Mikrowelle dämmen

Diskutiere Mikrowelle dämmen im Forum Haustechnik und Hausgeräte im Bereich Anwendungsforen - Hallo Leute, Mann, es juckt mich wieder in den Fingern etwas Verrücktes an der Grenze des "Vermöglichbaren" zu machen. :D Der Titel klingt schon...
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Eisenherz

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Hallo Leute,

Mann, es juckt mich wieder in den Fingern etwas Verrücktes an der Grenze des "Vermöglichbaren" zu machen. :D Der Titel klingt schon so komisch und ich kann mein Vorhaben selber fast schon als "Anleitung von Heimwerkern zu gefährlichem Handeln" qualifizieren, wie H.-A. Losch zu sagen pflegte, aber was soll ich machen?

Folgendes: ich habe schon etliche Mikrowellen auseinander geschraubt um an den Trafo ranzukommen und bei meiner MW ist der Aufbau auch nicht anders - meiner Meinung nach wird hier 80% der Energie aus dem Gerät an die Umgebung herausgeblasen. Ich verstehe einfach nicht warum bei so einem Kombigerät mit Umluft und Grill Null Dämmung im Gerät eingebaut ist und stattdessen noch das Gebläse im Zwischenraum des Gerätes ordentlich alles an Wärme rauspusten muss? Selbst bei Waschmaschinen und Geschirrspülern gibt es ja Wärmedämmung. Da die Strompreise ja steigen und steigen und ich mein Gerät oft als Ofen benutze bin ich auf die wahnwitzige Frage gekommen - kann man die Mikrowelle nicht innen ausdämmen mit Glaswolle oder so? Ich meine klar, es klingt erstmal verrückt, aber das Gerät ist doch sowieso Thermostat-geregelt, entweicht also weniger Hitze ständig nach außen, werden die Heizelemente eben nicht so oft zugeschaltet und man spart Energie. Zudem habe ich ohnehin das Gefühl das Gerät wird nicht richtig warm, 230° max wird angezeigt, aber mein großer Backofen gart ja selbst bei 180° alles Übliche in 3/4 Stunde durch während im Mikrowellengerät im reinen Heißluftbetrieb auch noch nach 1 Stunde Essstücke teils halbgar sind. :(

Wenn man die Haube abmacht sieht man zu allen Seiten der Garkammer außer hinten reichlich Zwischenraum. Diese Zwischenräume kann man also theoretisch mit einem hitzebeständigen Dämmstoff füllen außer rechts natürlich, wo das Magnetron, sonstige Bauteile, das Kabelgewirre und die Elektronik verbaut sind. Es quält mich jetzt nur eine Frage bevor ich damit anfange - Ingenieure, welche die Mikrowelle entworfen wissen bei Mikrowellengeräten gewiß besser Bescheid als ich und haben dort doch statt Wärmedämmung reichlich Ventilationsöffnungen an den Außenwänden vorgesehen, warum nur??? An Kosten kann es doch nicht gelegen haben. :kp:
 
Luft ist doch ein super Dämmstoff...

Wenn du es testen willst, klebe einfach die Ventilationsöffnungen zu. Ich übernehme aber keine Verantwortung dafür.
 
Moin, nach öffnen erlischt natürlich die Garantie und es ist eine VDE-Prüfung nach dem Zusammenbau vorgeschrieben. Zu Wärmedämmung würde ich diese Alu-Kaschierte Keramikwolle aus dem Ofenbau verwenden. Schaue aber bitte, dass Du keine Luftwege der Kühlung zubaust.
 
Hast Du schon mal Essen nach dem Erwärmen in der Mikrowelle stehen gelassen?
Gleiches passiert wenn Du ohne "Durchlüftung" Speisen erwärmst.
Die Bude müsste vor dem Einbringen einer Mineralwolledämmung peinlichst genau gegen Austritt von Dampf aus dem Garraum in die Dämmung abgedichtet werden wobei der Garraum dennoch ein wenig Luftspülung benötigen würde..
Das Magnetron will übrigens auch gerne gut gekühlt werden. Darin glüht ein amtlicher Glühdraht vor sich hin und heizt alleine mit wenigstens 50W dessen Gehäuse auf.

PS
 
Langfelder schrieb:
nach öffnen ... ist eine VDE-Prüfung nach dem Zusammenbau vorgeschrieben.
:rotfl:

Is klar... Gerade bei diesem Vorhaben. Danach wird an dem Ding nichts mehr zugelassen sein. :wink:
 
Moin Eisenherz

Wenn ist das lesen, kann ich nur den Kopf schütteln, lass bloß die Finger von einer Mikrowelle weg, ohne speziellen Kenntnisse.
Hier möchte ich mich nicht direkt auf Deutsch ausdrücken,
schraube aus dem Kasten nie eine Schraube raus!
Da ich aus dem EL-Fach bin, wenn meine M-W verrückt spielt, steht das Ding auf dem Hof und wird mit einem dicken Hammer bearbeitet, damit keiner daran noch bastelt bevor die Kiste im Schott landet.
Hier hat ein Kundendienstler darüber geschrieben,
lese das mal durch → Mikrowelle (Link).
Aber Sicherheit steht immer an der ersten Stelle,
da schaue nicht auf die Kosten.

Gruß vom Schiffhexler

:)
 
Wellenleiter (Waveguide) sit das Zauberwort.

Mikrowellenherde gehören zu den gefährlichsten üblichen Geräten, damit sollte man nur basteln wenn man sich wirklich gut mit Mittelspannung (MS) im tödlichen Strombereich auskennt.

Kenne selbst stationäre reinwassergekühlte (nicht Wasser-Glykol) MS-Leistungselektronik bis > 1 MW (mit mittels aufwendigem Schlüsseltransfersystem verriegelten Schränktüren) und finde dennoch Mikrowellenherde heimtückisch.

Wegen der Mikrowellendämpfung ist eingentlich nur die Tür heikel, insbes. die Türdichtung und die Verriegelung.
Sehr selten führtten kumulierte Fehlfuntionen (defekter ansonsten hörbarer Lüfter sowie defekte Türüberwachung) zu Verletzungen, die durch das Hereingreifen in den Ofenraum bei laufendem Magnetron erfolgten.

Korrekt funktionierende Mikrowellenöfen sind recht gut abgeschirmt.

Hier noch was älteres, von 1984:
Investigation of an acute microwave-oven hand injury
DOI:
10.1016/s0363-5023(84)80202-6

DOI hier eingeben und PDF downloaden:
https://www.sci-hub.se
 
Verrückte Idee.
Aber so manche Tüftler und Erfinder hatten ähnliche "Inspirationen". Warum diesen Gedanken nicht weiter spinnen.
Die Idee, Energie weiter zu nutzen als wofür sie vorgesehen wurde, ist "nachhaltig", somit erst einmal nicht schlecht und gehört somit in die Rubrik, weiter zu forschen und nicht zu verteufeln.
Aber ich denke, da wirst du wohl ziemlich alleine da stehen, Denn wir hatten hier schon Themen, die sich weit ungefährlicher angehört haben und zu "Parlamentarischen" Diskussionen geführt sind...
Aber man sollte darüber nachdenken, der Gedanke klingt nicht schlecht.
zimmy
 
Die Jungs von Kreosan haben noch ganz andere, durchaus nicht unpraktische, Ideen mit der Mikrowelle. :mrgreen:

PS
 
powersupply schrieb:
Die Jungs von Kreosan haben noch ganz andere, durchaus nicht unpraktische, Ideen mit der Mikrowelle. :mrgreen:
Naja, genau deshalb fürchten sich alle vor Russen in Russland - sie kommen auf verrückte Ideen und sind verwegen. :crazy: Das hat sich wohl ein Stück auf mich übertragen. :D

powersupply schrieb:
Die Bude müsste vor dem Einbringen einer Mineralwolledämmung peinlichst genau gegen Austritt von Dampf aus dem Garraum in die Dämmung abgedichtet werden wobei der Garraum dennoch ein wenig Luftspülung benötigen würde..
Das ist in der Tat ein Problem, das mein Vorhaben zunichte machen könnte... An den Dampf hatte ich nicht gedacht, der Dampf ist ein Sicherheitsrisiko, ich fürchte er tritt viel leichter in die Wolle hinein als wieder aus ihr heraus und das Abdichten stelle ich mir sehr aufwendig vor. :(

Schiffhexler schrieb:
Hier hat ein Kundendienstler darüber geschrieben,
lese das mal durch → Mikrowelle (Link).
Aber Sicherheit steht immer an der ersten Stelle,
Durchgelesen, vieles davon auch schon vorher gewusst aber doch nicht alles verstanden. "Hohlleiter", was? Gut, dass die Mikrowelle kein Spielkasten ist war mir schon klar. :ducken:
 
zur Sicherheit sollte man die Dichtigkeit der MW messen. Habe mir mal vor langer Zeit ein Messgerät zugelegt.
Die häufigsten Fehler waren defekte Hochspannungssicherungen.
Evtl. ist der wirtschaftliche Betrieb auch eine Preisfrage; ggf. ein Profigerät zulegen.
 

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Naja, selbst wenn ich so ein Gerät hätte, hätte ich keine Ahnung wie man das benutzt. Das Gerät ist an sich schon Nonplusultra seiner Zeit gewesen, Innenraum hat 3/4 Größe eines modernen Backoffens und die Bedienung lässt wie Programmauswahl keine Wünsche offen. :)

Ich habe das Ding jetzt genauso zusammengeschraubt wie es war, wenn es vorher ok war, ist es auch jetzt VDE :mrgreen: Ich habe nun aber die zahlreichen Luftschlitze im Boden von außen abgeklebt, die seitlichen und die oben müssen reichen. Dabei lasse ich es bewenden - an dem Gerät liegt mir noch was. Wahrscheinlich macht das Abkleben nicht mal einen Unterschied, man wird sehen. :popcorn:
 
Mikrowellenherd nach jedem Öffnen neu prüfen lassen ist wieder sowas blödsinniges von diesen allgegenwärtigen Juristokratenar[zensuriert], die uns alles vorschreiben wollen.

Wenn man ein solches Gerät fachgeret handabt, um es z.B. Innen zu reinigen (Staubablagerungen), Anschlüsse zu überprüfen, usw., sehe ich wirklich kein Problem.

Habe selbst diverse eigene Geräte inkl. ein Gewerbeküchengerät (viel praktischer, da die Leistung einiges höher ist als bei Consumer-Ausführungen) problemlos gewartet.

Über die stupfsinninge Idee, zusätzlich im inneren des Geräts was abzudämmen, äussere ich mich nicht weiter. Im Bereiche der EMC Abschirmungstechnik gibt es allerlei Produkte, für sowas ist deren Einsatz jedoch sinnlos.

Ggf. darauf achten, das die Abschirmung des Klarsichtfensters der Ofentür nicht beschädigt ist, und dass Türverriegelung sowie Türschalter einwandfrei funktionieren.


Nochmals Elektrotechnik, russian Style: :)


Habe auch schon experimentiert, insbes. in meiner Jugend, jedoch bei weitem nie so extrem. :)
 
Senkblei schrieb:
Habe selbst diverse eigene Geräte inkl. ein Gewerbeküchengerät (viel praktischer, da die Leistung einiges höher ist als bei Consumer-Ausführungen) problemlos gewartet.

Über die stupfsinninge Idee, zusätzlich im inneren des Geräts was abzudämmen, äussere ich mich nicht weiter. Im Bereiche der EMC Abschirmungstechnik gibt es allerlei Produkte, für sowas ist deren Einsatz jedoch sinnlos.
In einem Punkt gebe ich dir Recht - weitere EMC Abschirmung wäre hier sinnfrei, das Gerät ist schon abgeschirmt, sonst wäre es nicht zugelassen. Und die Idee mit der nachträglichen Wärmedämmung mit Hausmitteln, naja - sie ist halt maximal nur deswegen stumpfsinnig weil sie ggf. sicherheitstechnisch heikel sein mag, in der Umsetzung. Grundsätzlich ist die Wärmedämmung ja nicht abwegig, ich bin mir sogar ziemlich sicher - wenn man die Dämmung von Anfang an in die Produktentwicklung integriert hätte, ließe sie sich umsetzen. Bloß hinterher mit Hausmitteln hier etwas nachzubessern und ein kaputtes Gerät zu riskieren - das ist die Sache nicht wert.

Übrigens, was die Leistung angeht, mein Backofen hat dieselbe Mikrowellenleistung - 900W, ist aber deutlich effizienter, 1 Glas Tee braucht in der Backofenmikrowelle nur 1 Minute und der Tee ist heiß, in dem Mikrowellengerät benötigt das mind. 90 Sekunden. Die Beobachtung, dass Backofenmikrowellen bei gleicher nomineller Leistung grundsätzlich besser sind als stand-alone Mikrowellengeräte habe ich schon mehrfach gemacht. Interessanterweise scheint meine Mikrowelle aber besser abgeschirmt zu sein als die Backofenmikrowelle - z.B. Musikhören mit Bluetooth-Kopfhörern wird hier "nur" immer wieder unterbrochen, wenn aber die Backofenmikrowelle loslegt, bleiben die Kopfhörer durchgehend fast nur stumm, man hört nur noch ab und zu einpaar Tonfetzen.
 
Thema: Mikrowelle dämmen

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