Mini-Tischkreissäge o. normalgroße TKS. Wo ist die Grenze?

Diskutiere Mini-Tischkreissäge o. normalgroße TKS. Wo ist die Grenze? im Forum Elektrowerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo Forum, bei der Entscheidung für eine Bohrmaschine hat mir dieses Forum neulich sehr geholfen. Da ich gerade meinen "Maschinenpark" ausbaue...
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Ewald

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Hallo Forum,

bei der Entscheidung für eine Bohrmaschine hat mir dieses Forum neulich sehr geholfen. Da ich gerade meinen "Maschinenpark" ausbaue, habe ich eine neue Frage, wofür ich Expertenrat gebrauchen könnte...

Es geht um die Anschaffung einer MINI-TISCHKREISSÄGE. Ins Auge gefaßt habe ich die Proxxon FKS/E (Tischplatte 295mm x 240mm, Schnitttiefe 1-22mm, Verbreiterungsmöglichkeit auf 500mm, Längs- und Winkelanschlag, Gehrung bis 45 Grad).

Von Proxxon habe ich bereits den Micromot 50/E samt Bohrständer und bin damit sehr zufrieden. Deshalb gehe ich davon aus, daß die FKS/E ebenfalls von akzeptabler Qualität ist. Ganz davon abgesehen: Ich sehe bei den Mini-Tischkreissägen auch kaum Marktalternativen: Es gibt neben der ganz kleinen Proxxon KS230 noch ein deutlich preisgünstigeres 12V-Gerät von Böhler aus Aluminium, was ich aber noch nie irgendwo "in natura" gesehen habe.

Im vorletzten Jahr ist das Thema Mini-Tischkreissäge hier im Forum einmal angeschnitten worden. Der Fragesteller hat sich überzeugen lassen, statt der Proxxon FKS/E, eine größere Säge anzuschaffen. Insbesondere deshalb, weil er auch "größere" Sachen bauen möchte. Die kritische Grenze zwischen "kleinen Sachen" (prädestiniert für Mini-Tischkreissäge) und "großen Sachen" (besser mit Tischkreissäge wie z.B. Festool CMS) ist in der Diskussion aber nicht ganz klar geworden. Ich habe den Eindruck, daß ich bei meinen Anwendungen ungefähr im Grenzbereich liege:

Ich liebäugele mit der MINI-TISCHKREISSÄGE, weil ich
(1) viel mit Elektronik bastele/arbeite, die dann in passenden Gehäusen verschwinden muß. Diese Holzgehäuse sind eher klein (meist MDF <18mm) und im Volumen maximal 50cm x 30cm x 30cm - meist noch kleiner.
(2) Darüber hinaus schneide ich häufig Platinen aus Epoxydmaterial, das sehr hart ist. Mit einer Mini-Tischkreissäge u. entsprechendem Blatt verspreche ich mir supergerade Schnitte ins Platinenmaterial (Zusatznutzen: die für das Platinenschneiden geeigneten Sägeblätter sind für eine Mini-Tischkreissäge deutlich günstiger als für eine "richtige" TKS).

Konkret zur Frage - mal etwas pauschal formuliert: Eine Mini-Tischreissäge macht doch nur Sinn, wenn eine bestimmte Mindestgröße - besser: Fläche einer Holzplatte - nicht überschritten wird. Andererseits könnte ich mir vorstellen, daß man mit einer "ausgewachsenen" Tischkreissäge (Bsp.: Festool CMS) erst ab einer bestimmten Größe/Fläche sicher und ordentlich arbeiten kann. Rustikal formuliert: Es macht keinen Sinn mit einer TKS kleine Platinen zu schneiden (?) Und wahrscheinlich ist eine große TKS nicht erforderlich, um ein Gehäuse in der Größe eines Schuhkartons zu bauen, wenn ich es nicht gerade aus einer riesigen Holzplatte heraussägen möchte (?)

Wo liegt Eurer Ansicht nach die Grenze zwischen Mini-Tischkreissäge und "normaler" TKS? Welche Abmessungen sollte eine zu sägende Holzplatte (L x B, Materialdicke) nicht überschreiten, um mit der Mini-Tischkreissäge sinnvoll bearbeitet zu werden, ab welcher Fläche sollte man eher zu einer normalgroßen Tischkreissäge greifen?


Vielen Dank für Eure Mühe und alle Antworten,

Gruß, Ewald
 
Hallo Ewald,
die kleine Proxxon-Säge ist zum Leiterplattensägen ganz gut. Es gibt m.W. auch kaum etwas vergleichbares. Ich habe damit schon gearbeitet. Die Sägeblätter - für FR4 am besten Diamant - sind allerdings recht teuer und Du mußt Dir überlegen, was Du damit genau machen willst. Für seltene dünne gerade Schnitte ist es eine gute Lösung. Etwas anderes ist es, wenn Dir die Schnittbreite relativ egal ist und Du auch seitlich "schleifen" möchtest. Das steht z.B. an, wenn man runde Platinen ausschneiden will. Das seitliche "abfummeln" winziger Bereiche, weil es noch nicht 100%-ig paßt, ist bei den dünnen Diamantblättern der Proxxon-Sägen heikel. Das mache ich - nicht lachen - mit einer Fliesensäge - incl. Wasserbad. Abgesehen von der Schweinerei mit dem Wasser geht das perfekt. Der Werkzeugverschleiß ist dank des Naßschnittes nicht der Rede wert. Die Säge hat "nebenbei" ja auch schon diverse Fließen, Granitplatten und Dachziegel zurechtgesägt und das Diamantblatt ist immer noch das erste. Es handelt sich um ein einfaches Baumarktgerät mit großem Edelstahltisch und unsegmentierter 150mm-Diamant-Scheibe.
Der nicht ganz unproblematische Schleifstaub aus Glasfasern, Epoxidharz, Kupfer und ggf. Lötzinn (haupts. Blei, wenn noch nicht bleifrei) wird im Wasser gebunden. Das läßt man nach der Arbeit eine Zeit absetzen, gießt das klare Wasser vorsichtig ab und wischt die Schale mit einem Lappen aus, den man wegwirft. Bei der Proxxonsäge und dem damit verbundenen Trockenschnitt fliegt viel in der Gegend herum.
Am besten ist es wohl beides zu haben...
Zum sägen von normal dickem Holz und MDF-Platten ist die kleine Proxxon-Säge nur bedingt geeignet: Zu schwach, zu wenig Schnittiefe. Dafür ist sie nicht gemacht. Eher für winzige Teile aus dünnem Sperrholz, Leisten etc.
Mein Rat: Kaufe Dir eine billige Tischkreissäge und dazu 1...2 wirklich gute Sägeblätter, die dann aber locker das 3-fache der kompletten Säge kosten können. Das wäre dann aber das 3. Gerät...

Gruß
Thomas
 
@ hs:
Ja, die Boehler-Säge hatte Ewald schon erwähnt. Die kenne ich wie er nur "vom Bild". Bei solchen Sachen schaue ich zuerst nach den Preisen für die Sägeblätter. Da scheint Boehler noch erbarmungsloser als Proxxon zuzuschlagen. Außerdem muß man bei Boehler den Trafo noch extra kaufen.
Meine praktischen Erfahrungen beziehen sich übrigens auf die kleinere KS230. Die um ein Vielfaches teurere FKS/E habe ich auch noch nicht benutzt. Zum sägen von Leiterplatten braucht man deren zusätzliche Funktionen nicht.

Gruß
Thomas
 
Hallo,
bei den genannten Spezialprodukten bewegt man sich dann aber endgültig in einem Preisrahmen, der für Heimwerker kaum erschwinglich ist. Ich habe Schnittergebnisse solcher Diamantsäge hier: elektronische Industriegeräte mit Edelstahlgehäuse, Glasscheibe, Ferritkernen, Wicklungen, Vergußbereichen, Leiterplatten usw. glatt durchgesäbelt. Schon beeindruckend...
Entscheidend bei solchen Dingen dürfte die Möglichkeit des Naßschnittes sein. Abgesehen von den eher unpräzisen Fließensägen kann das leider regulär kein preisgünstiges Gerät.
Die sehr dünnen Diamanttrennscheiben brauchen zudem eine exakte Führung. Vor Hand ist das sicher nicht so gut.

Gruß
Thomas
 
Hallo,

erst einmal vielen Dank für die Antworten.

@Thomas: die Idee mit dem Platinen-Naßschneiden werde ich weiterverfolgen. Bislang behelfe ich mir mit einer Schutzmaske vom Baumarkt. Ansonsten werde mal hochrechnen, wieviele Platinenprojekte ich pro Jahr habe - vielleicht rentiert sich ja die kleine Proxxon als Arbeitstier allein zum Platinenschneiden. Gegenwärtig schneide ich meine Platinen per Hand mit einer Eisensäge. Das funktioniert zwar von Mal zu besser, aber das reicht mir nicht.

@alle: bitte nicht böse sein, daß ich noch einmal hartnäckig nach der Leistungsfähigkeit der "großen" Mini-Tischkreissäge von Proxxon (FKS/E) frage. Und zwar in punkto Holzarbeiten. Wie Thomas sicher richtig anmerkt, ist das Gerät idealwerweise nur für klein(st)e Arbeiten ausgelegt. Wahrscheinlich hat Proxxon insbesondere Modellbauer im Visier. Aber immerhin hat die Maschine ja doch eine Schnitttiefe von 22mm. Ich frage jetzt mal ganz platt: Stellt Euch vor, ich hätte eine MDF-Platte im Format von 50cmx50cm und einer Dicke ca. 10mm. Reicht die Leistung u. die Arbeitsfläche der Proxxon FKS Eurer Meinung dafür noch aus, oder sollte man diese Arbeit bereits einer "richtigen" TKS überlassen?

Vielen Dank schon mal - ich werde mich jetzt mal intensiv in Eure Links vertiefen :)

Gruß, Ewald
 
Hallo Ewald,

unter Modellbauern gilt die als Königin.
Hab mir das "Hegner Präzisionsbearbeitungszentrum MK" schon auf einigen Messen angeschaut, auch mal mit geschnitten, und kann nur sagen, was ganz feines!

Die Grenze zwischen der Kategorie Minitischkreissägen und kleiner (normaler) TKS dürfte zwischen der Hegner und den Maschinen Scheppach TS 2000/Metabo TK 1256/Kity 419 liegen.
 
Thomas.B schrieb:
Ja, die Boehler-Säge hatte Ewald schon erwähnt. Die kenne ich wie er nur "vom Bild". Bei solchen Sachen schaue ich zuerst nach den Preisen für die Sägeblätter. Da scheint Boehler noch erbarmungsloser als Proxxon zuzuschlagen. Außerdem muß man bei Boehler den Trafo noch extra kaufen.

Hier gibt es Sägeblätter die auch auf die Böhler passen.
http://www.fohrmann.com/d/shop/art/4098.htm

Ich bin auch auf die Böhler scharf, den Trafo gibt es bei eBay für unter 50 Euronen!
 
ich mach es kurz. böhler ist super. ich habe die schon seid jahren und muss sagen sie hat mich noch nie im stich gelassen. die sägt was kommt ob alu messing hartholz gang egal. ok irgendwann sind die grenzen auch erreicht aber das dauert.
mit der böhler wirst du nicht nur bestens bedient sein sondern auch mehr wie zufrieden sein.

MfG

Alu-Edelstahl-Konstruktionen
 
Thema: Mini-Tischkreissäge o. normalgroße TKS. Wo ist die Grenze?
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