Neue VDE-Schraubendreher von Aldi wieder unsicher

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H.-A. Losch

H.-A. Losch

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Auch die neuen VDE-Schraubendreher, die Aldi Süd seit Anfang dieser Woche für 3,99 Euro verkauft, sind wieder unsicher. Bei einzelnen Nachprüfungen wurden falsche Abmessungen (Die Schraubendreher passen dann nicht in die richtigen Schrauben), vorzeitiger Bruch bei Drehmomentprüfungen und Spannungsüberschläge und Kriechströme bei Hochspannungsprüfungen (!!!) festgestellt.

Das wird sicher Grund genug sein, dass der VDE auch diesmal wieder sein GS-Zeichen zurückziehen wird.
Mehr demnächst dazu auf der Startseite von www.werkzeug-news.de
 
Hi,

wäre schon sehr dreist von Aldi, bzw. deren Lieferanten, würde dieses stimmen.

Dennoch auch hier : es würde mal Sinn machen, einige Markenhersteller (oder Baumarktware) dsbzgl. zu testen, - damit der Verbraucher auch weiß, auf welche Alternativen er beruhigt zurückgreifen kann.

Gruß, hs
 
Die Markenhersteller hierzulande müssen, soweit ich informiert bin, selbst Chargenproben durchführen, diese (und deren Entsorgung) dokumentieren und bei Bedarf bei - unangekündigten - Besuchen der entsprechenden Kontrollorganismen (war das die VDE - ich weiß nicht mehr genau) nachweisen. Man möge Unschärfen in dieser Aussage korrigieren. Jedenfalls, was ich damit sagen will: bei deutschen Herstellern dürfte man in relativ sicheren Händen sein, im Vergleich zu Import-Schrott, der halt nicht kontrollierbar ist.

Dirk
 
Dirk hat schon darauf hingewiesen, dass die deutschen Hersteller zumindesten bei zertifierten Produkten regelmäßigen Kontrollen unterliegen. Dies gilt zwar im Prinzip auch fürs Ausland, scheint aber gerade bei solchen Aktionsartikeln nicht zu funktionieren.
Wenn wie im Falle der VDE-Schraubendreher von Aldi-Süd einem Herstelelr das GS-Zeichen entzogen wird, beantragt es im nächsten Jahr ein anderer Hersteller neu, reicht ordnungsgemäße Muster ein und produziert mit den alten Spritzformen den selben Schrott. Bevor der VDE-Kontrolleur das erste Mal auftaucht, ist die Ware längst ausgeliefert. Im nächsten Jahr wird es dann wohl wieder ein anderer sein.
In Vergleichstest, zum Beispiel den hier auch schon zitierten Steckschlüsselsatz-Test von selbermachen, hat sich immer wieder gezeigt, dass das Qualitätniveau der deutschen Markenhersteller eigentlich gut bis sehr gut ist, während es bei Importware sehr gute, aber auch sehr schlechte gibt. Nur bei den billigen Aktionsangeboten gab es selten gute. Um einen möglichst niedrigen Preis zu bekommen, nehmen die Einkäufer mancher deutschen Handelsketten offensichtlich in Kauf, dass minderwertige Ware geliefert wird. Der niedrige Einkaufspreis ist offensichtlich nicht nur vielen Discountern, sondern auch manchen Baumarktketten wichtiger als die Qualität und das Zufriedenstellen der Kunden.
 
Hi,

H.-A. Losch schrieb:
In Vergleichstest, zum Beispiel den hier auch schon zitierten Steckschlüsselsatz-Test von selbermachen, hat sich immer wieder gezeigt, dass das Qualitätniveau der deutschen Markenhersteller eigentlich gut bis sehr gut ist, .

.... der Vergleichstest, wo Äpfel mit Birnen verglichen wurden :wink: : z.B. die stabilste Knarre im Test von Hazet, keine Arretierungsfunktion besaß und auch sonst stabiler als andere Knarren aus eigenem Hause ausgeführt war (also die Extra-Stabil-Version), dort wo die grazile Gedore-Knarre biegemäßig auch nicht soo gut abschnitt. Und wo z.B. Stahlwilleknarren erst überhaupt nicht getestet wurden (und diese nach Messungen an meinem Werkzeug haarscharf an der unteren Toleranzgrenze gefertigt zu sein scheinen - ich hatte sogar Untermaß (aber die Sachen sind zugegebenermaßen auch nicht neu)).

Aber wie dem auch sei - Knarren sind keine Schraubendreher : wenn ein Hersteller super Bohrhämmer herstellt, müssen seine Akkuschrauber noch lange nicht genausogut sein.
Zudem gibt es eine ganze Reihe von Mittelklasse-Werkzeug, welches von renommierten Herstellern für den 'Günstig'-Markt (möglicherweise auch im Ausland) produziert wird : Bsp. Heyco -> Heynen oder die Sachen, welche unter 'Hausmarken' vertrieben werden (z.B. 'Garant').
Die erwähnten Selbstkontrollen sind ja prima, aber wird dort auch nach Schadstoffen in Griffen getestet ? Würde das alles immer sooo prima klappen, hätten wir wohl kein BSE-Problem oder keine Kleinwagen des deutschen Vorzeigeherstelllers, welche beim 'Elchtest' umkippten ... auch Dinge, welche überhaupt nicht passieren dürften ... bei wesentlich relevanteren Produkten.

Gruß, hs
 
Hallo hs,
es wurden Steckschlüsselsätze getestet. Die Knarren waren nur ein Teil davon, wenn auch ein sehr wichtiger. Da das Testfeld beschränkt war, musste eine Auswahl der Sätze nach verschiedenen Kritertien getroffen werden. Danach fiel die Wahl auf einen der beliebtesten Sätze von Hazet und nicht auf einen von Stahlwille, die bei Heimwerkern keine so große Rolle spielen.
Natürlich sind Steckschlüssel keine Schraubendreher, aber das Prinzip, dass ich dir aufzeigen wollte, trifft auch da zu. Außerdem hatte ich oben nicht Selbstkontrollen, sondern Produktionskontrollen durch die Prüfinstitute erwähnt.
Normalerweise werden Werkzeugriffe wohl nicht auf krebserregende Schadstoffe untersucht, weil, die eigentlich in dem verwendeten Material nicht drin sein dürften. Wenn aber, wie im Fall der Aldi-Hämmer, diese seltsam stinken, kommt halt schon mal ein Prüfer auf die Idee, da genauer nachzuschauen. Natürlich sagt dies nichts über die Griffe bei den Markenherstellern. Aber deine Kritik lenkt hier im Prinzip nur von dem eigentlichen Problem ab. Das gilt auch für die VDE-Schraubendreher. Schließlich waren es nicht Wiha oder Wera, Felo oder Witte, Walter Schröder oder Betz, die hier massenhaft gefährlichen Werkzeugschrott auf den Markt gebracht haben, sondern Aldi und sein Importeur Taurus.
 
Sehr geehrter Herr Losch,
wurden von Ihnen auch schon mal die von Ihnen genannten deutschen Produzenten hinsichtlich der Maßhaltigkeit überprüft oder prügeln Sie nur gerne auf die Discounter ein. Produzieren alle von Ihnen genannten "Deutschen Hersteller" wirklich in Deutschland. Ich wäre da sehr vorsichtig.
 
Hallo mick75,
bei ähnlichen Prüfungen in der Vergangenheit habe ich solche gravierenden Nrom-Abweichungen bei bekannten Markenherstellern nicht festgestellt.

Ich prügele übrigens nicht gern auf Discounter ein, sondern kritisiere die Lieferanten und Vertreiber von Werkzeugschrott. Dabei sind der Name des Herstellers und auch der Produktionstandort unwichtig, wichtig ist die Qualität der Produkte. Selbst die Chinesen können gute Produkte herstellen, wenn man es von ihnen verlangt und bezahlt. Solange aber die deutschen Einkäufer mit ihrer "Geiz ist geil"-Mentalität durch die Welt ziehen und den letzten Werkzeugschrott zusammenkaufen, werden wir uns mit unsicheren Werkzeugen im deutschen Handel auseinandersetzen müssen.
 
Hi,

H.-A. Losch schrieb:
Danach fiel die Wahl auf einen der beliebtesten Sätze von Hazet und nicht auf einen von Stahlwille, die bei Heimwerkern keine so große Rolle spielen.

Du meinst also, daß der 'beliebteste' 1/4"-Satz von Hazet ein über €200,- teures Produkt ist ? ... und das dieser bei Heimwerkern eine größere Rolle als Stahlwille spielt ? (wobei selbst Stahlwille, welche sonst preislich an der Spitze stehen, im Vergleich günstiger wäre).
Ist es nicht eher so, daß der erwähnte Satz (bzw. Knarre) das teuerste und stabilste ist, was Hazet in diesem Bereich zu bieten hat (z.B. sind deswegen auch die enthaltenen Schraubendrehereinsätze extra beschichtet und die Knarre besitzt keine Auswurf-Funktion, also keine Bohrung im Antriebsvierkant).

Natürlich sind Steckschlüssel keine Schraubendreher, aber das Prinzip, dass ich dir aufzeigen wollte, trifft auch da zu. Außerdem hatte ich oben nicht Selbstkontrollen, sondern Produktionskontrollen durch die Prüfinstitute erwähnt.
Normalerweise werden Werkzeugriffe wohl nicht auf krebserregende Schadstoffe untersucht, weil, die eigentlich in dem verwendeten Material nicht drin sein dürften. Wenn aber, wie im Fall der Aldi-Hämmer, diese seltsam stinken, kommt halt schon mal ein Prüfer auf die Idee, da genauer nachzuschauen. Natürlich sagt dies nichts über die Griffe bei den Markenherstellern.

genau das ist ja der Punkt.
Ich weiß nicht ob Geruch ein Merkmal für belasteten Kunststoff ist. Falls nicht, sollte SW fairerweise andere Produkte auch danach testen. Denn gerade bei schwarzen, bzw. dunklen Kunststoffen scheint man Ruß als Färbung oder Antistatika, aber auch als (billigen) Füllstoff gerne mit hineinzumischen.

Aber deine Kritik lenkt hier im Prinzip nur von dem eigentlichen Problem ab. Das gilt auch für die VDE-Schraubendreher. Schließlich waren es nicht Wiha oder Wera, Felo oder Witte, Walter Schröder oder Betz, die hier massenhaft gefährlichen Werkzeugschrott auf den Markt gebracht haben, sondern Aldi und sein Importeur Taurus.

wieso ablenken ?
Wenn Aldi wissend unsichere Produkte auf den Markt bringt, ist das absolut kritikwürdig. Darüber muß man nicht diskutieren.

Was m.M. nach auffällig wird : Aldi&Co scheinen prima Story-Lieferanten für SW zu sein. Bsp. Heckenschere : das Penny-Teil - 4kg Gewicht werden kritisch erwähnt, aber der Testsieger eines Vergleichtest wiegt genausoviel.
Man sagt das Gerät von Penny hätte beim Schnelltest keine Ermüdungserscheinungen gezeigt, 'aber' in einem richtigen Vergleichstest hätten 'selbst' einige Markengeräte diesen nicht überlebt. Über so eine Mutmaßung setzt man dann noch gleich die Überschrift 'Zweifel an der Haltbarkeit'.
Das nächste mal wird dann ein Bosch-Schrauber 'schnell' getestet und dann an dessen Haltbarkeit gezweifelt, weil ein DeWalt in einem anderen Test ausgefallen ist - oder wie ?
Wenn Du z.B. kritisierend erwähnst, daß dem Spannungsprüfer von Aldi keine vernünftige Anleitung bei liegt, so ist das o.k.
Aber wieso wird eigentlich bei anderen Dingen auf sowas nicht eingegangen : z.B. lagen meinem Lidl-Winkelschleifer recht gute Sicherheitshinweise bei - und wenn ich mir so ansehe, was Markenhersteller z.T. für den Verbraucher dsbzgl. beilegen ....

Nur um es nochmal abschließend klarzustellen : wenn die erwähnten Schraubendreher nicht den Sicherheitsvorschriften entsprechen, gehören sie nicht in den Verkauf .... aber man sollte halt auch die teuren Produkte mal kontrollieren. Denn 'Produktionskontrollen durch die Prüfinstitute' finden doch auch im Ausland statt, schaut man auf die Websites chin. Hersteller, so findet man dort z.T. auch ISO-Zertifikate.

Gruß, hs
 
Hallo Herr Losch,
ich halte es für sehr weit hergeholt wenn man aufgrund einzelner Nachprüfungen über eine Liefermenge von vielleicht 200000 Stück urteilt. Oder haben Sie sich auch die Mühe gemacht und eine Normstichprobe genommen. Dann mussten nämlich einige hundert Muster überprüft werden, um zu behaupten die Schraubendreher seien gefährlich. Ich muss doch sehr wundern warum Sie nicht auch mal in den berühmten Baumärkten wie OBI,Bauhaus oder Praktiker stöbern dann hätten Sie vielleicht auch gesehen dass namhafte Deutsche Hersteller keineswegs immer eine Bedienungsanleitung beim Stromprüfer beilegen und das die isolierten Schraubendreher keinesfalls besser sind, als die ALDI Muster. Aber es wird immer nur auf die Billigangebote eingedroschen. Dass man im Baumarkt für den gleichen Schrott das drei bis vierfache bezahlt scheint egal zu sein, hauptsache gegen den Discounter. Sobald Sie auf Ihrer Homepage den nächsten VDE Skandal auslösen werde ich einmal Ihre aufgeführten namhaften Deutschen Hersteller, welche ja auch zum Teil Ihre Werbekundschaft ist, bei der VPA überprüfen lassen und bin schon sehr gespannt auf Ihre Reaktion.

Mfg
mick75
 
hs schrieb:
Nur um es nochmal abschließend klarzustellen : wenn die erwähnten Schraubendreher nicht den Sicherheitsvorschriften entsprechen, gehören sie nicht in den Verkauf .... aber man sollte halt auch die teuren Produkte mal kontrollieren. Denn 'Produktionskontrollen durch die Prüfinstitute' finden doch auch im Ausland statt, schaut man auf die Websites chin. Hersteller, so findet man dort z.T. auch ISO-Zertifikate.

Um das erste geht es hier gerade aktuell.
Das schließt das andere nicht aus, auch wenn dabei wohl eher weniger spektakuläre Ergebnisse rauskommen, als du erwartest.

Ich hatte auf den Unterschied hingewiesen zwischen den deutschen Herstellern, die dauerhaft am Markt bleiben wollen, und ausländischen, die vielleicht auch nur für eine große Aktion das Fähnchen wechseln und so von regelmäßigen Kontrollen kaum erfasst werden können.
 
mick75 schrieb:
ich halte es für sehr weit hergeholt wenn man aufgrund einzelner Nachprüfungen über eine Liefermenge von vielleicht 200000 Stück urteilt. Oder haben Sie sich auch die Mühe gemacht und eine Normstichprobe genommen. Dann mussten nämlich einige hundert Muster überprüft werden, um zu behaupten die Schraubendreher seien gefährlich.
Da es sich um Serienprodukte handelt, sollte eins sein, wie das andere. Wenn nicht, ist das schon mal ein Zeichen mangelnder Qualität.

Der Strom fragt auch nicht vorher nach der Normstichprobe, bevor der elektrische Funke überspringt. Gerade im Bereich elektrischer Sicherheit ist also 100% Sicherheit erforderlich.

Ich muss doch sehr wundern warum Sie nicht auch mal in den berühmten Baumärkten wie OBI,Bauhaus oder Praktiker stöbern dann hätten Sie vielleicht auch gesehen dass namhafte Deutsche Hersteller keineswegs immer eine Bedienungsanleitung beim Stromprüfer beilegen und das die isolierten Schraubendreher keinesfalls besser sind, als die ALDI Muster.

Die Bedienungsanleitung beim Spannungsprüfer ist eindeutig vorgeschrieben. Fehlt sie, ist das Gerät nicht ok, egal ob es bei Lebensmitteldiscounter, im Baumarkt oder im Fachhandel angeboten wird.
Bedienungsanleitungen bei VDE-Schraubendrehern sind bisher nicht überall üblich. Hier ist die Gesetzeslage etwa undeutlich. Aldi hat aber unsere Kritik vom letzten Jahr aufgegriffen und eine solche Bedienungsanleitung, die auch vor den Gefahren des elektrischen Stroms warnt und darauf hinweist, dass "Arbeiten an unter Spannung stehenden Komponenten mit dem Schraubendreher ... nur von einer Elektrofachkraft durchgeführt werden" dürfen.
Insofern ist das neue VDE-Schraubendreher-Set von Aldi-Süd durchaus vorbildlich.

Sobald Sie auf Ihrer Homepage den nächsten VDE Skandal auslösen werde ich einmal Ihre aufgeführten namhaften Deutschen Hersteller, welche ja auch zum Teil Ihre Werbekundschaft ist, bei der VPA überprüfen lassen und bin schon sehr gespannt auf Ihre Reaktion.

In diesem Fall ist es kein VDE-, sondern eher ein Aldi-Skandal. Ausgelöst hat ihn aber der, der hier mal wieder unsichere Werkzeuge in den Verkehr gebracht hat.
Schön, wenn du Produkte deutscher Hersteller bei der VPA testen lassen willst. Lass mir die Ergebnisse zukommen, oder sag mir vorher Bescheid. Ich würde gern hier darüber ausführlich berichten.
 
Hi,

H.-A. Losch schrieb:
Um das erste geht es hier gerade aktuell.
Das schließt das andere nicht aus, auch wenn dabei wohl eher weniger spektakuläre Ergebnisse rauskommen, als du erwartest.

ich erwarte eigentlich, daß bei jedem hier angebotenen Produkt, egal ob billig oder teuer, die hier geltenden Normen eingehalten werden.

Je teurer das Produkt, je mehr erwarte ich das Reserven vorhanden sind.
Wirklich schlimm wäre, wenn ein teures Markenprodukt, egal ob in Sachen Umweltschutz, Arbeitssicherheit (incl. Schadstoff-Freiheit) oder der techn. Leistung patzen würde. Denn wenn nicht dafür, wofür denn dann bezahlt man z.T. mehrere Hundert Prozent Aufpreis gegenüber billigen Produkten ....
D.h. im Fall von vollisolierten Schraubendrehern teurer Markenhersteller erwarte ich, daß mech. Toleranzen nicht nur eingehalten, sondern sich in der Nähe des Optimums befinden, ... daß sich Isolierung und Materialfestigkeit sehr deutlich über der Norm befinden und das eine möglichst umwelt- sowie anwenderfreundliche Materialauswahl getroffen wurde ... und das es evtl. noch dieses oder jene zus. Feature gibt.
Nur so rechtfertigt sich ja der hohe Preis ... das z.B. ein einzelner Schraubendreher so teuer ist, wie ein ganzer Satz, welcher die Normen 'gerade so' einhält.

Gruß, hs
 
Hallo hs,

so wie du deine Erwartungen gerade formulierst, kann ich dir voll zustimmen.

Nur geht es ja hier bei den Aldi VDE-Schraubendrehern ja gerade darum, dass diese nicht einmal die als Mindeststandard anzusehenden Normen und Vorschriften erfüllen und das sogar, obwohl die Konformität wohl vorher mehrfach überprüft worden sei.
 
Ich bin geneigt, der Qualitätskontrolle eines Herstellers qualitativ hochwertiger Werkzeuge zu vertrauen. Ich habe das bei Wera und bei Knipex gesehen, der Aufwand für die Qualitätskontrolle ist sehr hoch. VDE-Werkzeug wird normalerweise stückgeprüft, d.h. jedes einzelne Werkzeug wird auf seine elektrischen Eigenschaften überprüft, gibt es sogar eine DIN-Norm die das vorschreibt.

Jede Fertigungscharge wird laufend kontrolliert, Masstoleranzen im Bereich von 10-100 mm werden gemessen und wenn da ein Ausreisser ist steht die ganze Produktion bis das geklärt ist. Aus der laufenden Produktion gehen Prüflinge an externe Prüfinstitute u.s.w. Ein gewaltiger Aufwand für etwas Stahl mit Plastik aussenrum der sich sicher auch im Preis auswirkt.

Für einen einzelnen VDE-Schraubendreher mittleren Kalibers von Wera bleche ich im Fachhandel mehr als für das ganze Schraubendreherset mit Koffer von Aldi, der Wera ist jeden Cent wert, der Dreck von Aldi wäre geschenkt zu teuer.

Gruss
Markus
 
Hi,

... wobei man sehen kann, daß andere auch nicht so sehr auf das VDE-Zeichen 'stehen'. In der verlinkten Liste findet man unter Firmen ohne gültige VDE-Zeichengenehmigung erstaunlicherweise auch Facom, Stanley, Daewoo Electronics und IBM

... und wie ich ja bereits bemerkt hatte : auf den chin. Websites finden sich auch ISO-Zertifikate (bzw. Hinweise darauf).
Jiande Feiling Tools (scheinbar hat die TAURUS Importgesellschaft von dort diesesmal die Schraubendreher importiert) wirbt mit einem 'ISO9002 Quality System' - und auf der zweiten Website des Herstellers gibt es Massen von den Schraubendrehern zu sehen : http://www.feilingtool.com
Das Produkt hier : http://www.feilingtool.com/en_pro_detail.asp?id=567
sieht z.B. exakt so aus, wie das von Proxxon (deren aktuelle Variante des Kastens besitzt lediglich ein paar zus. lange Bits - aber Griff, etc. sieht genau gleich aus. Tja, kauft Proxxon dort ein - oder bauen die dort nach ... wer weiß das schon so genau :wink: )

Gruß, hs
 
Hallo Hs,

natürlich lassen Facom, Stanley, Daewoo und IBM nicht bei VDE prüfen, kostet ja was, zudem kauft der Elektromeister in D sowas nicht!
Der Franzose hat nicht mal einen Tüv, für was braucht der VDE:)

Alles ein typischer Fall von getürkten Mustern.
 
Hi,

Dietrich schrieb:
Der Franzose hat nicht mal einen Tüv, für was braucht der VDE:)

... soll sich 'TÜV' auf Autos beziehen ? - dann bist Du wohl etwas schlecht informiert ... siehe 'Contrôle Technique' klick

- aber bzgl. VDE stimmt schon : denn das ist eh' nur ein regionales, d.h. deutsches Prüfzeichen. Genauso die Formulierung 'VDE-Schraubendreher'.

Gruß, hs
 
Ich bin mir ziemlich sicher dass es auch in Frankreich "VDE-Schraubendreher" gibt, wenn auch unter anderer Bezeichnung.

Die Stückprüfung steht in der EN 60900 und müsste somit auch in Frankreich gültig sein.

Und dass die Franzosen nach deutschen Masstäben einen etwas lockeren Umgang mit der E-Installation (zumindest im privaten Wohnraum) pflegen heisst nicht dass die auch alle potentielle Selbstmörder sind.

Gruss
Markus
 
Thema: Neue VDE-Schraubendreher von Aldi wieder unsicher
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