Gutes MIG/MAG-Schweißgerät <200, 300 od. 400 € Geheimtipp

Diskutiere Gutes MIG/MAG-Schweißgerät <200, 300 od. 400 € Geheimtipp im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Tja leider gibt es da kein Geheimtipp! Qualität kostet nun mal Geld! - daher ist die einzige Möglichkeit entweder in den sauren Apfel zu beißen...
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henniee

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Tja leider gibt es da kein Geheimtipp!
Qualität kostet nun mal Geld! - daher ist die einzige Möglichkeit entweder in den sauren Apfel zu beißen und ein ordentliches Gerät zu kaufen oder aber bei Ebay auf die Jagd nach einem gebrauchten zu gehen.

Folgende Hersteller von Profigeräten kann man empfehlen (bitte vervollständigen!):
- Lorch
- Migatronic
- Fronius
- Rehm
- Röwac (gibt es nicht mehr, wird aber supportet von den Kampmännern)
- Esab
- Messer Griesheim (Vorsicht - meist schwer teure Ersatzteile)
- Kemppi

Gute Hobbygeräte gibt es auch von Elektra Beckum (jetzt Metabo).

Was ist denn so teuer an einem guten Schweißgerät bzw. worauf muss ich achten?
Auf alles! - Wichtig:
Einschaltdauer (ED)
des Typenschildes (siehe Wikipedia-ED )

Langes (3m) Schlauchpaket
mit Euro-Zentralanschluss welcher es ermöglicht das Schlauchpaket im Zweifel auch günstig zu wechseln.

Binzel Brenner
haben sich als Standard etabliert, aber auch Dinse oder andere stellen nette Brenner und Schlauchpakete her. Festangeschlossene Schlauchpakete gibt es eigentlich bei den o.g. Herstellern nicht – und das ist auch nicht zu empfehlen.

Man sollte genau überlegen welche Stromstärke man benötigt. Ich würde nicht weniger als 160A nehmen und mehr als 260A schießen meist allein durch den 32A CEE-Stecker über das häusliche Ziel hinaus.
Alle o.g. Geräte haben standardmäßig ein eingebautes Relais, welches den Schweißdraht nur unter Strom setzt, wenn auch der Schalter am Brenner betätigt wird – günstige Geräte aus China haben da Dauerstrom. Ein Gasventil hat allerdings fast jedes MIG/MAG Gerät, welches das Gas nach Druck der Brennertaste als Schutzglocke über das Schweißbad bläst.

Bitte keine Einwegschutzgasflaschen benutzen – viel zu teuer! Eine 10 oder 20 Liter Flasche Mischgas (82 % Ar / 18 % CO2 unter Namen wie Arcox 18 etc) hat sich schnell rentiert.


Dieser Artikel entstand aus aktuellem Anlass, fast täglich wird hier nach Geräten in billigster Preisklasse gefragt. Wer der Forumssuche mächtig ist wir hier ein Artikel zu fast jeden Gerät finden, was ein Chinaimporteur so im Regal hat.

MERKE: Geräte in der 300 Euro Liga bringen es einfach nicht! – EGAL welches!

Wer hier noch etwas ergänzen möchte – nur zu. Es würde mich freuen, wenn Alfred diesen Artikel nach oben pinnen würde.
 
sehr hilfreich, jetzt begreif ich dass mit der Ed auch mal endlich,früher konnte ich nur schätzen.
 
Hi,

... ich halte die Möglichkeit 20kg-Rollen verwenden zu können, auch für einen interessanten Punkt.
Außerdem ein solides Gehäuse, mit vernünftigem 'Fahrwerk' - und eine möglichst gute Flaschenhalterung (wobei letzteres wohl auch bei den teuersten Maschinen immer eine schnöde Kette darstellt, welches die Flasche eher mäßig gut fixiert).

Folgende Hersteller von Profigeräten kann man empfehlen (bitte vervollständigen!)

z.B. Merkle und Oerlikon

Gute Hobbygeräte gibt es auch von Elektra Beckum (jetzt Metabo)

eine Zeitlang wurden die ElektraBeckum-Geräte auch unter dem Herstellernamen 'MMB' verkauft - sind dann nicht rot, sondern grün lackiert

Gruß, hs
P.S. nettes Ausstattungsdetail, was Metabo (und ich meine es auch schon bei einem anderen Hersteller gesehen zu haben) bietet : eine frontseitige 230V-Steckdose
(und nebenbei : was es meines Wissens nicht gibt, aber auch praktisch wäre : 1) ein/zwei Staufächer für Ersatzdüsen, Düsenreinigerdose, etc. 2) eine Halterung/Fach für den Gasflaschenschraubverschluß 3) ein 'Fenster' um bequem auf die Drahtrolle schauen zu können. Erstaunlich, daß sowas selbst die teuersten Geräte nicht bieten - schließlich fährt man viel leeren Raum mit den Geräten herum)
 
Hallo,
habe mal aus langeweile das alte Einhell 180 Turbo auseinandergebaut und musste feststellen das nicht mal ein Kondensator zur Glättung des Stromes nach dem Gleichrichter verbaut wurde... :?
Und ich denke ein pulsierender Gleichstrom is glaube ich auch nich gerade das Wahre...

MfG. Celle
 
Die alten Einhell waren gut. Kann es sein, daß dort statt Kondensatoren eine Glättungsdrossel zum Einsatz kommt? Sieht aus, wie ein kleiner Trafo. Ist eigentlich die teurere, aber für ein Schweißgerät bessere Lösung.
 
Calico-Jack schrieb:
Von den gebrauchten wäre noch Cloos zu erwähnen baute (oder baut noch?)sehr gute Geräte .
Und Dalex!
Dalex-Ersatzteillage wird allerdings bereits allgemein als schlecht eingestuft.
Cloos ist sehr gut, sind aber immer sehr große und schwere Geräte. Wenn man damit leben kann: eine sichere Bank.

Da gibt/gab es dann u. a. noch, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

- Castolin
- Cebora (hat auch einfachere Geräte)
- Cemont (hat von Bauhaus-Quali bis Profi)
- D+L
- EWM
- Kjellberg
- Selco
- Esseti
- Deca (gehobene Bauhaus Quali)
- Union Carbide (alt, groß, solide, kann bei Bedarf auch als Abrißbirne verwendet werden :wink: )
- Telwin (viel für Hobbyisten, aber zumindest kein Kernschrott!), baut z. B. für Rowi
- Jäckle
- Erfi
- Butter (britischer Hersteller)
- Portamig (ebenfalls aus UK)

Aus/in den USA gibt's noch Hobart, Miller und Lincoln. Alles qualitativ empfehlenswert, aber hier zu teuer / nicht immer mit hiesigen Spannungen kompatibel / Verschleißteile häifig proprietär.

Und als Warnung:
Sollte einem ein kleines Gerät von SIP über den Weg laufen, Finger weg! Die großen Geräte des gleichen Herstellers sollen zwar besser sein, jedoch bekommt man dann auch für deren Preis was richtiges von besseren Herstellern.
 
da haben wir ja schon eine ordentliche Liste zusammengetragen.

Ein paar kleine Nachträge habe ich noch:
- Man sollte wenn man einen Drehstrom (16A CEE-Form) besitzt auch ein Gerät wählen, welches mit 380/400 Volt läuft. Man sollte hier natürlich auch abwägen, ob ein Schuko (Lichtstrom) Gerät nicht flexibeler ist. Meist schweißt man allerding doch nur z.B. in der Werkstatt und allein durch die Größe ist es mit dem Transport meist Essig. Wer keine Starkstromsteckdose besitzt kann sich diese sofern Drehstromanschluss gegeben ist, vom Elektriker nachrüsten lassen. Ob man Drehstrom hat oder nicht verrät der Stromzähler, dort steht grundsätzlich DREHTSTROMZÄHLER drauf, wenn es sich um einen solchen Anschluss handelt.

- Die Marke Elektra Beckum stellte auch Geräte für die Industrie her. Diese haben meist eine dunkelgraue Farbe und den Schriftzug "Industrie" unter dem Logo.

- Generell sollte man, sofern man technisch NICHT versiert ist, KEIN defektes Gerät kaufen. Am besten probeschweißen! Denn Ersatzteile können ganz schnell ordentlich in Geld gehen und machen aus dem Schnäppchen einen wirtschaftlichen Totalschaden.


Zum Drahtfenster:
Was die Kiddies mit ihren PC machen, funktioniert auch beim Scheißgerät - einfach mal bei ebay nach "windowkit" suchen oder ein kleines Stück Plexiglas hinter ein mit der Bimetalllochsäge hergestelltes Loch kleben.
Interessant hier dann Gedanke mit der Beleuchtung. Das ist ja ein völlig neuer Wirtschaftszweig: Werkzeugmodding!
Schwarzlichtbeleuchtung an der Drehbank, rotes Licht im Schweißgerät, Umbau auf Wasserkühlung *G* - usw. - Scherz bei Seite.

Das Ablagefach
finde ich eine tolle Idee! - ich habe auch schon mal überlegt sowas einzubauen. Eigentlich dachte ich mal an ein Fach so groß wie ein größerer Aschenbecher eines Autos - oder ein Fach für den Radioschacht. Ich habs dann aber verworfen, weil das Gerät doch recht kompakt ist und ich mit meinem Düsenspender ( Bit Box ) jetzt auch kaum noch Kleinteile auf dem Schweißgerät habe. Außerdem waren die Fächer alle mieser Qualität. Wer da eine Idee hat - immer gerne her damit :wink:

Viele Grüße
Henniee
 
henniee schrieb:
rotes Licht im Schweißgerät
Also, das geht ja nu gar nich.
Das muß grün sein! Damit man's auch bei aufgesetztem Schirm noch sehen kann! :D
Wasserkühlung hab ich schon. :wink:

Mein Gerät hat übrigens so ein Fach in Form einer kleinen, abnehmbaren Stahlwanne (20 x 13 x 7 cm, also etwa doppelt so groß wie ein Aschenbecher oder halb so groß, wie ein kleines Einhell) im Bereich des Vorschubs. Trotzdem habe ich für Düsen & Co. immer ein entsprechendes Kleinteilemagazin.
 
Hallo,

" MERKE: Geräte in der 300 Euro Liga bringen es einfach nicht! – EGAL welches! "



Ab wann geht´s denn tatsächlich los?

Wie schon angesprochen, wer nicht so die Ahnung hat sollte auch nicht unbedingt ein gebrauchtes kaufen.

Was muß man mindestens ausgeben?

Welches sind die günstigsten brauchbaren Neugeräte für den Heimbereich ?


Ich denke, daß ist es was viele interessiert

Gruß
Carlson
 
Hallo,
@chevyman... anscheinend hat das Einhell wirklich ne Drossel drinne... ich bin überrascht...

Naja mein Merkle hat Kondensator und Entstördrossel 8)

MfG. Celle
 
Carlson schrieb:
Ab wann geht´s denn tatsächlich los?

Was muß man mindestens ausgeben?

Welches sind die günstigsten brauchbaren Neugeräte für den Heimbereich ?
Die Fragen kann man so fast nicht beantworten. Auch im Heimbereich gibt es unterschiedliche Bedürfnisse, unabhängig von der Qualität. Wer tatsächlich nur Karosseriearbeiten am PKW macht und mit 150 A problemlos auskommt, kann billiger loslegen als einer, der nen alten Traktor restaurieren möchte. Ich sage daher mal ab 600 - 1000 Euro je nach Leistung in Neu. Erfi ist z.b. ordentlich und günstig, bloß halt nicht so bekannt.
 
Ich denke mit Heimbereich meinen die Meisten, mal ein Blech am Auto oder ein Gatentor ...... schweißen.

Traktor restaurieren würde ich nicht als Heimbereich definieren
 
Naja, ich dachte bei Traktor auch nicht unbedingt gleich an einen Lanz, es geht auch deutlich kleiner (Gartentraktor). Aber abseits eines PKWs steigen die Materialstärken zumindest an einigen Stellen bei vielen Projekten sehr schnell an. Der Scharnierbereich eines ordentlichen Gartentors ist auch kein Karosserieblech mehr.

Es ärgert, wenn man feststellt, daß man zu klein gekauft hat. Woher ich das weiß? Rate mal...
 
Servus

@Celle: Welches Gerät hast Du denn von Merkle (nur zwecks der Neugier)?

@Carlson: Hier ein paar Beispiele für deutsche Markengeräte unter 1000€. Dies sind die "kleinsten" Apparate des jeweiligen Herstellers:
Geräte der Lorch M2000-Serie:
z.B.:M2020
ab 799€
oder Merkle RedMig-Serie: 1600k
für 988€
oder Rehm: SYNERGIC.PRO² 170-2 für 990€

Die Liste ließe sich noch beliebig fortsetzen, denn fast jeder Markenhersteller baut Geräte, die auf dem Markt für ca. 800-1000€ oder wenig darüber erschwinglich sind. Die angegebenen Geräte sollten für den Heimgebrauch ausreichend sein, je nachdem wie hoch die Ansprüche bzw. Anwendungen sind (mir würden sie nicht ausreichen, ich schraube die Ansprüche zu hoch). Ich persönlich habe mit den obigen Geräten keine Erfahrung, außer mit einer M2000er von Lorch, nämlich der M2080. Wenn dazu Fragen auftauchen, bitte stellen.

Mit freundlichem Gruß

Richard
 
@ Carlson
Gerade in der Bucht gefunden: Ecomig 160, die Werte sehen ordentlich aus, das Zubehör ebenfalls, der Anbieter hat auch größeres im Programm. Ich behaupte mal, für den Preis kannst Du lange suchen, bevor Du was Besseres in neu findest. Man beachte die Vorschubeinheit. :wink:
affb_1.JPG
 
Carlson schrieb:
Wie schon angesprochen, wer nicht so die Ahnung hat sollte auch nicht unbedingt ein gebrauchtes kaufen.

Nee - nur kein DEFEKTES :wink:
 
Hallo,
hab ein Merkle ME 162 LK... hat bei Ebay 45 Euro gekostet (allerdings in einem miserablen Zustand... habs neu lackiert und paar Kleinigkeiten gewechselt (+ neues 4m Binzel SP)...
Und hab jetzt ein Top Gerät :wink:

MfG. Celle
 
@chevyman

Danke für Deine Mühe, das könnte es werden.
Auf deren HP geht es sogar noch billiger :D .

Gruß
Carlson
 
Carlson schrieb:
Auf deren HP geht es sogar noch billiger :D .
Wie man's nimmt. Wenn ich es kaufen wollte, würde ich etwas über 500 Euro unmittelbar vor Auktionsende bieten und schauen, was der Ball macht. Derartige Angebote gehen oft knapp über Startpreis weg. Den Versuch ist es allemal wert, hängt natürlich auch davon ab, wie dringend die Angelegenheit für Dich ist.
 
Thema: Gutes MIG/MAG-Schweißgerät <200, 300 od. 400 € Geheimtipp
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