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OWL: Waldarbeit fordert sieben Todesopfer
Umgang mit der Motorsäge überfordert viele
VON HUBERTUS GÄRTNER
Bielefeld/Münster (gär). Der große Ansturm von Privatpersonen auf das Brennholz im Wald birgt große Gefahren. So haben sich allein in den vergangenen vier Monaten in Nordrhein-Westfalen nach Angaben der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft (LBG) in Münster sieben tödliche Unfälle ereignet, weil Menschen beim Umgang mit der Motorsäge Fehler gemacht oder die besonderen Gefahren beim Baumfällen nicht genügend beachtet haben.
Außerdem habe es eine nicht unerhebliche Zahl schwerer Verletzungen, wie beispielsweise Querschnittslähmungen, Knochenverletzungen oder schlimme Wunden durch fahrlässigen Gebrauch von Kettensägen gegeben, sagte Udo von Waaden, stellvertretender Leiter der Technischen Aufsicht bei der LBG. Seiner Meinung nach ist es dringend notwendig, dass die so genannten Selbstwerber besser ausgebildet und kontrolliert werden, wenn sie im Wald ihr Brennholz zurechtschneiden. Die weitaus größte Gefahr bestehe beim Fällen der Bäume; hier sei besondere Fachkunde gefragt.
Wegen der zahlreichen Unfälle will der Landesbetrieb Wald und Holz in Münster in Kürze eine Anweisung an alle 35 Forstämter in NRW herausgeben. Dies bestätigte Gerhard Dreps, der im Landesbetrieb zuständig für die Arbeitssicherheit ist. In Zukunft dürfen Selbstwerber keine Bäume mehr fällen, sondern nur noch an bereits liegenden Stämmen arbeiten. Auch müssen sie die Teilnahme an einem eintägigen Motorsägenkurs nachweisen, sagte Dreps.
Einige Forstämter der Region haben die Waldarbeit bereits in der Vergangenheit reglementiert und Motorsägenkurse angeboten. Das Forstamt Paderborn will nicht nur Männer, sondern auch Frauen an der Kettensäge gesondert schulen. Das Forstamt Bad Driburg startete jüngst ebenfalls eine Sicherheitsoffensive. Die Nachfrage nach Brennholz sei hier in den letzten Jahren um das Zehnfache gestiegen, sagte Forstamtsleiter Ernst-Heinrich Uber.
Der Arbeitssicherheitsexperte Gerhard Dreps weist darauf hin, dass lediglich landwirtschaftliche Unternehmer und Waldbesitzer in der LBG versichert sind. Die Holz-Selbstwerber sollten eine private Unfallversicherung abschließen und dabei unbedingt "auf das Kleingedruckte achten", damit sie Risiken beim Holzsägen im Wald abdeckten. Außerdem müssten Benutzer von Motorsägen die Unfallverhütungsvorschriften beherzigen. Dazu gehöre das Tragen von Schnittschutzhosen, Sicherheitsschuhen, Helmen und Handschuhen.
Dreps empfiehlt privaten Waldbesitzern, auf ihrem Grund und Boden darauf zu achten, dass Selbstwerber eine Motorsägenschulung absolviert haben und bei der Arbeit die vorgeschriebene Schutzkleidung tragen. Forstleute oder private Waldbesitzer stünden bei einem Unfall ansonsten in der Mithaftung. Auf keinen Fall sollten die Laien im Wald Bäume umlegen, sagte Dreps. Das müsse den Forstwirten vorbehalten sein.
Quelle: Neue Westfälische 02.03.2006