Drainage im Garten

Diskutiere Drainage im Garten im Forum Reparaturen rund ums Haus im Bereich Anwendungsforen - Hallo zusammen! Ich habe mit den Tips aus dem Forum erfolgreich einen Schildkrötenantifluchtzaun gesetzt, der auch schon die ersten Stürme...
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cades

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Hallo zusammen!

Ich habe mit den Tips aus dem Forum erfolgreich einen Schildkrötenantifluchtzaun gesetzt, der auch schon die ersten Stürme überstanden hat.
Im selben Zug sind auch endlich alle Kabel in der Erde, natürlich anderthalb Spatenstiche tief im Rillenrohr.
Jetzt nervt noch das Wasser in der Wiese.
Wir haben hier feinsten Mutterboden und darunter Lehm. (In den sechziger Jahren war das hier eine Obstplantage)
Das bedeutet praktisch: Kurz nach dem Regen ein kleines Loch buddeln und fertig ist der gefüllte See...
Grundsätzlich geht man auf dem Rasen bei Nässe wie auf einem Schwamm.
Die Wiese hat nach hinten etwa 1 -2 % Gefälle. Hinter dem Grundstück liegt ein gepflasterter Fußweg noch einmal 50 cm tiefer.

Jetzt wurde mir die Idee ans Herz gelegt, ein paar Drainagerohre in der Wiese zu verbuddeln um das Wasser nach hinten raus zu leiten.

Meine Frage: Bringt es das? Jetzt, wo die Wiese sowieso in Teilen verwüstet ist, bietet sich das für mich an, da ich sowieso erst einmal teilweise neu säen muß. Mit Drainagen habe ich aber überhaupt keine Erfahrungen.

Wäre nett, dazu von Euch mal etwas zu hören.

Schönen Tag noch...

Gregor Reucher
 
Hallo,
am Ende von den Röhren musst du dann aber Sickerschächte anlegen, also durch den Lehm durch und dann mit Filterkies auffüllen. Geht das überhaupt wegen der Lehmdicke?
 
Hallo Alfred!

Unter den Lehm zu kommen habe ich keine Chance.
Laut Geohandbuch haben wir hier bis 25m und ein paar Straßen weiter konnte man das anhand einer Baugrube auch sehr schön sehen: Der Bagger hat nicht gebuddelt, sondern geschält. Die Jungs haben die ca. 3,50m tiefe Grube noch nicht einmal mit Spuntwänden versehen sondern den Keller einfach so hochgezogen...
Ich hätte gedacht, dass sich die Wassergeschichte in der Mutterbodenschicht ausgleicht. Bis nach hinten sind es etwa 30cm Höhenunterschied. Dort ist etwa 2m Gebüsch und es fällt noch einmal 50cm ab zum Weg. Die Pflanzen dort können Wasser recht gut ab und der Rest könnte über den Weg in die Kanalisation laufen.

So hatte ich´s mir jedenfalls vorgestellt.

Schönen Tag noch...

Gregor Reucher

P.S. Zu Deiner Signatur: Full Ack!
 
Ist der Weg öffentliche Verkehrsfläche?

Falls ja: Konzept überdenken. Entweder Du leitest Dein Wasser in die Kanalisation (der Abwasserentsorger wird es Dir danken) oder Du versickerst es auf Deinem Grundstück, ansonsten gibts Haue.

Gruss
Markus
 
Hallo Markus,

als Antwort ein klares "Jein". Schilda läßt grüßen!
Es handelt sich um einen kanalisierten, gepflasterten ausgewiesenen Privatweg (autofahrtechnisch Sackgasse, er endet mit einer Treppe), der teilweise unserer Grundstücksseite, teilweise der gegenüberliegenden Seite und teilweise der Stadt zugeschlagen ist.
Uns gehören so etwa 25qm davon, die zwar herzlich wenig mit unserer Grundstücksgrenze zu tun haben, die wir aber auch - wie den Rest des Weges - gar nicht nutzen, für die wir aber Kanalgebühren zahlen, als wäre es unsere Terrasse.
War eben beim Hauskauf dabei...

Möchte jemand ein Stück Weg geschenkt haben ?

Somit gehen meine Hemmungen, bestes Regenwasser in irgendeinen Kanal zu leiten gegen Null!

Ich habe keine Vorstellung davon, wie so eine Drainage wirkt!
Wenn ich vielleicht 100qm Rasen "drainagiere", die Rohre in einem Gebüsch von 14m Breite und 2m Tiefe rauskommen lasse, wird dann bei Regen nur das Gebüsch zum Sumpf (was ok wäre) und es bildet sich vielleicht ein Bächlein auf die Straße oder spült es mir mittelfristig den ganzen 50cm Abhang auf die Straße. Das wäre nicht in Ordnung.
Wie gesagt, das Ganze spielt sich in einer Mutterbodenschicht von vielleicht 60cm ab.

Es wäre nett, weitere Meinungen zu hören!

Schönen Tag noch...

Gregor Reucher
 
kannst du da mal ein Foto einstellen bzw. 2., eins vom Weg und eins von der Wiese aus?
 
Hallo Alfred,

das mit den Fotos habe ich mal gemacht obwohl das wenig bringt.

Der Weg mit dem Abhang, den man nicht sieht, weil er vollkommen zugewachsen ist...

weg.jpg


Hier ist vielleicht wichtig, dass der Abhang eben nicht nur mit drei Grashalmen bewachsen ist, und man ihn dementsprechend nicht mal eben wegspült.

Dem Gebüsch sieht man wohl auch nicht an, dass wir da vor ein paar Tagen mit der Säbelsäge durch gezogen sind um den Zaun zu setzen.

Und die Wiese ist auch nicht so spannend:

garten.jpg


Eben eine Wiese mit einem Gesamtgefälle von ziemlich genau 30cm, was wir anläßlich des Zaunsetzens ja ausgemessen haben.

Das mit dem Gebüsch muß ich nochmal korrigieren, es ist im Schnitt sogar 4m tief, den "Abhang", der ja auch bewachsen ist nicht mitgerechnet.

Vielleicht auch noch wichtig: Das "Gebüsch" ist vor 36 Jahren mal als Beet plan geräumt und mit ein paar Tannen und Rhododendren bepflanzt worden.
Da ist also kein Gefälle drin.

Was mir wirklich fehlt, ist eine Vorstellung davon, was passiert, wenn ich so ein Drainagerohr über meinetwegen 10m verlege und das dann in einen theoretischen Eimer laufen lasse.
Vereinfacht gefragt: Kommt dann analog zum Platzregen ein armdicker Strahl raus oder pinkelt nur währenddessen und noch Stunden danach ein junger Hund raus?

Schönen Tag noch...

Gregor Reucher
 
Hallo Gregor,
stellt Dir das mal nicht zu leicht vor. Drainagen sind keine einfache Sache - zumindest, wenn sie dauerhaft funktionieren sollen. Mal eben für ein paar Monate eine Baugrube trocken zu legen, ist das eine, aber Feld oder Garten etwas anderes. Du muß ziemlich tief in den Boden, um frost- und wurzelsicher zu sein. Das wären mindestens 80cm - besser 1m an der höchsten Stelle. Dann brauchst Du einen Sammelschacht, weil Deine Höhenverhältnisse offensichtlich keinen direkten Abfluß erlauben. D.h. etliche Brunnenringe versenken, Pumpe mit Schwimmerschalter, teilweiser Bodenaustausch usw.
Wenn nicht andere Probleme, wie ein feuchter Keller etc. dazu zwingen, würde ich das lieber lassen. Es ist ein riesiger Aufwand. Das Projekt verschlingt entweder etliche 1000 Euro oder funktioniert nur für eine sehr begrenzte Zeit. Wenn Du einfach flach ein paar Drainageschläuche einbuddelst, sind die innerhalb weniger Jahre mit Wurzeln zugewachsen, versandet oder durch Frosteinflüsse zerstört.
Außerdem leidet unter so einer Aktion die Gartenanlage erheblich. Es ist ja nicht nur Rasen, der in ein paar Wochen wieder grün ist.

Hast Du einen Brunnen auf Deinem Grundstück bzw. könntest Du mit vertretbarem Aufwand einen bauen? Bei der angegebenen Mächtigkeit der Lehmschicht wohl eher nicht. Ggf. ist dann die Drainagesache interessant, wenn man sie in Verbindung mit einer grundsätzlichen Wasserversorgung für den Garten sieht. Ist die Rückseite des Gartens mit (mittel-) schwerem Gerät erreichbar, ohne allzuviel Schaden anzurichten? Ein Radlader und ein Minibagger wären nicht schlecht. Andernfalls wird es wirklich mühsam.

> Unter den Lehm zu kommen habe ich keine Chance.
Nun ja, wenn darunter leckeres Grundwasser in gut wasserführenden Schichten lockt, würde ich mal "Toyota" sagen und mich an die Arbeit machen. Nicht um Wasser zu versickern (was unter gewissen Randbedingungen auch ginge), sondern um welches hochzupumpen - für Garten, Klospülung, Waschmaschine...
Bevor mal also eine Drainage baut, muß man sich überlegen, wie man in trockenen Zeiten die Sache wieder bewässern kann. Die Verwendung von Trinkwasser ist ja nicht gerade eine preisgünstige Lösung - sicherlich abhängig von der Fläche. Bei 100m² geht das vielleicht noch.

> Kommt dann analog zum Platzregen ein armdicker Strahl raus oder pinkelt nur währenddessen und noch Stunden danach ein junger Hund raus?

Hohe Strömungsgeschwindigkeiten sind nicht gut, weil dadurch die Rohre versanden und es sogar zu Bodensenkungen kommen kann. Ansonsten hängt das sehr von der Art des Bodens ab. In schwerem Mutterboden versickert es logischerweise sehr viel langsamer, als in leichtem Sandboden. Aber wie gesagt - die Frage stellt sich nicht wirklich. Der Pegel in Deinem Pumpenschacht wird also steigen und Du entscheidest mit Hilfe der Pumpe bzw. deren Schwimmereinstellung, welchen Stand des Oberflächenwassers Du einregulieren möchtest. Das wird man auch jahreszeitabhängig unterschiedlich handhaben wollen, wenn man nicht via Brunnen uferlos Wasser quasi zum Nulltarif zur Verfügung hat. Ggf. wirst Du um den Brunnenschacht einen kleine Hügel brauchen, damit er auch bei hohem Pegel frostsicher wird.

Gruß
Thomas
 
Also ich sehe da auch keine große Chance die Wiese komplett zu entwässern. Eine Möglichkeit wäre noch am unteren Ende vor den Büschen parallel zum Weg eine Drainage zu legen die in einem Sickerschacht endet, damit würdest du der Wiese von unteren Rand das Wasser etwas entziehen (hier ist evtl. auch ein Stau durch die Wegbefestigung).
 
Hallo zusammen,

danke noch einmal aber ich denke das Thema hat sich durch Eure Antworten erledigt: Das Thema "Versandung" und Frostschaden wurde mir auch von anderer Seite angetragen.
Wenn ich die Drainage alle zwei, drei Jahre neu bauen darf, finde ich es nicht so dolle.

Die Frage hatte sich mir ja naturgemäß in diesen Tagen mit dem Regenwetter gestellt.
Wenn das Ganze dann aber sowieso kaum etwas bringt, jedoch im Gegenzug, wenn die Sonne wieder scheint, ich kubikmeterweise Wasser reinjagen muß, damit der Rasen - na gut, der Klee - nicht vertrocknet wäre es ja schlicht verrückt, so eine Drainage zu legen.

Die Sache mit dem Brunnen finde ich hochinteressant, aber ich meine, da hätte es in der Nachbarschaft verschiedene Experimente gegeben, die in abstrusen Tiefen mit nicht lang anhaltendem Ergebnis endeten. Das frage ich dort nach und komme dann vielleicht mit der Frage nach "Brunnenbohren" zurück.

Danke noch einmal für Eure Mühen...

Gregor Reucher
 
Hallo Gregor,
ich denke, daß das im Moment eine vernünftige Entscheidung ist. Wenn Du einen Brunnen hast, sieht die Welt in verschiedener Hinsicht viel freundlicher aus. Versuche erst einmal so viel wie möglich über den geologischen Aufbau herauszufinden. Von Oberflächen- bzw. Schichtenwasser halte ich nicht viel. Das ist oft unzuverlässig und gerade in der größten Trockenheit, wenn man am dringendsten Wasser braucht, versiegt der Brunnen. Außerdem liefern solche Brunnen oft zu wenig Wasser pro Zeiteinheit. Wenn man sie mit einer starken Pumpe überlastet, versanden sie schnell. Als Zusatzbrunnen, um mit geringem Aufwand an Gartenwasser zu kommen, ist es oftmals ok, aber das Wahre ist nur Grundwasser.
Was verstehst Du denn unter "abstrusen Tiefen"? Nicht, daß wir da völlig falsche Wertvorstellungen haben...

Noch mal zur Drainage:
Die Hauptkosten entstehen durch den Pumpenschacht. Die mindestens erforderlichen 2...3m 1000er Schachtringe mit Konus und Deckel kosten ca. 300 Euro. Dazu die Miete von einem Radlader und einem Minibagger über ein Wochenende. Den Radlader braucht man hauptsächlich zum setzen der Brunnenringe und zum bewegen des Aushubs. Je nach Ringdurchmesser mag der entbehrlich sein. Bei 1000er Ringen geht das zur Not schon noch anders. Das kann man dann mit den Gebühren für das Fitneßstudio gegenrechnen - oder so... Die Schubkarren- und Dreibockversion ist zudem viel schonender für den Garten. Man sollte aber genau wissen, was man tut, sonst wird es gefährlich - besonders wenn man die Brunnenringe rollt. Ein 1000er Schachtring mit 500mm Höhe wiegt an die 400kg. Wenn der unkontrolliert losrollt oder umfällt, kann man nur noch die Flucht ergreifen.

Gruß
Thomas
 
Hallo Thomas,

eigendlich hier noch einmal als Zusammenfassung für Andere, die mit "Drainage" als Suchbegriff unterwegs sind:

Mir wurde von jemandem der es eigendlich wissen müßte, der Floh mit der Drainage ins Ohr gesetzt!
Studiert man obendrein die Angebote der Baumärkte, so ist ein von leichtbekleideten Damen mal eben in die Wiese gesetztes Rohr der Marke xyz die Lösung aller Probleme.
Dass da noch mehr notwendig ist und es so schlicht nicht langfristig funktioniert, wird nicht als wirklich wichtig betrachtet.
Auch die Konsequenzen mit erhöhtem Wasserbedarf beim Giessen bleiben aussen vor.
Den möglichen Tumult mit den Entsorgern wollen wir mal gar nicht beachten...

Also in unserer Konstellation wäre eine Drainage verrückt!

Bei der Brunnengeschichte ist mir auch der Zahn gezogen.

Es gibt hier zwar verschiedene Wasseradern, die einem Nachbarn auch schon mal in vier Metern Tiefe wahre Jubelschreie entlockten.
Allerdings nur für zwei Monate, dann war Schicht und es kam - auch mit neubohren und tieferlegen - nie wieder etwas.

Laut Geohandbuch der Stadt Ratingen, kostenlos einsehbar aber nur zu Phantasiepreisen digital verfügbar sitzen wir hier auf 17m Lehm.
Darin hat es zwar jede Menge Wasseradern, aber nach Murphy´s Gesetz führen die im Schnitt etwa 17,5 cm an der Bohrung vorbei.

Gesichertes Wasser gibt es erst wieder in etwa 22m Tiefe. Und ich will ja nicht Gerolsteiner Konkurrenz machen und eine richtige Pumpanlage installieren sondern denke an eine Schwengelpumpe.

Die dürfte aber bei diesen Tiefen etwas überfordert sein, da sie meines Wissens nur bis 7 - 8m funktionieren.

Also mache ich auch bei diesem Thema einen Haken dran!

Schönen Tag noch...

Gregor Reucher
 
Hallo Gregor,
Du gibst aber schnell auf und bis damit wohl als Brunnenbauer nicht geeignet.

> schon mal in vier Metern Tiefe wahre Jubelschreie
Vergiß das Schichtenwasser. Schlechte Qualität und unzuverlässig.

> Wasseradern
Ja und einen Wünschelrutengänger kommen lassen...

> Gesichertes Wasser gibt es erst wieder in etwa 22m Tiefe.
Na prima. Ist doch eine vertretbare Tiefe. Mein Brunnen ist 35m tief. Der Grundwasserpegel ist bei 24m. Dieses Jahr bohre ich wieder einmal ein Loch in die Erdkugel - das wird aber nicht ganz so tief.

> eine richtige Pumpanlage
Nun ja - brauchbare Tiefbrunnenpumpen gibt es ab ca. 200 Euro. Es muß keine teure Markenpumpe sein. In meinem Brunnen werkelt sein Jahren eine 500-Mark-Pumpe ohne Probleme.

> Gerolsteiner
Das Wasser aus meinem Brunnen kann (d.h. darf lt. Laborbericht) man trinken und es schmeckt auch gut. Das muffige Zeug aus dem Oberflächenwasser würde ich nicht freiwillig kosten. Wer weiß, was da alles eingeleitet wird...

Gruß
Thomas
 
Thema: Drainage im Garten

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