Hat unser Wald noch Platz für wilde Tiere?

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H.-A. Losch

H.-A. Losch

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Erlaubt die immer intensivere Nutzung des Waldes überhaupt noch die Ansiedlung wilder Raubtiere wie Bären, Wölfe und Luchse oder haben die bayrischen Bärentöter recht, wenn sie die Menschen vor den "wilden Tieren" schützen wiollen?
 
Das Problem ist nicht die Bewirtschaftung des Waldes sondern die sehr weit fortgeschrittene Zivilisation! Die Tiere werden vom Menschen immer weiter zurückgedrängt. Es gibt bei uns in D keine großen und weitläufigen, von Menschen nicht bewohnte, Gebiete
 
Für einige große Tiere ist schon noch Platz , wenn auch nur noch in entlegenen Gebieten wie zb. dem bayerischen Wald.
Beim Wolf & Luchs gibt man sich seit Jahren große Mühe. Mit kleinem Erfolg. Bären gab es bei uns bisher noch nicht. Nun hatte Bayern mal das "Glück" einen Bären zu sehen und schon wurde er erlegt.
Aus der Sicht der geschädigten Personen (Viehverluste) sicherlich verständlich , aus Sicht des Naturschutzes eine Katastrophe. Denn wie schon berichtet wird es nicht der letzte Bär gewesen sein. Es fehlt der richtige Umgang mit solchen Tieren , in Österreich ist man da deutlich weiter. Ich persönlich kann mir gut vorstellen das auch andere Bären dazu neigen in menschliche Siedlungen einzudringen und dort zu wildern , allein schon weil die Beute dort leichter zu machen ist (aus Sicht des Bären) als in der freien Natur.
Aus Österreich ist kein einziger Fall bekannt wo ein Bär einen Menschen attackiert hätte. Die Viehverluste werden im Gegensatz zu uns entschädigt. Vielleicht lernt man ja noch dazu...
 
Hallo,

also die Sache mit Bruno verhielt sich ja etwas anders. Das Problem war, dass er jede Scheu vor dem Menschen verloren hatte und daher nicht gerade ungefährlich war. Ob Bären jemals wieder bei uns heimisch werden können, ist fraglich - wie Benedikt schon sagte, ist das Land einfach wesentlich dichter besiedelt als vor 170 Jahren, wo der letzte deutsche Braunbär geschossen wurde. Der Wolf hat in der Niederlausitz eine neue (alte) Heimat gefunden und breitet sich weiter aus. Ich denke, dass er unproblematischer ist als der Braunbär. Auch der Luchs ist auf dem Vormarsch. Im Schwarzwald wurden schon Luchse gesichtet.

Also kurz gesagt, ich bin für die großen Raubtiere, aber der Bär wird wohl, im Gegensatz zum Luchs und zum Wolf, in Deutschland keine allzu großen Chancen haben. Leider.

Wer sich für das Thema interessiert, dem kann ich das Buch "Expeditionen ins Tierreich - Wölfe in Deutschland" von Beatrix Stoepel empfehlen (ISBN: 3-455-09470-8). Es ist einfach super.
 
ich hätt in meinem wald gerne so einen bären, der mir die rehe und schweine frisst, die machen gewaltigen schaden!
 
wir haben halt eine Überbevölkerung und sind mit Einschränkungen nach Holland das dichtbesiedelste Land in Europa. Wenn hier noch von Zuwanderung oder zuwenig Kinder gesprochen wird so ist das völlig falsch oder dient einem anderen Selbstzweck. Kühlschränke und Autos kann man beliebig produzieren, Grund und Boden eben nicht. Daher ist auch für die bereits ausgestorbenen Tiere wie Bären kein Platz mehr.
Wäre unsere Einwohnerzahl nur die Hälfte so wären unsere Mieten nicht mal halb so hoch und wir wären im Lohndumping so Konkurenzfähig dass wir mit den neuen Beitrittsstaaten locker mithalten könnten. Halb so viel oder vielleicht nur ganz wenig Arbeitslose, halb so viele Fahrzeuge, Luftverschmutzung, Streß, Freiraum, Politiker, Gewerkschafter, all das wäre bei einer dünneren Besiedelung.
 
Alfred schrieb:
wir haben halt eine Überbevölkerung und sind mit Einschränkungen nach Holland das dichtbesiedelste Land in Europa. Wenn hier noch von Zuwanderung oder zuwenig Kinder gesprochen wird so ist das völlig falsch oder dient einem anderen Selbstzweck. Kühlschränke und Autos kann man beliebig produzieren, Grund und Boden eben nicht. Daher ist auch für die bereits ausgestorbenen Tiere wie Bären kein Platz mehr.
Wäre unsere Einwohnerzahl nur die Hälfte so wären unsere Mieten nicht mal halb so hoch und wir wären im Lohndumping so Konkurenzfähig dass wir mit den neuen Beitrittsstaaten locker mithalten könnten. Halb so viel oder vielleicht nur ganz wenig Arbeitslose, halb so viele Fahrzeuge, Luftverschmutzung, Streß, Freiraum, Politiker, Gewerkschafter, all das wäre bei einer dünneren Besiedelung.

Das ist mal ein ganz anderer , dafür umso wichtigerer Aspekt. Wie so oft , könnte es anders sein. Ist es aber nicht , weil politisch so gewollt. Unsere Bevölkerung würde sich selbst reduzieren (niedrigere Geburtenrate) , dagegen wird aber von der Politik mit Zuwanderung gesteuert. Der Grund ist die Erhaltung des Status Quo. Die Machthaber wollen die Situation so halten wie sie ist , ja sogar noch ausbauen. An der Armut und dem Elend der einen bereichern sich die anderen (Billiglöhne , 1 € Jobs). Seit einiger Zeit ist aber so etwas wie ein neuer Widerstand zu spüren , die vielen , täglichen Demonstrationen sind Ausdruck des wachsenden Widerstandes gegen die Politik des sozialen Kahlschlages. Wenn es gelingt die Protestgruppen zu vernetzen , wird sich in diesem Lande etwas ändern.

Zurück zum Thema :
In England hat es Untersuchungen darüber gegeben , wie groß die Bevölkerungszahl sein dürfte um weitgehend aus "eigener Kraft" leben zu können. Sicherlich kommt kein Land ohne Importe aus , dennoch sind viele der Probleme westeuropäischer Länder mit der Tatsache verbunden das es für die Bevölkerung einfach nicht mehr genügend Arbeit gibt. Die fortschreitende Rationalisierung & Automatisierung geschieht weit schneller als sich die Bevölkerungszahl anpassen kann.
Jüngstes negatives Beispiel ist der Allianz-Konzern , welcher trotz positiver Bilanzen ca. 8.000 Arbeitsplätze abbauen will. Die Dividende für die Aktionäre ist das , was in der heutigen Zeit die Welt regiert. Der wachsende Kampf auf der Straße das andere...
 
Heidehirsch schrieb:
Wo macht das Schwarzwild im Wald Schaden ???
das schwarzwild im wald ist halbsowild, da zerwühlen sie immer nur frisch gekeimte bäumchen,die auf lockerem boden standen, aber auf unserem acker nebendran machen sie beträchtilchen schaden, an mais, kartoffeln usw...
 
Wobei man natürlich bedenken sollte, dass auch Rehwild, Schwarzwild und Rotwild etc. seinen Platz im Wald haben sollte. Eben im möglichen Maße.
Zum Abschuss von "JJ1" will ich mich gar nicht äußern ob positiv oder negativ (hat sowieso keinen Sinn), Tatsache ist aber, dass Morddrohungen gehen irgendwelche Jäger und Politiker die den Abschuss genehmigt (durchgeführt) haben, einfach eine Frechheit sind, und man sollte sich ernsthaft überlegen, ob man wirklich ein tierisches Leben mit einem menschlichen aufwiegen wollte.
 
Der Luchs dürfte noch der unproblematischste der drei Räuber sein.
Kreuzungen mit Haustieren gibts nicht und für Menschen weitgehend ungefährlich. Das eine oder andere Schaf oder Lamm wird dran glauben aber das läßt sich regeln. Siehe Schweiz.

Bei den Wölfen gabs ja jetzt schon einmal Bastarde und das in der recht einsamen Gegend. Bis die dann im Südwesten ankommen, unterscheiden sie sich nicht mehr von wildernden Hundebastarden bei denen mal ein Wolf dabei war.

Beim Bär wirds noch schwieriger, weil er eben bei einer Begegnung nicht unbedingt so auf Flucht geht wie dies bei Wolf oder Luchs ist. Er meidet den Menschen aber fürchtet ihn eigentlich nicht. Das Bruno noch dazu keinerlei Scheu hatte sich seinen Fraß in Menschennähe zu holen, machte ihn sicher noch "gefährlicher". Wobei ich gewartet hätte, ob wirklich was passiert. Dann gäbe es die Diskussion nicht.

Wenn man sieht, wieviel Gelder letztendlich für die paar Großräuber ausgegeben wird, dann könnte man damit wesentlich aussichtsreichere Projekte finanzieren. Das ist das was mich am meisten stört.


Es fehlt der richtige Umgang mit solchen Tieren , in Österreich ist man da deutlich weiter

Stimmt, die haben schon mehrere solcher "Schadbären" erschossen, ohne das es so ein Trara gegeben hat. Nur in D ist das ein Weltuntergang.

mfg
 
Thema: Hat unser Wald noch Platz für wilde Tiere?

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