Drehmomentschlüssel von Penny

Diskutiere Drehmomentschlüssel von Penny im Forum Billigwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, was ist von einem Drehmomentschlüssel zu halten, wenn er wie jetzt bei Penny für 14,99€ angeboten wird? Ist das totaler Schrott oder ist...
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Niels

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Hallo,

was ist von einem Drehmomentschlüssel zu halten, wenn er wie jetzt bei Penny für 14,99€ angeboten wird? Ist das totaler Schrott oder ist der einfach nur sehr ungenau. (Abweichungen von über 4% des eingestellten Wertes.)

Grüße
Niels
 
Hi,

Niels schrieb:
was ist von einem Drehmomentschlüssel zu halten, wenn er wie jetzt bei Penny für 14,99€ angeboten wird? Ist das totaler Schrott oder ist der einfach nur sehr ungenau. (Abweichungen von über 4% des eingestellten Wertes.)

da wohl nicht getestet, kann wohl auch niemand sagen wie genau die Sachen sind. Wobei ich nicht sagen will, daß sie ungenau sind - es wurde halt nur noch nicht getestet.
Was mich an den Schlüsseln stören würde : Skala auf dem Blech eingestanzt (von Hazet gibt es sowas leider auch) : das läßt sich schlecht ablesen.
Wie es mit der Fixierung des eingestellten Drehmoment bei diesem Modell aussieht, kann man nicht erkennen. Bei den alten Billigschlüsseln war das recht unbrauchbar gebaut - man mußte am Ende eine kleine Metallschraube gegenziehen. Das taugte nichts.


@H.-A. Losch
ich lese das erst jetzt :
Grundsätzlich dürfen Drehmomentschlüssel nicht verlängert und nur zum Anziehen, nicht aber zum Lösen von Radschrauben verwendet werden

uiui - ein Satz und darin gleich zwei falsche Aussagen
1) selbstverständlich darf man Drehmomentschlüssel verlängern. In der Tiefe (sonst könnte man LKW-Radmuttern, sehr tiefe PKW-Felgen oder tiefliegende Zylinderkopfschrauben überhaubt nicht festziehen - sicher wird das Ergebnis dadurch etwas verfälscht, aber viel ist das nicht), wie auch in der Länge (große Drehmomentschlüssel werden gleich mit Aufsteckverlängerungen geliefert, z.B. die Drehmometer von Rahsol :
.... die Betätigung außerhalb des Griffes, beidhändig oder mit Verlängerungsrohren beeinflußt nicht die Genauigkeit ...

2) je nach Schlüssel darf man selbstverständlich auch Schrauben damit lösen (darüber gab es ja bereits einen Thread - Bsp. Torcofix-FS : ... Drehmomentfunktion nur für Rechtsgewinde, Lösen von Verschraubungen ohne Drehmomentfunktion ...
Auch bei den Drehmomentschlüsseln von Stahlwille wird extra erwähnt :
Weiterbelastung nach dem Auslösen oder Belastungen entgegen der Funktionsrichtung, z.B. Loswürgen festsitzender Schrauben, wirken nicht auf den Auslösemechanismus, der dadurch vor Beschädigung geschützt wird.

Gruß, hs
 
hs schrieb:
uiui - ein Satz und darin gleich zwei falsche Aussagen

Das kommt davon, wenn man so leichtfertig Formulierungen aus einer Pressemeldung übernimmt. Statt "grundsätzlich", hätte es vwohl besser "in der Regel" heißen müssen.

zu 1) mit dem Verlängern ist die Länge, also der Hebelarm gemeint. Der Drehmometer ist da eine Ausnahme.

zu 2) Wenn man Drehmomentschlüssel als Messwerkzeuge benutzt, sollte es eigentlich selbstverständlich sein, dass man sie nicht für andere Anwendungen, wie zum Beispiel das Lösen festsitzender Schrauben, weil sie so schön lang sind, missbraucht. Natürlich gibt es auch hier Typen, denen das nicht so viel ausmacht. Mit dem "normalen" Drehmomentschlüssel sollte man das aber besser nicht machen.
 
Hi,

H.-A. Losch schrieb:
zu 1) mit dem Verlängern ist die Länge, also der Hebelarm gemeint. Der Drehmometer ist da eine Ausnahme.

eigentlich sollte das Verlängern bei anderen Drehmomentschlüsseln auch problemlos möglich sein.


sollte es eigentlich selbstverständlich sein, dass man sie nicht für andere Anwendungen, wie zum Beispiel das Lösen festsitzender Schrauben, weil sie so schön lang sind, missbraucht. Natürlich gibt es auch hier Typen, denen das nicht so viel ausmacht. Mit dem "normalen" Drehmomentschlüssel sollte man das aber besser nicht machen.

tja ... was ist schon 'normal' ... :wink:

Hier wurde ja bereits das Zitat eines Hazet-Mitarbeiters gepostet :

Unsere Empfehlung: bei "normal" festsitzenden Schrauben kann beim Lösen nicht viel passieren, da die Schlüssel in etwa das doppelte des Skalenhöchstwertes aushalten (Garantie nur bis Skalenhöchstwert).


"grundsätzlich", hätte es wohl besser "in der Regel" heißen müssen


stimmt, ... weil es verschiedene Modelle gibt, mit denen man dieses oder jenes eben doch problemlos machen kann.


Gruß, hs
 
hs schrieb:
H.-A. Losch schrieb:
zu 1) mit dem Verlängern ist die Länge, also der Hebelarm gemeint. Der Drehmometer ist da eine Ausnahme.

eigentlich sollte das Verlängern bei anderen Drehmomentschlüsseln auch problemlos möglich sein.

...zumindestens nicht, wenn die Werte noch stimmen sollen. Der Dremometer ist etwas anders konstruiert, als die anderen Drehmomentschlüssel. Siehe auch: http://www.gedore.de/rahsol/service/produktservice/grafik/dremometer_DE.pdf
 
Hi,

H.-A. Losch schrieb:
...zumindestens nicht, wenn die Werte noch stimmen sollen. Der Dremometer ist etwas anders konstruiert, als die anderen Drehmomentschlüssel. Siehe auch: http://www.gedore.de/rahsol/service/produktservice/grafik/dremometer_DE.pdf

beim Stahlwille 712/713R lese ich was von 'beliebiger Kraftansatz' - genau wie bei Norbar :
Längenunabhängig. Unabhängig von der Handposition behält das Modell 5 seine Genauigkeit bei.
oder
Längenunabhängig.Verlängerungsgriff kann zur Herabsetzung des Bedieneraufwands verwendet werden (standardmäßig für die Modelle 800, 1000 und 1500 mitgeliefert).

Bei allen anzeigenden und abknickenden Schlüsseln dürfte es auch vollkommen egal sein, wie lang der Hebel nach dem Handgriff ist.

Mir fällt jedenfalls kein plausibler Grund ein, warum das Verlängern bei 'anderen' Schlüsseln nicht erlaubt sein sollte, bzw. warum das Ergebnis in diesem Fall verfälscht wird.
Bei kleinen Drehmomentschlüsseln ist ein Verlängern halt i.d.R. nur nicht notwendig, weil deren Länge so gewählt wurde, daß 'man' es auch so schafft.

Der große Drehmomentschlüssel von Facom wird sogar ohne Griff geliefert :

p0006298.jpg


man kann dann eine ausziehbare Stange dazukaufen :
Teleskopgriff zur Verlängerung des Hebelarms auf 3 m, einschließlich der Schlüssellänge.


Gruß, hs
 
Hi,

... ich habe mal so einen Billigschlüssel zerlegt :

Bild 1


Bild 2


im Aufbau also nichts anderes, als in anderen Drehmomentschlüsseln mit Schraubenfeder.
Genauigkeit ist lediglich abhängig von der Schraubenfeder, bzw. der Einstellung ab Werk.


Gruß, hs
 
Die Aussage, dass keine Griffverlängerungen verwendet werden dürfen, und der Schlüssel auch nur am Griff selber bedient werden soll, weil das sonst zu falschen Anzugswerten führt, ist bei praktisch allen Herstellern von Drehmomentschlüsseln mit Schraubenfeder zu finden.

Anderseits wird bei bestimmten Drehmomentschlüsseln, die nach anderen Prinzipien arbeiten, besonders hervorgehoben, dass sich das Aufstecken von Verlängerungen nicht auf die Drehmomentwerte auswirkt. Hierzu gehören zum Beispiel der Dremometer, die Stahlwille-Schlüssel, die auch nicht entspannt werden müssen, der 3/4"-Schlüssel von Heyco (aber nicht die 3/8" und 1/2" Varitorque von Heyco).
 
hs schrieb:
Hi,

... ich habe mal so einen Billigschlüssel zerlegt :

Bild 1


Bild 2


im Aufbau also nichts anderes, als in anderen Drehmomentschlüsseln mit Schraubenfeder.
Genauigkeit ist lediglich abhängig von der Schraubenfeder, bzw. der Einstellung ab Werk.


Gruß, hs

Ach so sieht das aus.
Genau den Schlüssel hab ich zuhause :wink:
 
Hi,

H.-A. Losch schrieb:
Die Aussage, dass keine Griffverlängerungen verwendet werden dürfen, und der Schlüssel auch nur am Griff selber bedient werden soll, weil das sonst zu falschen Anzugswerten führt, ist bei praktisch allen Herstellern von Drehmomentschlüsseln mit Schraubenfeder zu finden.

Anderseits wird bei bestimmten Drehmomentschlüsseln, die nach anderen Prinzipien arbeiten, besonders hervorgehoben, dass sich das Aufstecken von Verlängerungen nicht auf die Drehmomentwerte auswirkt. Hierzu gehören zum Beispiel der Dremometer, die Stahlwille-Schlüssel, die auch nicht entspannt werden müssen, der 3/4"-Schlüssel von Heyco (aber nicht die 3/8" und 1/2" Varitorque von Heyco).


die Frage ist wirklich, warum das so gesagt wird.

Die überwiegende Zahl der Drehmomentschlüssel wird wohl wie das Billigteil aufgebaut sein. Eigentlich recht simpel :
Die Schraubenfeder drückt auf eine Nocke, bzw. Rolle - und ab einem bestimmten Moment rutscht die Verlängerung der Knarre über diesen Nocken/Rolle und durch das Gegenschlagen an das Rohr, bzw. das 'Übergnuppen' über die Rolle des Schlüssels, entsteht das 'Knack'-Geräusch.
Eigentlich kann kaum was passieren, wenn man jetzt weiterzieht - der Knarrenkörper liegt dann nur fester am Rohr an. Das man das Teil verbiegt oder abbricht, halte ich erst ab wirklich enormen Kräften für möglich ... genauso bei entgegengesetztem Zug.


Eine Verlängerung des Armes hat bei diesem System nun wirklich keine Auswirkungen.
Möglicherweise kommt die Aussage dsbzgl. daher, daß man dann evtl. den 'Knack' nicht hört, oder das man mit einem zu langem Rohr den Vierkant abreißt oder den Schlüssel verbiegen kann .... oder einfach, weil es wegen der niedrigen Werte einfach keinen Sinn macht.

Gruß, hs
 
Hallihallo,
habe das Forum erst Heute entdeckt.
Habe auch so einen Billigschlüssel , und habe damit die Achse meines Motorrades angezogen.
Das kam mir schon recht fest vor.
Anzugsmoment :150N/m
Dann habe ich mir einen Schlüssel mit Zertifikat geholt und festgestellt , das der Schlüssel ohne Zertifikat ca. 60N/m zu viel angezogen hat.
Ich denke das die Motorradachse für so etwas ausgelegt ist,aber
seit dem habe ich einen etwas faden Beigeschmack beim fahren.

Gelernt habe ich daraus: nicht am falschen Ende sparen.
Gruß
Achim :oops: :evil:
 
Weiß nicht ob eine Motorradachse dafür ausgelegt ist statt mit 150 mit 210 NM angezogen zu werden !??! Aber falls was passiert (Achsmutter/Schraube (???) bricht ) ist ja nicht weiter schlimm , so ein Bike hat ja 2 Räder.......... :oops:
 
oeli schrieb:
Dann habe ich mir einen Schlüssel mit Zertifikat geholt und festgestellt , das der Schlüssel ohne Zertifikat ca. 60N/m zu viel angezogen hat.
Wie hast Du das denn dann festgestellt?
 
Hallihallo,
die Steckachse habe ich natürlich ersetzt , hat mich 90 Euro gekostet.
Festgestellt habe ich das , indem ich mit dem neuen Schlüssel die 150N/m abgeknackt habe und mich dann mit dem Schlüssel ohne Zertifikat herangetastet habe.

Der alte Schlüssel hat dann bei 90N/m geknackt .
Also entspricht 90N/m bei dem alten Schlüssel den 150N/m bei dem neuen.
Ich weiß jetzt schon selber nicht mehr was ich nun glauben soll, am besten wieder auf das Handgefühl verlassen :wink:
Gruß
Achim
 
Ganz so krass wird der Unterschied dann doch nicht sein. Wenn Du die Schraube erst mal angezogen hast und sie dann später nochmal abknacken willst, wirst Du sogar mit dem selben Schlüssel ein deutlich höheres Moment fahren müssen. Nicht umsonst soll das Erreichen des eingestellten Moments in einer gleichmäßigen Bewegung erfolgen. Ein zusätzliches Losbrechmoment aus dem Stand heraus versaut Dir jede Genauigkeit grundlegend.
 
Hallo,
jau , das klingt plausibel.
Da bin ich schon etwas milder gestimmt :wink:
Also werde ich wohl die tatsächliche Abweichung nie erfahren.

Wenn ich aber z.b. mit dem neuen Schlüssel ein Moment von 40N/m einstelle zieht der "Billigschlüssel" bei gleicher Einstellung
ohne Hämmung nach.
Ich würde mal so ca. eine viertel Umdrehung schätzen.

Vielen Dank erst mal.

Gruß
Achim
 
Hallo

in der Beschreibung meines Torcoflex K steht, dass man mit dem Drehmomentschlüssel keine Schrauben lösen sollte.
 
oeli schrieb:
Festgestellt habe ich das , indem ich mit dem neuen Schlüssel die 150N/m abgeknackt habe und mich dann mit dem Schlüssel ohne Zertifikat herangetastet habe.

Der alte Schlüssel hat dann bei 90N/m geknackt .
Also entspricht 90N/m bei dem alten Schlüssel den 150N/m bei dem neuen.
Ich weiß jetzt schon selber nicht mehr was ich nun glauben soll, am besten wieder auf das Handgefühl verlassen :wink:
Gruß
Achim

Interessante Technik, nur nicht wirklich aussagekräftig!!!

Würdest du mit dem neuen Schlüssel nochmal testen würdest du da auch eine große Abweichung haben!!!

Wenn man eine Schraube mit z.B. 100Nm anzieht wird man immer ein (wesentlich) höheres Drehmoment brauchen um diese zu lösen da man zuerst das Losbrechmoment überwinden muss (Unterschiedliche Größe von Haft- und Gleitreibbeiwert µ)

Wenn du die beiden Dremos miteinander vergleichen möchtest gibt es m.e. nur eine mit Hausmitteln durchführbare möglichkeit.

Steck auf beide DMS eine 17er Nuss und stell den alten auf 150Nm.

Diesen Klemmst du nun vorsichtig am Griff in einen Schraubstock.
Nun nimmst du eine Schraube mit 17er Kopf und verkonterst darauf zwei 17er Muttern (Alternativ gibt es auch lange Gewindemuttern).

Diese Schraube kannst du nun als Verbindungsstück zwischen den beiden DMS verwenden. und dich mit dem Neuen von unten rantasten bis beide Schlüssel "gleichzeitig" knacken.

Den nun am neuen DMS eingestellten Wert kannst du mit dem 150Nm des billigen vergleichen.

Natürlich ist dieses Testverfahren nicht sonderlich genau, aber ob der alte DMS wirklich einen Fehler von mehr als 10% hat kannst du damit sehr wohl überprüfen.

Gruß Ansgar
 
Thema: Drehmomentschlüssel von Penny

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