Elektrodenschweißgerät vs. billig schutzgas

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Milp

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Hi,

So mein erster post. Bin auf empfehlung eines Kumpels hier her gelangt.

Ich habe folgendes Problem:

An meinem auto rostet extrem viel und daher muss ich auch so einiges in nächster zeit schweißen (also relativ dünnes Blech). Es ist leider unumgänglich, aber mein budget lässt wirklich nichts großes zu.

Ich habe nur zwei wirkliche möglichkeiten:

- Zum einen haben wir in der Garage ein altes, aber wahrscheinlich noch funktionsfähiges Elektrodenschweißgerät.
Kann man damit überhaupt dünnes blech schweißen, oder ist es wirklich so, dass es viel zu stark dafür ist?

- Zum anderen könnte ich für <200 euro vielleicht ein günstiges schutzgas Schweißgerät kaufen. Ich dachte da an so etwas:

http://www.louistools.de/catalog/pr...se_3887&utm_source=googlebase&utm_medium=free

Geschweißt habe ich noch nie richtig, das muss ich dann lernen. Ich kenne aber leute die es mir beibringen könnten.

Was würdet ihr empfehlen?
Ich habe die sticky-threads gelesen und weiß, dass man wirklich keine geräte unter 300 euro kaufen sollte, aber es bleibt mir nichts anderes übrig, sonst rostet mein Auto vor meinen augen weg. :(
 
Mit einem E-Schweißgerät funktioniert das nicht, mit Fülldraht glaub auch nicht ( wg. Schlackeeinschlüsse ) So weit Ich weiß auch verboten damit zu Schweißen (am Schweller etc.)
 
Hi,

Milp schrieb:
- Zum einen haben wir in der Garage ein altes, aber wahrscheinlich noch funktionsfähiges Elektrodenschweißgerät.
Kann man damit überhaupt dünnes blech schweißen, oder ist es wirklich so, dass es viel zu stark dafür ist?

Stabelektroden sind unbrauchbar für die KFZ-Blech-Reparatur

- Zum anderen könnte ich für <200 euro vielleicht ein günstiges schutzgas Schweißgerät kaufen.
Was würdet ihr empfehlen?

weder das eine, noch das andere

Du benötigst ein Schutzgasschweißgerät mit Schutzgas, wenn Du tatsächlich damit arbeiten willst.
D.h. dann : Gerät , Schutzgas(flasche) , Zubehör ....

Gruß, hs
 
Danke schonmal für die antworten.

Bin jetzt ein wenig verwirrt, denn bei dem fülldraht gerät steht doch dabei, dass es sich um ein schutzgas schweißgerät handelt.

Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich, zumindest vorerst, nicht an tragenden teilen schweißen muss, sondern nur nichttragende bleche zu ersetzen habe :wink:
 
Ein Fülldrahtgerät ist im Prinzip ein Elektrodenschweißgerät mit automatischem Elektrodenvorschub.

Der Fülldraht ist ähnlich wie Elektroden ummantelt und ersetzt dadurch das Schutzgas. Leider hast du damit die gleiche Schlacke-Problematik wie bei Elektrode.

Ein Vorteil könnte die einfachere Handhabung besonders bei dünnen Materialien sein.
Allerdings sind auch die Drahltrollen kein Schnäppchen!

Ich stand auch vor der Entscheidung zwischen Elektrode und Fülldraht, und habe dann zu einem günstigen Inverter für Elektroden gegriffen. Karosserieblech lässt sich damit aber nicht wirklich schweißen.
 
Milp schrieb:
Bin jetzt ein wenig verwirrt, denn bei dem fülldraht gerät steht doch dabei, dass es sich um ein schutzgas schweißgerät handelt.
Geschrieben wird viel, wenn der Tag lang ist. Fülldraht ist sozusagen dünne Elektrode von der Rolle. Es käme keiner auf die Idee, Elektrodenschweißen als Schutzgasschweißen zu bezeichnen. Da ein Fülldrahtgerät aber im Prinzip wie ein echtes Schutzgasschweißgerät aussieht... Na, Du kannst es Dir wahrscheinlich denken.

Das Gerät hat zwei Stufen, 45 und 90 Ampere. Die untere Stufe ist, vor allem mit Fülldraht, zuviel für Karosserieblech, die obere zieht bei etwas dickerem Material keinen Hering vom Teller. Die Ausgabe für das Gerät würdest Du sehr schnell bereuen.

Leider ist aber Fakt, daß Du für 200 Euro keine Ausstattung zum Schutzgasschweißen bekommst, nicht mal eine ganz einfache. Gebraucht kann man das zwar mit viel Glück und noch mehr Geduld evtl. hin bekommen, jedoch haben die Preise für derlei Gebraucht-Equipment in den letzten Jahren kräftig angezogen. Wenn Du Pech hast, ist das Auto schneller tot, als Du die Ausstattung gebraucht zusammen bekommst.

Es tut mir leid, Dich derart radikal frustrieren zu müssen. Aber das ist die Realität, und so ist es immer noch besser, als Geld mit dem Kauf von völlig untauglichem Equipment zu vernichten. Sorry.

Gerät mieten wäre zwar theoretisch möglich, allerdings mußt Du erst mal üben, und die Reparatur einer Karosse zieht sich üblicherweise auch etwas hin. Gäbe also zu hohe Mietkosten.
Die beste Lösung für den Moment wäre, jemanden zu finden, der das passende Equipment hat und Dir hilft. Daß das nicht einfach wird, ist mir klar. Mit dem angegebenen Budget Geräte kaufen und selber machen hat aber noch weniger Erfolgsaussichten.
 
Hm ja das ist echt ziemlich frustrierend. Was passiert denn, wenn ich mit diesem Günstigen mig gerät versuche meine karosserie zu reparieren?

Ich sollte noch dazu erwähnen, dass es sich nicht um große flächen handelt, sondern um mehrere kleine. Also vielleicht 10x30cm oder 10x10cm.
 
Milp schrieb:
Was passiert denn, wenn ich mit diesem Günstigen mig gerät versuche meine karosserie zu reparieren?
Da müssen wir unterteilen.

- Das Gerät selber ist zwar ein sehr einfaches, aber um Welten besser geeignet als das Fülldrahtgerät. Du hast damit zumindest eine faire Chance für das Reparaturvorhaben. Höherwertige Geräte würden Dir maches sicher erleichtern, das ist klar. Mein erstes Gerät vor gut zwanzig Jahren war in etwa vergleichbar, und der Fairness halber muß ich sagen, daß es sein Geld verdient hat.
- Es ist denkbar, daß dieses Gerät den Draht immer unter Spannung hat. Das ist nicht toll und erleichtert gerade einem Anfänger die Sache nicht. Man kann sich aber darauf einschießen.


Du wirst mit Deinem Budget nicht hinkommen.
- Zum Preis für das Gerät kommt die Gasflasche, und ohne die geht's nicht. Die kostet aber fast nochmal soviel, wie das Gerät selber.
Von Einweg-Flaschen laß die Finger, die sind pure Geldvernichtung. Selbst wer eine echte Flasche auf Pump kauft, spart gegenüber Einweg-Flaschen sehr schnell!
- Wer am Auto schweißt, ist gezwungen, auch über Kopf zu arbeiten. Da würde ich hochgradig zu einer Schweißerjacke aus Leder raten. Dazu kommen Handschuhe, eine Lederschürze ist auch (nicht nur zum Schweißen) sehr praktisch, und mit dem mitgelieferten Schweißschild wirst Du vermutlich auch nicht lange leben wollen. Das Gute daran: das ganze Zubehör paßt auch später mal zu einem höherwertigen Gerät und ist damit nicht verloren! Aber am Schutz der eigenen Person sollte man nur begrenzt sparen.

Wenn Du Dich zu dem Gerät entschließen solltest: Draht auf jeden Fall nur in 0,6 mm Stärke nehmen. Mehr ist für die Leistung des Gerätes nicht erforderlich, und der dünne Draht erleichtert das Arbeiten an Karosserieblech.

Wie sieht es eigentlich mit "begleitendem" Werkzeug aus? Ein Schweißgerät ohne Winkelschleifer geht nicht. :wink:
 
Ok, also:

- Das gerät

- Schutzkleidung (Wobei wir die vielleicht ja noch irgendwo haben, schließlich liegt ja auch das elektrodenschweißgerät in unserem keller rum)

- 0.6mm draht

- Mehrweg gasflasche

Brauch ich sonst noch was?

An sonsten denk ich dass ich alles hab was man sonst noch so braucht.

So dinge wir drahtbürsten aufsätze für die bohrmaschine, eine flex müsste auch noch im keller liegen. So zeug ist eigentlich alles da, man muss es nur finden :wink:
 
Milp schrieb:
Brauch ich sonst noch was?
Material zum Üben! Etwas dicker als Karosserieblech für den Anfang, sonst bekommst Du graue Haare. Aber natürlich auch ein paar alte Karosserieteile vom Schrottplatz, um sich an das dünne Zeug zu gewöhnen. Schließlich willst Du ja Dein Auto reparieren, und nicht kaputtprobieren. :wink:
 
Du brauchst:

-Mehrweg-Schutzgasflasche
-Druckminderer (ein hochwertiger sollte es schon sein)
-evtl. Gasschlauch bei billigen Geräten
-das Gerät
-Schlauchpaket mit Euro Anschluss (wenn nicht schon dabei)
-Werkstückleitung + Masseklemme ( wenn nicht schon dabei)
-Drahtrolle 0,6 mm bei Dünnblech, bei dickeren Materialien 0,8 mm
-passende Stromdüsen für 0,6 oder 0,8 mm Draht
-Trennspray (nicht unbedingt erforderlich aber wie ich finde nützlich)

Schutzkleidung:
-Sicherheitsschuhe oder welche mit dicker Sohle zur Isolierung
-schwer entflammbare, dicht schließende Kleidung
-Schutzschild oder Schutzhelm bzw. Automatikschirm +
-Schutzglas in den passenden Schutzstufen 9 (bei niedrigem Strom) -11 (bei höheren Strömen)
- Handschuhe

Allgemein sollte die Kleidung schwer entflammbar sein und dicht schließen. Die Haut sollte durch die Kleidung komplett bedeckt sein, weil die entstehende Strahlung kreberregend ist, Hautzellen unter umständen zerstören kann und wie ein Sonnenbrand wirkt bei längerer Einwirkung. Das Schutzschild oder die Helme brauchen, es sei denn es ist ein Automatikhelm, ein Schutzglas das deine Augen vor der Strahlung schützt, weil die Strahlung sonst zu erblinden oder zu einer Schädigung der Augen führen kann.
 
Danke erstmal. Warum muss es denn ein schutzschild sein? Gibt es sowas nicht auch in brillenform welche ich dann einfach über eine sturmmaske o.ä. ziehe?

Und würde der druckminderer welcher hier dabei ist, nicht ausreichen?

http://www.louistools.de/catalog/product_info.php?cPath=106_110&products_id=3888

Als schuhe zieh ich dann einfach ein paar stiefel vom bund an, als Handschuhe nehm ich einfach ein paar Arbeitshandschuhe und allgemein kann ich ja nen overall drüberziehen.
 
Wenn du eine Brille zum Schweißen kaufst, achte auf die richtige Schutzstufe !!! Die meisten Brillen die man erhält, wenn man Schweißbrille sagt, sind die Autogenbrillen, die viel zu hell sind !! Also es sollte Schutzstufe 9 min. sein. Achte drauf, das die Sturmmaske nicht brennbar ist, weil ein brennendes Gesicht ist nicht schön. Du bist dir über die Funkenbildung noch nicht bewusst.

Der Druckminderer würde es tun, aber der ist nicht so genau und ich finde die taugen nichts. Ein guter einstufiger Druckminderer kostet um die 55 - 90 €.

Siehe hier

Du kannst noch mal auf weldingtool.eu oder gase-luedenbach.de gucken. Die habe auch Druckminderer obwohl luedenbach mit 41 € am günstigsten ist.
 
Hm gibt es auch irgendwo einen shop der eine art 'komplett set' im angebot hat? Das kann dann auch etwas mehr kosten, aber einfach etwas wo von der passenden schutzkleidung bis hin zur mehrwegflasche alles dabei ist.

Ich hab es am liebsten wenn ich nur ein teil bestelle und dann gleich alles aus einer hand habe und mir nicht sorgen machen muss ob da nun alles dabei ist oder ob x zu y passt.
 
Hallo,
zur Gasflasche müsstest Du mal schauen einige Gashändler haben 30Tage Mietfrei dann bezahlste "Nur das Gas".

Zum Schweißschild: Eine Brille ist auch deshalb nicht zu empfehlen weil es nur die Augen bedeckt und dann haste ganz schnell das Gesicht verbrannt.

MfG. Celle
 
Celle schrieb:
Hallo,
zur Gasflasche müsstest Du mal schauen einige Gashändler haben 30Tage Mietfrei dann bezahlste "Nur das Gas".

Zum Schweißschild: Eine Brille ist auch deshalb nicht zu empfehlen weil es nur die Augen bedeckt und dann haste ganz schnell das Gesicht verbrannt.

MfG. Celle

Hm wie ist denn das genau mit den mehrwegflaschen? Warum sind die so teuer und warum lohnen sich die Einwegdinger im Vergleich nicht?

Muss man mehrwegflaschen mieten, oder kann man auch eine kaufen?

Schweißschild wird ein problem, da ich am Unterboden arbeiten muss und nur wagenhaber/auffahrrampe zur Verfügung habe.

Da ist wenig platz und ich habe auch keine hand frei um es zu halten (oder kann ich das irgendwie am kopf festmachen?)
 
Der Druckminderer ist wohl nicht kriegsentscheidend. Ja, es gibt bessere. Aber da wir hier ohnehin nicht über optimale Komponenten reden, würde ich einen anderen Druckminderer so in etwa als das letzte auf der Liste sehen. Der mitgelieferte ist für Mehrwegflaschen gedacht, das ist für den Moment entscheidend. Er tut's also erst mal.

- Die benötigten Kabel liegen dem Gerät bei, ist also auch erst mal abgehakt.
- Euroanschluß, also abnehmbares Schlauchpaket kannst Du vergessen. Klar, ist gut, ist schön, keine Frage. Aber beim Minimalbudget nicht mal theoretisch machbar.
- Schutz-Brille ist ein No Go. Ja, es gibt besondere Ausführungen mit kombiniertem Leder-Gesichtsschutz. Ich würde aber trotzdem einen normalen Helm bevorzugen, ist auch günstiger.
- Automatikhelm. Würde Dir den Start sicher erleichtern, sofern man das Geld über hätte. :roll: Unter dem Gesichtspunkt könnte man eine lange Liste erstellen. Besorg Dir im Schweißerfachhandel (!) einen normalen Helm und Gläser in den Stufen von 7 - 9. Die Gläser sind billig, Du solltest unbedingt ein Wenig damit rumprobieren, denn das Lichtempfinden ist eine sehr individuelle Sache, und vom Sehen der Schweißstelle hängt in gewaltigem Maße die Qualität des Ergebnisses ab.

Warum ich mit den Gläsern unterhalb der üblichen Empfehlungswerte anfangen würde? Ich kenne viele (mich eingeschlossen), die zu "etwas heller" tendieren, gerade bei niedrigen Strömen, gerade bei schlechter Umgebungsbeleuchtung (unter'm Auto). Wenn Dir z. B. 7 klar zu hell ist, wechselst Du halt auf 8. Der Versuch schädigt deine Augen nicht. Du arbeitest ja nicht stundenlang mit einem für Dich unangenehmen Schutzglas. Aber bei dem Preis für die Gläser lohnt es nicht, zweimal zu bestellen oder zum Händler zu gehen. Wir reden hier über etwas über 1 Euro / Glas. Und solange Du nicht bereits weißt, daß Du sehr lichtempfindliche Augen hast...
- Normale Arbeitshandschuhe sind zum Schweißen nur sehr begrenzt tauglich. Einfache Schweißerhandschuhe ganz aus Leder mit längerer Stulpe sind nicht wirklich teuer, da gibt es durchaus taugliches schon im niedrigen einstelligen Bereich. Auf manchen Flohmärkten sogar schon um 1 - 2 Euro. Allemal beser als normale Arbeitshandschuhe.
- Trennspray ist nicht verkehrt, die paar Euro solltest Du investieren.

Alles Zubehör aus einer Hand bekommst Du auch online, z. b. hier oder hier.

Einwegflaschen kosten 15 -20 Euro und halten etwa 8 - 10 Minuten. Ich denke, da ist jeder weitere Gedanke dran überflüssig. Zum Thema Flaschen mieten oder kaufen gibt's hier Threads in Hülle und Fülle.
 
Ach ja, und wenn Du in Deinem Profil angeben würdest, wo Du beheimatet bist, kann Dir auch schon mal jemand lokale Empfehlungen geben. :wink:
 
Thema: Elektrodenschweißgerät vs. billig schutzgas

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