Eigenschaften von MDF Platten

Diskutiere Eigenschaften von MDF Platten im Forum Holzbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Hallo zusammen, nachdem ich nun meinen Gerätepark ein wenig aufgestockt habe, muss nun alles ein wenig Organisiert werden, sprich in Schränken...
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the_nameless

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Hallo zusammen,

nachdem ich nun meinen Gerätepark ein wenig aufgestockt habe, muss nun alles ein wenig Organisiert werden, sprich in Schränken (abschließbar) untergebracht werden. Da mein Budget für die Elektromaschinen draufgegangen ist :) und mir Massivholz für die Garage eigentlich zu Schade ist dachte ich an MDF Platten. Nun möchte ich gerne erfahren ob es Sinn macht die MDF Platten in einer unbeheizten Garage aufzustellen (feuchtigkeit?). Welchen Oberflächenschutz man verwenden sollte? Was muss ich beim bearbeiten mit Fräsern (alle HM) beachten? Und wie ist die stabilität von MDF.

Erstes Projekt soll ein Unterschrank für einen Bohrständer werden.

Also im voraus für alle Antworten dankbar

Euer

nameless (Alias Ralf)
 
Hallo, Ralf,

zwar habe ich schon MDF-Platten bearbeitet, aber sonderlich umfangreich ist mein Erfahrungsschatz nicht. Prinzipiell würde ich meinen, dass sich MDF für die von dir beschriebenen Zwecke eignen sollte. Allerdings dürfte sich die Oberflächenbehandlung von MDF, zumindest wenn man ein schönes Ergebnis anstrebt, eher schwierig und aufwendig gestalten. Vielleicht kann hs dazu etwas berichten.
HW-bestückte Werkzeuge würde ich auf jeden Fall zur Bearbeitung empfehlen.

Was mir spontan noch einfällt, ist, dass MDF verhältnismäßig dunkel ist. Das kann - in einer möglicherweise nicht unbedingt perfekt ausgeleuchteten Garage - von Nachteil sein.

Im professionellen Bereich wird MDF meines Wissens häufig statt Spanplatten eingesetzt, da man die Kanten gut profilieren kann (mit Fräsern) und da sich diese Platten sichtlich gut als Trägermaterial für Folien eignen.

Herzliche Grüße

Christian
 
Hallo Ralf,

für die Garage muss es ja keinen Schönheitspreis gewinnen, oder? Da wäre mir MDF schlichtweg zu teuer. Fichten-Leimholz dritter Wahl - also das übliche Baumarktangebot - wird wahrscheinlich billiger kommen. Einölen - fertig. Ist meiner Meinung nach besser geeignet als das - wie Christian Aufreiter schon sagte - recht triste MDF, - es sei denn es wäre beschichtet.. Ausserdem scheint mir das Fichtenholz auch noch haltbarer zu sein. So supergut sind meine Erfahrungen mit MDF nämlich nicht - die Kanten brechen ungeschützt doch gelegentlich aus.

Wegen des hohen Leimanteils muss MDF wohl immer mit HW gefräst werden. Nach meiner Erfahrung ist der Frässtaub - wenn man nicht alles 100%ig weggesaugt bekommt - wesentlich unangenehmer als normaler Holzstaub. Aber das kann an mir liegen!

Gruss

Rolf
 
Hi,

bzgl. fräsen von MDF : ich habe neulich eine Platte mit Billig-HM-Fräsern aus dem Baumarkt gefräst (20Stk. für €19,99) - ging absolut problemlos ... wie das warme Messer durch die Butter :wink:

Aber :

the_nameless schrieb:
Erstes Projekt soll ein Unterschrank für einen Bohrständer werden.

dafür halte ich die Platten für nicht besonders geeignet - d.h. das geht schon, aber ich würde sie dafür nicht verwenden.
MDF kann man prima formen und später auch lackieren. Allerdings saugen die Platten, gerade an den bearbeiteten Kanten, enorme Mengen von Farbe auf ... siehe dazu auch den seinerzeit von mir eröffneten Tread : hier klicken. Man muß wirklich viel Grundierung auftragen, bzw. spachteln. Dann allerdings bekommt man schöne Bauteile hin (ich habe zuletzt mit einem 2K-Lack lackiert - die Oberfläche ist dann recht widerstandsfähig ... wie Auto halt - aber gegenüber herunterfallenden Bohrern o.ä. taugt auch das nichts - ist eher was für Wohnmöbel : klick).

Insgesamt halte ich die ganze Aktion auch für zu teuer (MDF-Platten sind nicht billig, Grundierung, Lack, etc.) und auch techn. für nicht so ideal.
Bsp. Bohrständer : ich habe für meine Standbohrmaschine einen Rahmen aus Winkeleisen geschweißt, diesen fest an Wand und Boden verschraubt und als Platte eine Leimholzbuchenplatte verwendet (wiederum mit dem Metallrahmen verschraubt - und Bohrmaschine mit der Holzplatte). Gerade beim Bohren entstehen Vibrationen - und nichts ist schlimmer als ein klappernder Tisch. Als Tischplatte kann man auch recht gut Küchenarbeitsplatten verwenden .... oder Leimholzplatten aus dem Baumarkt (z.Zt. gibt es beim Bauhaus wieder 2300x600x20mm Eukalyptusplatten für €28,- - die sind recht robust und sehen wirklich chic aus). Meine Werkbank habe ich ähnlich gebaut - allerdings mit Vierkantrohren und die Arbeitsplatte (Leimholz Buche/Ikea) von unten mit M8ter Schrauben (im Holz Rampa-Muffen) befestigt - ist super stabil.
Eine solche Kombination (Metall/Leimholz) ist Preis/Leistungsmäßig und techn. (kein klappern und wackeln) m.M. nach die beste Lösung.

Wenn es nur ein Schrank zum Weglegen der Werkzeuge sein soll, würde ich mich mal bei eBay o.ä. nach (Metall)Schränken (neu oder gebraucht) umsehen. Wenn Du mal zusammenrechnest was die MDF-Platten, Scharniere, Farbe, etc. alles kosten - bekommst Du vermutlich dafür auch einen vernünftigen Metallschrank incl. Schlösser.

---
Für Wohn- ... (oder Ton)möbel ist MDF eine tolle Sache - und sie lassen sich auch wunderbar bearbeiten (Fasen, Radien, etc.)
Für den rauheren Umgang als Werkmöbel, bzw. in der Garage halte ich MDF für nicht so ideal (Preis/Stabilität).

Gruß, hs
 
Hallo Ralf,

nimm Seekieferplatten, eine gute und eine weniger gute Seite haben die, das ist Sperrholz aus der schön gemaserten Oregon-Pine, oder Pitch-Pine.
Wenn es geschliffen und geölt ist, auch die Multiplexartigen Schnittkanten, sieht es toll aus.
 
Hallo alle zusammen,

danke für die Antworten.

Zu den Vorschlag mit dem Fichtenholz, bei uns in den Baumärkten wird zu Zeit Fichtenholz 18 mm stark für ca 15,- Euro pro Quadratmeter verkauft. :( (naturwuchs)
MDF platten erhalte ich im Zuschnitt für ca 11,- Euro.
Die Zusatzkosten für die Oberflächenbehandlung hätte ich auch bei Massivholz. Aber Massivholz sieht nunmal besser aus.

Noch ne frage: Ist es den nötig MDF Platten zu Lackieren um ihn gegen Feuchtigkeit resitent zu machen?

Gruß

Ralf
 
@ Dietrich

Von den Hölzern die du ansprichst habe ich leider noch nichts gehört. :(

Falls du nähere Info haben solltest wäre ich dir dankbar.
Übrigens wohne ich mitten im Wald (Hunsrück) trotzdem gibt es in meiner näheren Umgebung keinen Holzfachhandel :(

Gruß

Ralf
 
Hallo,

statt HDF-Platten kannst Du auch OSB verwenden. Die OSB-Platten bekommst Du in jedem Baumarkt und sind ( zumindest bei uns ) auch günstiger als HDF.
Ein Kellerregal habe ich auch schon aus OSB gemacht. Hält wunderbar und ist stabil. Die OSB-Platten kannst Du zusätzlich mit Klarlack lackieren und erhältst eine wasserfeste Oberfläche.

Gruß Joggi
 
Hi,

the_nameless schrieb:
MDF platten erhalte ich im Zuschnitt für ca 11,- Euro.

... das kostet hier bei uns etwa 12mm-Material - und das wäre m.M. nach etwas dünn.

Die Zusatzkosten für die Oberflächenbehandlung hätte ich auch bei Massivholz. Aber Massivholz sieht nunmal besser aus.

'echtes' Holz ist aber stabiler. MDF ist wie Spanplatte, allerdings feiner - von der Konsistenz her eher wie Pappe. Durch den feinen Aufbau bricht es beim Anformen viel weniger aus. Man kann sogar Gewinde darin schneiden (natürlich nicht besonders stabil - aber für leichte Belastung durchaus machbar).
Durch den feinen Aufbau ist das Material auch verhältnismäßig schwer und dicht - positiv z.B. bei Tonmöbeln (Lautsprecherboxen).

Nachteil des feinen Aufbaus : es gibt keine langen Fasern - alles besteht eher aus verleimten Sägemehl.


Noch ne frage: Ist es den nötig MDF Platten zu Lackieren um ihn gegen Feuchtigkeit resitent zu machen?

s.o. - möglich, daß es da irgendwelche Spezialvarianten gibt - ansonsten wie Spanplatten : das ist nichts bei Feuchtigkeit. Das sieht man ja schon beim Lackieren der Schnittkanten - die saugen Farbe wie ein Schwamm auf.

Gruß, hs
 
Ich halte den MDF-Preis auch nur für realistisch, wenn es sich um ziemlich dünnen Material handelt

Gruss

Rolf
 
Hallo Ralf, hallo Hs, hall an die anderen Teilnehmer,

das teuerste bei der Herstellung von Mdf Platten sind die Stromkosten für die Mühle zum Zerkleinern von den Holzresten.

Wenn man mal auf solchen Großbaustellen der Bahn oder Autobahn genauer schaut, dort stehen meißt Paletten mit 244x122cm Seekieferplatten, die Schnittkante ähnelt Multiplex, die Fläche könnte fast Lärchenholz sein.

Viele Sägewerke haben auch eine Kistenbauabteilung dabei, dort gibt es ganz sicher Seekieferplatten, jetzt sag nicht, im Hunsrück gäbe es keine Sägewerke:(
 
Hi,

@Dietrich
die sind sicher ganz gut zu gebrauchen - aber so ganz billig sind die auch nicht - hier habe ich ein paar Preise gefunden : klick
€ 20,95/m² bei 19er Stärke
... und wenn man 2500 x 1250mm nicht transportieren kann, dann müßte man sogar den recht teuren Zuschnittpreis zahlen (€ 36,95) .... o.k. das Plattenmaß bekommt man inzwischen auch in viele Limousinen, sofern man die Rückbank klappen kann.
Die Eukalyptusplatten kosten bei 2300 x 600 x 21mm (1,38m²) €28 ... also €20,28/m². Der Bauhaus gibt sie mit '1.Wahl' an - wir haben dort vor einiger Zeit zwei Platten gekauft : nicht ein Ast, die waren wirklich prima (das ist ein leicht rötliches Holz).
Natürlich ist man bei den Maßen etwas eingeschränkter, möchte man wenig Verschnitt haben - aber 60cm ist kein soo schlechtes Maß (selbst die 27mm starken Buchenplatten (3000 oder 2400 x 600 x 27mm) sind vom Preis her noch nicht soo schlecht = €28,33/m² .... für Werkbankplatten ideal)
Die Preise sind allerdings nicht im Zuschnitt - und der Bauhaus nimmt dafür evtl. etwas Geld - aber viel ist das meines Wissens nicht ... und eine Kante ist leider gerundet (dafür aber ist die Oberfläche sogar geschliffen, also schön glatt)

Gruß, hs
(man kann natürlich auch im Sägewerk in der Nähe mal nach den Seekieferplatten fragen - vielleicht hat man ja Glück und das örtliche Sägewerk ist billiger)
 
Hallo Hs,

etwas unter 10€ kostete der m2 Seekiefer-Sperrholz in 20mm Stärke.

Zu den Leimhölzern:

Eukalyptus kenne ich nicht, das dürfte aus Marokko stammen, dort wurden die Teile angepflanzt, bis man merkte das so ein Baum 400ltr Wasser am Tag zieht, Qualität kann ich nichts drüber sagen.
Bei den Buche, Kiefer und Fichteleimhölzern beobachte ich in den Baumärkten mit sinkendem Preis einen Verfall an Qualität.
Da werden gespachtelte Leimhölzer angeboten, früher bekam man Parkettverleimte Hölzer mit 50cm langen Riegeln, die waren ordnungsgemäß versetzt, also mind. 15cm Versatz der Hirnholzleimstellen. So bekommt man sie heute noch von Osmo (Ostermann&Scheiwe/Europas größtes Hobelwerk), allerdings sind die wesentlich teurer als die Baumarktqualitäten.
Einem Bekannten dem sein Baumarkt-Bucheleimholz geschüsselt ist, habe ich sehr massive Gratleisten eingesetzt, das wenigstens die Türen gerade waren.
 
Eukalyptus kommt meisten aus China oder Südamerika. Dort legen internationale Holzkonzerne im Akkord den gewachsenen Baumbestand quadratkilometerweise flach und "forsten" dann mit Eukalyptus auf. Damit kann man ein paar Jahre lang fette Ernten einfahren bis das Land dann aufgrund des immensen Wasserverbrauchs meistens verkarstet. Das Holz wird zum grössten Teil geschreddert und landet in der Papierherstellung, ein Bruchteil geht in den Holzhandel und landet bei den einschlägigen Billiganbietern - neben den Stapeln Lärchenholz die in Europas letzten Urwäldern in Russland plattgemacht wurden.

Das Billigholz subventionieren die Herkunftsländer dadurch dass auf die Umwelt beim Abbau keine Rücksicht genommen wird.

Gruss
Markus
 
Hi,

Dietrich schrieb:
etwas unter 10€ kostete der m2 Seekiefer-Sperrholz in 20mm Stärke.

das ist natürlich ein guter Preis !
(aber wie bereits erwähnt - diese können regional wohl ziemlich unterschiedlich ausfallen)

Eukalyptus kenne ich nicht, das dürfte aus Marokko stammen, dort wurden die Teile angepflanzt, bis man merkte das so ein Baum 400ltr Wasser am Tag zieht, Qualität kann ich nichts drüber sagen.

darüber hatte ich ja auch schonmal was geschrieben. In Südamerika wurden/werden die Bäume wohl auch auf Plantagen gezogen - mitsamt ihren Nachteilen (Monokultur ... Absenkung des Grundwasserspiegels).
Grundsätzlich wären die Bäume schon prima - sie wachsen sehr schnell, das Holz sieht schön aus und ist recht widerstandsfähig.

Andererseits glaube ich, das die Herstellung von Leimholz wirklich den geringsten Anteil ausmacht - die Verwendung für Papier dürfte weitaus größer sein.

Bei den Buche, Kiefer und Fichteleimhölzern beobachte ich in den Baumärkten mit sinkendem Preis einen Verfall an Qualität.
Da werden gespachtelte Leimhölzer angeboten, früher bekam man Parkettverleimte Hölzer mit 50cm langen Riegeln, die waren ordnungsgemäß versetzt, also mind. 15cm Versatz der Hirnholzleimstellen. So bekommt man sie heute noch von Osmo (Ostermann&Scheiwe/Europas größtes Hobelwerk), allerdings sind die wesentlich teurer als die Baumarktqualitäten.
Einem Bekannten dem sein Baumarkt-Bucheleimholz geschüsselt ist, habe ich sehr massive Gratleisten eingesetzt, das wenigstens die Türen gerade waren.

ich bin ja nicht der Holzfreak - somit kann ich auch nicht sagen, ob die Bauhausplatten perfekt sind. Die Eukalyptusplatten aber wirken schonmal sehr schön (auf dem Foto mit der 'rohen' MDF-Platte kann man einige Stücke dieser Platten erkennen).

Die Ikea-Platten (waren sogar auf der Unterseite 'roh') habe ich seinerzeit mit Rampa-Muffen auf das Vierkantrohrgestell geschraubt - und die sind (bis auf die inzwischen 'benutzte' Oberfläche) wirklich noch sehr gut (die Stäbe dieser Platten waren allerdings schmaler).

Gruß, hs
 
Hallo, zusammen!

Dietrichs Preisangabe für Seekieferplatten erscheint mir realistisch, allerdings sollte man anfügen, dass es Seekiefersperrholz (und anderes Verpackungssperrholz) in unterschiedlichen Qualitäten gibt.
Prinzipiell bin ich auch der Meinung, dass sich dieses Material gut für den Bau von Werkstattmöbeln eignet. OSB habe ich noch nie verarbeitet, dürfte aber durchaus keine uninteressante Möglichkeit sein, sofern man sich mit der Optik anfreunden kann.
Möglicherweise bekommt man beim Holzhändler, wenn man nett fragt, einen Trennschnitt gratis, was den Transport in jedem Fall (egal ob im Auto oder auf dem Dach) erleichtern sollte.
Fichte 3-Schichtplatten, stabverleimte Platten aus Buche, Eukalyptus etc., Seekiefersperrholz, OSB – diese und andere Werkstoffe sind in meinen Augen für den Bau einer Werkstatteinrichtung brauchbar. Zweifellos ist die Qualität der Materialien ausschlaggebend, gerade dieses Kriterium muss aber nicht immer auf den ersten Blick erkennbar sein.

Daher ist es sicher kein Nachteil, wenn man sich mit einem Sägewerksbesitzer/-Mitarbeiter oder einem Holzhändler aus der Region ein wenig anfreunden kann. Es ist aber keine schlechte Idee, die bei Bauhaus angebotenen Platten etwas näher unter die Lupe zu nehmen.


Herzliche Grüße

Christian
 
Hallo an alle,

also danke an alle für die Diskussion, mit den hier erteilten Tipps werde ich nun doch mal zu einem Sägewerk fahren. Wollte sowieso mal hin wegen Blockware. :)

Übrigens gibt es bei uns im Bauhaus den qm MDF Platte für 11.98 Euro (19mm), kein Scherz.

Aber auf der Seite mit den Verwendungszweck von Afred, wird ja klar gesagt das man diese Platten für Möbel die Lackiert werden nutzt, ich aber hatte eigentlich nicht vor großartig zu Lackieren sondern wegen dem Verwendungszweck (Bohrständer) es zu nutzen.

Ich werde mich mal über Seekiefer informieren, scheint eine gute alternative zu sein.

Mit freundlichem Gruß

Ralf
 
Hallo und guten Tag !

Ich entdeckte dieses Forum auf der Suche nach einer Tischkreissäge und fand schon einige wichtige Anregungen. Dazu später (oder früher) an anderer Stelle mehr.
Doch nun zum 'MDF' (und Derivaten). Wir verarbeiten das Zeugs seit Jahrzehnten - es hat sich dort zwar in der Materialmischung (und vorallendingen im Preis) einiges zum Nachteil verändert aber eigentlich ist es der 'Stoff aus dem die Träume' sind.
Nachteile sind:
a) Sehr, sehr hohe Staubbelastung - im Keller oder Hobbyraum absolut nicht zur Bearbeitung zu empfehlen.
b) Leichte Entflammbarkeit - dieses nicht auf die Platte bezogen sondern die Bearbeitung (Späne) und insbesondere wenn diese abgesaugt werden. Mit 'stumpfem' Werkzeug gibts schnell astreine (Schwell)brände !
c) Hohes (Transport)gewicht.

Vorteile:
Das Zeug ist (ja prinzipiell Papier - sprich Hartfaserplatte) biegbar, wasserfest (fast) und hängt nicht durch. Jedenfalls nicht wenns 'gesperrt' verleimt ist. Ist somit zur Anfertigung 'Hobbyraummöbel meineserachtens bestens geeignet. Wir bauten davon (damit) ebenfalls diverse Maschinenuntergestelle weil die vibrationsfreier stehen als einfache Stahlkonstruktionen. Beim Bezug ganzer Platten - unser Standartmaß ist 19mm - die dann dummerweise nur noch mit vier Mann zu bewegen sind ist der Preis auch akzeptabel. Kostet pro m² netto unter 7 € !

Tja - früher war das Zeugs mal Formaldehydfrei - soviel ich hörte auch heute noch. Ein Hersteller beschreibt die Platten sogar als: 'Ausschliesslich mit den Holzinhaltsstoffen gebunden ...'. So wie die Späne neuerdings aber schmecken glaube ich das nicht !

Aus verleimten Plattenstreifen lassen sich zudem astreine (Blatt)federn bauen - seitdem wir unsere (Computer)Schränke so aufstellen wackeln die nicht mehr,
mfg,
tobias
 
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