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blue-v
- Registriert
- 09.09.2015
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- Wohnort/Region
- Bochum
Hallo zusammen,
wenn sich die Gelegenheit ergibt, schweiße ich WIG im Heimbereich.
Dazu gehören auch Werkstücke aus Edelstahl.
Das funktioniert sehr gut.
Meist geht es dabei um Funktion und weniger um Ästhetik der Teile.
Wenn es doch mal "hübsch" sein soll, wird halt mechanisch nachbearbeitet.
Meist ist das recht schnell gemacht.
Vor kurzem hatte ich aber ein Projekt, bei dem das nicht so leicht von der Hand ging.
Es war ein Weinregal bestehend aus 4mm Edelstahlstäben, die aus Segmenten zu lauter
6-Ecken zusammen geschweißt wurden, in die man die Weinflaschen legt.
Mechanisch alles bestens.
Aber das optische Aufarbeiten der Schweißstellen war eine echte Herausforderung.
Mit viel Geduld, kleinen Gummi gebundenen Schleif- und Polierscheiben ging es dann.
Aber vom Arbeitsaufwand her war das Schweißen vielleicht 1/4 und die Nacharbeit 3/4 der Arbeit.
Dennoch war ich mit dem Ergebnis nicht zu 100% zufrieden.
Manche kleine Ecken erreicht man einfach nicht.
Nun gibt es ja Beizen, um zumindest die gröbsten Anlaufspuren bei Edelstahl nach dem
Schweißen zu entfernen. Zu sehen ist so ein Beizmittel zum Beispiel in diesem Video:
ab ca. 13:30
Die Videos von Toni sind überhaupt sehenswert, wie ich finde.
Also habe ich für zukünftige, problematische Fälle versucht, so ein "Pickeling Gel" bzw.
"Edelstahlbeize" zu bekommen, musste aber fest stellen, dass dies für einen Privatanwender
in unserem überregulierten Land nahezu unmöglich ist. Lediglich gewerblichen Anwendern ist es
erlaubt, diese Substanzen zu erwerben.
Nur am Rande: Ich weiß sehr wohl, wie man mit starken Säuren, Laugen und anderen aggressiven
Stoffen umgeht. In der Vergangenheit hatte ich gelegentlich damit zu tun. Aber ich habe
kein Papier, was meine Kenntnisse belegt. Also sind sie nichts wert.
Ich habe es dann mit "zugelassenen" Mitteln versucht, wie zum Beispiel dem
"Derustit Beizreiniger 4023".
Das Zeug ist ungefähr so wirksam wie Limonade. Auch nach mehrtägiger(!) Einwirkzeit
ist keinerlei Reaktion der Anlauffarben fest zu stellen.
Also "gefärbtes Wasser" für 25 Euro pro 1,5 Liter - Dankeschön!
Wer sich mit dem Gedanken trägt, das Zeug zu kaufen: Lass es - Cola wirkt besser!
Es gibt im Motorradpflege Bereich das sogenannte "Optiglanz" (gibt es das noch, oder ist das auch
schon verboten?), welches zumindest einen merklichen Effekt erzeugt. Aber weit entfernt von der
Wirkung, die oben im Video zu sehen ist.
Die Alternative "Elektrobeizen" möchte ich vermeiden.
der zusätzliche Aufwand (Stromversorgung, Kohlefaserpinsel etc.) ist für meine seltenen
Anwendungen nicht verhältnismäßig. Vor allem aber gefällt mir nicht, dass bei der Anwendung
unkontrolliert Reaktionsprodukte entstehen, die ich nicht haben will. Das geht über Knallgas, Chlor
bis hin zu allen möglichen denkbaren Verbindungen, die in den kleinen Lichtbögen unter Einfluss der
Säuren entstehen.
Es wundert mich sehr, dass dieses Verfahren für Privatleute "legal" ist! Die Reaktionsprodukte
die bei diesem Verfahren entstehen können sind WIRKLICH gefährlich.
Aber Borax z.B. ist ja auch verboten, während man im Baumarkt einfach Salzsäure kaufen kann.
Das verstehe, wer will.
Kennt jemand von Euch eine Bezugsquelle für kleine Mengen echter Edelstahlbeize für Privatanwender?
Vermutlich nicht.
Aber vielleicht gibt es ja Erfahrungen mit Alternativen, die brauchbare Resultate liefern.
Ich habe es auch nicht eilig: Einwirkzeiten von Stunden sind z.B. überhaupt kein Problem!
Hat jemand einen Tipp für mich?
Ich würde mich sehr freuen!
Danke!
Lothar
wenn sich die Gelegenheit ergibt, schweiße ich WIG im Heimbereich.
Dazu gehören auch Werkstücke aus Edelstahl.
Das funktioniert sehr gut.
Meist geht es dabei um Funktion und weniger um Ästhetik der Teile.
Wenn es doch mal "hübsch" sein soll, wird halt mechanisch nachbearbeitet.
Meist ist das recht schnell gemacht.
Vor kurzem hatte ich aber ein Projekt, bei dem das nicht so leicht von der Hand ging.
Es war ein Weinregal bestehend aus 4mm Edelstahlstäben, die aus Segmenten zu lauter
6-Ecken zusammen geschweißt wurden, in die man die Weinflaschen legt.
Mechanisch alles bestens.
Aber das optische Aufarbeiten der Schweißstellen war eine echte Herausforderung.
Mit viel Geduld, kleinen Gummi gebundenen Schleif- und Polierscheiben ging es dann.
Aber vom Arbeitsaufwand her war das Schweißen vielleicht 1/4 und die Nacharbeit 3/4 der Arbeit.
Dennoch war ich mit dem Ergebnis nicht zu 100% zufrieden.
Manche kleine Ecken erreicht man einfach nicht.
Nun gibt es ja Beizen, um zumindest die gröbsten Anlaufspuren bei Edelstahl nach dem
Schweißen zu entfernen. Zu sehen ist so ein Beizmittel zum Beispiel in diesem Video:
Die Videos von Toni sind überhaupt sehenswert, wie ich finde.
Also habe ich für zukünftige, problematische Fälle versucht, so ein "Pickeling Gel" bzw.
"Edelstahlbeize" zu bekommen, musste aber fest stellen, dass dies für einen Privatanwender
in unserem überregulierten Land nahezu unmöglich ist. Lediglich gewerblichen Anwendern ist es
erlaubt, diese Substanzen zu erwerben.
Nur am Rande: Ich weiß sehr wohl, wie man mit starken Säuren, Laugen und anderen aggressiven
Stoffen umgeht. In der Vergangenheit hatte ich gelegentlich damit zu tun. Aber ich habe
kein Papier, was meine Kenntnisse belegt. Also sind sie nichts wert.
Ich habe es dann mit "zugelassenen" Mitteln versucht, wie zum Beispiel dem
"Derustit Beizreiniger 4023".
Das Zeug ist ungefähr so wirksam wie Limonade. Auch nach mehrtägiger(!) Einwirkzeit
ist keinerlei Reaktion der Anlauffarben fest zu stellen.
Also "gefärbtes Wasser" für 25 Euro pro 1,5 Liter - Dankeschön!
Wer sich mit dem Gedanken trägt, das Zeug zu kaufen: Lass es - Cola wirkt besser!
Es gibt im Motorradpflege Bereich das sogenannte "Optiglanz" (gibt es das noch, oder ist das auch
schon verboten?), welches zumindest einen merklichen Effekt erzeugt. Aber weit entfernt von der
Wirkung, die oben im Video zu sehen ist.
Die Alternative "Elektrobeizen" möchte ich vermeiden.
der zusätzliche Aufwand (Stromversorgung, Kohlefaserpinsel etc.) ist für meine seltenen
Anwendungen nicht verhältnismäßig. Vor allem aber gefällt mir nicht, dass bei der Anwendung
unkontrolliert Reaktionsprodukte entstehen, die ich nicht haben will. Das geht über Knallgas, Chlor
bis hin zu allen möglichen denkbaren Verbindungen, die in den kleinen Lichtbögen unter Einfluss der
Säuren entstehen.
Es wundert mich sehr, dass dieses Verfahren für Privatleute "legal" ist! Die Reaktionsprodukte
die bei diesem Verfahren entstehen können sind WIRKLICH gefährlich.
Aber Borax z.B. ist ja auch verboten, während man im Baumarkt einfach Salzsäure kaufen kann.
Das verstehe, wer will.
Kennt jemand von Euch eine Bezugsquelle für kleine Mengen echter Edelstahlbeize für Privatanwender?
Vermutlich nicht.
Aber vielleicht gibt es ja Erfahrungen mit Alternativen, die brauchbare Resultate liefern.
Ich habe es auch nicht eilig: Einwirkzeiten von Stunden sind z.B. überhaupt kein Problem!
Hat jemand einen Tipp für mich?
Ich würde mich sehr freuen!
Danke!
Lothar