hs schrieb:
- sie verbrauchen weniger Sprit
Nicht unbedingt, weil sie auch mit weniger Reifendruck gefahren werden und dadurch die Walkarbeit höher ist. Macht sich erst bei extrem breiten Reifen wirklich bemerkbar
hs schrieb:
- das Fahrzeug fährt schneller
Meins nicht. Die Höchstgeschwindigkeit hat sich nicht verändert und die Beschleunigung ist auch nicht schlechter als vorher, da die OZ-Superleggera-Felgen extrem leicht sind und daher die Kreiselkräfte die Beschleunigung nicht messbar verändert haben.
hs schrieb:
- die Lenkkräfte sind niedriger
Nicht unbedingt, das hängt auch von der Sturzeinstellung ab. Außerdem ist eine leichtgängige Lenkung kein Vorteil (im sportlichen Sinn), da damit die Lenkpräzision abnimmt.
hs schrieb:
- die Belastung für das Fahrzeug (Fahrwerk, Karosserie) ist kleiner
Ein Fahrzeug, bei dem es durch den Wechsel auf breitere Niederquerschnittsreifen breits zu einer Überlastung der Karosseriestruktur führt, sollte man aus dieser (sportlichen) Betrachtung ausklammern. Wir reden ja hier nicht über Audi 80 oder Hyundai Getz, sondern über sportliche Autos.
hs schrieb:
- die Aquaplaniggefahr ist kleiner
Hängt zu ca. 80% vom Profil ab und nur zu ca. 20% von der Reifenbreite.
hs schrieb:
- bei Druckverlust besitzt der höherwandige Reifen mehr Reserve
Mit einem platten reifen fährt man nicht, und ist seine Reifenwandung auch noch so hoch. Dafür hat man ja ein Ersatzrad (oder wenigstens ein Notrad)
hs schrieb:
- i.d.R. breiter, besser kontrollierbarer Grenzbereich
Kann ich nicht bestätigen. Der Grenzbereich fängt viel früher an (eine Kurve, die ich noch gefahrlos mit 80km/h fahren kann, bringt schmale Reifen schon bei 50km/h zum Jaulen. Daher ist ein etwas breiterer Grenzbereich im sportlichen Sinn noch kein Vorteil, so lange das Niveau des Grenzbereichs tiefer liegt.
hs schrieb:
... und wer ist jetzt hier der Weihnachtsmann ?
Immer noch Du
hs schrieb:
... und jetzt vergleichen wir schon Rennreifen mit normalen Reifen - oder wie ?
Nein, tun wir nicht! Es ging um die Frage, ob breite oder schmale Reifen besser sind. Und nicht um die Gummimischung. Die Tatsache, daß bei Straßensport mit breiten Reifen gefahren wird und nicht mit schmalen Reifen (die ja 100%ig die gleiche Sportgummimischung haben könnten), spricht für die Breitreifen. Bitte nicht immer alles vermischen!
hs schrieb:
Aber wenn wir schon dabei sind - hier die Rallye-Pirellireifen für Schnee :
klick die breiten Versionen WR, WX sind
haupts. für Asphalt ... alle anderen sind schmal und hoch !
Soviel zum Thema niedrig und schmal ....
Daß Reifen für Spikes anders aussehen und andere Anforderungen haben, ist doch wohl klar. Auf solche Spezialfälle wollen wir unsere Diskussion doch wohl nicht ausbreiten oder? Der Schneereifen ist sogar ein Doppelreifen mit etwa der gleichen Auflagefläche, wie der Nässereifen. Außerdem gibt es im rennsprot auch Regeln, die die maximale Reifenbreite begrenzen, nicht jedoch die minimale Reifenbreite! Warum wohl?
hs schrieb:
Rennreifen besitzen auch ganz andere Gummimischungen - so gibt es von Pirelli bei den Rundstreckenreifen z.B. die Option einige Größen auch in der Regenmischung W6 verfügbar ... mal ganz davon abgesehen, daß solche Reifen eh' nur für eine kurze Lebensdauer gedacht sind.
Da wir aber nicht über Rennreifen sprechen, sondern es um die Frage schmale hohe oder breite flache Reifen für sportliche Serienfahrzeuge ging, sind die Sportgummimischungen hier nicht unser Thema. Außerdem beantwortet die Unterschiedlichkeit der Gummimischungen nicht die Frage nach der optimalen Breite. Das sind zwei völlig verschiedene Themen.
hs schrieb:
In einer 1985er 'AutoSport'-Zeitung wurde ein GruppeA BMW635 mit 205/55er Serienbereifung und 275er Renn-Slicks um den Hockenheimring gescheucht.
205er Serienbereifung : 1:20min
275er Slicks : 1:14min, bzw. 1:12min
... also kein wirklich dramatischer Unterschied, wenn man bedenkt, das die Rennreifen 7cm breiter waren, kein Profil und deutlich weichere Gummimischung aufgewiesen haben.
Ob 11% Unterschied in der Rundenzeit nun viel oder wenig sind, solltest Du mal Michael Schumacher fragen. Der wird Dir dann sagen, daß man mit 11% Rückstand noch hinter den grottenschlechten Minardis läge. Die Differenz zwischen dem Sieger und den Minardis liegt bei ca. 7%. Du mußt von der Gesamtstrecke nur mal den Anteil der Geraden abziehen (bei denen breite Reifen keinen Vorteil darstellen) und dann die verbliebenen Unterschiede bei den Kurven betrachten. Dann siehst Du, wie dramatisch 11% Rückstand auf der Gesamtdistanz wirklich sind. Das ist ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht. Und diesen Unterschied dann allein durch andere Reifen (und nicht, wie bei Minardi, durch das gesamte Fahrzeug und Motor), ist schon eine Hausnummer!
hs schrieb:
ja, das sind die Leute die dann Rennstrecke und Straßenverkehr verwechseln ... und diejenigen, die kaum ist irgendwo mal eine Baustelle mit kleinen Erhöhungen und Schlaglöchern, den ganzen Verkehr aufhalten ... weil sie das Auto mit dem sportlichen Charakter um selbige zirkeln müssen.
Schließlich soll ja nichts von dem teuren Zeug kaputt gehen
So extrem ist mein Auto nicht umgebaut. Ich fahre gern flott und sportlich (und dafür gibt es in unserem land Gott sei Dank noch immer reichlich Strecken und Gelegenheiten, auch ohne Gefährdung anderer). Ich fahre auch durch Schlaglöcher und über Kanaldeckel, ohne mein Auto gleich zu zerstören. Die ausschließlich auf Optik umgebauten Prollschüsseln belächele ich ebenso wie Du.
hs schrieb:
Ich meine : wenn jemand das wegen der Optik macht, weil er es so schöner findet - o.k.
Aber wenn dann das große Argumentieren anfängt ... in der Realität fährt man auf der Bundesstraße hinter LKWs her - so sieht es doch aus.
Gruß, hs
Du vielleicht, ich nicht. Die brandenburger Bundesstraßen sind nicht durch LKW verstopft, es gibt kaum Staus (von wenigen Ausnahmen wie der B96 einmal abgesehen) und man kann herrlich sportlich fahren. Daher habe ich meine Bereifung für diesen Einsatzzweck ausgewählt und optimiert. Übrigens fahre ich im Winter 225/45R17 94V Reifen (bis 240km/h zugelassen). Und das nicht, weil ich schneller tot sein möchte, sondern das Gegenteil.
Als Fazit bleibt, daß breitere Reifen höhere Kurvengeschwindigkeiten erlauben, kürzere Bremswege haben, einen klar definierten Grenzbereich auf höherem Niveau und hochgeschwindigkeitsstabil sind. Die dafür in kauf zunehmenden Nachteile im Verbrauch und im Komfort sind für mich zweitrangig. Da muß jeder für sich selbst entscheiden, ob es ihm das wert ist. Wer im entscheidenden Augenblick (wenn der auf der ominöse BAB-LKW plötzlich voll bremst) 4m weniger Bremsweg hat, wird den Vorteil breiter Reifen auch höher bewerten.