Hallo, Werner,
tja, wo soll ich anfangen? - Am besten damit, dass noch heute damit beginnst, Überzeugungsarbeit deiner Frau gegenüber zu leisten

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Meine Frage war etwas unpräzise formuliert, hast du in deiner Werkstatt einen 400 V Anschluss?
Wenn du den Weg von der rohen Bohle zum fertigen Möbelstück beschreiten willst, wirst du um eine ziemlich umfangreiche Ausstattung an Maschinen nicht herum kommen. Es sei denn, du bist bereit, viel Zeit und Kraft in das Arbeiten mit Handwerkzeugen zu investieren. Wobei ich persönlich nicht den Eindruck habe, dass dies der Fall ist.
Konkret heißt das, dass du zumindest eine
Tischkreissäge (TKS) und eine
Abricht- und Dickenhobelmaschine (ADH) benötigen wirst. Daraus ergibt sich gleich der Bedarf an einem weiteren Werkzeug, nämlich an einer
Absauganlage.
Vor allem beim Hobeln wirst du an die Grenzen deiner räumlichen Möglichkeiten stoßen, wenn du ein 2 m langes Kantholz bearbeiten willst, brauchst du vor und hinter der ADH mind. 2 m Platz, dazu kommt jener Raum, den die ADH selbst beansprucht.
Wenn du fertiges Leimholz verarbeiten möchtest, kannst du auf die ADH wohl verzichten. Auch die TKS ist nicht unbedingt ein Muss, ich kenne einige Leute, die gänzlich ohne stationäre Maschinen hochwertige Möbel bauen. Allerdings würde ich persönlich durchaus die Anschaffung einer TKS empfehlen.
Handmaschinen:
- Die Anschaffung von
Handkreissäge, Oberfräse und passendem Schienensystem erscheint mir auf jeden Fall als sinnvoll. Das beste System bietet in meinen Augen Festool, aber auch die Konzepte von Mafell, Metabo, etc. sind eine Überlegung wert. Wobei ich gleich bemerken möchte, dass die Preisunterschiede, berücksichtigt man Ausstattung der Werkzeuge und inkludiertes Zubehör, zwischen den einzelnen Herstellern relativ gering ausfallen.
- Eine
Stichsäge würde ich mir außerdem kaufen, es ist praktisch, wenn diese ebenso mit der erwähnten Schiene kompatibel ist, unbedingt notwendig ist es aus meiner Sicht aber nicht.
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Schleifer: Hier tendiere ich zum Exzenterschleifer, der meiner Meinung den besten Kompromiss aus Oberflächenqualität und Abtragleistung bietet.
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Bohrständer für die vorhandenen Schlagbohrmaschine.
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Werkstattsauger: Hier würde ich ebenfalls zu einem hochwertigen Produkt mit großer Filterfläche, Einschaltautomatik, Saugkraftregulierung, etc. raten. Billige Sauger bieten diese Ausstattungsdetails oft nicht und nerven zudem durch lautes Betriebsgeräusch.
Unter Umständen ist außerdem die Anschaffung einer
Flachdübelfräse eine Überlegung wert.
Handwerkzeuge:
Auf den ersten Blick mag es unmöglich erscheinen, aber auch in diesem Bereich kann man problemlos ein kleines Vermögen ausgeben. Manche Leute kommen mit einem Mini-Bestand an Hobeln aus, können ihre Sammlung kaum mehr zählen.
- Gerade bei den
Hobeln scheiden sich die Geister, für den Anfang empfiehlt man in der Regel entweder einen klassischen Doppelhobel (z. B. von Ulmia oder ECE) oder einen Metallhobel No. 5. Von den Metallhobeln habe ich selbst überhaupt keine Ahnung, als sehr hochwertig werden die Produkte von Lie Nielsen, Lee Valley (Veritas) und Clifton angesehen.
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Stecheisen: 6 tlg. Satz (Kirschen, Stubai, ...)
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Schärfwerkzeuge: Hier kann ich keine allgemeine Empfehlung geben, die Auswahl ist einfach enorm groß.
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Sägen: Eine Vielzahl an japanischen und westlichen Modellen ist erhältlich, Profis und Puristen haben ihre ganz individuellen Präferenzen. Für den Anfang rate ich zu einem japan. Set, bestehend aus einer Ryoba und einer Douzuki. Man kann getrost zu den Einsteigersägen greifen, diese bieten hervorragenden Qualität und Beschädigungen schmerzen einfach weniger.
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Messwerkzeuge: präziser Winkel, Rollmeter sind das absolute Minimum, mit dem man durchaus auskommen kann. Für viele Arbeiten erweisen sich zudem Schmiege, Gehrmaß, Schiebelehre, Streichmaß, Anreißmesser, ... als sehr nützlich.
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Schraubzwingen: Ein weiser Spruch besagt: "Zwingen hat man nie genug" und genau so ist es. Neben einem Grundsortiment bis zu einer Länge von ca. 600 mm oder 800 mm würde ich weitere Zwingen nur nach Bedarf kaufen.
Eine gute Orientierung bieten sog.
Montagesätze für Tischler.
So wohl zu Hand- als auch zu E-Werkzeugen kann man noch eine Menge schreiben/sagen, allerdings möchte ich zuerst deine Rückmeldung abwarten.
Mit freundlichen Grüßen
Christian