Kennt wer diesen Chinaböller?

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boomer

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Wie in einem anderen Thread ja schon erwähnt, will ich mir eine Motorsäge mittels Aufsatz zum mobilen Sägewerk umbauen.

Ich habe zuerst mit dem Gedanken gespielt, meine Husi dafür zu benutzen, aber um ständig die Säge um zu bauen fehlt mir dann doch die Lust und Zeit.

Also ist eine separate Säge das Mittel der Wahl. Da das ganze aber nur eine nützliche Spielerei bleiben soll, will ich dafür nicht all zu tief in die Tasche greifen. Ich habe mich daher mal in der Bucht nach dem aktuellen Kurs der Chinaböller umgesehen und bin auf die hier schon ein paar mal erwähnte "Marke" Timbertech gestossen. Die Sägen werden in drei Größen angeboten und die größte hat schon fast das Format der Güde KS500, mit der ich zu erst geliebäugelt hatte. Da habe ich einfach mal mit geboten und direkt eine ersteigert.

Die "Timbertech KS58" die ich dann für 51€ ersteigert habe (in rot), scheint aber den Bildern nach kein Zenoah-Clone zu sein. klick mich

Ich habe über Google rauf und runter gesucht, bis ich Hersteller und Typenbezeichnung herausgefunden habe. Die Säge ist eine umgelabelte "Huarui HR5900". klick mich

Was die da aber kopiert haben, ist mir noch vollkommen schleierhaft. Eine Zenoah ist es jedenfalls nicht. Die sehen anders aus und Zenoah hat auch kein Modell mit knapp 58ccm im Sortiment. Ne Echo ist es nicht, Tanaka oder Shindaiwa scheint es auch nicht zu sein. Obwohl ich mir bei den letzen beiden nicht so sicher bin, da ich da zu wenig Fotomaterial gefunden habe.

Eine Husqvarna, wie in einer privaten Kleinanzeige zu lesen war, ist es sicher auch nicht.

Ich hoffe, dass die Säge selbst etwas mehr Licht ins Dunkel bringt. Ich werde wenn ich sie habe auch mal ein paar Fotos vom Innenleben schiessen und hier rein stellen. Aber vielleicht hat ja schon jetzt einer eine Idee?

MfG, Henning
 
hallo,
ich hab da eine Anfrage wegen Kette geschickt, welche Teilung usw.
als Antwort hab ich bekommen: die Kette hat 76 Glieder.

was ist das für eine Kette??

Gruß
Werner
 
Werner S. schrieb:
hallo,
ich hab da eine Anfrage wegen Kette geschickt, welche Teilung usw.
als Antwort hab ich bekommen: die Kette hat 76 Glieder.

was ist das für eine Kette??

Die Säge wird mit 0.325", 1,5mm, 76TG ausgeliefert.

Von Oregon wär das die 21BP076E als Halbmeißel oder die 21LP076E als Vollmeißel.

MfG, Henning
 
So, die Säge ist angekommen. Erster Eindruck bestätigt das was ich erwartet habe. Halt ein Massenprodukt aus einem Billiglohnland. Da hat man zum entgraten der Spritzgussteile keine Zeit. Zu mindestens scheinen die Teile aber passgenau zu sein.

Weiterhin konnte ich anhand einzelner Teile doch problemlos erkennen, dass auch diese Säge auf einer Zenoah basiert. Kettendeckel mit Kettenbremse und Kettenspannung, Luftfilter, Kupplung, Zündkerzenstecker, alles identisch mit der Güde KS400B, von der ich auf Motoso eine Ersatzteilliste gefunden habe.

Nur bei Zylinder/Kolben haben die Chinesen anscheinend selbst was entworfen, denn mit dem Hubraum gibs wie schon erwähnt, keine Zenoah. Das Gehäuse wurde auch leicht abgeändert.

Wenn ich heute Abend von der Arbeit komme werd ich noch ein paar Fotos schießen.

MfG, Henning
 
Wie angekündigt, hab ich mir die Säge mal zu Brust genommen und ein paar Fotos geschossen:

Kettendeckel
IMGP0476.JPG


Kettenseite mit Kupplung
IMGP0477.JPG


Blick auf den Luftfilter
IMGP0478.JPG


Lüfterradseite
IMGP0479.JPG


Das solln 58ccm sein?
IMGP0480.JPG


Kupplung, Antriebs- und Ringrad
IMGP0483.JPG


Das Zerlegen ging fix. Der Zusammenbau war aber etwas kniffelig, da der obere Deckel in einige Gummidichtungen eingepasst werden muss. Die meiste Zeit hat aber die Demontage der Kupplung gebraucht.

Als erstes viel mir natürlich auf, dass ich bei der Kupplung keinen Schlüssel ansetzen kann. Ich habe dann auf die schnelle aus einem Messingrohrabschnitt einen Adapter gebastelt, der auf dem Stern der Kupplung aufsetzt.

Dann in der einen Hand den Adapter mit einer Rohrzange angesetzt und mit der anderen, an der Mutter vom Lüfterrad gegen gehalten.

Ich bin es von meiner 242XP gewöhnt, das Teil mit ganz wenig Kraft lösen zu können und musste hier aber kapitulieren, da ich um die Mutter vom Lüfterrad fürchtete. Da bewegte sich wirklich garnix und ein M10 Bolzen ist schnell überdreht.

Also mittels dicker Schnur einen Kolbenstopper gebastelt und der Kupplung mit etwas mehr Kraft auf dem Leib gerückt. Fazit, ich hab dran gerissen wie ein blöder und erst als ich schon um die komplette Kurbelwelle fürchtete, hat das Teil nachgegeben...

Der Grund war dann auch schnell zu erkennen, die chinesischen Deppen haben die Kupplung mit Schraubensicherungsklebstoff montiert... Was der Scheiß soll ist mir wirklich ein Rätsel! Wegen dem Linksgewinde kann sich die Kupplung gar nicht ungewollt lösen! Vielleicht wollte man aber auch nur verhindern, dass da jemand selbst dran rumbastelt, anstatt dies teuer in der Werkstatt machen zu lassen.

Wie dem auch sei, ich hab denen erfolgreich bewiesen, dass wir Deutschen alles auseinander bekommen... :P

Jetzt such ich nach einer Bezugsquelle für das Ringrad, da ich mir dies gerne für 3/8" zulegen würde.

MfG, Henning
 
H.Hobbie schrieb:
wo du das schon mal alles auseinander hast, kannst du ja mal den hubraum auslitern.

Geht beim Zweitakter nicht. Man kann den Brennraum auslitern, aber für den Hubraum müsste man das ganze im unteren Todpunkt machen und würde dann auf gigantische Volumenangaben kommen, da sich das komplette Kurbelgehäuse füllt... :lol:

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass da gemogelt wurde. Gut, Timbertech nennt 58cm³ und laut den Daten des Herstellers sind es nur 57,2cm³ aber das kann man noch als großzügiges aufrunden gelten lassen.

MfG, Henning
 
Auslitern ist einfach:

1. Auspuff demontieren und durch des Auslaßschlitz den Durchmesser des Zylinders messen.

2. Kerze herausschrauben und durch das Kerzenloch den Hub des Kolbens ermitteln (Bleistift oder Drahtende bis zum Kolbenboden hineinstecken und messen, wie weit der Bleistift beim Drehen des Lüfterrades vom Unteren Totpunkt zum Oberen Totpunkt des Kolbens aus dem Kerzenloch herauswandert.

3. Hubvolumen = r² x Pi x h
Hubvolumen = halber Zylinderdurchmesser² x 3,1416 x Hubhöhe. (Meßwerte in cm verrechnen, dann erhältst Du dén Hubraum in cm³).

Das wär' alles.

Gruß

Boesman

Volumen eines
 
Boesman schrieb:
Auslitern ist einfach:

Ok, werde ich bei Gelegenheit machen.

Mac624 schrieb:
Sieht so aus als wenn man doch das Design von Hitachi-Tanaka kopiert hätte.

Die scheinen von mehreren Modellen was zusammen gesucht zu haben. Die Zenoah G415 oder G621 haben auch den gleichen Luftfilterdeckel mit dem Höcker. Das Design des Anlasser-/Lüfterraddeckels ist das der Güde KS500. Die Technik stammt aber eindeutig von einer Zenoah G500AVS und der ungewöhnliche Hubraum kommt sicher nur daher, weil der Zylinder der G500AVS etwas aufgebohrt wurde.


Die Frage nach einer Bezugsquelle für das Ringrad konnte ich mir inzwischen auch selbst beantworten. Ich habe einfach das meiner Husi mit dem der KS58 verglichen und die sind absolut identisch.

Da meine Husi mit einem Satz von Oregon fährt, kann ich problemlos eins bei KOX bestellen. Für das werkseitig montierte .325" Rad ist das dann die Bestellnummer 11892.

Jetzt muss ich nur noch raus kriegen, welche Bestellnummer der Pedant in 3/8" hobby hat und ein passendes 50er Schwert dazu finden.

MfG, Henning
 
Also um bei glechem Hub auf 57,2ccm zu kommen müsste die Bohrung 48,47mm ,also 48,5mm sein. Das wäre ein ungesundes Bohrung/Hub verhältnis. Der Schwertanschluss ist bei OREGON K095/95 u. das Ringrad ist OREGON klein gibt es in 3/8 ist auch auf Husqarna(346XP)/Dolmar(PS5000) drauf. Bei einem 38er - 3/8 Schwert sind es dann 56Tg usw wie bei den oben beschriebenen Sägen. Das Bohrung/Hub verhältnis interessiert mich aber auch sehr. Wenn jemand eine Secura 4040 besitzt kann man den Vergaser(19,90€) der 45/50ccm Sägen aufbauen die gibt es bei ZENOAH auch mit dem grösserem Vergaser u. heisst dann G415AVS. Allerdings muss man die Kaltstartklappe umbauen, damit die Startlogik wieder passt!Damit hat sie so 0,5PS mehr.
MFG BOWHUNTER
 
Hab mal eben gemessen. Der Durchmesser liegt irgendwo zwischen 46 und 47mm, Hub ca. 34mm. Mit den Daten würde der Hubraum rechnerisch zwischen 56,5 -59cm³ liegen. Die Werksangabe sollte also stimmen.

Edit: Die gestern Abend ermittelten Angaben stimmen nicht. Ich hab die ganze Zeit überlegt, warum ich mit dem Tiefenmesser des Messschiebers keine wiederholbaren Messergebnisse hinbekommen habe. Ich hab mir das ganze daher eben nochmal bei Tageslicht angesehen und sofort bemerkt, dass ich gestern nicht winklig gemessen habe, da der Auspuff nicht im rechten Winkel zur Zylinderlaufbahn liegt.

Ich habe dann ein paar neue Messungen gemacht und bin immer wieder auf 45mm gekommen. Den Hub kann ich nicht auf das Zehntel genau messen, da ich nur mit einen ganz dünnen Draht senkrecht in den Zylinder komme und Eddingmarkierungen eben keine feinere Tolleranz als +/- 1mm zulassen. Aber auf die gestern schon ermittelten 34mm bin ich auf die Weise heute auch wieder gekommen.

Danach hat das Teil lediglich einen Hubraum von 54cm³...

Sollten die chinesischen Bengel da vielleicht noch den Brennraum zuaddiert haben?

MfG, Henning
 
Also wenn die Säge eine 45er Bohrung hat ist das schon mal der Kolben der 49,2ccm Säge oder anders der G500AVS von ZENOAH.
Der Hub wäre dann 31mm, wenn du so ungefähr 34mm ausgemessen hast kann es auch der Hub der G621 sein der beträgt 35mm, das wären dann 55,67ccm. Da haben die Chinesen eine neue Säge kreiert! allerdings hat die G621 ein aussenliegendes Rimrad u. nicht wie deine Säge ein innenliegendes Rimrad. Da müssten die Chinesen schon eine Menge umkonstruieren. Mess mal genau nach ob es nicht doch 31mm sind!
MFG
 
Hab nochmal mit dem Messschieber nach gemessen. Mit dem komme ich nicht 100% senkrecht in den Zylinder, sondern leicht schräg, aber die paar Zehntel, die das ausmachen könnte, mach ich durch die höher Messgenauigkeit wieder wett. Auch da komme ich auf exakt 34mm Hub.

Ich denke so langsam, die haben die G500AVS genommen und einfach nur den Hub leicht erhöht. Der technische Aufwand hält sich bei den 3mm sicherlich in Grenzen. Das würde auch die nierdrige Drehzahl erklären, bei der die Säge die max. Leistung abgibt. 2,6kW/7500rpm

Bei der G500AVS sind es 2,7kW/9000rpm.

MfG, Henning
 
Hab das Teil wieder zusammen gebaut und meine Schneidmontur von der Husqvarna aufgezogen. Trotz Mittagsruhe konnte ich es mir dann nicht verkneifen, die Säge kurz noch an zu werfen. :roll:

Trotz knochentrockenem Vergaser, gab sie beim 4. Ziehen mit Choke erste Lebenszeichen von sich und nach einem weiterem ohne Choke, lief sie dann bereits. Sie nahm sofort Gas an und drehte ohne stottern hoch. Leider sieht man dann deutlich das fette Gemisch in Form einer weißen Fahne aus dem Auspuff qualmen.

Ich werde ihr daher nach den ersten paar Tankfüllungen das gleiche Futter geben, was auch meine 242XPG bekommt. Das ist ein vollsynthetisches Hochleistungsöl was in der doppelten Konzentration wie vorgesehen, schon fast an Verschwendung grenzt...^^

Leider kam ich dann wegen schon erwähnter Mittagsruhe und einsetzendem Regen nicht mehr dazu mal ein paar Klötze zu sägen. Werde das aber nachher nachholen und dann mit weitern exklusiven Berichten von "Stiftung Chinatest" rausrücken... :lol:

MfG, Henning
 
Nach ein paar Schnitten muss ich sagen, das Teil macht was es soll.

Die Vibrationen sind stärker als bei meiner Husqvarna, die Schnittgeschwindigkeit etwas geringer und das zusätzliche Gewicht spürt man auch, aber nachdem was ich so alles über China- und Baumarktsägen gelesen habe, hab ich echt mit schlimmeren gerechnet.

Ich möchte da nicht den ganzen Tag mit arbeiten, aber ich denke für den geplanten Einsatzzweck ist die durchaus geeignet.

Hab mal "just for fun" ein kleines Video gedreht:


MfG, Henning
 
hab eine güde ks 400b .......sieht genau so aus .....ist auch glaub ich das selbe dinges...............oder boomag


hab das teil schon fast 3jahre .....mmmh ..geht eigentlich.
 
... hoffe nur Du hast die Kupplung wieder mit Loctite eingesetzt.Da die in laufrichtung abgeht fliegt sie Dir sonst früher oder später auseinander...
 
unicorntk schrieb:
... hoffe nur Du hast die Kupplung wieder mit Loctite eingesetzt.Da die in laufrichtung abgeht fliegt sie Dir sonst früher oder später auseinander...

Grad deshalb nicht,im Gegenteil sie zieht sich sogar fest 8)

Gruß Marc
 
Also ich würde immer eine Schraubensicherungsflüssigkeit benutzen! Habe es schon mal vergessen u. die Kupplung hat sich gelöst, habe es zum Glück früh gemerkt. Das lösen ist zwar Theoretisch nicht möglich(linsgew.) aber durch Vibrationen u. schläge der Kette beim sägen kann das wohl schon mal vorkommen!Übrigens das Drehmoment 30-35 N/m !
LOCTITE ist allerdings im WORKSHOPMANUELL auch nur für eine Schraube des Handgriffs vorgesehen.
MFG BOWHUNTER
 
Thema: Kennt wer diesen Chinaböller?
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