Gewindestangen \ Muttern für Abzieher

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FastDriver

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Hallo, beim Schrauben am Moped sind mit Verkehr Gewindestangen gerissen die ich zum Ausziehen von Wellen verwendet habe (M8 in "billig 4.?" Und 8.8)
Da ich mir öfters solche Werkzeuge auf die schnelle meist für einmalige Anwendung baue möchte ich mir ein paar Gewindestangen und passende Muttern in besserer Qualität hin legen. Vom Grundgedanken her je 1m M6 M8 M10 und M12 und dazu Passende Muttern.
Vom ersten Gedanken her Qualität 12.9 und geschwärzt, gibt es etwas was sich besser eignet? Eventuell doch verzinkt? Und gibt es Empfehlungen bei welchem Shop es gute Qualität zum fairen Preis gibt?

Danke
 
10.9 ist nie verkehrt, 8.8. müsste meist auch reichen.

In aller Regel haben aber Abzieher Feingewinde. Bei so spezialfällen bastel ich mir dann lieber neue passende Arme für den Abzieher.
 
Z.B. hier?
https://www.maedler.de/

Gewindestange als Suchbegriff eingeben.

"10.9. Nach DIN 976-1 Form A (ex DIN 975), mit metrischem ISO-Gewinde. Länge 1 m.
Gewindestangen mit hoher Zugfestigkeit. Farbmarkierung weiß. Gewinde rechtssteigend."


Den butterweichen lotteriemasshaltigen Baumarktschrauben traue ich hingegen nicht mehr, insbes. mit Dresselhaus Schrauben und Muttern habe ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht.
 
Ich habe für eine Hobby-Garage schon einiges an Abziehern von 2 Arm klein und groß, 3 Arm mit Spannspindel 3Arm günstig und noch einige aus dem KFZ-Bereich aber bei manchen Problemen kommt man nicht bei...
Die letzte Aktion war eine Schwingenachse ca 30cm lang die durch Rahmen-Schwinge-Motor-Schwinge-Rahmen fürt aber glücklicherweise hohl ist, auf der Seite mit Kopf einen gegenhalter gedreht damit die Achse in diese richtung raus kann und auf der anderen Seite eine Mutter auf die Gewindestange damit die Gewindesrange nicht durch die Achse rutscht.... die billige Gewindestange die rum lag 3 mal abgerissen... im Baumarkt war das beste was es auf die schnelle gab 8.8 welche ich auch 2 mal zerrissen hab... mit dem letzten Stück +Wärme/kälte hab ich sie raus bekommen...

10cm weiter scheitere ich aktuell noch da die Schraube vom Umlenkhebel absolut nicht will und man kommt nicht bei (Foto)... hierfür konstruiere ich gerade nen Abzieher... leider bekomme ich auf die schnelle nirgens ordentliche Gewindestangen deshalb der Gedanke etwas in mein Lager legen für solche Fälle
 

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FastDriver schrieb:
Vom ersten Gedanken her Qualität 12.9 und geschwärzt, gibt es etwas was sich besser eignet? Eventuell doch verzinkt?
Hochfeste Werkstoffe (insb. 12.9, aber teilweise auch schon 10.9) weisen beim galvanischen Verzinken die Gefahr der Wasserstoffversprödung auf. Für die Festigkeit ist eine Verzinkung daher von Nachteil und sollte wenn möglich vermieden werden.
Denk dran, dass die Mutter die selbe Festigkeit aufweisen muss wie die Schraube. Es bringt ja wenig, wenn du dir 12.9er Gewindestangen holst und dann Muttern mit Festigkeitsklasse 8 drauf schraubst.

Nachteilig ist bei hochfesten Werkstoffen das Bruchverhalten. Bei Stahlsorten mit niedriger Festigkeit bemerkt man deutlich vor dem Brechen meist schon Verformungen. Hochfeste Werkstoffe brechen gerne spontan ohne derartige Vorankündigung.
 
Das Hallenbad in Uster (https://www.limmattalerzeitung.ch/l...wie-ein-ausgebreitetes-taschentuch-ld.1692015)... Seither hat man mit Chloriden unter die Lupe genommen.

Gewisse Spezialverfahren sollen die Wasserstoffversprödung nicht begünstigen, u.a. sowas wie Dacromet, usw. Hab dies jedoch nicht näher mitverfolgt. Bei 10.9 sind solche Oberflächenbehandlungen noch üblich. Bei 12.9 weiss ich nicht einmal, IIRC habe ich 12.9 stets ohne Korrosionsschutzbeschichtung eingesetzt. Onehin muss man genau überprüfen, wo 12.9 wirklich erforderlich ist. 10.9 durch 12.9 blindlings ersetzen kann in gewissen Fällen komntraproduktiv sein,

Siehe ebenfalls was Dev oben als Wesentlichstes zusammenfgefasst hat.

Habe dies noch gefunden:
https://www.boltscience.com/pages/t...is-not-necessarily-the-case-for-fasteners.pdf

Habe mich allerdings seit längerer Zeit nicht mehr mit der Thematik näher befasst.
 
Krass, den Zusammenhang V2a und V4a werde ich mir auf jeden Fall merken...

Das ist der Bolzen der mir zuletzt graue Haare bereitet hat, ich konnte mit der Gewindestange gerade ansetzen aber es war mehr Kraft nötig als ich mit M8 in 8.8 aufbringen konnte....
Langmuttern (Verzinkt standard Qualität) hatte ich verwendet wodurch nicht die Mutter durchgedreht hat sondern die Gewindestange gerissen ist...

Für's erste werde ich in M6+M8+M10 mal 12.9 und M6-M12 in 10.9 bestellen + Langmuttern in entsprechender Qualität und mal testen wie gut das funktioniert....


Weis zufällig jemand was für Stahl die Profis wie Kukko für ihre Spindeln verwenden?
 

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FastDriver schrieb:
Weis zufällig jemand was für Stahl die Profis wie Kukko für ihre Spindeln verwenden?
es sind keine Angaben zu sehen, nur z.T. die Belastungsangaben
 
@Dirk:
In einem alten technischen Ordner von Hilti fand man sehr interessante Grundinformationen zur dieser Thematik, in der aktuelle fassung (online downloadbar) sind etliche Grundwisseninfos nicht mehr vorhanden, hingegen viel mehr Hilti produkteinfos. Möglicherweise sind die alten Unterlagen gar nicht als PDF verfügbar, war noch bevor Internet aufkam.

Der Unfall in Uster führte zu einem Umdenken im Bereich Spannungrisskorrosion und es wurde seitem auch sehr viel geforscht und entsprechend erfolgten Anpassungen von Normen bzw. neue Normen.

Die A2 vs. A4 (A1 würde ich nicht als korrosionsbeständng einstufen) Thematik ist wohl gut bekannt, in der Praxis spielt der Preis eine entscheidende Rolle. Habe im Abwasser- sowie Trinkwasserbereich einiges an V4A ausführen lassen, ist jedoch wesentlich teuerer als was in einem Edelstahl der V2A Familie. Beim Befestigungsmaterial wurde stets auf A4 gesetzt auch für nicht mediumberührende V2A Teile.
Ebenfalls wichtig ist die Verhinderung von elektrolytischer Korrosion, insbes. bei älteren Anlagen sowie bei Abänderungen und Erweiterungen von bestehenden Anlagen wird dies oft nicht ausreichend berücksichtigt. Potentialausgleich, Blittzchutz, ATEX, usw. müssen dabei pluridisziplinarisch berücksichtigt werden. Ein ganz kleiner Planungs- oder Ausführungsfehler kann dabei hohe Schäden verursachen.


Back on-topic: Sehr wichtig ist es, die Gewindereibung möglichst niedrig zu halten, bin nicht sicher, ob Getrieböl oder MoS2 Fett besser ist. Habe bei den Feingewinden von Abziehern was Industriegegetriebeöl eingesetzt. Praktischer sind Abzieher mit Hydraulikzylinder, sind mir jedoch zu teuer.
Im Bereich Abzieher kann man grenzenlos Investieren, viele exotische Werkzeuge lohnen sich nur für Spezialbetriebe. Bereits eine Keilausziehzange kostet ein Vermögen, so eine Suche ich seit eh und je.

Lagerdemontagewerkzeuge sind onehin so ein Ding, da kann man sich ausstatten wie man will und stets fehlt doch was, so dass man improvisieren muss. Habe dies auch bei sehr gut ausgestatteten Spezialisten bemerkt.
Habe unzählige Lager ausgetauscht, mag Lager ausbauen dennoch nicht besonders.

Ob eine lange Mutter was bringt? Bin nicht so sicher, insbes. da die üblichen in niedrigen Festigkeitsklassen üblich sind. Bei hoher Belastung wird vermutlich die Last nicht wirklich verteilt so dass im Bereich der hohen Flächenpressung die Reibung entsprechend massgebend seid wird.

Würde mal bei AMF, usw., mal schauen, ob im Bereich der Aufspanntechnik was zu finden ist.
 
FastDriver schrieb:
Weis zufällig jemand was für Stahl die Profis wie Kukko für ihre Spindeln verwenden?
Gedore sagt nur "Vergütungsstahl nach EN 10083".

Senkblei schrieb:
Back on-topic: Sehr wichtig ist es, die Gewindereibung möglichst niedrig zu halten, bin nicht sicher, ob Getrieböl oder MoS2 Fett besser ist.

Dafür gibt es bei Gedore Spindeln mit nitrocarburierter Oberfläche. Die ist extrem glatt und verschleißfest und muss explizit nicht geölt oder gefettet werden.
Bei einer normalen 12.9er Schraube kann etwas hochdruckbeständiges Öl oder Fett aber sicher nicht schaden.

Ob eine lange Mutter was bringt? Bin nicht so sicher, insbes. da die üblichen in niedrigen Festigkeitsklassen üblich sind. Bei hoher Belastung wird vermutlich die Last nicht wirklich verteilt so dass im Bereich der hohen Flächenpressung die Reibung entsprechend massgebend seid wird.
Da schließe ich mich dir voll an. Einschraubtiefen über 1,5 D sind für die Materialpaarung Stahl/Stahl sinnlos und erhöhen die Belastbarkeit nicht weiter. Hier gibt es die ausführliche Variante. Kurzfassung: Bei 8 statt 5 tragenden Gewindegängen nimmt die Bruchlast um gerade einmal 6 % zu.
Langmuttern sind zudem häufig von schlechter Qualität.

Lieber eine vernünftige Mutter passender Länge verwenden. Ich empfehle Bundmuttern nach Din 6331 in 1,5D Höhe, z.B. bei Maedler. (Gibt es woanders vielleicht noch günstiger, aber da bei den Gewindestangen schon auf Maedler verlinkt wurde, habe ich mich mal angeschlossen.)

Würde mal bei AMF, usw., mal schauen, ob im Bereich der Aufspanntechnik was zu finden ist.
Meist die oben genannten Bundmuttern. :wink:
 
Sind eigentlich die Kukko Spindeln standard Feingewinde oder handelt es sich um eine herstellerspezifische Gewindegeometrie? Habe mir dies bislang noch gar nie genau angesehen.

Nur schade, dass gute hydraulische Abzieher so teuer sind (bzw. hydraulische Zusatzvorrichtungen für klassische Abzieher, die man als Zwischenteil wie im Sandwich einsetzt).
 
die Steigungen sind bei den kleinen 1,5mm, bei dem Größeren 3-200 ist die Steigung 1,75mm, Durchmesser 25mm.
 
Senkblei schrieb:
Nur schade, dass gute hydraulische Abzieher so teuer sind (bzw. hydraulische Zusatzvorrichtungen für klassische Abzieher, die man als Zwischenteil wie im Sandwich einsetzt).
Wieso hydraulische Abzieher?
Wenn Du einen guten stabilen Kukko hast kannst Du doch immer einen kleinen Stempel anstelle der Gewindespindel verwenden. Bedeutet halt meist auch zwei Personen beim Handhaben.

PS
 
@Alfred:
Danke für die Antwort.

@powersupply:
Mit der Spindel ist die Reibung ziemlich hoch, hydraulisch ist praktischer, insbes. mit Fusspumpe. Vorteil ist ebenfalls, dass man kein Drehmoment gegenhalten muss. In gewissen Fällen dreht sich die zentrierte Welle oder der Abdruckstempel.

BTW Weiss jemand, wer die Abzieher für Stahlwille herstellt? Die, die ich gesehen habe waren nicht identisch mit den Kukko, die ich kenne (können dennoch (je nach Modell?) von Kukko stammen). IIRC gibt es noch einen weiteren deutschen Hersteller, kenn mich da jedoch zuwenig aus.


Nachteilig beim Lagerausbauwerkzeug ist, dass es schnell sehr teuer wird, da man verschiedene Grundtypen jeweils in verschiedenen Grössen benötigt. Hier setze ich sowas viel zuwenig ein, so dass ich niemals EUR 5'000 oder 10'000 in solches Werkzeug investieren kann.
Schraubwerkzeug setze ich hingegen täglich ein, dort bin ich möglicherweise ganz gering besser ausgestattet als der durschnittliche Hobbybastler.
 
Senkblei schrieb:
Nachteilig beim Lagerausbauwerkzeug ist, dass es schnell sehr teuer wird, da man verschiedene Grundtypen jeweils in verschiedenen Grössen benötigt. Hier setze ich sowas viel zuwenig ein, so dass ich niemals EUR 5'000 oder 10'000 in solches Werkzeug investieren kann.
Schraubwerkzeug setze ich hingegen täglich ein, dort bin ich möglicherweise ganz gering besser ausgestattet als der durschnittliche Hobbybastler.

durch den "autarken Gedanken" ensteht der ambitionierte Hobbybastler, es gilt halt abzugrenzen wo man aufspringt. :D
 
Hi

Senkblei schrieb:
Mit der Spindel ist die Reibung ziemlich hoch, hydraulisch ist praktischer,
Du hast nicht verstanden was ich meine.
Die Spindel ist bei Verwendung von Hydraulik Passè.
Spindel, wenns sein muss, ganz zurückdrehen, einen kleinen Enerpac Stempel, ggf mit vorgesetzter Verlängerung anstelle der Spindel einsetzen und halten. Den Kollegen pumpen lassen bis Spannung da ist. Dann die Finger wegnehmen und weiterpumpen lassen. Ggf ein neues längeres Zwischenstück einsetzen.

PS
 
Wenn man öfters mal an Betriebsanweisungen, die außer Auditoren eh keiner liest, schreiben muss ist man auf Dauer eben ein wenig mitgeschädigt.
Dafür läuft man auch nicht Gefahr dass ein Thread wegen vorenthaltens von Sicherheitsmaßnahmen spontan geschlossen wird. :ducken:

PS
 
Thema: Gewindestangen \ Muttern für Abzieher

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