Dieselpumpe + Wechselrichter

Diskutiere Dieselpumpe + Wechselrichter im Forum Elektrowerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, ich habe eine 230V-Dieselpumpe mit 550W. Diese soll nicht abhängig von einer Steckdose sein, daher habe ich eine 12V-Autobatterie besorgt...
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Maddoxx

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Hallo,

ich habe eine 230V-Dieselpumpe mit 550W. Diese soll nicht abhängig von einer Steckdose sein, daher habe ich eine 12V-Autobatterie besorgt und einen Wechselrichter mit 700W Nennleistung,1500W Spitzenleistung und einem Wirkungsgrad von 90%. Wenn ich nun alles verbinde läuft die Pumpe quasi mit halber Kraft, sie läuft an, aber nicht so als wäre sie mit einer Steckdose verbunden.

Kann mir jemand sagen warum das so ist oder ob es generell so ist dass nicht die volle Leistung abgerufen werden kann wenn man von 230V auf 12V geht ?

Viele Grüße
 
ich habe eine 230V-Dieselpumpe mit 550W
Die spannende Frage lautet: Ist das
1) die Abgabeleistung des Motors
2) die Aufnahme-(Wirk)-Leistung des Motors
3) die Aufnahme-(Schein)-Leistung des Motors?

Für 1: Wechselrichter zu klein.
Für 2: Wechselrichter zu klein.
Für 3: Müsste funktionieren.

Bei 230 V Geräten wird üblicherweise 2) angegeben. Hat die Pumpe ein Typenschild wo auch was zu den elektrischen Daten drauf steht?
Alternativ: Hast du ein Energiekostenmessgerät (diese einfachen Zwischenstecker)?. Viele davon können auch Wirk- und Scheinleistung oder zumindest den Strom anzeigen. Dann die Pumpe einfach mal an einer normalen Steckdose mit diesem Zwischenstecker betreiben und gucken, was sie wirklich an Leistung zieht.

ob es generell so ist dass nicht die volle Leistung abgerufen werden kann wenn man von 230V auf 12V geht ?
Nein, die Pumpe sollte mit einem passenden Wechselrichter ganz normal laufen.
 
Lass mich raten, der Wechselrichter war billig und von einer China "Marke"?
Dann nehm besser den mit 2000 watt Dauerleistung, der hat dann 1000 Watt Dauerleistung.
 
Hallo,

danke für die hilfreiche Antwort, die Nennleistung der Pumpe beträgt 550W, drauf steht "Rated Power: 0,55KW".

Der Wechselrichter ist tatsächlich kein teures Produkt, da die Einsatzhäufigkeit eher gering ist und ich dachte wenn man von 20% Verlust ausgehen würde, dass das dann ausreicht. Scheinbar hält er aber nicht die angegebenen Werte ein was dann zu meiner Problematik führt?
 
Der WR wird ungeeignet sein.
Hintergrund:
Ein Kondensatormotor benötigt eine halbwegs sinusförmige Spannung damit der Kondensator eine korrekte Phasenverschiebung aufbauen kann.
Die preisgünstigen erzeugen eine Rechteckspannung oder eine "trapezförmige Wechselspannung" wobei hier mit trapez gemeint ist, dass um den Nullpunkt herum eine längere Totzeit gelassen wird. Das sind eben keine Bedingungen mit denen am Kondensatormotor keine ordentliche Phasenverschiebung erzeugt werden kann. Auch werden viele Schaltnetzteile und Dimmer nicht funktionieren.

PS
 
Ein Trapezwechselrichter könnte tatsächlich auch Probleme bereiten.
Wenn auf der Pumpe aber "Rated Power: 0,55KW" steht, gehe ich davon aus, dass der Wechselrichter in erster Linie zu klein dimensioniert ist.

und ich dachte wenn man von 20% Verlust ausgehen würde, dass das dann ausreicht. Scheinbar hält er aber nicht die angegebenen Werte ein was dann zu meiner Problematik führt?
Nein. Selbst wenn der Wechselrichter seine technischen Daten einhält, ist er meines Erachtens zu klein.
Eine Pumpe mit 550 W Wirkleistung hat durchaus 200 W zusätzliche Blindleistung, womit die Scheinleistung größer als 700 W ist. Das ist dir als Privatanwender normalerweise egal, denn für Blindleistung musst du beim Stromversorger nichts bezahlen.
Wenn du aber dein eigenes Stromnetz aufspannst, muss dein Netz in der Lage sein, mit der Blindleistung umzugehen. Und dafür ist dein Wechselrichter zu klein. Nimm einen Umrichter mit echtem Sinusausgang und echten 1000 W Dauerleistung. Dann läuft die Pumpe wohl wie gewohnt. Die Kabel zum 12 V Akku müssen natürlich kurz und dick sein.
 
Wenn ich mir vorstelle wieviel Menge eine relativ drucklos arbeitende Wasserpumpe mit 500W zu fördern in der Lage ist kann ich mir nicht vorstellen, dass die "Ratet Power" sich auf die Abgabeleistung beziehen.
Ansonst: Ja das mit den Anschlussleitungen hatte ich nicht bedacht aber wenn die zu dünn dimensioniert wären hätten die sich ja anderweitig bemerkbar gemacht.

PS
 
Und dann muss man damit rechnen, dass nach ein paar Minuten der Akku schlapp macht
 
Für den Zweck wäre eine Pumpe mit 12V wahrscheinlich die bessere Wahl.
 
Wäre der WR zu klein, würde der sich dann nicht eher abschalten?
 
Das ist manchmal Wunschdenken.
Im dümmsten Fall äußert sich so was per Rauchzeichen.:mrgreen:
Naja, Sicherungen sind zwar meist auch noch eingesetzt, aber die verhindern eher nur den Supergau abbrennender Anschlussleitungen wenn sich der Wechselrichtermit internem Kurzschluss verabschiedet.

PS
 
Danke für die zahlreichen Antworten, das hat mir sehr weitergeholfen.

Der WR schaltet nicht wirklich ab, aber eine LED springt dann zwischen rot und grün hin und her wenn die Pumpe eingeschaltet wird. Die 230V-Pumpe hat mehr Leistung, daher war die der 12V-Pumpe vorzuziehen, so eine war schon mal im Einsatz und ab einer bestimmten Förderhöhe kommt die dann an ihre Grenzen.

Wäre das Modell mit modifizierter Sinuswelle, 1200W und 2400W Peak passend?

Voltcraft MSW 1200
 
Modifizierte Sinuswelle könnte ein WR sein bei dem die 230VAC wie bei einem Frequenzumrichter per PWM aus eine 325V Zwischenkreisspannung erzeugt werden.
Der Kondensatormotor sollte evtl laufen.
Ich weiß nicht mehr welches Modell das war das wir mal im Geschäft testeten.
Das könnte aber durchaus das 24V Modell der Serie gewesen sein.
Bei dem war unter dem Leistungstransistor des Hochsetzstellers ein Stück der Silikonfolie umgeklappt so dass das Gerät Sicher nicht lange gehalten hätte...

PS
 
Eine modifizierte Sinus ist keine echte Sinuswelle.
Das ist dann eine treppenförmige Welle, die ähnlich aussieht. Sie hat aber tatsächlich nur senkrechte und waagrechte Linien. Die günstigen Geräte aus Fernost haben auch eine mehr oder weniger modifizierte Sinuswelle. Das Ergebnis kennst du ja bereits.
Dev meinte einen WR mit echter Sinuswelle. Die sind leider deutlich teurer.
 
Wäre das Modell mit modifizierter Sinuswelle, 1200W und 2400W Peak passend?
Ich meinte schon einen Wechselrichter mit echter Sinuswelle, z.B. von IVT.

Sinuswechselrichter gibt es mittlerweile auch von günstigeren Anbietern, die dann wohl chinesischen Ursprungs sind, z.B. von Green Cell. Zur Qualität kann ich nichts sagen. :wink:

Modifizierte Sinuswelle könnte ein WR sein bei dem die 230VAC wie bei einem Frequenzumrichter per PWM aus eine 325V Zwischenkreisspannung erzeugt werden.
Der Kondensatormotor sollte evtl laufen.
Bei Wechselrichtern mit mod. Sinuswelle fehlt meist das Ausgangsfilter (oder es ist vorhanden, aber deutlich zu klein dimensioniert). Das sind zwar nur passive Komponenten, aber durch die hohen Ströme sind das vergleichbar teure Bauteile. Man hat am Ausgang durch die PWM also sehr schnelle Transienten, die den Betriebskondensator im Motor (und in Folge dessen auch den Wechselrichter selbst) massiv belasten.
 
An einem WR mit modifiziertem Sinus sollte man auch tunlichst keine Elektronik betreiben.
 
Bei unserer Anwendung hatte ein Ladegerät mit nachgeschaltetem 230V Schaltnetzteil funktioniert. Ich meine aber, dass dieses keine PFC hatte. Die würde, so vermute ich, bei einer reinen, oder schlecht gefilterten, PWM-Versorgung wahrscheinlich durchdrehen.

Wir haben dann auch noch Sinuswechselrichter mit einem dicken Ringkerntrafo am Ausgang im Einsatz. Dessen Markenname ist mir leider gerade entfallen. Diese halten aber, im Gegensatz zu dem Billigheimer, deutlich länger durch.
Falls Fragen wegen Länger kommen:
Die 24V-WR sind, mit immer wieder kurzen Unterbrechungen, 24/7 versorgt und müssen dann stundenweise an der 230V-Seite zwei 12V Bleiakku-Ladegeräte speisen wobei dabei dann max ca 200W entnommen werden.

Die Conrad Geräte waren jedenfalls nach kaum zwei Jahren schon tot...

PS
 
Wäre als Alternative nicht ein tragbares Stromaggregat die bessere Lösung? So um 1,5KVA sind die noch nicht zu teuer und haben eine saubere Ausgangsspannung.
 
Ich habe einige male ähnliche Konstellationen gelesen, wo sich dann die Anwender gewundert haben, dass nach wenigen Minuten nix mehr ging, weil die Bleiakkus hohe Dauerströme nicht abkönnen und in in die Knie gingen.
 
Von daher: Generator ist da nicht verkehrt. Ich bilde mir ein, auch mal eine Pumpe mit Benzinmotor gesehen zu haben.
 
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