Thomas.B schrieb:
Hinterlüftungen können auch so aussehen, daß die Styroporplatten mit Kleberklecksen verklebt werden und dadurch einige Millimeter Abstand zur Wand haben. An den Stellen der Kleberbatzen ist dann auch der beste Platz für die Teller-Schlagdübel. Das soll wohl gehen - solange nicht zu sehr am Kleber gespart wird und dann die Platten doch wieder anliegen.
Gruß
Thomas
Bezugnehmend auf diese Aussage muss ich folgendes feststellen: Die Ausführung mit einer Hinterlüftung zwischen Mauerwerk und Dämmplatte wird auch als Kamineffekt bezeichnet. Diese Ausführung ist allerdings ein anerkannter
BAUFEHLER, da die kalte Außenluft ungehindert hinter der Dämmung zirkulieren kann und somit der Wärmedämmeffekt, den man mit einer Dämmung erreichen will, nicht mehr vorhanden ist.
Liebe Leute, bitte so nicht ausführen....besser einen fachmännischen Rat einholen!
Es gibt zwar hinterlüftete Fassaden. Bei diesen Systemen liegt aber die Hinterlüftung zwischen der Dämmplatte und dem Putzträger. Im EF-Wohnhausbereich kommt diese Variante aus Kostengründen meist nicht zum Einsatz.
Zur Aussage, dass der Fassadenaufbau mit einer Polystyroldämmung nahezu diffusionsdicht ist, kann ich sagen, dass dies nicht so ist. Es ist zwar etwas diffusionsdichter als z.B eine Mineralwolldämmung aber immer noch genügend diffusionsoffen, um eine ausreichende Dampfdiffusion durch die Wand zu gewährleisten. Man muss immer den gesamten Wandaufbau betrachten und nicht nur die Dämmplatte.
„Diffusionsoffenheit: Wie der Begriff Diffusion bereits sagt, reden wir hier über Wasserdampf, welcher in geringen Maßen durch die Wand dringt“
Jetzt zu deinem Problem:
Um der Ursache für den Schaden auf den Grund zu gehen (eine Ferndiagnose ist schwierig), sollte eine Begehung Vorort mit der Firma und evt. Dämmsystemhersteller, die dies Ausgeführt hat, gemacht werden (da noch in Gewährleistungsfrist).
Hier einige Beispiele woran es liegen könnte und Sanierungsvorschläge:
1. Anhaltende Oberflächenfeuchtigkeit aufgrund starker Bewitterung (Nordseite, geringer Dachüberstand, falsche Beschichtung): durch die Witterungsverhältnisse kann Feuchtigkeit in die Beschichtung eindringen (vor allem bei Mineral- u. Silikatbeschichtungen). Grade bei der Nordfassade kann diese Feuchtigkeit nicht genügend austrocknen. Der ungenügende Dachüberstand erhöht diesen Effekt noch zusätzlich. Wo Feuchtigkeit vorhanden ist, entstehen Algen, Pilze und Risse.
Sanierung: Reinigen der Fassade, neuer Anstrich oder evt. Putz evt. mit Gewebe (je nach Art u. Tiefe der Risse) möglichst einen Beschichtung wählen, die diffusionsoffen, schlagregensicher (wasserabweisende Wirkung), widerstandfähig gegen Algen und Pilze ist, z.B. Silikonharzputz/farbe da Wetterseite.
2. Feuchtigkeitshinterwanderung durch schlechte Abdichtung im Bereich der Traufe:
da kaum Dachüberstand und evt. keine Dachrinne vorhanden (sieht man auf dem Bild nicht genau) kann Feuchtigkeit hinter die Putzschicht eindringen, was zu Rissen und Abplatzungen führen kann d.v. Algen und Pilze
Sanierung: Dachrinne anbringen, wenn nicht vorhanden,
eine ausreichende Tropfkante an der Traufe herstellen,
im Anschlussbereich Putz/Traufe sollte ein Fugendichtband eingelegt werden,
Reinigen der Fassade neuer Anstrich evt. Putz evt. mit Gewebe (je nach Art u. Tiefe der Risse) möglichst eine Beschichtung wählen, die diffusionsoffen, schlagregensicher (wasserabweisende Wirkung), widerstandfähig gegen Algen und Pilze ist, z.B. Silikonharzputz/farbe da Wetterseite
3. Vom Untergrund kapillar aufsteigende Feuchtigkeit (durchfeuchtete Mauer). Da dieser Schaden nur an der Nordfassade auftritt, scheint diese Ursache eher nicht in Frage zu kommen:
Wenn es aufsteigende Feuchtigkeit vom Keller bzw. Sockel in der Wand gibt (evt. auch Innen sichtbar?), wird das Dämmsystem durchfeuchtet und es kommt zu Schäden an der Fassade d.v. Algen und Pilze.
Sanierung: Ursachen abstellen (horizontale und vertikale Abdichtung, austrocknen der Fassade)
Reinigen der Fassade, neuer Anstrich evt. neuer Putz evt. mit Gewebe (je nach Art u. Tiefe der Risse), möglichst eine Beschichtung wählen, die diffusionsoffen, schlagregensicher (wasserabweisende Wirkung), widerstandfähig gegen Algen und Pilze ist, z.B. Silikonharzputz/farbe da Wetterseite.
Mit freundlichen Grüßen
Reiner