Nachtabsenkung sinnvoll oder mit geringerer Vorlauftemperatur durchlaufen lassen?

Diskutiere Nachtabsenkung sinnvoll oder mit geringerer Vorlauftemperatur durchlaufen lassen? im Forum Haustechnik und Hausgeräte im Bereich Anwendungsforen - Hallo zusammen, ich habe viel im Netz Netz gelesen, aber bin halt auch ein Profi. Auf vielen Seiten steht, dass die Nachtabsenkung nicht immer...
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Hallo zusammen,

ich habe viel im Netz Netz gelesen, aber bin halt auch ein Profi. Auf vielen Seiten steht, dass die Nachtabsenkung nicht immer Sinn macht und das es teurer sein könnte morgens immer wieder hoch zu heizen als die Temperatur einfach zu halten. Dies soll wohl gerade in neuen EFH der Fall sein.

Erstmal kurz die Info's die ich von unserem Haus liefern kann. Wir haben das Haus 2017 übernommen.

- Baujahr 2011
- Einfamilienhaus 1,5 Geschosse ohne Keller
- Außenwände 175mm Kalksandstein
- Front und Rückseite verputzt, EPS Wärmedämmplatten 120mm oder 140mm, Wärmeleitgruppe 035. Habe leider nur das Angebot nicht die RE
- linke/rechte Seite verklinkert, ebenfalls Gedämmit mit 120mm oder 140mm
- Dachschrägen und OG Decke mit 180mm Dämmung versehen, Wärmeleitgruppe 035
- gedämmte Einschubtreppe zum Dachboden
- Estrich im OG auf Dämmschicht (40mm Bodendämmplatten als Wärmedämmung EPS040, 20mm Trittaschalldämmplatten EPS 045)
- Fenster 3-Fach Verglasung U-Wert 0,7
- Warmwasseraufbereitung mit Solaruntersützung (3 Kollektoren)

- Energieausweis B (63 kWh/(qm-a)

Heizungsanlage Junkers Cerapur-Eco ZSB22-3E23S0000 & FW100 (Witterungsgeführter Regler mit Solarregelung)

Im vergangenen Jahr lag der Gasverbrauch (inkl. Warmwasser, sofern mit Gas unterstützt werden musste) bei ca. 8.500 kWh. Im Energieausweis sind die Jahre 12, 13, 14 aufgeführt mit folgendem Verbrauch 2012 -> 9682 kWh, 2013 -> 10.784 kWh, 2014 -> 6934 kWh.

In der Vergangenheit habe ich mir die Gedanken um die Heizung gemacht. Einmal im Jahr ne Wartung und gut ist. Eingestellt habe ich die Vorlauftemperatur immer so wie es der Vorbesitzer gemacht hat und die Zeiteinstellungen habe ich mir auch nie angesehen. Dies hat sich aufgrund der aktuellen Lage natürlich geändert. Dabei ist mir auch einiges aufgefallen, was ich bereits geändert habe.

- Der für die Vorlauftemperatur stand immer auf 6, also habe ich den auch immer auf 6 gedreht. Nachdem ich mir die Beschreibung besorgt habe, bedeutet 6 jedoch 75 Grad. Vorlauftemperatur nun nach Anleitung auf 3 gestellt. Laut Beschreibung Temperatur für Fußbodenheizung Vorlauf 50 Grad
- Das Zeitfenster heizen/sparen angepasst. Es wurde immer von 06:00 - 22:00 in der Woche (So-Do) und von 07:00 bis 24:00 Uhr am Wochenende (Fr. und Sa.) geheizt. Angepasst auf So-Do von 06:00 - 20:30 Uhr und Fr-Sa von 07:00 - 21:30 Uhr.
- Temperatur im Programm Heizen von 22 Grad auf 21 Grad gesenkt
- Temperatur im Programm sparen von 18 Grad auf 16 Grad gesenkt


Nun stelle ich mir die Frage, ob es wirklich was bringt das Programm sparen zu aktivieren. Oder ob aufgrund der guten Wärmedämmung das morgentliche aufheizen teurer ist als die Temperatur einfach zu halten. Ebenfalls habe ich mich gefragt, wenn man die Temperatur einfach hält und nicht in die Nachtabsenkung bzw. das Programm sparen geht, kann ich dann einfach die Vorlauftemperatur auf "1" also 35 runter drehen?

Ansonsten hoffe ich, dass ich mit den neuen Einstellungen einen Beitrag zur Einsparung von Gas leisten kann.

Lieben Dank für Eure Einschätzung im Voraus.
 
Nachtabsenkung macht dann Sinn, wenn der Raum tatsächlich auskühlt (Altbau mit Heizkörper). In dem Zeitraum sind die
Transmissionswärmeverluste reduziert. Einen Teil der Einsparung verbrauchst du wieder beim aufheizen, aber eben nicht alles. Umso träger ein Heizsystem ist, (Fußbodenheizung) umso weniger Effekte hat die Absenkung.
Lieber die Heizkennlinie so niedrig einstellen, dass die Einzelraumregelung kaum eingreifen muss.
 
Habe noch herausgefunden, dass die Heizung mit dem Typ Fußpunkt/Endpunkt läuft, der wie folgt konfiguriert ist (und von den Standardwerten abweicht, also von der Heizungsfirma entsprechend angepasst wurden):

- Heizflächenexponent (Festwert), Krümmung der Heizkurve: Bei Typ Fußpunkt/Endpunkt nicht aktiv
- Minimale Außentemperatur: Bei Typ Fußpunkt/Endpunkt nicht aktiv
- Fußpunkt: 27 Grad
- Endpunkt: 50 Grad
- Auslegungstemperatur: Bei Typ Fußpunkt/Endpunkt nicht aktiv
- Maximale Vorlauftemperatur: 50 Grad
- Raumtemperatur Offset: 0,0K
- Heizung aus bei Außentemperatur: 99 Grad
- Speicherfähigkeit des Gebäudes: 50%
- Frostschutz: 3 Grad

Durch diese Vorgaben war es wahrscheinlich egal ob der Regler für die Heizung auf 3 oder 5 stand. Da die Maximale Vorlauftemperatur hier ja vorgegeben ist.

Edit:

Es gibt auch noch ein Typ "Fußbodenheizung". Dieser hätte standardmäßig folgende Parameter:

- Heizflächenexponent (Festwert), Krümmung der Heizkurve: 1,1
- Minimale Außentemperatur: -15 Grad
- Fußpunkt: Bei Typ Fußbodenheizung nicht aktiv
- Endpunkt: Bei Typ Fußbodenheizung nicht aktiv
- Auslegungstemperatur: 45 Grad
- Maximale Vorlauftemperatur: 55 Grad
- Raumtemperatur Offset: 0,0K
- Heizung aus bei Außentemperatur: 20 Grad
- Speicherfähigkeit des Gebäudes: 50%
- Frostschutz: 3 Grad
 
Ich würde deutlich niedriger ansetzen. Die heutigen Fußbodenheizungen sind auf 38 Grad Vorlauf bei Norm Außentemperatur -12 oder -14 Grad ausgelegt.
In der Praxis reichen oft 35 Grad, wenn man sich langsam heran tastet.
Bei einer Gasheizung ist das nicht sooo entscheidend, aber bei einer Wärmepumpe kämpft man ja um jedes Grad.
 
Also meinst Du die Maximale Vorlauftemperatur z.b. auf 40 Grad zu stellen?

Edit: der Endpunkt müsste dann ebenfalls auf 40 Grad gestellt werden. Der Regelt ja ebenfalls die Vorlauftemp bei einer bestimmten Außentemperatur gefahren werden soll.
 
Probier's aus.
Hilft nur, dich langsam heran zu tasten.
Jedes Gebäude und jede Heizung ist anders.
 
So, habe jetzt mal ein paar Parameter geändert und bin gespannt ob ich mit diesen Werten klarkomme und ob der Verbrauch dadurch wirklich etwas sinkt

An der Brennwerttherme selber:
Stellknopf für die VL Temperatur an der Gasbrennwerttherme auf 40 Grad gestellt.

Am FW100:
- Heizflächenexponent (Festwert), Krümmung der Heizkurve: Bei Typ Fußpunkt/Endpunkt nicht aktiv
- Minimale Außentemperatur: Bei Typ Fußpunkt/Endpunkt nicht aktiv
- Fußpunkt: 25 Grad
- Endpunkt: 40 Grad
- Auslegungstemperatur: Bei Typ Fußpunkt/Endpunkt nicht aktiv
- Maximale Vorlauftemperatur: 40 Grad
- Raumtemperatur Offset: 0,0K
- Heizung aus bei Außentemperatur: 15 Grad
- Speicherfähigkeit des Gebäudes: 50%
- Frostschutz: 3 Grad

Aktuell springt die Heizung morgens an, da noch keine 15 Grad sind, geht dann wieder aus und würde Abends wieder anspringen, wenn die 15 Grad unterschritten werden. Wenn der Brenner Morgens/Abends anspringt, dann dann immer nur für wenige Sekunden, dann wieder aus und wieder an etc. so wie ich gelesen habe scheint das in der Übergangszeit relativ normal zu sein, da nur geringe VL Temperaturen benötigt werden. Wenn die VL von 25 Grad unterschritten wird, dann springt der Brenner an, bis die VL auf 27/28 Grad ist und geht dann wieder aus, bis die VL wieder unter 25 Grad ist. Das geht dann die ganze Zeit so weiter...
 
Entweder habe Ich überlesen, ob es sich bei deiner Anlage um eine Heizkörperheizung, oder eine Fußbodenheizung handelt.
Oder von diesem wichtigsten Punkt wurde nichts beschrieben.

Leider machst Du derzeit die gleichen Fehler wie jder xbeliebige Käufer, Betreiber einer von irgendeinem Betrieb gekauften und meist nur grob eingestellten Anlage. Ein hydraulischer Abgleich wurde "nie" von einem Heizungsbetrieb gemacht, ebenso wurde nie die Heizung auf die bautechnischen Bedürfnisse eingestellt. Ferner ist jede Anlage auf eine Betriebsweise voreigestellt, die an höchstens 5-12 Tagen einer Heizperiode auftreten kann.
Die meiste Zeit einer Heizperiode benötigt der Wärmeerzeuger rund gerechnet nur 30% seiner Heizleistung.

Okay, zwischendurch, ich habe noch einen Ölbrenner. Sowas lässt sich nicht so leicht an momentane Heizleistungsbedürfnisse anpassen. Da geht nur, Brenner ein, Brenner aus. Meine Anlage ist vom Typ Fußbodenheizung.
Früher hatte ich 130 Brennerstarts pro Tag, also ähnlichen Zinnober wie Du grade eben beschrieben hast.
Habe das auf unter 20 pro Tag reduzieren können, weil vieles selbst umgebaut, verändert wurde. Oftmals unter 10 Starts.
Derzeitiger Verbrauch, 4-5 Liter in 24 Stunden, und das bei rund um die Uhr 22 Grad im ganzen Haus.

Recherchiere bitte gewisse Grundlagen der Heizungstechnik. Habe ich für meine Veränderungen an meiner Anlage über längere Zeit gemacht, als Grundlage für meine Änderungen.
 
Entweder habe Ich überlesen, ob es sich bei deiner Anlage um eine Heizkörperheizung, oder eine Fußbodenheizung handelt.
Oder von diesem wichtigsten Punkt wurde nichts beschrieben.
Es handelt sich um Fußbodenheizung. Dies habe ich vergessen zu erwähnen.

Leider machst Du derzeit die gleichen Fehler wie jder xbeliebige Käufer, Betreiber einer von irgendeinem Betrieb gekauften und meist nur grob eingestellten Anlage. Ein hydraulischer Abgleich wurde "nie" von einem Heizungsbetrieb gemacht, ebenso wurde nie die Heizung auf die bautechnischen Bedürfnisse eingestellt. Ferner ist jede Anlage auf eine Betriebsweise voreigestellt, die an höchstens 5-12 Tagen einer Heizperiode auftreten kann.
Die meiste Zeit einer Heizperiode benötigt der Wärmeerzeuger rund gerechnet nur 30% seiner Heizleistung.
Ob ein Hydraulischer Abgleich gemacht wurde, kann ich nicht beantworten. Wir war nicht der Bauherr und haben das Haus vor 5 Jahren gekauft. Leider gibt es dazu keine Unterlagen. Laut Wartungsmonteur aber bei einer Fußbodenheizung nicht zwingend erforderlich.
 
Wenn der Kessel im Betrieb ständig an und ausgeht, ist vielleicht die Einzelraumregelung noch geschlossen?
Das wäre so, wie wenn man im Keller Gas gibt und in den Räumen die Handbremse angezogen hat.
Dann arbeitet der Wärmeerzeuger gegen geschlossene Ventile.
 
Fußbodenheizung bestätigt, Super. Zuerst mal etwas singemäße Kritik, fange an, selbst zu denken! Heißt, bedeutet, hör nicht mehr hin, was dir Heizungsanlagenverkäufer, also Hersteller oder Heizungsbetriebe raten, erklären!
Diese haben immer nur ein Interesse, Geld verdienen wollen. Du jedoch möchtest Geld sparen, bemerke bitte die Widersprüchlichkeiten. Fazit, für Heizungsbetriebe zählt nur Ihre Wirtschaftlichkeit, Verdienst.

Zurück zum Anfang, deiner Frage, lohnt eine Nachtabsenkung, oder Frage erweitert, lohnt eine Einzelraumregelung.
Antwort: Nö, lohnt sich wie so oft nur für "Verkäufer".
Zum besseren Verständnis erkläre ich mal wesentliche Grundlagen.

Eine Fußbodenheizung besteht aus großflächig im Estrich verlegte Kunststoffrohre, meist bis an die Randzonen. Bzw nur so weit von den Randzonen der umschließenden Mauern verlegt, in denen keine Möbel 'darüber' stehen.
Diese sehr langen Rohre, eingebettet in eine Estrichmasse von etlichen cm Dicke bilden, "wirken" wie ein sehr großer "Wärmespeicher". Es dauert u. U. zig Stunden, bis dieser "Raumwärmespeicher" im stationären Zustand ist. Also sinngemäß aufgeladen ist!

Ich habe vor 14 Jahren folgende Erfahrung mit meiner FBH gemacht. Im Dezember wurde eine Störung bemerkt.
Es wurde merklich zu warm. Logisch, nach der Heizungssteuerung geschaut, bemerkt, Brenner schaltet nicht ab.
Deswegen Heizung aus geschaltet. Im Haus war es 25 Grad warm, zu diesem Zeitpunkt.
Fehlersuche und Beseitigung dauerte 48 Stunden, wgn Berufstätigkeit, keinen vorhandenen Unterlagen. Haus 5 Jahre zuvor erst gekauft. Okay, bin Techniker, habe etliche Voraussetzungen, Fähigkeiten. Jedoch vor dieser Störung nie für Heizungstechnik interessiert.
Nach 2 Tagen Heizungsstillstand gegen Ende Dezember konnte ich Heizung wieder einschaltet, Fehler beseitigt.
Vorm einschalten auf Raumtemperatur geschaut! Und Überraschung, die war nach 48 Stunden Heizung aus bei 23 Grad!

Nun versuche mir mal zu erklären, wieso es pro Tag (24 Std) nur 1 Grad Temperaturverlust gab. Na, könntest du das ohne gewisse grundlagen zu kennen?
Zurück zum Wärmespeicher Estrichmasse. Dieser Wärmespeicher war auf rund 27 Grad geladen und verlor pro Tag nur ein Grad Wärme im Speicher.

Macht eine Nachtabsenkung oder auch eine Einzelraumregelung noch Sinn, wenn es solch großes Speichervermögen gibt, es zig Stunden braucht, um den Speicher sinngemäß auf seine Solltemperatur zu bringen? Und wenn es zig Stunden braucht, um nennenswerte Reduzierung der Speichertemperatur zu bewirken!

Fußbodenheizung ist eine Strahlungsheizung, also was ähnliches wie ein großflächiger Wärmestrahler, der sowohl Wände wie Decken anstrahlt, aufwärmt und auf Temperatur hält.
Besorge Dir mal ein Infrarot-Handthermometer, taste damit mal den Fussboden, die Wandflächen und die Decke ab. :wink:
Mache entsprechende Notizen. Sinngemäß dürfte die Fußbodenoberfläche etwa 2 Grad wärmer als die Raumtemperatur sein.
Wandflächen sind großflächig meist warm. Nur in diversen Ecken in denen es sinngemäße bauliche Kältebrücken gibt, kann die Wand- Deckentemperatur unter oder in die Nähe der Taupunkttemperatur kommen.

Logisch ist sinngemäß, wenn der Estrich-Wärmespeicher auf Solltempertatur angekommen ist, und diese Temperatur etliche Zeit als Speichertemperatur vorhanden ist, muss nicht geheizt werden, muss kein Brenner starten.

Mangelpunkt an fast Allen Heizungsanlagen, vor allem denen die Fußböden erwärmen ist die fehlende "Rückinformation" an die Heizungssteuerung, die meistens keine Regelung ist, wie warm der Estrichspeicher bereits ist, und wie lange dieser Speicher statisch geladen ist. Gab es bei meiner Anlage eines namhaften Herstellers "auch" nicht.
Zudem fand ich heraus, die "ehemalige, originale Steuerung" schaltete unsere Heizung bereits abAussentemperatur von 20 Grad ein.

Per vieler Recherche, u.a. auch mit Ing.-wissen einer Fachfirma erweiterte ich meine Grundlagen betreffend Heiztechnik, Fussbodenheizung. Alte Steuerung existiert nur noch teilweise, nur noch gewisse Sicherheitstechnik. Sonstiges selbst gebaut.
Heizung schaltet automatisch erst bei AT unter 15 Grad ein, über 15 Grad Aussen automatisch aus.
Meine Selbstbau"Regelung" ist nun eine echte Regelung, bedeutet, sie bekommt die Raumtemperatur, die Fußbodenoberflächentemperatur und kann somit effektiver arbeiten.
Ergänzt wurde die alte Pumpe, die quasi immer lief wenn Heizung eingschaltet war, durch eine regelbare Pumpe.


Soweit mal die wesentlichsten Grundlagen. Nun noch etwas Physik nebenbei, damit etwas bewusster wird!
Ein Wohnzimmer hat ein wesentlich größere Raumfläche als ein so kleiner Raum wie ein Bad, oder ein Flur.
Nehmen wir nun einfach mal an, die Pumpe fördert das erwärmte Kesselwasser durch die einzelnen Raum-estrich-speicher sehr unterschiedlicher Größen. Werden dann alle Estrichspeicher mit sehr unterschiedlichen Größen gleichmäßig schnell durchströmt? Die Menge und die Temperatur des erwärmten Kesselwassers "bestimmt" die Wärmemenge, die übertragen, in den jeweiligen Speicher eingebracht wurde!

Hydraulischer Abgleich wäre folglich nötig! Sinngemäß erwarten Heizungsfirmen, dass die Eigner der Anlage sich selbst um diverse Einstellungen kümmern, sonst müssten Heizungsbetriebe sich sehr viel länger um eine Anlageneinstellung kümmern.
Du hast erstens viel mehr Zeit, mehr Interesse an einer optimal betriebenen Anlage! Das zeigt schon eindeutig deine Frage in diesem Forum. Also, kümmere dich selbst, informiere dich, arbeite stückweise das auf, was zu bearbeiten, verbessern ist.

Anregung Nr. 1. Google mal gezielt nach Bajorath Regelung, z.B. bei Wikipedia. Dort wird einiges sehr gut erklärt. Falls manches nicht einfach, bzw leicht zu verstehen ist, nachfragen. Wenn möglich, nicht bei Heizungsfachbetrieben, die wollen immer nur was?
Ich habe meine Anlage ähnlich eingestellt, wie bei Wikipedia Bajorath-Regelung empfohlen. Brenner läuft bis zu 50 Minuten am Stück durch, hat dann bis zu 2-4 Stunden Pause. Okay, meine Regelung bekommt ja Rückinfo, wie gut geladen der Fussbodenspeicher bereits ist, wieviel Wärme dieser Speicher sinngemäß nach zig Stunden verloren hat, was also wieder sinngemäß nach geladen werden sollte.
Denke daran, so ein Speicher braucht Stunden, in beiden Fällen! Also sowohl beim aufladen, wie beim sinngemäßen Verbrauchen von geladener Energie. Nachtabseknkung macht keinen Sinn! Einzelraumregelung auch kaum.
Wer unbedingt glaubt, glauben möchte, Einzelraumregelung bringt was, soll es halt glauben. :wink:

Soweit mal das.
 
Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Die Bajorath Regelung liest sich ziemlich gut. Auch der Hydraulische Abgleich. Jedoch würde ich in eine 11 Jahre alte Gasbrennwerttherme ungern noch viel Geld investieren. Der Wärmeblock hat auch schon leichte Rillen/Wellen in regelmäßigen Abständen. Da der Verbrauch aber aktuell noch nicht nach oben geht und das Teil ziemlich teuer ist muss die Anlage mit dem auskommen, was aktuell da ist.

Ich habe gelesen, dass man einen vereinfachten Hydraulischen Abgleich mittels Formel auch selber vornehmen kann. Dieser ist zwar nicht so exakt wie ein Abgleich durch eine Fachfirma aber wohl allemal besser als alle Durchlaufbegrenzer auf vollen Durchfluss zu stellen. Von daher würde ich diesen Ansatzpunkt nochmal nutzen um hier den Durchfluss nach der Formel: Heizlast des Raumes / (spezifische Wärmekapazität des Wassers x Spreizung FBH) = Wassermenge zu berechnen und diese Werte an den Durchflussbegrenzern einstellen.
 
Mir ging es nicht darum, dich zu veranlassen ein anderes Gerät zu kaufen etc. Ich wollte auf diverse Dinge aufmerksam machen, die von der Heizungsbranche vehement verschwiegen wird. Von Heizungsfirmen bekommst du immer nur das erzählt, erklärt, was für deren Profit gut ist. Jahrzehnte lang üblicher Murks usw wird nicht erzählt.
Hier mal ein Link der Bajorath und hydr. Abgleich besser beschreibt.
http://www.bosy-online.de/Bajorath_Funktionsbeschreibung.pdf

Übrigens, Bosy ist ein Fachmann (in Rente) der eine eigene Webseite betreibt und gut sehr vieles über Heizungstechnik erklärt.
Du hast nun den Vorteil, Du kannst auch ohne Fachfirma an so manches ran gehen. Sogar besser als Die, denn du hast alle Zeit der Welt, musst nicht 50 mal anreisen, hast deine Anlage, dein Objekt jederzeit vor dir.

Wenn du gewisse Dinge begriffen, verstanden hast, wirst du auch fast logisch auf Ideen kommen einiges systematisch um zu setzen. Besorge dir ein Infrarot-Handthermometer. Das wirst du brauchen und sowas lohnt sich auf jeden Fall.
Versuche mit deiner Anlage das zu ermöglichen, was Bajorath vorgegeben hat. :wink:
Stelle die Brennersteuerung mal so ein, dass der Brenner zwischen 30 und 50 Minuten durch läuft. Allerdings erst, wenn Du das Infrarotthermometer hast. Setze dich dann vor den Stockwerksverteiler, Raum-Wasserverteiler und messe, notiere Dir nach rund 10 Minuten nach Brennerstart die einzelnen Temperaturen an den Abgängen, Zulauf und Rücklauf. Gehe auch alle beheizten Räume ab, messe die jeweilige Fussboden-Oberflächentemperatur, notiere sie.
Beschreibe bitte, wie diese Stockwerk-Wasserverteiler aufgebaut, gestaltet sind. Gibt es Ventile die von Hand zu verändern sind?
Wenn ja, bringe eine Markierung auf, an dem Ventil so an, dass der Drehwinkel von auf bis zu erkennbar wird. Etliche Ventile haben dafür nur rund 300 Grad, manche müssen zweimal komplett gedreht werden, von auf bis zu, etc.

Hast du diese Daten, diese Werte und wenn du erkennen kannst, was du da machst, machen willst, kannst du los legen mit deinem Experimentieren, deinem hydraulischen Abgleich. Logisch ist, die großen Räume sollten komplett offen sein.
Zu konzentrieren wäre sich auf die kleineren Räume, wie Bad, Flur etc. Da mal 50 % zudrehen, abdrehen, auf Verdacht.
Du weißt ja inzwischen, Wärmespeicher im Boden ist sehr sehr träge. Es macht also kaum Sinn, bereits nach 10 Minuten nach verändern vom Durchfluss messen zu wollen. Kannst du zwar trotzdem machen und auf gesondertem Zettel notieren.
Mit deinem gut durchdachten Konzept und deinen Notizen wirst du die Sache mit dem hydraulischen Abgleich gänzlich selbst und zufrieden stellend erledigen können.
Wie bekannt, macht weiteres wie andere Brennersteuerung erst Sinn, wenn hydraulik wesentlich besser eingestellt ist.

Ich möchte dich daran erinnern, deine Anlage hat zwar keinen Rücklauffühler, bekommt somit auch keine entsprechende Information. Das braucht deine Anlage quasi auch nicht, denn Du bist der Chef, Du hast das Mittel die Rücklauftemperatur jeweils zu erfassen, zu messen. Und somit per Einstellung deinerseits das veranlassen, was ein Bajorath-Regler tun würde.
Es gibt in deiner Anlage keinen Bajorath-Regler, deiner heißt halt Hero-Regler. :wink:

Du hast die Bilder, das Foto vom Wärmebild (Vorlauftemp, Rücklauftemp) zur Verfügung. Drucke das aus und dann probierst du, wie sich die Temperaturen für deine Fussbodenheizung verhalten. Das wird anders sein, denn das Foto von Bajorath bezieht sich auf eine Heizkörperheizung mit 70/55 Grad Werten. Der Vorlauf bei dir wird kaum über 40 Grad hinaus gehen.
Zum verständnis, wenn du deine Messwerte Vorlauf/Rücklauf direkt hinter dem Kessel misst und in dein sinngemäßes Datenblatt, Fotokopie einträgst, wirst du spielend erkennen können, wie sich deine Anlage auf deine Einstellungen hin verhält!
Somit bekommst du die Anlage ähnlich gut optimiert, auch ohne Bajorath.
 
Thema: Nachtabsenkung sinnvoll oder mit geringerer Vorlauftemperatur durchlaufen lassen?

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