Fülldrahtschweissgerät oder doch Mig/Mag ?

Diskutiere Fülldrahtschweissgerät oder doch Mig/Mag ? im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo Leutz; Vor ein paar Tagen hatte ich "Schlosserrichi" im Akkuschrauberforum kurz wegen einer Frage zu Fülldrahtschweissgeräten angehauen...
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Thomas M

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Hallo Leutz;

Vor ein paar Tagen hatte ich "Schlosserrichi" im Akkuschrauberforum kurz wegen einer Frage zu Fülldrahtschweissgeräten angehauen, doch der meinte, ich solle hier nochmal fragen,damit Alle was davon haben..... :shock: :shock: :shock: :shock:

Aaalso:
Könnte es vielleicht Sinn machen, für wirklich nur sehr gelegentliche Schweissarbeiten an dünnen (Karosserie)Blechen, "V"- Blechen etc. ein kleines, handliches Fülldrahtschweissgerät anzuschaffen? Für die "normalen" Schweissarbeiten an "Baustahl" etc. verwende ich seit Jahren ein Elektrodengerät.
Ja, ich habe die Suche benutzt, und die Erklärungen wg. dem doch recht teuren Fülldraht leuchten ein. Ich habe noch nie mit Fülldraht geschweisst. Da fällt doch eigentlich ebenso Schlacke, ähnlich wie bei einer Elektrodenschweissung an, oder? Da könnte in ungünstigem Falle beim Winkelschweissen etc. also auch Schlacke vorlaufen? :?

Oder eben alternativ:

Wie ist das eigentlich genau mit dieser Gasflasche beim Mig/Mag-Schweissen? :?:

-Ich kaufe also Schweissgerät "x", da ist dann im Normalfall das Gerät selbst, Schlauchpaket, Düsen und auch der Druckminderer dabei, aber eben nicht die Flasche.
Wenn ich nun eine Flasche kaufe, wie geht es dann weiter?
Wird die Flasche beim "Gashändler" wiederbefüllt oder gehen die dort dann im Austausch, ähnlich wie bei einem Pfandsystem?
Hintergrund meiner Frage ist der Prüftermin. Bei Gasbehältern, gleich welcher Art sind ja in gewissen Zeiträumen Druckprüfungen etc. durchführen zu lassen.

Wenn man die eigene Flasche gefüllt bekommt, lohnt das wahrscheinlich nur bei regelmässiger Nutzung. Gibts es auch Pfandflaschen wie beim Propangas? :roll:

Für sachdienliche Antworten danke ich im Vorraus, auch wenn Manches schon an anderer Stelle beantwortet wurde... :P

Gruß

Thomas M
 
Servus Thomas


Fülldraht hat den Vorteil, dass man damit wie beim E-Schweißen auch in windiger Umgebung (z.B. Baustelle) schweißen kann.

Allerdings kann, wie Du schon erwähnt hast, Schlacke vorlaufen bzw. in die Schmelze eingschlossen werden.
Ein weiterer Nachteil ergibt sich bei der Verwendung in der Auspuff- oder Karosseriereparatur oder beim "Stopfen" von falsch gebohrten Löchern, mit dem MAG macht man einfach einen Hefter nach dem anderen, während man beim Fülldrahtschweißen nach jedem Hefter die Schlacke entfernen muss, um eine gute Dichtheit bzw. Festigkeit zu erreichen.

Ich, wie auch viele Andere hier im Forum, würde Dir also zum Mig/Mag raten, auch aus dem von Dir erwähnten Grund des teuren Fülldrahtes.


Zur Gasflasche: Du kannst entweder eine Gasflasche mieten oder Dir das Gas per Pfandflasche besorgen. Mieten macht allerdings bei "ab und zu mal schweißen" nicht viel Sinn (sehr teuer).

Du gehst also zum Gashändler, gutsortierten Werkzeughändler oder Baumarkt und holst Dir z.B. eine 10Literflasche mit 200 bar Fülldruck, wofür Du in etwa 130-140€ bezahlen wirst (30-40€ für die Füllung, die 100€ sind das Flaschenpfand). Im Regelfall erhältst Du dann eine Flasche, auf welche insgesamt 10 Jahre Tüv drauf sind. Meistens sind diese Flaschen aber ca. ein Jahr "alt", was bedeutet, dass Du sie 9 Jahre verwenden kannst, ehe Tüv anfällt.

Wenn Deine Flasche leer ist, einfach wiederzum Gashändler deines Vertrauens gehen, er wird diese für die bereits oben erwähnten 30-40€ entweder vor Ort neu befüllen oder gegen eine frischbefüllte austauschen, also vom Grundprinzip wie bei Getränkepfandflaschen.

Gruß Richard
 
Für Karosserie immer MAG ! Für draussen + dicke sachen kannst Du ja das E Gerät nehmen. Fülldraht würde ich nicht kaufen.
 
Hallo Thomas M,
wichtig ist, wenn Du eine Flasche kaufst, lass diese nicht prägen. Denn dann wird "diese" Flasche befüllt, wenn Du kein Gas mehr hast.
Das kann dauern, denn ich kenne keinen Gashändler, der jeden Tag Flaschen füllt. Ferner bezahlst Du auch die Prüfung. Gut, die fällt nicht dauernd an.
Bei mir ist es wie folgt: Ich habe vor Jahren eine 20er Flasche Arcox (Ist ein Eigennahme von Widmann, vergleichbar mit Corgon von Linde) gekauft. Die 20er Flasche deswegen: Die Füllung der 20er ist unerheblich teurer als die der 10er und Du hast die doppelte Menge an Gas.
Ist meine Flasche leer, gehe ich zum Händler und tausche diese. Ich erhalte sofort eine andere Flasche, die "dann" in mein Eigentum übergeht. Selbstverständlich immer mit einigen Jahren TÜV.
Solltest Du mit dem Gedanken spielen bei Ebax eine günstige zu ersteigern, ist Vorsicht geboten. Die Prüfung einer Flasche ist sehr kostspielig. Diese "Eigentumflaschen" werden von den Gashändlern sehr genau unter die Lupe genommen. Da kann es dann schonmal sein, daß der rechtmässige "Eigentümer" rausgeflext wurde. Ich hoffe, Du weisst was ich damit meine.
Fazit: Lieber etwas investieren und Du bist auf der sicheren Seite.

P.S. Fülldraht käme für mich nicht in Frage. Eine MIG/MAG Anlage würde ich Dir empfehlen. Nach Möglichkeit sollte diese in einem Schweissfachgeschäft erworben werden. Wenn dann mal was ist, bist Du dort in guten Händen.

MfG Wautschi
 
Hi,

Thomas M schrieb:
-Ich kaufe also Schweissgerät "x", da ist dann im Normalfall das Gerät selbst, Schlauchpaket, Düsen und auch der Druckminderer dabei, aber eben nicht die Flasche.
Wenn ich nun eine Flasche kaufe, wie geht es dann weiter?
Wird die Flasche beim "Gashändler" wiederbefüllt oder gehen die dort dann im Austausch, ähnlich wie bei einem Pfandsystem?
Hintergrund meiner Frage ist der Prüftermin. Bei Gasbehältern, gleich welcher Art sind ja in gewissen Zeiträumen Druckprüfungen etc. durchführen zu lassen.

Wenn man die eigene Flasche gefüllt bekommt, lohnt das wahrscheinlich nur bei regelmässiger Nutzung. Gibts es auch Pfandflaschen wie beim Propangas? :roll:


im großen und ganzen so wie schlosserrichi bereits geschrieben hat.
Ich würde Dir in jedem Fall auch zu so einer Eigentum-Tauschflaschenlösung raten. D.h. für ~ €130 eine Flasche kaufen (ebay €117 : klick) - und diese dann in Deiner Umgebung, wenn leer, tauschen.
Genau so mache ich das schon seit Jahren - ist bei 'normalem' Gebrauch zuhause m.M. nach die beste Lösung.
Du mußt halt nur schauen, daß Du eine Flasche bekommst, die nicht herstellergebunden ist - so wie ich hier im Forum z.B. erfahren habe, führt der Bauhaus-Baumarkt Flaschen vom Anbieter Tyczka - eine solche Flasche wird dann u.U. nicht von anderen Stationen angenommen.
Selber tausche ich meine Flasche, je nach dem, im Baumarkt-Marktkauf (nebenbei bemerkt : dort hat sich die Flaschen, die ich gebracht habe, noch nie jmd. ganz genau angeschaut ...), bzw. beim nächstgelegenen Werkzeug-Fachhändler - d.h. ich bringe meine leere Flasche dort hin - und nehme sofort eine andere, gefüllte wieder mit.

Gruß, hs
 
Gut, Leute;

dann werde ich mich also von dem Gedanken, ein Fülldrahtgerät zu erwerben, trennen... :P

...Du gehst also zum Gashändler, gutsortierten Werkzeughändler oder Baumarkt und holst Dir z.B. eine 10Literflasche mit 200 bar Fülldruck, wofür Du in etwa 130-140€ bezahlen wirst (30-40€ für die Füllung, die 100€ sind das Flaschenpfand). Im Regelfall erhältst Du dann eine Flasche, auf welche insgesamt 10 Jahre Tüv drauf sind. Meistens sind diese Flaschen aber ca. ein Jahr "alt", was bedeutet, dass Du sie 9 Jahre verwenden kannst, ehe Tüv anfällt.

Wenn Deine Flasche leer ist, einfach wiederzum Gashändler deines Vertrauens gehen, er wird diese für die bereits oben erwähnten 30-40€ entweder vor Ort neu befüllen oder gegen eine frischbefüllte austauschen, also vom Grundprinzip wie bei Getränkepfandflaschen.

Das ist mal eine klare Aussage, und noch mehrfach bestätigt. :)

Dann kann ich mich mal nach geeigneten Geräten umsehen. Der Händler, bei dem ich in der Regel meine Elektrowerkzeuge kaufe, müsste eig. auchwas dahaben. Dort frage ich mal gezielt wg. dem Gas. Ansonsten ist ja auch Ludwigshafen nicht soo weit weg....
Baumarktgerät will ich nicht unbedingt nehmen, obwohl es für meine Verwendungen durchaus reichen würde.
Ich sehe mich auchmal nach was Gebrauchtem um.....

Aber nochmal zur Flasche: Es wurden 10Ltr und 20 Ltr. genannt, wobei eine 20Ltr- Füllung nicht wesentlich teurer sein soll, zumindest mal bei Weitem nicht das Doppelte.

Wie "weit" kommt man in der Regel mit 10 Ltr. Schutzgas?

Danke und Gruß

Thomas M
 
Hi,

Thomas M schrieb:
Wie "weit" kommt man in der Regel mit 10 Ltr. Schutzgas?

grob gerechnet :

10l x 200bar = 2000l Gas
bei 8l/min Gasverbrauch = ~ 250min = etwas über 4h reine Schweißzeit

Abschmelzleistung eines 0,8er Drahts (wenn man z.B. mal bei ESAB schaut) = 0,8-2,5kg/h

D.h. mit einer 10l Flasche kannst Du ~ 3,5-10kg Schweißnaht 'produzieren'.

Gruß, hs
 
Thomas M schrieb:
Aber nochmal zur Flasche: Es wurden 10Ltr und 20 Ltr. genannt, wobei eine 20Ltr- Füllung nicht wesentlich teurer sein soll, zumindest mal bei Weitem nicht das Doppelte.
Nach meiner Erfahrung ist die 20 ltr. Füllung nur etwa 10% teurer als die 10 ltr.
 
Hallo,
mal schnell ne Frage zu den 20 Liter Flaschen sind das die großen ( ca. 1,60m-1,70m) Flaschen oder die kleineren (dicken) Flaschen ( ca nen 1 meter hoch)...?????????????

MfG. Celle
 
Hi,

ja ja ja das sind die kleinen fetten flaschen.

MfG
 
ähm,

ganz vergessen....die kleinen sind ca 1 meter gr. die mit 1.70 das sind die 50 L flaschen.
 
20 L kan man noch gut transportieren, die grossen würd ich nicht holen . Die meisten Schweißgeräte "vertragen" auch nur Flaschen bis 20 L.
 
Hallo,
hatte erst ne 10l mit 150 Bar aber die war schneller alle als ich gucken konnte... :wink: werde mit jetzte ne 20er holen...

MfG. Celle
 
Moin;

Also wenn ich das richtig sehe, ist unter Umständen so ´ne 10er Flasche schneller leer, als man sich so vorstellt. Gut, dann vielleicht doch gleich 20L....... :shock:

Celle, Du hattest ja nur geschweisst damit, oder auch die Ratten im Keller vergast? :shock: :shock: :shock:

(Kleines Späßchen, bitte nicht böse sein) :oops: :oops:

Gruß

Thomas M
 
Hallo,
also muss dazu sagen hatte am anfang bissel zu hohen Durchfluss eingestellt aber trotzdem es sind 150 bar oben das macht 1500l gasinhalt bei einem Verbrauch von 8 l/m -10 l/m sind das gerade mal 3,125 std - 2,5 std reine schweißzeit dazu werden ja auch noch jedes mal nach dem ausmachen 8 sek gas verschenkt also lange reicht sone kleene butte nicht... habe mir heute eine neue geholt leider haben die keine 20l also musste ich zur 10l greifen naja was solls... werde wohl danach evtl ne 50er nehmen da das schweißgerät ehh einen relativ festen platz kriegt und deswegen is das dann egal wegen der größe :wink:

MfG. Celle
 
Die 50er ist aber schon sehr unhandlich, das würde ich mir dreimal überlegen. Wenn Du ne neue Füllung brauchst und gerade alleine bist....
 
welches mig/mag gerät würdet ihr denn empfehlen mit dem man auch mal dünnere sachen schweißen kann, z.b. rohre mit 2mm oder auch mal edelstahl bzw. ev. mal alu.

sollte kein high end gerät sein sondern etwas was nicht billig sondern vom preis/leistung her passt.

ich nutz es nur selten möchte aber nicht immer eines ausleihen gehen.
 
Hi atomicfan,
ich benütze derzeit ein Merkle M284K. Diese Maschine schweisst im Bereich von unter 1mm bis etwa 10mm hervorragend.
Wenn Du die von Dir genannten Aufgaben sauber lösen möchtest, empfehle ich Dir eine AC/DC Wig-Maschine.
Du schreibst, Du möchtest Stahl, Alu und auch Edelstahl schweissen. Hierfür sind unterschiedliche Drähte, verschiedene Gase und auch mindestens zwei Brenner erforderlich. Du wirst aber mit einer Mig/Mag-Anlage gerade im Aluminium- und auch Edelstahlbereich nie die Qualität einer Wig-geschweissten Naht hinbekommen.
Bei Deinen Anforderungen bist Du schnell mal bei ca. 1500 Euro. Sicherlich ist das kein Pappenstiel, jedoch die Geräte, die z.B. bei Ebax mit dem Hinweis "Industriequalität, kein Baumarktschrott, geschweisst werden kann alles" angeboten werden, machen die Käufer meistens auch nicht glücklich.

MfG Wautschi
 
Thema: Fülldrahtschweissgerät oder doch Mig/Mag ?

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