No Name Werkstatt Schubladenschrank

Diskutiere No Name Werkstatt Schubladenschrank im Forum Werkstattausstattung im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo zusammen, ich habe mal eine ungewöhnliche Frage, die mich beschäftigt. Ich habe mir im Zuge der komplett neuen Ausstattung meiner kleinen...
Dominik Liesenfeld schrieb:
Kleiner tip wenn man hohe Schubladen braucht: Karteikartenschränke (mittlere höhen) und Hängeregisterschränke (hohe Laden)sind stabil und günstig gebraucht zu bekommen.

Hallo Dominik,

ich bin seit 28 Jahren im Büromittelhandel tätig. Wir haben G+P, Bisley, Gürkan, Mauser und so weiter im Programm, für einige Hersteller sind wir in Deutschland sogar der größte Abnehmer. Ich darf sagen, dass ich mit CIOs der Firmen, nicht nur im bildlichen Sinne, per Du bin.

Aufgrund meiner Erfahrung möchte ich Dir ein wenig widersprechen. Die Karteikartenschränke, Büroauszugsschränke sind schlichtweg für Werkzeug oder schweres Werkstattzubehör nicht geeignet. Selbst die teureren Reihen haben die Schubladenlasten meist gar nicht angegeben. Wenn ein Hersteller sowohl Büro als auch Werkstatt im Programm hat, werden die Linien ganz klar getrennt.

Einzig bei die Hängeregistraturen (aussterbende Spezies) wird auf Last geachtet. Die Schubladenschränke sind für Karteikarten, Stifte und Büroklammern geeignet, nicht für Schrauben, Ersatzteile und Zangen.

Als ich einen Schrank kaufen wollte, war meine erste Handlung der Anruf beim einem Markenhersteller, der nach Schilderung meines Anliegens sofort sagte: "Vergiss es, ich kann Dir Lista zum EK besorgen aber kauf keinen Büroschrank für Dein Werkzeug".

Wenn ich so nassforsch bin als Handwerkslaie einem Moderator zu widerspechen, kommt das diesmal wirklich aus tiefer Überzeugung.

Senkblei schrieb:
Sehr robuste Büromöbel wurden so bis Mitte/Ende 80er hergestellt. Danach kam die EU (offene Grenzen für Ramsch und billige Arbeitskräfte), die Globalisierung, Shareholder-Profit-Diktat, Delokalisierungen, usw. Hängt alles irgendwie zusammen.

Sehr robuste Hängeregistratur- sowie Karteischubladenkorpusse kann man problemlos für Werkzeug einsetzten, nur werden gar nicht mehr so oft angeboten.

Gewisse überbreite Schubladenblöcke eignen sich gut für die L-Boxx (mag den System-Box Plastikkram ganz und gar nicht, nur kamen gewisse Werkzeuge darin, u.a. Bosch sowie Fein), dort kann man bei geöffneter Schublade den Plastikdeckel aufklappen und zudem bieten Stahlmöbel einen beschränkten Brandschutz falls Akkus brennen würden (sofern sich nichts brennbares in der Nähe des Stahlmöbels befindet).

Aktuelle Werzeugschubladensysteme kann man nicht gut alleinig aufgrund des Preises beurteilen. Gewisse relativ billige no-name Produkte sind ebenso gut wie viel teurere Produktelinien bekannter Hersteller bzw. Händler, nur muss man dann artikelspezifisch beurteilen, nicht herstellerpauschal.
Vermute onehin, da diverse Hersteller (insbes. in Osteuropa sowie Asien) im OEM-Auftrag für zahlreiche Kunden fertigen.
Dem Made in China traue ich noch am ehesten für Elektronik, sofern die Qualität streng kontrolliert wird. Punkto Maschinenbau halte ich allerdings wiederum nicht viel von der China-Fertigung.
Auch hier möchte ich (nur in einigen Punkten) ergänzen, korrigieren wie auch immer. Stahlmöbel werden in Osteuropa, sehr viel in der Türkei, hergestellt, Fernost lohnt aufgrund der Fracht überhaupt nicht (mehr), den anderen Punkt nanntest Du selbst, die Kernkompetenz liegt da nicht bei den Chinesen. Das derzeitige Problem liegt in der extremen Erhöhung der Stahlpreise (kennen wir ja von Holz auch), wir haben zum ersten mal die Situation, dass ein Hersteller uns einen laufenden Vertrag gekündigt hat, wenn nicht 20% Preiserhöhung (was nur einen Teil seiner Kosten auffangen würde), ansonsten in die Insolvenz, er hat sogar die Bücher offengelegt, um aus der laufenden Listung rauszukommen.

Ansonsten volle Zustimmung, der Preis machts es nicht immer, das geflügelte Wort: "Schlechtes muss nicht billig sein" bewahrheitet sich immer wieder.

Im Systemmöbelbereich ist der Trend ganz klar weg von der Qualität, die ganz teuren Serien verlieren immer mehr an Marktanteil "öfter mal was Neues, dafür billig" ist angesagt. Als ich damals anfing hatten wir noch mindestes 3 Serien wie Chefprogramm, 10 Jahre Garantie, teilweise echt feine Möbel im Programm, heute nur noch auf Nachfrage.

Der Trend zum billigen, schnell austauschbaren gipfelte sicher schon 2014 mit der Insolvenz von topdeq, der bis dahin die erste Adresse für hochwertige Büromöbel war.

Back to topic:
Für mich stellt der Schrank eh schon den overkill dar, mit mein Eingangsfrage bin ich immer noch nicht weiter aber ich krieg es schon raus. :D :D
 
Dietbert schrieb:
Wenn ich so nassforsch bin als Handwerkslaie einem Moderator zu widerspechen,
Was bitte ist daran "naßforsch"? Ein Moderator ist in erster Linie User. Ich werde diese "Obrigkeits-Hörigkeit" der Deutschen niemals verstehen.

Und:
Senkblei schrieb:
Sehr robuste Hängeregistratur- sowie Karteischubladenkorpusse kann man problemlos für Werkzeug einsetzten, nur werden gar nicht mehr so oft angeboten.
hat damit vollkommen Recht.
 
Respekt und Höflichkeit gegenüber jemanden, der freiwillig, ehrenamtlich ein Forum moderiert, sich letztlich die Zeit für uns um die Ohren haut, setze ich nicht "Obrigkeits-Hörigkeit" gleich. Jeder wie er meint.
 
Das ändert nichts daran, daß wir an erster Stelle User sind. Jemandem in einer Diskussion, die nichts mit dem Titel zu tun hat, nicht widersprechen zu wollen, weil er diesen Titel hat, ist merkwürdig.
 
Der eine Nebensatz von mir in einen recht langen Text scheint ja tiefe Spuren bei Dir hinterlassen zu haben, zumindest hat er sehr viel Gewicht. Jeder ist wie er ist, solange man niemanden anders beleidigt oder beschimpft ist das auch völlig in Ordnung. Ich persönlich halte eben sehr viel von altmodischen Höflichkeitsfloskeln. Ist aber auch ein wenig meinem Umfeld geschuldet.
 
Und schon wieder so eine "Interpretation", aus Deinen eigenen Ansichten übertragen:
Nur, weil ich etwas kommentiere, heißt das noch lange nicht, daß es "Spuren hinterlassen hat".
Aber eine merkwürdig aggressive, herausfordernde Art, wie Du dich artikulierst.

Um es nochmal deutlich zu machen: allein die Tatsache, daß man hier Funktionsträger ist, bedeutet noch lange nicht, daß man "etwas Besseres" als andere User ist. Das sieht hier jeder Mod/Admin so, wie ich es schreibe.
Von daher hat es nichts mit "Höflichkeitsfloskel", sondern eher etwas mit unterschwelliger Provokation zu tun, wenn man eine Statusbezeichnung argumentativ, aber vollkommen themenfremd in's Feld bringt,
Du magst es als "altmodische Höflichkeitsfloskel" ansehen, ich sehe es als unterschwelligen Vorwurf, also als Provokation.
 
Könnten wir uns ab hier dann bitte wieder dem Thema No Name Werkstatt Schubladenschrank zuwenden?! Die Moderator als User vs User Diskussion gab es oft genug. Oder macht einen eigenen Thread dafür auf. Danke.
 
Alles gut meinerseits, man kann mit mir gebaiso reden wie mit jedem anderen User!
Ich Habe hier über die Jahre auch von vielen was gelernt, die nicht moderieren.

In der Schrankfrage habe die gleiche tiefe Überzeugung, jedoch aus Erfahrung dass das gut geht: meine alten Kartei-Schränke sind bis oben vollgerummst mit Maschinen, fetten Rohrzangen, Tempergusszwingen usw. Passt!

Der günstigere hohe Hängeregisterschrank neueren Datums taugt tatsächlich für viel weniger, aber hängemappen mit Schleifpapierbögen, Klebebänder und allerlei hohe sprühdosen fühlen sich da pudelwohl. Und im neueren aber stabilrn Bisley hängereg.schrank unter der Kappsäge liegen massig Maschinen, auch der zickt nicht die Bohne :allesgut:


Ahne ich bei dir eine günstige Quelle für schränke? :bierchen:
 
Abgesehen von dem Chaos oben drauf ist das (1. Bild) für mich der optimale Schubladenschrank. Qualitativ aber auch im Bezug auf Größe und aufteilung.
Der andere hat nur "gleitende" Schubladen (Schäfer wohl aus dem Fahrzeugausbau Bereich) ist aber auch sehr praktisch und war gebraucht absolut bezahlbar
 

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@Dietbert:
Danke für deine Hintergrundinfos. Da ich nur recht alte Stahlmöbel einkaufe, habe ich mich nicht näher mit aktuellen Artikeln befasst.

Von gewissen Herstellern habe ich Schubladenschränke (u.a. Hängeregistraturen) von diversen Produktegenerationnen, z.T. über 50 Jahre. Dort sieht man gut wie die Produkte immer leichter wurden. Z.T. ist innenseitig sogar das Herstellungsdatum gestempelt.

Von Vidmar hatte ich früher mal einen Karteikorpus bei dem man problemlos am Ende einer ausgezogenen Schublade sitzen konnte. :) Möbel war nicht so gross jedoch unglaublich schwer. Grosse Planschubladenschränke waren glaub auch so um die 400 kg schwer (leer).

Ca. 20 Jahre alte Lista Hängeregistraturen sind nicht einmal halb so schwer wie die alten aus den 70er. Hier habe ich gut erhaltene Stahlmöbel aus den 70-80er, die bis auf ein paar Lackschäden einwandfrei sind und die Auszugsmechanik ist einfach weitaus robuster als was man heute produziert. Da kann man absolut problemlos erstaunlich stark belasten.
So als Bespiel: Hängeregistratur-Schubladen kann man mit 80 g/m2 Kopier-Papier (oder auch Unterlagen, Kataloge, usw.) füllen. Auch mit Dokumenten gefüllte Hängemappen bringen einiges an Gewicht zusammen. Also so überschlagsmässig eingeschätzt meinte ich, dass gleichmässig verteilt 60 kg absolut zulässig sind (ein 4-er Block ist dann insgesamt um die 350 kg, da leer um die 100 kg (eingeschätzt, nicht gewogen). Pultblöcke sind hier um die 60 kg (sehr schwere Ausführung, gewogen), also 120 kg + Tischplatte für ein Pult (CH: Pult = Schreibtisch, nicht unbedingt schräg oder verstellbar).

Wie bei Dominik sind bei mir ebenfalls Karteischubladen schwer beladen. Begrenzender Faktor ist in der Praxis das Volumen. Da kann man schweres Montagewerkzeug verstauen. Klar, dass massive volumenfüllende Stahlplatten zuviel wären, nur so 30 - 40 kg sind jedoch kein Problem (Führungen sind allerdings z.T. identisch mit denjenigen von viel grösseren Hängeregistratur-Schubladen).

Lista, Vidmar, usw. Werkzeugschränke sind leider auch gebraucht sehr teuer. Kartei-Schubladenschränke sind so eine Art Geheimtipp, habe solche bei denen die Schubladen recht schwer beladen sind.
Früher gab's noch diverse quasi unbekannte CH Stahlmöbelhersteller, die meisten verschwanden irgendwann, gewisse wurden übernommen.

BTW niemals die Korpusse deformieren (z.B. beim Handling auf Paletten), einmal verbogen kann man die kaum mehr wieder zurecht biegen. Bereits kleine geometrische Fehler führen zu klemmenden Schubladen.
Ebenfalls senkrecht aufstellen oder ggf. sehr leicht (im mm/m Bereich) nach hinten neigen falls Schubladen nach vorne rollen.

Insgesamt meinte ich, dass aktuelle Neuware nicht einmal halb so robust und belastbar ist als die Antiquitäten. Bemerkt man bereits daran, dass bereits beim Öffnen die Schublade hin und her wackelt.
Sehr gut alte Büro-Vollauszug-Schubladensystem sind m.E. oft robuster als aktuelle high-end Werkzeug-Teilauszugschubladen. Bei den high-end Vollauszug-Werkzeugschubladen ist der Vergleich heikler, nur wie bereits erwähnt würde ich auch Lista nicht 100 %-ig belasten (z.B. 200 kg für 75 mm Fronthöhe).
Übrigens, die Lastangaben, die ich als Beispiel für alte Stahlmöbel aufführte, beinhalten noch eine reichliche Sicherheitsreserve.

Noch ein Detail: Falls Rollen geschraubt montiert sind, vor Inbetriebnahme insbes. bei Occasionsware, Schraubverbindungen überprüfen. Ebenfalls Verschliessystem checken (Spangen, Clips, usw.) da sich lösende Teile vom Verschlussystem zu blockierten Schubladen führen kann. Gewisse Auszugssperren können ebenfalls sämtliche Schubladen blockieren wenn was bricht oder sich löst. Ebenfalls Auszugs-Endanschlagsfunktion überprüfen, gewisse Teile sind nur eingesteckt und herausfallende Schubladen sind nicht so nett. :)
 
@Senkblei :thx: :thx:
Kann ich nachvollziehen, wobei ich pauschal, schwerer (älter) besser nicht unterschreiben würde, was Du ja auch nicht geschrieben hast. Die Schraubverbindungen habe ich geprüft, sowieso erstmal die Schubladen rausgenommen, um die Mechanik "zu verstehen", kann immer mal was sein. Aufgrund der Konstruktion halte ich ein Rausfallen der Schubladen so leicht nicht für möglich.

Das Hängeregisterschränke eine Ausnahme bilden, schrieb ich ja, aufgrund der Tiefe treten da ja auch ganz schöne Hebel auf, aber eben eine aussterbende Gattung. Bisley ist damit groß geworden und die alten waren wirklich massiv, allerdings, inflationsbereinigt, extrem teuer damals. Mittlerweile leben die noch vom Namen und haben sich dem Markt angepasst, CP baut ja wenigstens noch auf Auftrag extrem stabile Schränke, unter anderem Spinde für 4K€, die sogar in die USA an NFL Clubs geliefert wurden.

Ursprünglich wollte ich was ganz Anderes mit Thread, nämlich wissen wir hinter den Schränken steckt, ich war wegen Corona 1,5 Jahre nicht Ostrava, wenn ich mal wieder da bin, werde ich meine Frage klären.

Meine Intention war ja weder die Schränke schlecht zu machen noch hochzuloben oder andere Marken zu bewerten. Im Gegenteil, ich halte es sogar für wahrscheinlich, dass höhre Preislagen mehr bieten, ob man ein nicht abgerocktes (Lista) Expemplar gebraucht, zu einem vernüftigen Preis und dann noch genau mit den gewünschten Maßen bekommt, wage ich zu bezweifeln. Zudem, wenn ich alles neu in der Werkstatt mache, möchte ich ungern gebrauchtes Material dazu stellen Ich hab´s halt mal rsikiert weil die Schränke in meinen Wunschmaßen sofort liefrabr waren und war recht angetan von der Mechanik, der Materialstärke, Lack und Spaltmaßen. Materialstärke und Gewichte hatte ich vorab geklärt. Einziges was bisher hätte besser sein könnte ist, dass wenn man ganz links oder rechts bei voll offener, schwer beladener Schublade (nur bei dem breiten Schrank) leicht hakelt, das gibt es nichts schön zu reden, ich meine aus der Erninnerung, dass es eben bei Lista nicht so war, leider komm ich da im Momwnt an keinen ran, um das zu prüfen.

Zur Not kann ich immer noch Lista nehmen, wenn ich bedenke was ich alles in die Werkstatt gesteckt habe, macht das nun auch nicht mehr viel aus, alleine was mich der neue Drehstromanschluss und die Säge gekostet hat :crazy: :crazy: ). Soweit ist es aber noch nicht. :wink: :wink:
 
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