Drehmoment Akkuschrauber, Selbstversuch

Diskutiere Drehmoment Akkuschrauber, Selbstversuch im Forum Akkuwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Habe heute mal versucht, das erzielbare Drehmoment meines Akkuschraubers zu ermitteln. Als Erstes hab' ich es mit einer Verschraubung in Stahl...
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flat

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Habe heute mal versucht, das erzielbare Drehmoment meines Akkuschraubers zu ermitteln. Als Erstes hab' ich es mit einer Verschraubung in Stahl versucht. Habe eine M12-Verschraubung mit dem Akkuschrauber nachgezogen. Dabei dreht sich der Motor aber nicht (weil die Schraube ja bereits vorher anlag) und so arbeitete der Motor mit stehendem Rotor gegen die stehende Schraube und hat also nur ca. 1° Drehung erwirkt. Beim wieder Aufschrauben mit dem Drehmomentschlüssel kamen nur magere ca. 20Nm heraus. Allerdings ist es extrem schwierig, das tatsächlich notwendige Drehmoment bei dieser Metode festzustellen und das Aufschrauben viel dem Schrauber selbst auch wesentlich leichter, als Sie sich festziehen ließ.

Dann hab' ich versucht, eine 8mm-Holzschraube in eine 50mm starke Eicheleimholzbohle zu schrauben. Beim ersten Versuch riß zum Ende der Verschraubung die Innen-Torx-Verzahnung aus und das Bit drehte dann durch. Beim zweiten Versuch, als ich dachte, jetzt gleich hat der Schrauber sein Maximum erreicht, platzte das Holz auf und die Schraube bohrte sich tiefer und tiefer in's Holz.

Ich werde noch mal probieren, solch eine Verschraubung zerstörungsfrei vorzunehmen, um dann das Drehmoment zum Aufschrauben zu ermitteln.

Keep in touch.

flat
 
Habe gerade noch mal die 8x50mm-Holzschloßschraube in eine neue Eichenbohle geschraubt und dann mit dem Drehmomentschlüssel nachgezogen. Ab etwa 20Nm bewegte sich dann die Schraube noch ein kleines Stück weiter, bis der Drehmomentschlüssel durch Knacken das Erreichen des eingestellten Wertes mitteilte. Allerdings gab dann die Schraube selbst beim zweiten Versuch nach und der Kopf scherte ab. Also entweder schafft der BDF440 nur 20Nm oder mein (niederpreisiger) Drehmomentschlüssel zeigt zu niedrige Werte an. Jedefalls fühlt sich der Schrauber ausgesprochen kräftig an (mindestens 6317-Niveau) und ein ausgerissener 30er Innenvielzahn, eine gespaltene 50mm starke Eicheleimholzbohle und eine abgescherte 8mm-Holzschraube lassen ja irgendwie auch nicht an mangelndes Drehmoment glauben. Möglicherweise sind auch alle Drehmomentangaben der verschiedenen Hersteller getürkt oder einfach mit einer anderen (besseren) Methode ermittelt. Ich komme jedenfalls nicht über 20Nm. Wäre schön, wenn auch andere hier im Forum mal diesen Versuch verifizieren würden.
 
Hallo Flat,

ich gehe davon aus das sich bei Deiner Methode Ungenauigkeiten einschleichen.
Dennoch ist 20Nm so schlecht nicht entspricht es doch 2kg Masse auf einem 1m langem Hebel.

Bei meinem Metabo BSP 15,6 ist das weiche Drehmoment mit 28Nm angegeben.

Was schreibt denn Makita?
 
Meßfehler gibt es immer aber ich habe schon mehrere Versuche mit unterschiedlichen Materialien (weich und hart) gemacht und den Schrauber bis zum Stillstand schrauben lassen. Und der Drehmomentschlüssel hat feine Abstufungen in Nm-Schritten. Ich kann versichern, daß 20Nm das Maximum waren. Wenn ich auf 21Nm eingestellt habe, ließ sich die Schrauber etwas weiter eindrehen, als es der Schrauber geschafft hat. Bei 23Nm war es eine Umdrehung mehr, also schon deutlich sichtbar.

Makita verspricht 25Nm für den 14,4V-Li-Ion BDF440. Da der 6317 mit nur 12V auch 25Nm haben soll, bin ich davon ausgegangen, daß der neue mit mehr Volt auch mindestens die 25Nm erreicht. Schließlich soll der 14,4V-6337 ja 30Nm schaffen. Ich weiß, daß der neue 4-Pol-Motor wegen der Li-Ion-Akkus nicht so hohe Spitzenströme erlaubt und auch deutlich kürzer baut (der Motor ist nur etwa halb so lang, wie der alte ProfiPlus). Daher wird er aus den 14,4V vermutlich nicht mehr Drehmoment herausholen, als der voluminösere ProfiPlus aus 12V herausholt. Ich kann mir daher schon vorstellen, daß die Verhältnisse der Schrauber untereinander auch stimmen, nur das gesamte Niveau einfach niedriger liegt, als die Hersteller versprechen. Vermutlich hat einmal ein Hersteller (Hitachi vielleicht?) damit angefangen, überzogene Drehmomentangaben zu machen und dann mußten alle anderen bei den Angaben mithalten, um nicht alt auszusehen. Eine objektive Messung wäre sicher mal dringend nötig. Stell' Dir vor, jemand kauft sich einen Schlagschrauber, um damit seine Radmuttern am Auto festzuschrauben und dann schafft der Schrauber statt der versprochenen 120Nm (mit denen auch die Radmuttern angezogen werden müssen) nur 80Nm. Das kann dann schon auch mal schlimm ausgehen. Von daher wäre eine Überprüfung der Angaben schon wünschenswert. Und auch um die Mythen um manche Schrauber mal mit Fakten zu belegen (oder zu widerlegen, je nachdem).

Ich werde demnächst mal den gleichen Test auch mit dem 6317 machen, den ich meinem Bruder gegeben habe. Müßte ja etwa auf die gleichen Werte kommen. Mal sehen. Wäre nett, wenn mal jemand anderes das auch ausprobiert. Black-Gripen mit seinem Hitachi DS12 (35Nm ?) oder Dietrich, Du vielleicht mit Deinem Metabo 15,6. Mal sehen, ob der 28Nm schafft oder wieviel wirklich.
 
flat schrieb:
Eine objektive Messung wäre sicher mal dringend nötig. Stell' Dir vor, jemand kauft sich einen Schlagschrauber, um damit seine Radmuttern am Auto festzuschrauben und dann schafft der Schrauber statt der versprochenen 120Nm (mit denen auch die Radmuttern angezogen werden müssen) nur 80Nm. Das kann dann schon auch mal schlimm ausgehen. Von daher wäre eine Überprüfung der Angaben schon wünschenswert. Und auch um die Mythen um manche Schrauber mal mit Fakten zu belegen (oder zu widerlegen, je nachdem).

Mit Verlaub: Korrekte, der Realität entsprechende Angaben, würde ich zwar auch begrüßen, aber vor Blödheit würden diese nichtsdestotrotz kaum bewahren können!

Christian
 
Hi,

flat schrieb:
Dann hab' ich versucht, eine 8mm-Holzschraube in eine 50mm starke Eicheleimholzbohle zu schrauben. Beim ersten Versuch riß zum Ende der Verschraubung die Innen-Torx-Verzahnung aus und das Bit drehte dann durch.

Du besitzt tatsächlich Holzschrauben mit Innen-Torx-Kopf ?
(kenne ich nur mit Schlitz oder Skt.-Kopf)

Beim zweiten Versuch, als ich dachte, jetzt gleich hat der Schrauber sein Maximum erreicht, platzte das Holz auf und die Schraube bohrte sich tiefer und tiefer in's Holz.

und jetzt hielt der Kopf ?
(die Schrauben aus der Packung scheinen ja eine ziemliche Streuung zu besitzen)

Stell' Dir vor, jemand kauft sich einen Schlagschrauber, um damit seine Radmuttern am Auto festzuschrauben und dann schafft der Schrauber statt der versprochenen 120Nm (mit denen auch die Radmuttern angezogen werden müssen) nur 80Nm.

nur mit speziellen maschinenangetriebenen Werkzeugen zieht man relevante Schrauben an !
Nicht mit irgendeinem 'Hanswurst'-Schlagschrauber ! - die Dinger sind nicht für kontrollierten Schraubenanzug gedacht, sondern lediglich zum Lösen.
Wenn also 'jemand' sich einen Schlagschrauber zum Festziehen seiner Radmuttern kauft, dann kann er auch gleich mit Hammer und Schlagschlüssel versuchen die Muttern 'korrekt' anzuziehen ...

----------

Ansonsten hatten wir das Thema ja bereits : um einen vernünftigen Vergleich hinzubekommen, muß man nicht nur die Maschine ordentlich fixieren, sondern auch das Drehmoment mit einem vernünftigen Meßgerät abnehmen.
Alles andere ist letztendlich Murks.

Gruß, hs
 
Nein, vor Blödheit natürlich nicht. Aber es wäre schon frech, wenn die Angaben alle derart geschönt wären. Finde ich jedenfalls. Oder die messen alle ganz anders als ich. :wink:
 
hs schrieb:
Hi,

Du besitzt tatsächlich Holzschrauben mit Innen-Torx-Kopf ?
(kenne ich nur mit Schlitz oder Skt.-Kopf)

Heißen auch Holzsenkkopfschrauben mit Innenvielzahn, sind de facto aber Torx. Ist doch mittlerweile eine sehr gebräuchliche und weit verbreitete Lösung. Schlitzschrauben (auch Kreuzschlitz) nehme ich nicht mehr, sind zu empfindlich. Innensechkant sind Inbusschrauben, die aber als Holzschraube eher selten sind.

hs schrieb:
und jetzt hielt der Kopf ?
(die Schrauben aus der Packung scheinen ja eine ziemliche Streuung zu besitzen)

Ja, natürlich. Weil ich ja nicht dämlich bin, hab' ich aus dem ersten fehlgeschlagenen Versuch natürlich gelernt (es war auch eine Schraube mit einem ausgesprochen flachen Innenvielzahn/Torx-Profil) und dann eine Schloßschraube genommen, die mit Außensechskant doch höhere Kräfte übertragen kann.

hs schrieb:
nur mit speziellen maschinenangetriebenen Werkzeugen zieht man relevante Schrauben an !
Nicht mit irgendeinem 'Hanswurst'-Schlagschrauber ! - die Dinger sind nicht für kontrollierten Schraubenanzug gedacht, sondern lediglich zum Lösen.
Wenn also 'jemand' sich einen Schlagschrauber zum Festziehen seiner Radmuttern kauft, dann kann er auch gleich mit Hammer und Schlagschlüssel versuchen die Muttern 'korrekt' anzuziehen ...

Beim Reifenhändler werden auch mit einem Hanswurstpressluftschlagschrauber die Radbolzen festgeprügelt. Der Drehmomentschlüssel kommt dann auch nur zum Einsatz, wenn der Laden nicht so voll ist oder der Kunde danebensteht und zuschaut.

hs schrieb:
Ansonsten hatten wir das Thema ja bereits : um einen vernünftigen Vergleich hinzubekommen, muß man nicht nur die Maschine ordentlich fixieren, sondern auch das Drehmoment mit einem vernünftigen Meßgerät abnehmen.
Alles andere ist letztendlich Murks.

Gruß, hs

Vielen Dank für Deine aufmunternden Worte. Es ist immer wieder ein Vergnügen, Deinen wohlwollenden Worten zu lauschen.
Für die Ermittlung des Drehmoments im weichen Schraubfall sollte aber die Hand als korrekte Halterung ausreichen und ein Drehmomentschlüssel mit 1Nm-Teilung sollte auch hinreichend genau sein, um den Punkt zu finden, ab dem sich die Schraube (ohne, daß der Drehmomentschlüssel knackt) weiter eindrehen läßt, als es der Schrauber geschafft hat. Ist doch nicht sooo schwer oder kompliziert.
 
Hallo Flat, hallo Hs,

leider habe ich keinen Drehmomentschlüssel:(

Torx und Vielzahn ist was ganz anderes, soweit ich informiert bin. Torxschrauben sind Holzschrauben, ähnlich Spax, eben mit einer mehrfach gezackten Bitaufnahme, wie sei seit Jahren bei Zimmerleuten verwendet werden. Es gibt sie auch mit Stift in der Bitaufnahme, dann sind die Bits gelocht, sieht man ab und an bei Elektrogeräten.
Die "Vielzahn-Aufnahme" findet oder fand man bei den 1,6 Ltr VW und Audi-Modellen der 70iger und 80iger Jahre als Befestigungsschrauben vom Zylinderkopf!
Das waren sehr lange sog. "Dehnschrauben" mit einem etwas schlankeren Schaft. Die bekam man nur mit einem 1m langen zölligen Rohr auf der Gedore-Ratsche auf:(((

Wenn eine Holzschraube in Eichenholz versenkt ist, steigt das benötigte Drehmoment mit jedem Bruchteil einer weiteren Umdrehung stark an. Deshalb halte ich die Methode für fragwürdig.
Besser wäre es dann schon mit einem fein abgestuften Topfbohrersortiment, 50mm Bohrungen in Eichenholz von gleichbleibender Qualität, anzufertigen. Dann müsste für jeden Schrauber notiert werden, welchen Durchmesser er gerade noch geschafft hat, und welchen eben nicht mehr.
Sicher gibt es Tabellen bei den Bohrerherstellern, welches Drehmoment notwendig ist um bestimmte Bohrdurchmesser in Hartholz zu machen.
Sicherer als die angegebenen max. Drehmomentwerte sind max. angegebene Bohrdurchmesser in verschied. Materialien.
Allerdings gehen die Hersteller von den starken Akkuschraubern vom Einsatz in der Zimmerei aus, deshalb gelten die Angaben meisst für Weichholz/Nadelholz.
Beim Metabo BSP 15,6 sind dies 45mm, leider habe ich nur einen 30mm Topfbohrer, den der BSP auch in Eiche Buche und Robinie versenkt. Den 25er Topfb. sogar im 2. Gang!

Also Flat, erstmal einen Satz Famag Bohrmax 15-50mm bestellen, in 5mm Schritten:)))
 
Warum steht dann auf den Verpackungen der Holzschrauben mit (auch meiner Meinung nach) Torxprofil immer z.B. "Innenvielzahn TX 25"?
 
Hi,

flat schrieb:
Heißen auch Holzsenkkopfschrauben mit Innenvielzahn, sind de facto aber Torx. Ist doch mittlerweile eine sehr gebräuchliche und weit verbreitete Lösung. Schlitzschrauben (auch Kreuzschlitz) nehme ich nicht mehr, sind zu empfindlich. Innensechkant sind Inbusschrauben, die aber als Holzschraube eher selten sind.

:wink: .... stimmt schon der Oberbegriff 'Holzschrauben'
(nur wenn ich Holzschraube höre, denke ich immer an die 'klassische' Variante mit starkem Schaft ... mit Schlitz oder Sechskant - das andere sind z.B. Spanplattenschrauben ... landläufig 'Spax')

Beim Reifenhändler werden auch mit einem Hanswurstpressluftschlagschrauber die Radbolzen festgeprügelt. Der Drehmomentschlüssel kommt dann auch nur zum Einsatz, wenn der Laden nicht so voll ist oder der Kunde danebensteht und zuschaut.

einem solchen Reifenhändler würde ich umgehend verbal ein paar Satz warme Ohren verpassen !
Die besseren Schlagschrauber erreichen nämlich inzwischen Drehmomente, bei denen Schrauben oder Muttern bei PKW's nachhaltig geschädigt werden können !
(nebenbei bemerkt : ich glaube nicht, daß ein Fachbetrieb so am pfuschen ist)


Für die Ermittlung des Drehmoments im weichen Schraubfall sollte aber die Hand als korrekte Halterung ausreichen und ein Drehmomentschlüssel mit 1Nm-Teilung sollte auch hinreichend genau sein, um den Punkt zu finden, ab dem sich die Schraube (ohne, daß der Drehmomentschlüssel knackt) weiter eindrehen läßt, als es der Schrauber geschafft hat. Ist doch nicht sooo schwer oder kompliziert.

von den ganzen möglichen Fehlerquellen mal abgesehen, müßte man den weichen Schraubfall erstmal exakt definieren - was nicht einfach sein dürfte : klick

Um eine wirklich vergleichbare Aussage treffen zu können, müßte man eigentlich andersherum prüfen :
Wieviel Drehmoment erreicht der Schrauber bei der Drehzahl XY - und wie lange hält er dieses aufrecht.

Diese Tests mit der Spanplattenschraube in Holz halte ich für äußerst fragwürdig : so habe ich erlebt, daß bei kurzer Wartezeit sich eine Schraube mit meinem Akkuschrauber noch weiter ins Holz schrauben ließ. Vermutlich weil die Fasern etwas nachgegeben haben. Je nach Art des Holzes, variiert das dann wohl.

Warum steht dann auf den Verpackungen der Holzschrauben mit (auch meiner Meinung nach) Torxprofil immer z.B. "Innenvielzahn TX 25"?

weil gerne (zur Verwirrung) fälschlicherweise alles durcheinander gemischt wird.

Innenvielzahn : klick
Torx : klick

Gruß, hs
 
flat schrieb:
Warum steht dann auf den Verpackungen der Holzschrauben mit (auch meiner Meinung nach) Torxprofil immer z.B. "Innenvielzahn TX 25"?

Ganz einfach:
Weil TORX ein warenzeichenrechtlicher Begriff ist.
Eingetragen für CAMCAR Corp.
Jeder der Torx Artikel herstellt muss eine Lizenzabgabe zahlen.

Das wird durch kleine Veränderungen in der Geometrie des Profiles
verhindert. In der Praxis ist das unerheblich.
So liefert z. Bsp die Fa. WEKADOR Bit als SixStar aus, die in der Anwendung keinen Unterschied zu echten TORX machen.
Vielzahn allerdings hat mit TORX nur wenig gemeinsam.
Das ist dann eher X-Zahn von Riebe.
 
und dann schafft der Schrauber statt der versprochenen 120Nm (mit denen auch die Radmuttern angezogen werden müssen) nur 80Nm. Das kann dann schon auch mal schlimm ausgehen. Von daher wäre eine Überprüfung der Angaben schon wünschenswert. Und auch um die Mythen um manche Schrauber mal mit Fakten zu belegen (oder zu widerlegen, je nachdem).

Also mit nem 120Nm Schlagschrauber gibt sich kein reifenhändler ab da ein Radbolzen schon mal einige hundert Nm Lösekraft braucht!





Beim Reifenhändler werden auch mit einem Hanswurstpressluftschlagschrauber die Radbolzen festgeprügelt. Der Drehmomentschlüssel kommt dann auch nur zum Einsatz, wenn der Laden nicht so voll ist oder der Kunde danebensteht und zuschaut.

Das Soll er mal machen, wenn er mit einem Luftschlagschraubern die Radbolzen Festziehst kann sich der Bolzen bei ungenauem ansetzen ein eigenes gewinde machen oder bei mehr als 200Nm kann schon mal eine Alufelge über den Jordan gehen!
Es kann wohl sein das die Radmuttern mit einem Schrauber vorgezogen werden alledings nicht auf volle Kraft!
Wenn dein Reifenhändler das macht würde ich mir nen neuen suchen, mein Händler reinigt sogar beim wechsel der der Winerreifen die Narbenauflagen von Rost und nimmt nen Drehmomentschlüssel!


Die "Vielzahn-Aufnahme" findet oder fand man bei den 1,6 Ltr VW und Audi-Modellen der 70iger und 80iger Jahre als Befestigungsschrauben vom Zylinderkopf!
Das waren sehr lange sog. "Dehnschrauben" mit einem etwas schlankeren Schaft. Die bekam man nur mit einem 1m langen zölligen Rohr auf der Gedore-Ratsche auf:(((
Jo die waren gut, konnte man nur ein mal verwenden und bei den halben und ganzen Umdrehungen quer über den Kopf hatte ich immer Schiss das eine abreisst!
Aber BMW Diesel warn noch geiler die musstets zwischendurch noch warmfahren und denn nachziehen :?
 
Hallo,

ich habe flats Verdächtigung schon am eigenen Leib erfahren. Beim Kauf meiner Winterreifen habe ich mir die Dinger auch gleich montieren lassen. Der Angestellte hatte nur eine Hebebühne und einen Druckluftschlagschrauber und hat beim Anziehen alles gegeben, was der Schlagschrauber hergab. Das kam mir gleich spanisch vor und ich habe zuhause versucht, die Schrauben mit meinem Drehmomentschlüssel zu lösen, der maximal 200 Nm schafft. Pustekuchen. Die Dinger waren mehr als fest, ich würde auf annährend 300 Nm tippen. In dem Laden war ich nur einmal.

Ansonsten bin ich für solche Spielereien wie dieser Test immer zu haben. Das sollte man aber nicht zu ernst nehmen. Wichtig finde ich dabei, dass man klar darstellt, wie man gemesssen hat, und das hat flat ja gemacht. Das die Messmethode nicht der Knaller ist, wissen wir wohl alle, aber es ist für diejenigen, die einen Drehmomentschlüssel besitzen, einigermaßen schnell und einfach durchzuführen. Ich werde das wohl auch nochmal machen, wenn ich die Zeit finde.

@flat:
Sind Deine Ergebnisse reproduzierbar? Durch eine mehrmalige Wiederholung des Tests und Mittelwertbildung könnte man genauere Daten erhalten und an der Abweichung könnte man sehen, wie gut die Messmethode wirklich ist.

Gruß, Mosterich
 
flat schrieb:
Beim Reifenhändler werden auch mit einem Hanswurstpressluftschlagschrauber die Radbolzen festgeprügelt. Der Drehmomentschlüssel kommt dann auch nur zum Einsatz, wenn der Laden nicht so voll ist oder der Kunde danebensteht und zuschaut.
Du hast ganz klar den falschen Reifenhändler. Meiner nimmt immer den Drehmomentschlüssel, egal ob Sommer- oder Winterreifen und egal ob Kleinbus oder PKW (er hat sogar mehrere). Und auch egal, ob jemand zuschaut (was da sowieso immer irgendjemand macht) oder nicht. Bei einem wie von Dir beschrieben würde ich nen ordentlichen Aufstand machen und danach nie wieder hinfahren. Aber ich hab ja schon den Reifenfritzen meines Vertrauens, und das seit ca. 18 Jahren...

hs schrieb:
Ansonsten [...]
Gruß, hs

Vielen Dank für Deine aufmunternden Worte. Es ist immer wieder ein Vergnügen, Deinen wohlwollenden Worten zu lauschen.
Jepp. Kann ich bestätigen! :D :D :D
 
Mosterich schrieb:
ich habe flats Verdächtigung schon am eigenen Leib erfahren. Beim Kauf meiner Winterreifen habe ich mir die Dinger auch gleich montieren lassen. Der Angestellte hatte nur eine Hebebühne und einen Druckluftschlagschrauber und hat beim Anziehen alles gegeben, was der Schlagschrauber hergab. Das kam mir gleich spanisch vor und ich habe zuhause versucht, die Schrauben mit meinem Drehmomentschlüssel zu lösen, der maximal 200 Nm schafft. Pustekuchen. Die Dinger waren mehr als fest, ich würde auf annährend 300 Nm tippen. In dem Laden war ich nur einmal.
Echt? Ich wär' da glatt zweimal gewesen, nämlich sofort wieder retoure und dem Chef die Ohren langziehen. Die Reifen hätt' er dann bei mir eigenhändig mit einem Popel-Radkreuz gelöst und dann ordentlich wieder festgeschraubt.

Dirk
 
Mosterich schrieb:
Ansonsten bin ich für solche Spielereien wie dieser Test immer zu haben. Das sollte man aber nicht zu ernst nehmen.

So sehe ich das auch. Um auch nur ansatzweise vergleichbare Bedingungen herzustellen, muss man enorm viele Faktoren berücksichtigen, z. B. Feuchtigkeit des Holzes, Qualität/Beschichtung der Schrauben etc.

Christian
 
Wobei dieser Aufwand nur nötig wäre, wenn man ohne Drehmomentschlüssel eine bestimmte Schraubengröße in ein bestimmtes Holz soundsoviel Umdrehungen eindreht und dann jemand 500km weit entfernt das Gleiche macht und man dann die Schrauber vergleichen möchte. Bei der Methode mit dem Drehmomentschlüssel handelt es sich aber um keine absolute Messung, sondern nur um eine Vergleichsmessung. Heißt, das erzielbare Drehmoment des Schraubers wird mit dem des Drehmomentschlüssels verglichen. Und dafür spielen die Faktoren Holzgüte, -Härte, -Trockenheit usw. keine Rolle. Egal wie weit die Schraube eingedreht werden kann, wenn der Schrauber am Ende seiner Kraft ist, ist das das Maß, das man mit dem eingestellten Wert des Drehmomentschlüssels vergleichen kann. Also eine relative und keine absolute Messung.

Und ja, ich habe vier oder fünf mal nachgemessen und den Mittelwert genommen. Die Schwankung betrug aber nur 1Nm zwischen den verschiedenen Versuchen. Ich hätte ja gern gepostet, daß der BDF440 das absolute Übergerät ist und fast 30Nm schafft, aber das wäre gelogen. Es waren nicht über 20Nm. Wie genau der Drehmomentschlüssel ist, kann ich leider nicht sagen. Da fehlt mir eine Vergleichsgröße, anhand derer ich die Werte des Schlüssels überprüfen könnte. Da liegt für mich nämlich der größte Unsicherheitsfaktor. Denn ein Schlüssel, der bis 250Nm messen kann, wird im sehr niedrigen Bereich um 20Nm nicht so genau sein. Da könnten auch 25Nm korrekt sein, ohne daß man dem Schlüssel etwas vorwerfen könnte.

Einzige ganz sichere Methode, die mir spontan einfällt, wäre ein 1m langer Hebel, an den man ein 24kg Gewicht anhängt. Das müßte der Schrauber dann gerade noch bewegen können, wenn er 25Nm leisten kann.
 
Hi,

Mosterich schrieb:
Der Angestellte hatte nur eine Hebebühne und einen Druckluftschlagschrauber und hat beim Anziehen alles gegeben, was der Schlagschrauber hergab. Das kam mir gleich spanisch vor und ich habe zuhause versucht, die Schrauben mit meinem Drehmomentschlüssel zu lösen, der maximal 200 Nm schafft. Pustekuchen. Die Dinger waren mehr als fest, ich würde auf annährend 300 Nm tippen. In dem Laden war ich nur einmal.

wenn Du soetwas noch einmal mitbekommst, solltest Du sofort dazwischengehen !
Je nach Fahrzeugtyp können auch die von flat angegebenen 120Nm bereits deutlich zu viel sein !

So besitzt (nur mal so als extremes Beispiel) der Renault R4 je Rad 3Stk. M10x1,25er Radbolzen.
Solche Schrauben in 12.9er Qualität (weiß nicht was Renault seinerzeit verwendete - schätze 10.9er) werden korrekt mit ~90Nm angezogen.
Im Gedore-Katalog wie auch in der Rep.-Anleitung ist bei den R4-Radmuttern von 50-60, bzw. bis 65Nm die Rede.
D.h. wenn da irgend' so eine Pappnase mit dem Schlagschrauber rumfummelt (auch wenn diese i.d.R. beim Rechtslauf weniger Kraft als im Linkslauf besitzen), so kann es im Extremfall passieren, daß er damit die Schrauben abreißt - oder zumindest dehnt. Letzteres kann dann irgendwann später auch zu einem Abriß führen.

Denn ein Schlüssel, der bis 250Nm messen kann, wird im sehr niedrigen Bereich um 20Nm nicht so genau sein.

doch sind sie (sofern nicht das Ultra-Billigprodukt) - die Abweichung wird in % angegeben - und z.B. 4% eines Drehmomentschlüssels bei 20Nm kannst Du getrost vernachlässigen

Gruß, hs
 
Das mit dem Schlagschrauber Radbolzen anziehen habe ich bei A.T.U. gesehen, bei denen ich nie meine Reifen wechseln lasse. Ich gehe immer zu Reifen-Müller. Da kosten die Reifen fast so wenig, wie im Internet und man hat den vollen Service. Hab' für meine 18"-Felgen mit Mischbereifung GoodYear Eagle F1 225/40ZR18 und 255/35ZR18 auf OZ-Racing Superleggera-Felgen 8x18 und 9x18 nur 1.700,-€ brutto bezahlt, inklusive Montage, Reifengas und Versicherung gegen Beschädigung. Das ist doch ein Schnäppchen.

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Thema: Drehmoment Akkuschrauber, Selbstversuch

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