Elektra-Beckum 160/30 T mit defekten Gleichrichter und Sicherung die rausfliegt

Diskutiere Elektra-Beckum 160/30 T mit defekten Gleichrichter und Sicherung die rausfliegt im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo liebe Forenmitglieder, Mir ist vor längerer Zeit durch Zufall ein einphasiges Trafo Schweißgerät der Firma Electra Beckum, Model 160/30 T...
M

Marius3000

Registriert
21.11.2019
Beiträge
9
Ort
Schwalm-Eder-Kreis
Hallo liebe Forenmitglieder,

Mir ist vor längerer Zeit durch Zufall ein einphasiges Trafo Schweißgerät der Firma Electra Beckum, Model 160/30 T, in die Hände gekommen. Ich hab das Gerät als Dauerleihgabe von ein guten Kumpel bekommen.
Ich hab schon etwas Geld in die Hand genommen um es Gangbar zu machen.(neues Schlauchpaket und neue Verschleißteile)
Das Problem ist das Gerät hat keine Leistung (es kommt keine Wurzel selbst auf höhere Stufe bei dünnen Blech zustande) und bei höheren Schweißstrom (je nach Sichungstyp) fliegt die Sicherung raus. Bei einer Sicherung mit Trägheit C fliegt dIe Sicherung auf Stufe 4-5 raus. Die Sicherung fliegt raus ohne das ich schweiße, also einfach Pistole in die Luft halten und den Knopf drücken.
Die geringe Leistung liegt wahrscheinlich an den defekten Gleichrichter. Dies habe ich schon dank dieses Forum herausgefunden (schonmal vielen Danke dafür). Zwei Zuleitung zu zwei Dioden sind gebrochen.

Jetzt zu meinen Fragen.
Ich würde ungerne den Gleichrichter ersetzten und noch mehr Geld in das Gerät stecken, wenn ich nicht weiß ob das Gerät dann auch wirklich läuft, ohne das mir ständig die Sicherung raus fliegt.
Also:
Frage 1 an die Elektriker unter euch.
Kann es an den defekten Gleichrichter liegen das die Sicherung (Typ C, ich weiß das Typ B bei den einphasigen Geräten nicht ausreicht) ständig raus fliegt? Oder liegt hier eventuell noch ein anderer Defekt vor?

Frage 2
Besitzt jemand ein ähnlich einphasiges Gerät welches bei ihn Problemlos mit Sicherungstyp C funktioniert.

Vielen Dank an jeden der mir versucht zu helfen. Ich würde gerne das Gerät benutzen, aber Geld investieren und nacher fliegt trotz dem ständig die Sicherung raus bringt mir auch nichts...
 
Hallo

Messe doch erst mal den Gleichrichter aus.
Vielleicht ist ja noch eine Dioden Strecke defekt und hat einen Kurzschluss. :glaskugel:
Und versuche, wenn Du den Gleichrichter zum Messen abklemmst, mal den Schweißvorgang zu ohne diesen zu starten.
Wenn dann immer noch die Sicherung fliegt siehts schlecht aus.

PS
 
Das mit der Sicherung ist eine Elektra Beckum Krankheit.
Da ist nichts defekt, sondern der Trafo hat ab Werk so einen hohen Einschaltstrom, dass sogar C-Automaten auslösen.
Die einzige wirksame Möglichkeit ist der Betrieb an einem C Automaten mit mindestens 25A

DoMi
 
DomiAleman schrieb:
Die einzige wirksame Möglichkeit ist der Betrieb an einem C Automaten mit mindestens 25A

Oder mal testweise 10 - 15m Verlängerungsleitung vorschalten.
Wenn das funktioniert eben dranlassen oder gleich eine 20mAnschlußleitung dranbasteln :crazy:

PS
 
Ja das mit den Verlängerungskabel hab ich schon ausprobiert.
Mit 25 m Verlängerungskabel konnte ich sogar an ein Sicherungsautomat Typ B auf höchste Stufe schweißen. Also nur eben ohne Leistung da der Gleichrichter kaputt ist.
Finde die Lösung nur nicht so wirklich elegant :D

Ich hatte schonmal den kompletten Trafo abgeklemmt. Drahtvorschub und Lüfter laufen dann, da beide ein eigenen kleinen Trafo haben. Also liegt das Problem an den Schweißtrafo oder Gleichrichter. Ich hatte halt gehoft das der kaputte Gleichrichter nochmal extra Strom zieht und deswegen die Sicherung raus fliegt.
Das die Elektra Beckum Schweißtrafos ein hohen Anlaufstrom haben, habe ich schon gelesen. Allerdings dachte ich der Typ C müsste schicken.

Vielen Dank für die Antworten jetzt muss ich mir mal überlegen ob ich nochmal etwa 100€ für ein neuen Gleichrichter in die Hand nehme und eben nur mit Verlängerungskabel schweißen kann :kp:
 
Der Gleichrichter sollte um die 50€ kosten.
Du benötigst ja "nur" einen für eine Phase.
klick

Ein bissele groß aber leistungsmäßig mit dem Gerät nicht totzukriegen
Klack

PS
 
Danke powersupply

Denkst du der für 50€ reicht aus ? In Gegensatz zu den Gleichrichter welcher aktuell verbaut ist sieht der so mickrig aus :D
Ich habe mal ein Bild des aktuellen Gleichrichters in den Anhang gepackt.
Klar da steht 200 Ampere, also müsste das hinhauen bei ein 160 Ampere Schweißgerät. Ich bin da allerings etwas skeptisch.
 

Anhänge

  • Screenshot_20191122_145656.jpg
    Screenshot_20191122_145656.jpg
    511,8 KB · Aufrufe: 176
Auf den ersten Blick und was die Anzahl der Platten angeht hast Du sicherlich Recht.
Bei deinem vorhandenen Gleichrichter ist aber womöglich nur eine Diode pro Platte vorhanden während bei dem ibäh-Teil mehrere eingesetzt sind.
Wenn Du Zweifel hast darfst Du natürlich gerne auch einen leistungsfähigeren Gleichrichter suchen. Achte aber darauf, dass es sich nicht um einen Drehstromgleichrichter handelt. Wenn doch muss der mindestens die 1,5-fache Strombelastbarkeit haben als ein 2-phasiger.
Es gab hier auch schon welche die nur Dioden gewechselt haben. Zusätzliche freie Plätze für eine höhere Belastbarkeit hätte dein Stapel ja.

PS
 
Die haben da 47000 µF zum Glätten reingesetzt :shock:

Da wundert mich nicht, dass da gerne die Sicherung kommt beim Einschalten.
 
powersupply schrieb:
Es gab hier auch schon welche die nur Dioden gewechselt haben. Zusätzliche freie Plätze für eine höhere Belastbarkeit hätte dein Stapel ja.

Jo, die gab es. 8)
@Marius3000: Falls du einzelne Dioden suchst und den vorhandenen Gleichrichter reparieren willst, die gibt es hier recht günstig: Link
Wenn du ein Multimeter hast, dann kannst du ja fix ermitteln, welche bzw. wie viele Dioden defekt sind. Evtl. kannst du dir ja doch ein paar Euros sparen.

LG u. viel Glück bei der Reparatur!

Andre
 
Vielen Dank für die Info, das man die Dioden auch einzeln austauschen kann. Da könnt ich etwas Geld sparen :D

Ich habe mich heute morgen mal in meine kalte Werkstatt begeben und den Gleichrichter auseinander genommen.
Also der Gleichrichter hat 12 Platten und in jeder Platte sitzt eine Diode.
Ich habe etwas gebraucht um die Anordnung zu verstehen und hab das ganz mal in Paint dargestellt, siehe Anhang. Ich bin kein Elektriker ich hoffe ich habe den Aufbau des Gleichrichters richtig dargestellt.
Was mir sofort aufgefallen ist bei zwei Dioden (Diode 2 und 6) ist der Steg abgebrochen. Beim Testen hat sich dann rausgestellt das drei Dioden kaputt sind 2,3 und 6. Interessant ist das es genau die drei Dioden sind die den Durchlauf von L1 zu Positiv frei geben. Falls jemand weiß weshalb genau diese drei kaputt gegangen sind, wäre das interessant.

Ihr habt mir echt schon weitergeholfen, ich denke ich werde mir drei Dioden bestellen und die austauschen. hoffentlich geht das Gerät dann :D
 

Anhänge

  • Gleichrichter.JPG
    Gleichrichter.JPG
    75,8 KB · Aufrufe: 191
  • Gleichrichter_EB.png
    Gleichrichter_EB.png
    66,1 KB · Aufrufe: 191
In den Bild hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen 2,3 und 6 sind defekt nicht die 9 :D
 

Anhänge

  • Gleichrichter_EB.png
    Gleichrichter_EB.png
    65,9 KB · Aufrufe: 161
Hey,
Für einen "Nichtelektrischen" eine Klasse Umsetzung mit der Zeichnung :top:
Hab die Beschreibung mit der Tabelle auf anhieb verstanden, auch wenn ein kleiner Zählfehler im Paint drin ist.

Beachte bitte, dass es Dioden gibt die die Anode am Gehäuse haben und welche die die Kathode am Gehäuse anliegen haben. Auf Deutsch, es gibt die Dioden unterschiedlich gepolt im Gehäuse eingebaut, je nach gewünschter Polarität an der Platte.

PS
 
Jep, wie der PS schon schreibt, auf die Polung achten. Kannste dem Verkäufer bei ebay einfach dann schreiben was du brauchst. Hab da auch schon mal bestellt.
Zum Einpressen enpfiehlt sich die Standbohrmaschine und zwei passende Hölzer.
LG u. viel Glück!
Andre
 
Ja das mit der Polung hat mir grad etwas kopfzerbrechen bereitet. Musste mir nochmal überlegen was negativ, positiv ist bei der Diode ist und wie rum die eingebaut werden :D
Hoffe ich habe jetzt alles richtig gemacht bei der Bestellung.
 
Vielleicht noch abschließend ein paar Gedankengänge:

a) Alle Halbleiter altern, dies gilt besonders für Leistungselektronik und beschleunigt unter Hitzeeinwirkung. Ich würde daher pauschal alle Dioden tauschen, auch um gleiche Kennlinien innerhalb derselben Gleichrichterschaltung zu haben.

b) Es gibt bei Leitungsschutzschaltern unterschiedliche Auslösecharakteristiken, zum Beispiel B, C, Z (früher auch mal H, L). Die Charakteristik "C" ist für die Applikation schon nicht schlecht, gleichwohl würde ich mir an deiner Stelle mal die Auslösecharakteristik "K" (ist eine Spezialität von ABB Stotz-Kontakt) anschauen, diese hat sich bei Schweißgeräten seit Jahrzehnten bewährt.

Wenn der Leitungsschutzschalter (vulgo Sicherungsautomat) beim Einschalten von Schweißgeräten sofort auslöst und nicht klar ist, ob die Auslösecharakteristik zum Einschaltstrom passt, wäre auch ein gangbarer Weg die Ausrüstung an einer Steckdose mit klassischen Schmelzsicherungen (z. B. Neozed oder Diazed) auszuprobieren.

Den Gedanken durch einen Leitungsroller eine Art dämpfenden Vorwiderstand zu generieren, sollte man gleich wieder verwerfen. Der Leitungsroller (vulgo Kabeltrommel) muss komplett abgerollt werden, wegen Überhitzungsgefahr, es ist bei der Konstellation nicht klar, inwiefern die Abschaltbedingungen eingehalten werden, zudem stellt ein Spannungsfall bei elektrischen Maschinen mitunter eine Überstrombelastung dar - so paradox es klingt.
 
So ein kleines Update:

Ich habe die Dioden bestellt und die kaputten Dioden im Gleichrichter ausgetauscht. Jetzt hat das Gerät spürbar mehr Leistung. :top:

Problem:
Bei Stufe 6 (höchste Stufe) fliegt immer noch die Sicherung raus. Die Idee mit den langen Kabel als Vorwiederstand finde ich nicht so wirklich Toll, deswegen habe ich mir noch ein paar Gedanken gemacht.

In Versuchen ist das Gerät kurzzeitig auf Stufe 6 gelaufen, nach paar Sekunden ist dann immer die Sicherung rausgeflogen.
Meine Idee:
Wieso mache ich aus den einphasigen Gerät kein zwei- oder dreiphasiges Gerät ? :lichtauf:

Dabei teile ich einfach die Leistung auf. Also eine Phase geht an den Transformator und eine andere versorgt den Vorschubmotor und die Steuerung.
So muss nicht die komplette Leistung über eine Sicherung gehen und wird auf zwei aufgeteilt.
Ich habe mich mal mit der Verkabelung des Schweißgerät beschäftigt, eigentlich sehr simpel.
Wenn jemand nähere Information will kann ich mal genauer erklären wie ich es gemacht habe.

Ich habe das ganze heute in die Tat umgesetzt und siehe da funktioniert alles ohne Probleme :D Ich hab heute alles nur notdürftig zusammengebastellt, die Tage werde ich alles noch schick machen sodass niemand ein Schreck bekommt wenn er das Seitenteil von den Schweißgerät abbaut :D

Ich kann auf voller Leistung schweißen mit meinen Typ C Sicherungsautomaten (jetzt eben mit Starkstrom). :weld:
Einziger Nachteil ist jetzt das ich immer Starkstrom für das Gerät brauche, allerdings ist das in meiner Werkstatt kein Problem. Das Schweißgerät steht meist an der selben Stelle.

Vielen dank nochmal für alle hilfreichen Antworten
 
Marius3000 schrieb:
In Versuchen ist das Gerät kurzzeitig auf Stufe 6 gelaufen, nach paar Sekunden ist dann immer die Sicherung rausgeflogen.
Hört sich eigentlich nach defektem Trafo oder Dauerkurzschluß wegen defektem Gleichrichter an. :glaskugel:

Marius3000 schrieb:
Dabei teile ich einfach die Leistung auf. Also eine Phase geht an den Transformator und eine andere versorgt den Vorschubmotor und die Steuerung.
So muss nicht die komplette Leistung über eine Sicherung gehen und wird auf zwei aufgeteilt.
Du wirst uns jetzt bitte nicht weismachen wollen, dass der 50W Vorschubmotor das Zünglein ander Waage war, dass die Sicherung nun nicht mehr nach ein paar Sekunden Schweißen fliegt ? :crazy:

PS
 
Naja vor den Motor ist auch noch ein recht großer Trafo (natürlich deutlich kleiner als der Schweißtrafo) geschaltet. Glaube nicht das der Motor so viel Leistung hat.
Ich denke das Problem ist wenn der große Schweißtrafo + der kleiner Trafo vor den Motor gleichzeitig anlaufen erzeugt dies ein recht hohen Anlaufstrom. Eventuell hab ich das auch doof beschrieben eigentlich fliegt die Sicherung immer beim Einschalten raus.
Ich bin halt auf die Idee gekommen weil das Gerät bei ein paar Versuchen auf Stufe 6 gescheißt hat allerings vielleicht einer von 3 Versuchen, bei den andern zwei Versuchen ist die Sicherung direkt raus geflogen.

Und ja ich glaube echt das der Motor (+der Trafo davor) der Fünkchen ist der das Fass zum überlaufen bringt :D
Tatsache ist das so funktioniert.
Ich würde ja gerne mal den Strom messen den so der Motor zieht und der Schweißtrafo zieht.
 
Wenn es daran lag, dass beide Trafos gleichzeitig eingeschaltet werden fliegt die Sicherung SOFORT.
Und nicht wie Du schriebst, nach ein paar Sekunden.
Auch wird der kleine Trafo gar nicht geschaltet sein, weil von dem die Steuerspannung für die Elektronik abgegriffen wird. Also passt auch das eher nicht zusammen. Für mich zumindest.
Aber wenn die Konstruktion bei dir in der Praxis funktioniert soll es ja Recht sein. :allesgut:

PS
 
Thema: Elektra-Beckum 160/30 T mit defekten Gleichrichter und Sicherung die rausfliegt

Neueste Themen

Zurück
Oben