edelstahl schweissen

Diskutiere edelstahl schweissen im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, ich möchte gern Winkel für eine Terassenüberdachung aus Edelstahl schweissen! Das Material habe ich von einem Bekannten. Kann man Edelstahl...
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chris777

Guest
Hallo, ich möchte gern Winkel für eine Terassenüberdachung
aus Edelstahl schweissen!
Das Material habe ich von einem Bekannten.
Kann man Edelstahl überhaupt mit einem konventionellen
Elektroden Schweißgerät schweissen?
 
Hallo Chris,

ja, kann man. Du musst Dir nur noch Elektroden für Edelstahl, wie z.B. Messer Griesheim Grinox oder Oerlikon Basinoxoder diese besorgen und schon gehts los. Edelstahl ist vom Prinzip her genauso zu verschweißen wie Stahl.
Für Deine Arbeit würde ich Dir aber eher zum MAG-Schweißen bzw. je nach Vorkenntnis auch zum WIG-Schweißen raten.
(Es geht einfach schöner als E-schweißen, aber wenn Dir nur ein E-schweißgerät zur Verfügung steht......)

Hoffe, ich konnte Dir helfen.
 
Ich wundere mich, dass hier schon des öfteren ausgesagt worden ist, dass das Elektrodenschweissen von VA-Stählen für Anfänger zu schwierig und besonders das erzielbare Nahtaussehen nicht mit dem von MIG oder WIG/TIG vergleichbar sei.
Nun, meine Erfahrung, die ich selbst mit absoluten Anfängern gemacht habe, ist genau das Gegenteil: 2 bis 2,5mm rutilumhüllte Elektroden der Typen E308 bis E316 oder E347, z.B. Thermanit GEW, Grinox510, Supranox308/347 etc lassen sich selbst mit einfachen Wechselstromgeräten (natürlich sind Inverter da besser und flexibler, bei Güde gibts ja schon welche ab 500EUR -> für E-Schweissen, nicht für WIG) ausgezeichnet schweissen. Gerade mit dem Allround Typ E347 (etwa WS 1.4551, DIN E199NbR23) können (Hobby-) Schweisser, die etwas Erfahrung im Schweissen nicht- / niedriglegierter Stähle haben, sofort gute Ergebnisse erzielen, wie extrem gleichmäßige, feinschuppige Nähte, kaum Anfangs-/Endkrater, selbst bei dünnen Blechen (1mm, ja ein Millimeter! bis 2mm Bereich) kaum Durchlaufen des Schweißguts, Strom ca. 20% niedriger einstellen als bei vergleichbarem Baustahlschweissen (und sogar die Schlacke fällt noch von selbst ab :). Und sie werden verblüfft feststellen, dass z.B. mit Supranox347 selbst ein St37 (jetzt: S235) artfremd mit 42MnCr5 oder V4A verschweissbar ist. Nebenbei gesagt: VA-Elektroden lassen sich wirklich EINFACHER verschweissen und haben ein schöneres Nahtaussehen als die vielgepriesene FINCORD.

Ich denke, dass gerade E-Schweissen für Anfänger der einfachste und kostengünstigste Einstieg in die VA-Schweissung ist. WIG/TIG ist vom Preis und Frust her für Anfänger wirklich vollkommen ungeeignet, MIG/MAG erfordert auch einen vergleichsweise hohen Lernaufwand und ist realistisch nicht unter 1000EUR zu haben.
Ich selbst hab mal Schweissfaching. gemacht und schweisse seit vielen Jahren WIG, MIG/MAG ... und immer noch Stabelektroden. Von MIG/MAG mal abgesehen, bevorzuge ich aus Kostengründen, Geschwindigkeit und Festigkeitsgründen E-Schweissung vor WIG-Schweissen, wenn immer es geht.

Ich möchte jeden, der vor hat, VA zu schweissen und schon ein E-Schweissgerät besitzt, ermuntern, sich ein Paket 2mm Elektroden, möglichst - nein immer! rutilummantelt (=TI) zuzulegen (sind etwas teuer, 1kg so um die 25EUR, bei ebay schon ab 5EUR, wenn man Glück hat, und im Baumarkt kann man auch schon ein paar Stäbe günstig erstehen) und einfach loszulegen.
Allerdings würde ich mich aus Sicherheitsgründen nicht zuerst mit dem Schweissen von VA-Konsolen für eine Terassenüberdachung versuchen.
Viel Spass!
 
Nachtrag @schlosserichi,
Basinox = basisch ummantelte Elektrode --> schlechteres Nahtaussehen, spritzt etwas, meist Rücktrocknung erforderlich (im Bachofen möglich) --> weniger geeignet für Anfänger (jedoch bessere Festigkeitswerte als äquivalente Rutil Elektrode)
Für Anfänger besser: die rutilummantelte Supranox 318/347, wenn wir bei Oerlikon bleiben wollen, das sind die, die Fincord erfunden haben :wink:
 
Sorry, Lapsus! 42MnCr5 gibt es natürlich nicht. Ich meinte den Vergütungsstahl 42CrMo4 (16MnCr5 gibt es aber, ist ein Einsatzstahl)
 
Hi tesuji

"Ich denke, dass gerade E-Schweissen für Anfänger der einfachste und kostengünstigste Einstieg in die VA-Schweissung ist. WIG/TIG ist vom Preis und Frust her für Anfänger wirklich vollkommen ungeeignet, MIG/MAG erfordert auch einen vergleichsweise hohen Lernaufwand und ist realistisch nicht unter 1000EUR zu haben. "


Das lass mal nicht hs lesen :lol:
 
Hi,

jdcola schrieb:
Das lass mal nicht hs lesen :lol:

:wink:

nun - bezogen auf die Frage
ich möchte gern Winkel für eine Terassenüberdachung
aus Edelstahl schweissen

können Elektroden keine schlechte Wahl sein - weil ein extra Gerät anzuschaffen (welches auch immer) für ein paar Nähte nicht lohnt - und auch wegen des speziellen Materials, bezogen auf die Schweißmenge, Elektroden eine gute Alternative sind.
Zwei Dinge sollte/müßte man nur bedenken/beachten : die Schlacke von Nähten die mit Edelstahlelektroden geschweißt wurden, springt z.T. recht heftig von alleine ab.
D.h. gleich nach dem Schweißen sich nicht (ohne Augenschutz) in einem sehr nahen Abstand die Naht betrachten.
Wenn man sich nicht sicher ist, ob man die anfallenden Nähte ordentlich hinbekommt, evtl. nur alle Winkel vorbereiten - und die Nähte (z.B. mit WIG) schweißen lassen. Das wird zwar teurer als der Kauf von Edelstahlelektroden - aber sicher auch besser (wer ein geeignetes WIG-Gerät besitzt, kann i.d.R. auch damit umgehen).
Gerade im Sichtbereich (Terasse) und beim Material Edelstahl, lohnt es sich schon, wenn die Sache später auch 'vorzeigemäßig' aussieht.

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ansonsten habe ich nach wie vor meine Zweifel bzgl. dem ach so einfachen Elektrodenschweißen.
Ich mußte das ja auch mal lernen - und habe gesehen wie die Leute vor, mit und nach mir sich damit abgemüht haben (ich auch) .... und wie wenig selbige mit Schutzgas (MIG/MAG) Probleme hatten.
Genauso habe ich im Bekanntenkreis zwei Leute, die nicht 'richtig' schweißen gelernt haben - und sich mit vorhandenen (garnicht schlechten) Elektrodengeräten abgemüht haben ... mit zweifelhaften Resultaten. Beide schafften sich damals ein Schutzgasgerät an - ein kleines EB für ~ DM650 zzgl. Flasche (~DM300). Anschließend sahen die geschweißten Teile (Haus/Hof/Auto) ordentlich aus - und beide waren zufrieden.
Man muß also auch nicht gleich €1000 ausgeben.

Die erwähnte Supranox347 gibt es lt. Oerlikon als 2mm in 300mm Länge - ungeübt kann das eine schöne Zitterpartie werden.
Ähnlich die Sache bzgl. .... selbst bei dünnen Blechen (1mm, ja ein Millimeter ... - o.k. vielleicht schön passend zwei Bleche auf den Schweißtisch liegend mag das ja vielleicht noch klappen - aber z.B. 20mm-Rohr mit 1mm Wandstärke ... oder solches Rohr stumpf an ein Blech in ungünstiger Position - na dann viel Spaß :wink: Und wenn erst ein Loch drin ist, wünsch ich noch mehr Spaß dieses mit der Elektrode wieder zu verschweißen ...
In solchen Aussagen (1mm, Elektrode leicht, usw.) ist viel Theorie .... und wenig Bezug auf 'Hobby'- oder 'Gelegentlich'schweißer.

Gruß, hs
 
hi,

Elektrodenschweissen...oh man wenn man das schon liest. ok sicher hat es hier und da vorteile zb. auf der baustelle mal schnell was schweissen oder bei wind. doch dann dürfte sich der vorteil erledigt haben...nein stop...ausser man will gleich sich in übung halten und die verbruzelten, gelöcherten geklebte reste mit der flex wieder abzuschleifen.
was das dünnblechschweissen betrifft mit elektroden...ha ha ha...den möcht ich auch sehen der noch nie geschweisst hat und gleich loslegt und noch eine super naht hinlegt.

MIG/MAG ist nun mal einfacher da gibt es kein wenn und kein aber und wer das nicht glaubt ist vor zig jahren stehen geblieben.
es heisst ja..wer rastet der rostet.
sicher für ein paar nähte ist es zu teuer ein mag gerät zu kaufen. doch es gibt ja den schlosser um die ecke...der weiss iwe es geht und wird auch nicht allzuviel verlangen und man hat noch mit glück eine gute qualität.

MfG

Alu-Edelstahl-Konstruktionen
 
Gut, mit der Dünnblechangelegenheit wäre ich mir auch nicht so sicher, und das Schweißen in Zwangslage mit Elektrode konnte ich mir bisher verkneifen.

Ich muß aber tesuji beipflichten, wenn er sagt, daß sich viele VA-Elektroden extrem angenehm verschweißen lassen. Als ich das erste mal VA-Elektroden aus Neugierde gekauft hatte (ich konnte bei dem Preis nicht widerstehen), war ich beim Probeschweißen rgelrecht erschrocken, wie schön das ging. Die Naht war einer sauberen MIG-Naht mindestens ebenbürtig! Puls-Geräte mal aussen vor gelassen. Wenn ich zu dem Preis an mehr Material rankommen würde, wäre diese Elektrode meine Standardelektrode. Ich bin mir nicht sicher, ob es die Thermanit 30/10 W oder die 20/10 W ist. Da ich z. Z. im Urlaub bin, kann ich aber nicht einfach nachschauen gehen.

Einen Versuch ist das mit Elektroden gesichert wert, umso mehr, wenn ein geeignetes Gerät bereits vorhanden ist.
 
Thema: edelstahl schweissen

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