Ich kenne zwei Schreiner die im Möbelbau noch mit Gratnuten arbeiten.
Aber I: Die letzte Gratnut in Handarbeit haben die beiden irgendwann in ihrer Lehre oder im Meisterkurs gemacht, der eine kann sich nicht daran erinnern jemals selbst eine Gratsäge besessen zu haben, der andere hat mir seine (unbenutzte) vor zwei oder drei Jahren geschenkt. Fehlt mir nur noch einer der mir einen Grathobel schenkt
Aber II: Selbst mit der Oberfräse wird bei denen kaum noch gearbeitet.
Beide arbeiten mit CNC-Maschinen, konstruiert wird komplett mit CAD. Die Pläne werden per Netzwerk in die Maschine geladen, den Rest macht die Maschine dann alleine wenn Sie mit Holz gefüttert ist. Die Ergebnisse sind erstklassig, besser als alles was ich jemals mit Handarbeit oder Handmaschinen hinkriegen werde.
Mittlerweile vertrete ich die Auffassung dass sich ein Einsteiger genau das Werkzeug kaufen soll dass ihm gefällt und "passt". Seitdem ich eine alte Scheer-Handoberfräse mein Eigen nenne habe ich gewisse Zweifel am System-Konzept (Festool, Metabo). Das Handling der Scheer ist einfach überragend im Vergleich zur Festool OF 1010, zur Metabo 1229 und zur Metabo OF 1812 (ja, ich bin der Irre mit den vier Oberfräsen). Der System-Gedanke ist eine gute Sache, im Zweifelsfall "verpflichtet" man sich aber, innerhalb des Systems auch "schlechtere" Maschinen zu kaufen - und das stösst mir gerade bei meiner "Lieblingsmaschine", der Oberfräse, sauer auf. Der gerade Griff der Scheer liegt mir besser, mit Absaugung habe ich freie Sicht auf den Arbeitsbereich, die Klemmung der Frästiefenverstellung ist genau dann fest wenn man das Gefühl hat dass sie fest ist u.s.w.
Gruss
Markus