Kaufberatung Handkreissäge erbeten!

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MichaelausSiegen

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Hallo, liebe Leute!

Zum gelegentlichen Arbeiten mit Holz (z.B. ganz einfache Möbel etc.) möchte ich mir eine Handkreissäge zulegen. Meine Zielvorstellung: längere gerade Schnitte in Platten bis ca. 30mm Stärke (ggf. mit Schiene) sowie auch etwas längere 45 Grad-Gehrungsschnitte als Hauptzweck. Derzeit besitze ich eine Stichsäge (Bosch grün)und eine Kapp-Gehrungs-Zugsäge (Elektra-Beckum KGS 255, max. Sägebreite ca. 250 mm).

Somit meine Fragen:
1. macht eine HKS für meinen Anspruch Sinn, d.h. kann man damit einigermaßen gute Gehrungsschnitte, z.B. 50 cm lang, machen, oder benötige ich da eher was stationäres? (Was mir wiederum im Moment zu teuer und zu groß wäre)

2. ca. 55mm oder ca. 66mm max. Eintauchtiefe? Ist es speziell bei Gehrung sinnvoll, etwas "Reserve" zu haben, damit das Sägeblatt nicht nur
so eben das Material durchdringt? Andererseits sind die Maschinen der 55er Klasse natürlich leichter/handlicher.

3. Ich würde bis etwa 300,- mit Zubehör (Schiene) ausgeben wollen, damit fallen Festo und Konsorten wohl weg. (Schwanke zwischen Bosch Blau und Metabo, so als erster Eindruck). Was würdet Ihr empfehlen?

4. Macht eine elektronische Drehzahl-Regelung Sinn für mich (Materialien: Fichte, Buche, gelegentlich SPanplatte oder MDF)?

Bin gespannt auf und dankbar für Eure Empfehlungen!

Schönen Tag und Gruß
Michael
 
Hallo Michael,

vielleicht kann ich ein wenig helfen.

Ich besitze selber eine Festool TS 55 EBQ.

Zu 1: Gehrungsschnitte lassen sich sehr gut und sauber herstellen. Ohne Führungsschiene aber keine Chance.

Zu 2: Ich hab eben noch mal nachgemessen. Bei 45° Winkel bleiben 35 mm Schnitttiefe übrig. Es wird also knapp für deine Ansprüche.

Zu 3: 300 Euronen? Das ist nicht wirklich viel. Ich habe alles in allem 700 Euro bezahlt (Säge im Systainer, 2 x 1400 mm + 1 x 800mm Führungsschiene, Zubehörsystainer mit Verbinder für die FS, Winkel, Schraubzwingen etc. und Tasche für die Führungsschienen). Und da habe ich schon 60 Euro Rabatt bekommen.

Zu 4: Eine Drehzahlregelung ist dann sinnvoll, wenn Du z.B. Kunststoffe (Acrylglas) schneiden möchtest. Bei zuviel Drehzahl schmilzt Dir das Plaste weg.


Eine HKS mit Führungsschiene ist ein ziemlich präzises Werkzeug, mit dem sich viel anstellen läst. Leider hat Qualität in dem Fall aber einen extremen Preis. Ich habe es trotzdem noch nie bereut.

Viele Grüße

urmel

Edit: Wie zufrieden bist Du mit der EB Kappsäge? Ich suche etwas ähnliches. Ein Arbeitskollege hat die 303 und ist leider nur mäßig zufrieden.
 
Hallo,
ich habe mir vor ca. 15 Jahren die HKS 1678 von Metabo gekauft, schon etwas zu schwer für diesen Zweck. Ich habe viel an Zuschnitt damit erledigt, jedoch wenn die Teile schmal werden dann wird es mit dem Spannen schwierig, also unter 10 cm Breite geht kaum was. Als Anschlag habe ich eine 2 Meter Alu Richtlatte genommen. Die 1678 hat auch eine Drehzahlregeleung die ich nie gebraucht habe, diese wäre nur für Alu, Kupfer etc. interessant und Drehzahlabsenkung im Leerlauf (wegen Lärm).
Ich würde mich eher nach einer kleineren Tischsäge umsehen, Hilfmittel wie Tischverlängerung usw. kannst du dir evtl. dann auch aus Holz bauen. Bei Plexiglas habe ich noch nie auf eine Drehzahlabsenkung geachtet und schon bis zu 20 mm Plexi und Makrolon mit vollgas geschnitten. Die Drehzahlabsenkung ist bei diesen Materialien nur bei Stichsägen notwendig.
Gruß
Alfred
 
meiner meinug nach kannst du für 300 EUR inkl. Zubehör zwar eine HKS kaufen, aber keine die es dir ermöglicht zufriedenstellende ergebnisse zu erzielen. hatte auch mit ner skil HKS und einer mit schraubzwingen festgemachten aluschiene gearbeitet - geht schon - dauert aber länger und ist ungenau - jetzt
habe ich sowohl eine festool AP65 als auch eine festool TS55EBQ jeweils mit FS im einsatz und kann sagen ich bin top zufrieden. die FS einfach anlegen, säge drauf und los...
die einzige andere HKS die ich empfehlen kann ist eine von mafell
 
@Alfred

http://217.7.135.83/festool.de/download/awb303.pdf

Es kommt natürlich auch auf das verwendete Sägeblatt an. Ich selber verwende das Feinzahnsägeblatt Z48.

Zur Tischsäge: Michael schreibt etwas von Platten. Und da wird es halt schwierig im Handling, vor allem wenn die Schnitte wirklich sauber werden sollen.

Viele Grüße
urmel
 
Hallo,
bei den Sägeblättern verwende ich oft was gerade in der TKU eingespannt ist, ich habe 250er Blätter mit 24 bis 96 Zähne, überwiegend Wechselzahn und einige Trapez-Flachzahn 5° neg. für spezielle Platten und Buntmetall.
Wenn man die Platten kaufen muss würde ich sie gleich zuschneiden lassen, gegen die Formatsägen in den Holzhandlungen hat man mit diesen Mitteln nur Nachteile.
Ein Kunststoffhändler in unserer Gegend schneidet alles mit einer Altendorf Formatsäge, ich habe noch nie gesehen dass die langsam lief, eher so 8000 Touren. Noch eines ist wichtig, die Absaugung.
Gruß
Alfred
 
Alfred schrieb:
Noch eines ist wichtig, die Absaugung.

Vollste Zustimmung. Ohne gescheite Absaugung setzt sich die Führungsschiene zu. Von der gesundheitlichen Belastung ganz zu schweigen. Mein Tipp ist die Wap/Alto Baureihe SQ 550 - 11/21 oder 31. Hab 2 davon und bin Top-Zufrieden.

Viele Grüße,
urmel
 
hallo

ich habe auch die von festool aber du bekommst auch für 209+96
für die führungsschiene eine hk. von makita und für 205+86 eine hk mit schiene von hitachi aber beides keine tauchsägen aber 55 schnittiefe

mfg agy
 
Hallo Michael,

bei den 3 schon genannten Herstellern, die schon genannt wurden, Festo, Mafell und Metabo, kannst Du nichts falsch machen.

Der Vollständigkeitshalber, eine Metabo KS 66 kostet 210 € incl. Mwst.
eine pssende 150cm lange Fürhungsschiene kostet 101 €, wären also 311 €!

Nachteil: damit sind kein Tauchschnitte machbar, Vorteil: satte Reserve an Schnitthöhe auch bei 45° Schnitten.

Tauchschnitte sind derzeit mit Metabo, nur mit der KS 85 möglich, die dann richtig Schnitthöhe hat, aber sie ist schwer, und kostet mehr als 500€:(

Da kein Mensch nur Platten schneidet, die aber auch nach den ersten Schnitten, ihre unhandliche Größe verlieren, tendiere ich zu dem Vorschlag von Alfred, der Dir eine stationäre TKS empfiehlt!

Auch wenn die Festo-Sägen noch so sauber schneiden, was andere mit Schiene und Ausreissschutz auch schaffen, ist sie in der Wiederholgenauigkeit und den unzähligen Möglichkeiten einer TKS weit unterlegen.
Das beginnt beim Nuten, Fälzen, Abplatten, Zuschneiden, Zapfen, Schlitzen, und endet mit entsprechndem Zubehör, beim LaLo-bohren, Fräsen, Schleifen.

Wohlgemerkt, alles mit ner guten Tischkreissäge, die man auch gebraucht kaufen kann. Dies nur als Anregung, und gegen das Vorurteil, man könne eine TKS durch eine HKS ersetzen:)
 
Hallo, Michael,

wie andere schon angesprochen haben, solltest du deine Vorstellungen, was du mit deiner Säge "anstellen" willst, präzisieren. Dietrich hat es schon erwähnt, eine HKS mit Schiene kann keine TKS ersetzen. Und obwohl ich selbst - leider - keine TKS habe, würde ich alleine mit einer TKS auch nicht glücklich werden. Selbst wenn man eine große, professionelle Formatkreissäge besitzt, die auch mit ganzen Platten fertig wird, steht man vor dem Problem, dass man selbst ohne Helfer kaum in der Lage ist, großformatiges Plattenmaterial durch die Werkstatt zu manövrieren. Und so wenig sich eine HKS mit Schiene für das Sägen einer größeren Anzahl kleiner Teile gleicher Größe (Wiederholungsgenauigkeit) eignet, ist eine TKS zum Kürzen von Türen zu gebrauchen. Es kommt also ausschließlich auf den voraussichtlichen Einsatzzweck an, ob du mit einer HKS oder einer TKS besser beraten bist.
Meiner Meinung, wobei diese aufgrund der Tatsache, dass ich keine TKS in Verwendung habe, mit Vorsicht zu genießen ist, kann man, wenn man eine gute HKS mit Schiene hat, mit einer kompakten, genauen TKS das Auslangen finden. Allerdings stelle ich in letzter Zeit mit Bedauern fest, dass die Auswahl an kleinen, genauen Sägen immer eingeschränkter wird.

Aus meiner Sicht sind die Tauchsägen von Festool, wenn man das im Setpreis enthaltene Zubehör (Systainer und 1400 mm lange Führungsschiene) und die Ausstattung der Säge selbst berücksichtigt, nur geringfügig - wenn überhaupt - teurer, als Konkurrenzprodukte.
Die Tauchsäge TS 55 EBQ-Plus-FS kostet inkl. 16 % MwSt. EUR 459,36 (inkl. Schiene und Systainer).
Die vergleichbare Mafell KST 55 SE kostet inkl. 16 % MwSt. EUR 479,08 (inkl. Schiene und Systainer.)
Eine Mafell KSP 55 F (Pendelhaubensäge mit Eintauchfunktion) kostet inkl. 16 % MwSt. EUR 399,04 (inkl. Schiene und Systainer). Diese Säge bietet aber keine Elektronik, ein groberes Sägeblatt als die beiden anderen Sägen, ....

Die Sägen von Mafell habe ich vor dem Kauf meiner TS 55 ernsthaft in Erwägung gezogen. Schließlich habe ich mich aber gegen sie entschieden, weil das mir das Führungsschienenkonzept von Festool ausgereifter erschien. Die Anzahl an Zubehör bietet meines Wissens kein anderer Hersteller.

Selbst wenn ich mich mit einer einfacheren HKS begnügt hätte, hätte mich das im Fall von Metabo eine Menge Geld gekostet. Leider liegen mir von Metabo nur die österreichischen Preise (inkl. 20 % MwSt.) vor, weshalb ein direkter Vergleich mit den Preisen von Mafell und Festool nicht korrekt wäre.
Metabo KSE 55 Plus EUR 249 (inkl. 20 % MwSt.)
1500 mm lange Führungsschiene EUR 104,80 (inkl. 20 % MwSt.)
Metabox mit Einlage EUR 60,40 (inkl. 20 % MwSt.)
Das ergibt in Summe EUR 414,2 (inkl. 20 % MwSt.).
Allerdings ist zu bedenke, dass die Metabo Säge viele Ausstattungsdetails der Festool nicht bietet:
- 48 Zahn HW Sägeblatt (Festool) vs. 10 Zahn HW Blatt (Metabo)
- Ausrissfreie Schnitte links und rechts vom Sägeblatt (in Verbindung mit der Schiene und dem Splitterschutz)
- Eintauchschnitte
- Schnellbremse (? - Oder hat die die Metabo auch?)
...

Mit meiner Aufstellung will ich weder Metabo noch einen anderen Hersteller schlecht machen. Aber Tatsache ist, dass bei näherem Hinsehen manche auf den ersten Blick großer Preisunterschied, verschwindet.

Ob du dich für ein 55er oder 65er/66er Modell entscheidest, solltest du von deinem persönlichen Bedarf abhängig machen. Zum Auftrennen von rohen Bohlen würde ich auf jeden Fall zu einem 85er Gerät tendieren und für den Großteil der Anwendungen im unteren Schnitttiefensegment reichen meiner Meinung auch 55 mm. Wenn du vielleicht einmal eine 38 mm Küchenarbeitplatte im 45° Winkel Sägen willst, musst du darauf achten, ob sich das bei 55er Sägen ausgeht. Bedenke, dass sich die Führungsschiene auch ein paar mm kostet. Lt. Festool (in der Verlegenheit, eine Küchenarbeitsplatte im 45° Winkel zu sägen, kam ich noch nicht) gibt bei der TS 55 bei 45° eine max. Schnitttiefe von 43 mm an. Eine 38 mm Küchenarbeitsplatte müsste sich mit der Schiene also bewältigen lassen.

Herzliche Grüße

Christian
 
Hallo Alle!

Ganz herzlichen Dank für Eure differenzierten und fundierten Antworten/Ratschläge/Tipps :) !
Habe meine Preisvorstellung nochmal überdacht und bin jetzt (stolzer) Besitzer einer Festo TS 55 EBQ-Plus-FS.
Gab es doch tatsächlich einen Festool-Händler mit echten Maschinen sogar zum Anfassen sogar in Siegen :wink:
Die ersten Testschnitte incl. Gehrung "hauen mich um", hätte nicht gedacht, daß sowas mit Handsäge so mühelos geht ...

Danke also nochmals, daß Ihr mich vor jahrelanger Unzufriedenheit für ein paar Silberlinge weniger gerettet habt!

@urmel: E-B KS 255 - also ich (als Laie) finde die Maschine gut und bin recht zufrieden (für die rel. niedrige Preisklasse!).
Die Zugführung mit 2 Stangen läuft spielfrei und leicht, viel Alu-Druckguß, wenig Plastik, und wenn dann recht solide. Sägt für meine Ansprüche gut.

@alle TKS-Empfehler, insbes. Dietrich: Klar, Ihr habt recht, aber das kommt für mich, auch vom Platzbedarf her, derzeit nicht in Frage - wobei ich natürlich schon sehnsüchtig glänzende Augen kriege, wenn ich mal Dietrichs Homepage durchstöbere.

Mit vielem Dank und Gruß
Michael
 
MichaelausSiegen schrieb:
Habe meine Preisvorstellung nochmal überdacht und bin jetzt (stolzer) Besitzer einer Festo TS 55 EBQ-Plus-FS.

Herzlichen Glückwunsch und noch viel Spaß damit. Ist wirklich ein geniales Teil! :D Falls Du Dir noch Zubehör kaufen möchtest (und davon gehe ich schwer aus :wink: ) dann schau Dir mal den Zubehörsystainer für 130 Euro an. Ist alles sehr nützlich.


@urmel: E-B KS 255 - also ich (als Laie) finde die Maschine gut und bin recht zufrieden (für die rel. niedrige Preisklasse!).
Die Zugführung mit 2 Stangen läuft spielfrei und leicht, viel Alu-Druckguß, wenig Plastik, und wenn dann recht solide. Sägt für meine Ansprüche gut.
Michael

Danke für deine Antwort. Ich schaue mir die am Samstag mal an. In dieser Preisklasse gibt es ja leider relativ wenige Alternativen.

Viele Grüße und "Gut Säg",
Michael

So teuer ist Festool-Zubehör
 
Gratulation zu dieser hervorragenden Säge!

Den von Michael (urmel) empfohlenen Zubehörsystainer möchte ich dir ebenfalls ans Herz legen.

Viel Freude am Sägen!

Christian
 
Thema: Kaufberatung Handkreissäge erbeten!

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