierzu guckt ihr wo die Zuluft und Abluftöffnungen sitzen, in meinem Fall ist die Zuluftöffnung direkt unterm Trafo und fällt daher raus, weil zu wenig Platz. Dann guckt ihr wo der Thermoschalter plaziert werden sollte, hierfür bietet sich natürlich der Kühlkörper vom Gleichrichter oder der Trafo an. An meinem Schweißgerät war sogar schon ein zweites Gewinde im Kühlkörper, leider hab ich keine Thermoschalter mit Stehbolzen gefunden, also mussten zwei Gewinde gebohrt werden. Jetzt könnt ihr schonmal den Lüfter und den Thermoschalter montieren.

2. Nun kümmern wir uns um die Spannungsversorgung. Erstmal ein kleiner Hinweis, kauft hochwertige Thermoschalter mit der entsprechenden Durchschlagfestigkeit, sonst habt ihr im theoretischem Worstcase Netzspannung am Schweißdraht. Wer ganz sicher sein will, kann noch eine Glimmerscheibe unterm Thermoschalter verbauen oder sich Steuerspannung abgreifen und den Lüfter per Relais schalten.
Jetzt suchen wir uns erstmal eine geschaltene Phase für die Versorgung, z.B. vom Hauptschalter, diese greifen wir ab und führen sie weiter zu unserem Lüfter und schalten den Thermoschalter dazwischen in Reihe. Ist das erledigt brauchen wir noch Neutralleiter und PE, die kann man sich an der Klemmstelle von der Zuleitung holen, wer einen zweipoligen Hauptschalter hat, holt sich natürlich von da den Neutralleiter.
Man kann den Thermoschalter bzw. den Lüfter auch an die Dauerphase klemmen, da die Bimetallthermoschalter eine Schalthysterese von 20 Grad haben, würde ich das aber nicht empfehlen. Sonst muss man im Sommer immer das Schweißgerät aus der Steckdose ziehen, damit der Lüfter ausgeht.

3. Das war’s eigentlich auch schon, wer will kann es jetzt nochmal mit dem Multimeter alles durchmessen. Ansonsten Schweißgerät auf höchste Stufe und ein paar Nähte ziehen und hören ob der Lüfter auch angeht.

Bei mir hat es ungefähr 3 Stunden gedauert, ich hab mir aber viel Zeit gelassen und musste außerdem öfters in den Keller, weil ich Werkzeug vergessen hatte. Ich hab es gemacht in der Hoffnung, dass sich die Einschaltdauer etwas erhöht und sich etwas weniger Dreck im Schweißgerät ansammelt.

Gruß Lukas
 

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Hallo Lukas
Zunächst mal ein Danke fürs Präsentieren. Aber...

Die Einschaltdauer wird im Wesentlichen durch den Transformator bestimmt.
Daher ist es für dessen Lebensdauer nicht hilfreich wenn Du mit dem Thermostat die Temperatur des im Luftstrom liegenden Gleichrichters erfasst.
Der Thermostsat sollte daher an den Trafo. Entweder außen auf die Wicklung geklebt oder am Kern angebracht werden.
Dann sollte der Lüfter den Trafo direkt anblasen. Am besten von der dem Thermostat abgewandten Seite.

PS
 
Danke für deine Kritik, den Lüfter am Trafo verbauen wäre besser gewesen, das stimmt. Aber wie schon gesagt es ist halt vom Bauraum darunter etwas knapp, es wäre vielleicht gegangen, wenn ich den Trafo ausgebaut hätte, das Schweißgerät ist aber aus den 80ern und das mache ich nicht ohne Not wegen der Isolierung.
Der originale Thermoschalter für die Übertemperatur sitzt auch am Gleichrichter, daher hab ich den für den Lüfter auch dahin gemacht. Am Trafo sitzt tatsächlich original kein Thermoschalter.
Ich hab aber noch einen Schließer mit 40 Grad über, den werde ich dann nochmal am Trafo anbringen und parallel schalten. Bei der nächsten Bestellung werde ich dann auch noch einen Öffner mit 90Grad mitbestellen und diesen auch am Trafo anbringen und in Reihe zum anderen Öffner machen.
Ansonsten, jetzt mal rein physikalisch gesehen, passt die Lüfterstellung auch, unterm Trafo sind ja auch Lüftungsschlitze, wenn alle Verkleidungen dran sind liegt der Trafo auch im Luftstrom.
 
Ansonsten, jetzt mal rein physikalisch gesehen, passt die Lüfterstellung auch, unterm Trafo sind ja auch Lüftungsschlitze, wenn alle Verkleidungen dran sind liegt der Trafo auch im Luftstrom.
OK
Das geht aus den Bildern natürlich nicht hervor aber so wird der Trafo beim Betrieb des Lüfters natürlich top gekühlt. Der 40° Schalter ist fürs Zuschalten des Lüfters in Ordnung. Allerdings wird dieser dann vermutlich fast durchlaufen.
Mit dem angedachten 90° Schalter als ÜT- Schutz liegst richtig.

PS
 
Zuletzt bearbeitet:
OK
Das geht aus den Bildern natürlich nicht hervor aber so wird der Trafo beim Betrieb des Lüfters natürlich top gekühlt. Der 40° Schalter ist fürs Zuschalten des Lüfters in Ordnung. Allerdings wird dieser dann vermutlich fast durchlaufen.
Mit dem angedachten 90° Schalter als ÜT- Schutz liegst richtig.

PS
Ja das bekommt man auch schlecht fotografiert, dann kommt noch dazu, dass der Dreck der Jahrzehnte sich da unten abgesetzt hat und alles recht schwarz ist:lol:
Am sinnvollsten wäre es wahrscheinlich die Thermoschalter zu kleben, dazu bräuchte ich natürlich den passenden Kleber (wärmeleitfähig und am besten elektrisch isolierend). Loctite 315 ist mir dann doch etwas zu teuer für eine Anwendung. Gibts da Empfehlungen??
Gegen das Durchlaufen könnte man ja ggf. Thermoschalter mit einer kleineren Hysterese verbauen, falls es sowas gibt. Ich musste schon gut suchen, damit ich einen 50Grad Schließer finde:roll:
Ansonsten kann ich auch damit leben.

Gruß Lukas
 
dazu bräuchte ich natürlich den passenden Kleber (wärmeleitfähig und am besten elektrisch isolierend).
Wie grad in einem anderen Thread geschrieben wäre hier mein Lieblingskleber Pattex Stabilit.
Der hält locker 100° aus. Mit dem habe ich in meiner Stromsenke PT100 Sensoren auf Aluminium verklebt.
Wie gut der bei Netzspannung auf Dauer isolierend bleibt kann ich nicht sagen. Das kommt am Ende wohl auch auf die umgebende Feuchtigkeit an, da Epoxydkleber immer auch ein wenig hygroskopisch ist.
Richtig isolierend sind wohl PU-basierende Zweikomponentenkleber die auch zum Verguss von Kabelmuffen verwendet weren.

PS
 
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