Möglicherweise gab es früher mal eine Stahlwille 3/4" und/oder 1" Knarre mit fest montiertem Rundgriff bin jedoch nicht sicher.
Jedenfalls ist das Grundmodell der 1/2" 512 recht alt, wurde jedoch mehrmals leicht abgeändert, sowohl im Kopfbereich wie beim Griff.
Auch die MOTOR 10 sowie OPEN-BOX 13 gibt es seit langer Zeit. Zahlreiche Schlüssel wurden leider aus dem Sortiment gestrichen, ebenso einge exotische SW (krasser Sparkurs seitdem sich die historische Besitzerfamilie aus dem Operativen zurückzog?).
Bei 3/4" und 1" ist meine Vermutung, dass oft Verlängerungsrohre eingesetzt werden und dann ist es einfacher, eine verbogenene Griffrundstange zu ersetzen als eine ganze Knarre.
Zudem kann man dieselbe Rundgriffstange ebenfalls (bei der jewils entsprechenden Grösse, als 3/4* bzw. 1") ebenfalls für das Winkelgelenk (eigentlich ein Gelenkkopf) sowie den "Kopf" (eigentlich Gleitkopf) einsetzen, in der Praxis habe ich die kaum je eingesetzt da in den meisten Fällen der entsprechende Knarrenkopf einsetzbar ist und dessen 10° Arbeitswinkel doch viel praktischer ist als die 90° der anderen Antriebsteile.
Die Stahlwille 516 1/2" Teleskopknarre (Griff ausziebahr 410-630 mm) habe ich noch nie bedient, kann mich demnach nicht darüber äussern. Mir gefällt allerdings die Verriegelung nicht, sowiel man den Bildern entnehmen kann, sind dort Plastikteile verbaut.
Für den Einsatz eine beliebigen Rohrs ist es am einfachsten, bei einer gewöhnlichen Knarren den Plastikgriff destruktiv zu entfernen, dies sofern das verblleibende Metallgriffteil zylindrisch ist (Schmiedeteil das ebenfalls den Knarrenkopf umfasst).
Bzgl. QR N Knarren werde ich irgendwann mal überprüfen, ob man den blöden (IMO totale Fehlüberlegung) Plastikdeckel durch einen speziell gefertigten Metalldeckel ersetzen kann, habe bereits mehrere bei der Demontage beschädigte Plastickdeckel gesehen.
Und BTW, wenn ein Knarrendrehteil nicht defekt ist, lohnt sich ein Reparatursatz nicht wirklich, da das Drehteil alleine den grössten Teil des Preises ausmacht. Also sinnvoller nur die entsprechenden Kleinteile, insbes. die Sperrvorrichtung, zu ersetzen. Jedenfalls ziehe ich diese Vorgehensweise vor da ich Zugriff auf die enstsprechenden Kleinteile habe.
Ein 1" Kasten mit was Zusatzzubehör geht Richtung 35 kg, Orignalbestückung etwa 30 kg. Da keine kleine Unterteilungen und keine Einlage vorhanden sind, kann man etwas mehr reinstopfen. Allerdings unhandlich schwer. Sinnvoller ist es, einen 2. Stahlkoffer zu bestücken.
Bei 3/4" finde ich die tiefgezogenen Einlagen der Stahlkoffer zu dünn, die halten nicht viel aus. Dann noch eher was selbst herstellen. Hier habe ich das Zeug einfach lose drin, leider nicht optimal.
Stahlwille war in der Schweiz lange irgendwie Hoflieferant der Industrie. Hazet war stets weniger verbreitet, ebenso Gedore, Belze/Dowidat, usw. Asiatische Ware kam erst später auf, zuerst Japan und Taiwan, dann China.
Japanische Handwerkzeug kenn ich zuwenig, habe jedoch durchaus gute Erfahrung damit gemacht. Bei Taiwan kommt es auf das Produkt an, im Durchschnitt jedoch einiges besser als Chinaware.
Mit Handwerkzeug befasse ich mit seit meiner Kindheit, habe heute noch Stahlwille Werkzeug, das ich mit ersaprtem Sackgeld erwarb.
Möglicherweise kenne ich gewisse Einzelheiten nicht schlechter als die Händler, da sich die wenigsten mit dem Innenleben der Knarren oder Manoskop wirklich näher befassen. Zudem habe ich Zugriff auf gewisse Teile, die die Händler kaum haben oder die gar nicht mehr verfügbar sind, oder als Einzelteile nicht mehr bestellt werden können. Habe jedoch nichts mit Stahlwille oder deren Vertretungen oder Händlern zu tun und befasse mich beruflich nicht mit Werkzeug. Versuche jedoch Forumfragen bzgl. Ersatzteilen für Stahlwille Knarren und Manoskop Drehmomentschlüsseln zu beantworten, da man online nebst Kataloginfos kaum was finden kann. AFAIK wurden auch nie komplette Ersatzteillisten mit Explosionszeichnungen herausgegeben, hier als kompletter Dokusatz gemeint.
Allgemeiner betrachtet bin ich der Meinung, dass beim Werkzeug sehr oft am falschem Platz gespart wird, auch Milliardenkonzerne verlieren Geld weil man nicht das optimale Werkzeug einsetzt, gilt erstaunlicherweise sogar für Grossserienproduktionen.
Typisch gehen mangels richtigem Werkzeug mehrere Prozent Montagezeit verloren und auf ein Jahr bei zig Mitarbeitern hochgerechnet sind diese Beträge nicht mehr vernachlässigbar. Zudem spielen Sicherheit und Ergonomie ebenfalls eine Rolle.
Nicht selten könnte man das richtige Werkzeug alleinig durch die Produktivitätssteigerung innert 6-18 Monate amortisieren.
Betrifft nicht nur die Produktion, auch bei Wartung und Pannenbehebung kann das Werkzeug eine massgebende Rolle spielen. War bei produzierenden Firmen mit mehreren hundert Mio. CHF Umatz wo ich persönlich das bessere Spezialwerkzeug hatte als intern verfügbar war.
Noch krasser ist es in der Baubranche, damit habe ich zum Glück wenig zu tun.
IMO ist eine Zusammenstellung des optimalen Werkzeugs verschiedener Hersteller am sinnvollsten. Bei Knarren und Schlüssel setze ich auf Stahlwille, für Schraubenzieher eher PB. Bei Zangen Knipex, Bessey, usw. Kaufe sicher nicht eine Stahlwille gelabelte Zange die jemand anders herstellt. Auch zahlreiche Ausdreher, Meissel, u.v.a. von Stahlwille ist nur Handelsware (1:1 identisch bis auf abweichende Beschriftung bzw. Farbgebung der Griffe), die als Originalprodukt günstiger ist.
Das kleine kaum hochwertige Vorhängeschloss 12932 kostet annähernd CHF 30 (ca. EUR 30), gleichwertiges finde ich im Baumarkt für sowas wie CHF 5.
