Holzmöbel im Bad

[FrankFrankFrank]

Hallo zusammen!

Ich bin neulich aufgewacht und habe mir gedacht, dass die Bad-Möbel aus Spanplatten mit weißem Plastik drauf
1. nicht gut aussehen und
2. nicht sehr haltbar sind.

Ein Spiegelschrank und ein Waschtisch-Unterschrank könnten ohne Gewissensbisse meinerseits aus dem Fenster geworfen werden ...

Vielleicht sollte ich mich selber an´s Werk machen und solche kleinen Möbel bauen.
Der nötige Maschinenpark / die nötige Werkzeugausstattung ist zwar nicht vorhanden, aber ich kenne jemanden der dieses aufwendige Hobby betreibt und pflegt. Darüber mache ich mir also (noch) keine Sorgen ...

... doch was für Hölzer sind denn im heimischen Bad zu empfehlen? Vorzugsweise wären helle Hölzer gewünscht. Hat jemand Erfahrungen und kann Empfehlungen aussprechen?

Wenn auf eine Endbehandlung verzichtet werden könnte, fände ich dies positiv. Oder sollte man auf jeden Fall ölen, wachsen oder sonstwas tuen?

Über nützliche Tips würde ich mich freuen.

MfG
Frank.

 

[lachendindiekreissäge]

Holz im Badbereich ist nicht unproblematisch, vor allem im direkten Spritzbereich von Dusche und Waschtisch. Tanne, Fichte, Kiefer fallen schon mal weg, in hell folgen dann Lärche, Esche, Erle, Ahorn, Eiche, bedingt Weißbuche. Hirnholz muß sauber mit Lack mehrfach versiegelt werden, zusätzlich mit Silikon und zwar nicht dem billigsten. Öle und Lasuren sind nicht zu empfehlen, da die Poren offenbleiben und im Bad ja mit allerlei Körperpflegesubstanzen rumhantiert und gekleckert wird, was zu unschönen und nicht entfernbaren Flecken führt, ebenso Wasserflecken., es gibt allerdings Lackanstriche, die im Endeffekt das Holz wie unbehandelt aussehen lassen. Gibt zwar mittlerweile auch Badewannen und Waschbecken aus Massivholz, jedoch keine Langzeiterfahrungen damit. Furnierte Platten als Material, wie von vielen Badmöbelherstellern verwendet, erfordern noch mehr Sorgfalt bei der Verarbeitung, da jede undichte Stelle in der Konstruktion eine Angriffsmöglichkeit auf das Trägermaterial, meist Spanplatte, darstellt. Das Problem ist der ständige Wechsel von Temperatur und Luftfeuchte und das damit verbunden Quellen und Schwinden des Holzes. Kommt natürlich auch drauf an obs fürs Leben sein soll, oder die Halbwertszeit bei 5 Jahren liegt...

 

[MarkusS]

Einen teuren Geschmack hast Du

Im Prinzip hat mein Vorredner schon alles gesagt.

Gehen tut alles. Holz in Verbindung mit Wasser gibt es im Schiffsbau schon seit ein paar Jahrtausenden.

Im Schiffsbau verwendet man normalerweise Teak, Mahagoni (als Tropenhölzer aus "biologisch unbedenklichem" Anbau nur schwer zu bekommen und sehr teuer) sowie Lärche und Eiche (als einheimische Hölzer bei jedem Holzhändler zu haben) weil diese Hölzer relativ gegen Wasser unempfindlich sind. Im Gartenbau hat sich in den letzten Jahren Bangkirai durchgesetzt, auch sehr unempfindlich gegen Wasser.

Mit Ausnahme von Lärche sind das alles sehr dunkle Hölzer - wobei es Eiche auch in helleren Varianten gibt.

Bei allen Hölzern sollte man sich drauf einstellen dass man die Möbel dann 1-2 Mal im Jahr ölen oder wachsen muss.

Wichtig ist dass das Holz gut abtrocknen kann wenn es denn mal feucht / nass geworden ist, dauerhafte Nässe ist tödlich - und mach hässliche Flecken.

Gruss
Markus

 

[FrankFrankFrank]

Einen teuren Geschmack hast Du

... wer? Ich?

Geschmack ist Ansichtssache, das Adjektiv 'teuer' trifft allerdings jeden. - Aber sich lösende Umleimer sehen NICHT gut aus! Wenn jemand anderer Meinung ist, dann kann er/sie mir diese erläutern

Aber welche Alternativen gibt es denn:
1. keine Möbel und somit keinen Stauraum
2. Holz mit Plaste
3. Holz in echt
4. Alu
...

Und bei der Verwendung von Alu pulverbeschichtet muß man aufpassen, dass es nicht aussieht wie in einer Arztpraxis.

5. Die pflegeleichte Lösung wäre wohl aus Corian? Allerdings bezweifle ich, dass ich in meinem privaten Umkreis die Verarbeitung von diesem Werkstoff bewerkstelligen kann.
Auf der großen Handelsplattform kosten 76 x 360 x 1 [cm] 200 oder 300Euro, was so circa 70-110Euro pro m^2 entspräche. Kennt jemand vielleicht unverbindliche Preise aus dem Handel?

Der Erfinder war so freundlich und eine Seite zur Information gestaltet:

Corian im Bad
Corian

Vielleicht sollte ich noch einige Jahre mit den Spanplatten leben lernen

MfG
Frank.

 

[MarkusS]

Im Handel wirst Du Corian oder Zodiag kaum billiger kriegen.

Die Verarbeitung ist eigentlich recht einfach, erfordert aber spezielles Werkzeug - Fräser, Sägeblätter - und die Oberflächen dann wieder blank zu kriegen ist auch nicht ohne.

Eine Alternative wäre Naturstein - eine Waschtischplatte aus schwarzem Granit - z.B. Labrador - mit einem Unterbauwaschbecken - sieht einfach nur klasse aus.

Dadrunter dann Möbel aus schönem Holz.

Gruss
Markus

 

[Matthias_T]

Von Natur aus helles Holz ist i.d.R. schlecht gegen Feuchtigkeit bzw. den daraus entstehenden Pilzbefall usw. beständig, da es gerade die Inhaltsstoffe dunklerer Holzarten sind, die Ihnen zum einen eine bessere Beständgkeit, gleichzeitig aber auch die dunklere Farbe bringen (Ausnahmen bestätigen die Regel, aber als "Faustformel" kann man annehmen, dass dunklere Hölzer beständiger gegen Feuchte sind).

Bliebe also die Möglichkeit, geeignetes Holz hell zu beizen und dann mit einer "unauffälligen" Farbe nichdeckend zu lackieren bzw. mehrfach zu ölen / wachsen.

 

[Dietrich]

Hallo,

interessantes Thema habt Ihr da!

Wie sieht es mit sog. "Bootsbausperrholz" einer Art Multiplex aus, das lässt sich lackieren, und ist geradezu ideal im Bad.
Ganz abgesehen davon schwimmt ein Bad nicht nach dem Duschen, es gibt ja Wannen und Abtrennungen.

Holz, besonders Eichen und Robinienholz wird seit Jahrhunderten im Nassbereich eingesetzt, ob als Schleusentor, Weinfass, Brücken, Badezuber, ja sogar Wasserleitungen wurden aus Holz gebaut.

Mittlerweilen werden gefugte Parkettböden in Bädern gelegt, der Aufbau ist an den beim Segelboot angelehnt. Ökologisch bedenkenlos verwendet werden kann Robinie, sie steht selbst Thai-Teak-Holz nicht nach.
Die Gartenmöbel aus Plantagenteak, verfaulen genauso schnell wie Fichte, mein Beileid

Thema Bankirai, hier

 

[rh]

Hallo
Bei Massivausführung ist die Konstruktion nach den handwerklichen Regeln zu gestalten. Insbesondere Eckverbindungen, herstellen von Flächen usw.... Vielleicht willst Du Deinen Bauplan ja posten?

Die Sperrholzvariante ist da nicht so anfällig.

Ich empfehle fürs Bad lackierte/mattierte Flächen. Ordentlicher Aufbau 2K-PUR-Lack seidenmatt und Du hast Ruhe.

Ölen geht selbstverständlich auch: Du mußt aber ein Öl verwenden das auch für die zu erwartende Belastung gedacht ist. Mit Bienenwachsstreichbalsam ist im Bad kein Staat zu machen!
z.B.: Bewährtes Produkt: Zweihorn NHO

Grüße
Ralf

 

[FrankFrankFrank]

Danke für die Anregungen und Hinweise!

Vielleicht willst Du Deinen Bauplan ja posten?

Da gibt's leider noch nix zu posten. - Wenn, dann wird es aber optisch sehr klar gehalten sein.

Aber zurzeit habe ich dafür auch leider wenig, wenn nicht sogar keine Zeit.

MfG
Frank.

 

[Guest]

Hallo,

also so ungeeignet wie hier einige Denken ist der Werkstoff Holz nun auch nicht fürs Bad.

Bootsbausperrholz, Bootslack und Silikon ist doch wohl etwas übertrieben. Ich kenne zwar eure Dusch und Badegewohnheiten nicht, aber bei mir im Bad ist nach dem Duschen oder Baden keine Überschwemmung, Es läuft auch kein Wasser in die Schränke hinein. Wir reden hier ja immer noch von "normalen" Badmöbeln und die stehen zumindest bei mir nicht in der Dusche.

Natürlich müssen die speziellen klimatischen Bedingungen im Bad schon bei der Konstruktion berücksichtigt werden. Am besten eignen sich Rahmenkonstruktionen, mit nicht verleimten Füllungen. Wenn es schlichter wirken soll, kann man auch überschobene Füllungen machen. Diese sind allerdings noch aufwendiger in der Herstellung. Vermeiden sollte man allerdings einen Sockel aus Holz, der direkt auf dem Boden steht. Hier sind Metallfüsse oder Holzfüsse mit Gummi drunter besser, da im Bad schon mal etwas mehr Wasser beim Putzen verwendet wird.

Ich habe seit Jahren einen Schrank aus Buche in Kombination mit Birke MPX im Bad stehen. Bisher gag es nie Probleme damit. Die Oberfläche ist mit Osmo Dekorwachs behandelt, das ist schon sehr robust und verträgt auch mal geringe Mengen Wasser.

Solange also die Holzmöbel nicht im Spritzbereich stehen und die Konstruktion entsprechend ausgeführt wird, ist nichts gegen Holz im Bad einzuwenden.

Gruß

Heiko[/u]