Nur mit Gewerbeschein!

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Alfred

Alfred

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Hallo,
als ich mal wieder beim Autohändler nach Rabatt fragte - diese Antwort. Ebenso beim Büroartikler Viking direkt, DHL usw.
Was hindert einem eigentlich daran einen Gewerbeschein beim Amt für öffentliche Ordung für ca. 15 € zu beantragen und dann die Rabatte mitzunehmen. Man muss ja keine Umsätze machen bzw. kann man dies dann beim Finanzamt so erklären. Das Gewerbe wäre dann "Ersatzteile und Waren aller Art" :D
 
@ Alfred:
Na dann probiere es mal aus. Du wirst staunen, was für ein Rattenschwanz da dran hängt.

> Man muss ja keine Umsätze machen bzw. kann man dies dann beim Finanzamt so erklären.

Bei diesen Erklärungsversuchen möchte ich gern mal Mäuschen sein - hihihi.

Im übrigen wirst Du ja Umsätze machen. Die Rechnungen werden auf Deine Firma ausgestellt, andernfalls gibt es auch keinen Rabatt. Man kann zwar mal eine Zeit lang nur Verluste einfahren, aber lange schaut sich Gierschlund Staat das nicht an und unterstellt Dir "Liebhaberei" oder sowas. Jo, und dann drehen sie Dir den Hahn zu - beim nächsten Versuch bzgl. Gewerbeschein wird es dann schwierig. Ach ja, die Steuern sofern daraus welche offen geblieben sind, bezahlst Du natürlich privat nach. Ich kenne ein paar Leute, deren private Insolvenz im wesentlichen auf Steuerschulden und anderen staatlichen Abgaben aus einer gescheiterten Selbständigkeit resultiert. Das geht z.B. in der Baubranche ganz schnell - ein paar Rechnungsausfälle (diesbzgl. Rechtssicherheit kannst Du vergessen bzw. sie kommt auf jeden Fall zu spät, zudem ist oft der Staat selbst der säumigste Zahler und bei der Aufteilung von Insolvenzvermögen das erste Schwein am Trog), dann die Leute einen Tick zu spät entlassen - da gibt es ja auch Gesetze, ein paar Kredite... - und ein wenige Monate zuvor scheinbar florierendes Unternehmen ist pleite.

Mauscheln ist auch keine gute Idee. Ich erinnere noch mal: Überwachungsstaat ohne Bank- und Kommunikationsgeheimnis, ohne Datenschutz und mit Vernetzung aller Finanzdaten - aus genau diesem und keinem anderen Grund. Und das ist nur der Anfang. Bald werden Bewegungsprofile auf der Basis verschiedener Techniken dazu kommen. Damit sollte man dann selbst bei der "kreativen Fahrtenbuchführung" des angeblich nur geschäftlich genutzten PKW sehr, sehr vorsichtig sein.

Ansonsten hast Du mit einer Gewerbeanmeldung außer dem Staat schlagartig noch jede Menge anderer Parasiten an den Hacken. Als besonders übel erwähne ich mal die IHK.

Viking:
Einerseits da bestellen und andererseits nach Rabatt fragen - komisch, denn das ist doch eine ganz schlimme Apotheke. Zwar bequem, denn die haben vieles, aber sparen sieht doch etwas anders aus.

Autohändler:
Nun, privat sollte man sich das mit den Neuwagen - auch noch vom deutschen Händler - gründlich überlegen, wenn man sparen will. Das ist auf keinen Fall wirtschaftlich, sondern eben ein Luxus. Selbst bei gewerblicher Nutzung ist die Wirtschaftlichkeit nicht immer gegeben. Es kommt darauf an, wie viel man geschäftlich fährt und ob man ein weiteres privates Fahrzeug besitzt. U.U. ist die Abrechnung der geschäftlichen Nutzung des privaten Fahrzeuges auf Fahrtenbuchbasis die bessere Wahl.

15 Oiro für den Gewerbeschein:
Soso, kostet es das heute? Ich meine, seinerzeit 10 DM bezahlt zu haben. Wie ich doch immer sage: Der Staat = Preistreiber Nr. 1

Wenn ich Dir einen Rat geben darf: Laß es sein - damit spielt man besser nicht rum.
Im übrigen dachte ich, daß Du ein Gewerbe hast - "Vermietung und Verpachtung", nehme ich an, oder wie machst Du das? Darüber kannst Du doch allerlei abfackeln. Aber nicht übertreiben. Wenn Du erst einmal den Argwohn der Steuereintreiber geweckt hast, wird es u.U. bitter.

Gruß
Thomas
 
Hallo,

wenn Du genügend Vorteile aus dem Gewerbe siehst, mache es!

Ich kenne Leute, die haben das nur wegen dem Schein für die Metro gemacht...

Allerdings ist es schon so, dass Rechnungen dann auf das Gewerbe ausgestellt werden (müßten), was aber nicht immer durchgezogen wird.

Wenn Du dann diese Rechnungen in irgendeiner Form geltend machen möchtest, kann es kniffelig werden: Z.B. die Rechnung über 20 Ordner von Viking für Alfred Enterprises kann nicht ohne weiteres bei den Werbungskosten für Alfred beigefügt werden.

Steuerliche Dinge kannst Du - bei Kleingewerbe - im Rahmen Deiner normalen Einkommensteuererklärung erledigen (Einkünfte aus selbständiger Arbeit)

Das Finanzamt kann Dir die Bude nach drei Jahren wegen "Liebhaberei" zumachen.
Das tun die aber nur dann, wenn Dich der Teufel reitet und Du gleich alle Abschreibungsmöglichkeiten nutzt

Machst Du - beispielsweise - drei Jahre lang 5000€ Umsatz und "baust" damit 3000€ Verlust, haben die Dich natürlich nicht mehr lieb und unterstellen "Liebhaberei", denn die kostet Steuern die Du für die sonstigen Einkünfte zahlen müßtest!

Zu viele gehen diesen Weg, deswegen reagiert das Finanzamt überhaupt...
Beim nächsten Gewerbeschein bringt das aber keine Probleme mit sich, das Gewerbe muß nur einen anderen "Zweck" haben.

Machst Du gar keinen oder nur geringen Umsatz, oder - viel wichtiger - hast keine Verluste, bzw. - noch besser - zahlst vielleicht sogar ein paar Piepen Steuern, kann Dein Gewerbe problemlos das 100jährige Jubiläum feiern!

An Parasiten gibt es IHK, GEZ und die Müllabfuhr. Zumindest hier in Ratingen wurde ich behandelt, als wollte ich einen mittelständischen Produktionsbetrieb aufmachen und hätte entsprechende Müllentsorgungsresourcen zu ordern.
Aber ein kurzes, freundliches Schreiben hat das aus der Welt geschafft.
IHK ist lange her, mittlerweile bin ich Zwangsmitglied, weil wir von dem Gewerbe leben.
Damals gab es zwei Freibeträge, einmal 8000DM und einmal 15000DM Umsatz. Bei unter 8000DM wurde man von denen aus der Liste gestrichen, bei unter 15000DM konnte man sich vom Beitrag befreien lassen, dies allerdings alle zwei, drei Jahre neu.

Das läuft heute noch genauso, nur die Zahlen kann ich Dir nicht nennen.

Und GEZ? Schlag derzeit irgendeine Zeitung auf und lies es nach...
Im Unterschied zu Finanzamt und IHK müssen die sich aber zähneknirschend damit zufrieden geben, was Du angibst. Hier helfen einschlägige Foren weiter.

Ich hoffe geholfen zu haben...

Gregor
 
ich habe meine Absicht wahrscheinlich etwas ungünstig dargestellt. Ich will keine absetzbaren Beträge erzielen sondern nur unter den Gewerbebedingungen einkaufen. Also beim Autoteilekauf Gewerbeschein vorzeigen - 10%.
Das mit Viking war ein anderes Problem, ich wollte einige bestimmte Sachen bestellen, das ging nur mit Gewerbeschein. Die anderen Bürohändler wie Discount-Office, Büro-Plus, Printus, Ratio-Form, bei denen ich mal Kartons oder Druckerpapier bestelle, denen ist das egal. Hier ist auch nur die Einkaufsmöglichkeit, nicht der Rabatt

Bei Autokauf habe ich früher immer über einen "Abrufschein" (Abkommen zwischen der deutschen Industrie und bestimmten Autoherstellern) ein Fahrzeug gekauft dass auch für die Firma genutzt wird, der Rabattsatz war 12%, der Rest Verhandlungssache. Die Teile habe ich dann auch immer auf den Namen der Firma gekauft (großer Elektrokonzern) und auch Rabatt bekommen. Dies ist jetzt nicht mehr so, der Verkäufer erklärte, - nur mit Gewerbeschein.
Beim Finanzamt kann man ja erklären dass man mit der Firma keine Umsätze gemacht hat und somit auch nichts will. Es wird mehr Firmen geben die nur auf dem Papier existieren. Theoretisch kann man das Gewerbe nach einem Monat ohne Gründe wieder abmelden. Den Schein "verlieren" oder kopieren.
Das mit der Metro kenne ich, da bin ich zweiter Einkäufer :wink:

Vermietung und Verpachtung ist eine Einkommensart in der Erklärung, es kann auch gewerblich betrieben werden, ich betreibe es privat.
 
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