Hallo Jan,
also der Kago Gigant ist doch wasserführend. "Gigant 800" habe ich auf die Schnelle nicht gefunden und hoffe, daß es keine wesentlichen Unterschiede gibt. Kago fällt durch extrem überzogene Listenpreise auf, auf die dann aber auch gewaltige Rabatte gewährt werden, damit die Teile überhaupt jemand kauft. Bei Messerabatt usw. schwant mir nichts gutes. Möglich, daß Dich da ein "Verkaufsgenie" um den Finger gewickelt hat.
> Ein Dauerbrandofen der die Asche komplett mitverbrennt.
So etwas geht nicht. Asche kann nicht verbrannt werden. Man kann sie allenfalls zum Schornstein herausfliegen lassen - dann isse auch weg - sehr zur Freude der Nachbarn beispielsweise...
Verkäufer, die den Leuten so etwas erzählen, sollte man mal ein Weilchen wegschließen; grummel, sowas aber auch...
Zurück zum Kago Gigant:
Ich lese 10kW gesamt und davon nur 3kW wasserseitig. Das ist natürlich dürftig für Dein Vorhaben - besonders wasserseitig. Vermutlich muß der Wärmetauscher auch nicht genutzt werden - d.h., es geht auch nichts kaputt, wenn er trocken bleibt. Für das Badezimmer würden die 3kW aber wohl reichen - gute Isolierung und mäßige Größe vorausgesetzt. Beim weiteren Raum - Arbeitszimmer wird es eng.
Viel Wärmespeicher brauchst Du bei 3kW sowieso nicht. Der Ofen hat ja auch eine Dauerbrandfunktion.
Zu klären wäre, welchen Druck der "wassergeführte Dom" aushält. Wenn ich schon lese, daß die Wärmeeinspeisung in ein vorhandenes Heizungssystem nur über einen Pufferspeicher gehen soll, fürchte ich, daß es an der erforderlichen Druckfestigkeit (Standard ist 3 Bar) mangelt.
Ist der Kago-Einsatz schon geliefert? Ich würde den ggf. stornieren und das mit wissentlicher Falschberatung begründen. Wenn der Preis wirklich traumhaft war, müßte sich der Einsatz ja auch verlustarm wieder verkaufen lassen.
Dann denke ggf. mit (gebührenpflichtiger) Hilfe eines Heizungsfachmannes noch einmal in Ruhe über das Konzept nach - mit Wärmebedarfsberechung usw.
Mein Rat:
- laß das mit der Luftschachtgeschichte - nur Probleme und wird wohl wie wirklich gut
- schau Dir mal den STAD Diplomat an - ich habe keine persönlichen Erfahrungen damit, habe aber bislang nur Gutes darüber gehört - es gibt ja auch viele alternative wasserführende Kamineinsätze mit ähnlichen Eigenschaften, nur so als Beispiel...
- wichtigste technische Daten: 20kW gesamt, davon 14kW Wasser und 6kW Luft
- 3 Bar Betriebsdruck = null problemo bei der Heizungseinbindung
- Betrieb ohne Pufferspeicher erlaubt (wenn vielleicht auch nicht sehr sinnvoll)
- ständig via i.Bäh 1800 Euro + 75 Euro Speditionskosten - bestimmt geht da noch etwas...
- dazu kommen ein paar billige Radiatoren, Cu-Rohr, ein paar Armaturen und Thermostatventile, eine Umwälzpumpe und ggf. ein Ausdehnungsgefäß, wenn Du das der Gasheizung nicht mitbenutzen willst bzw. kannst
- in Deine Decken bohrst Du nur noch fingerdicke Löcher für die Leitungen zu den Heizkörpern
- eine Verbindung mit der vorhandenen Gasheizung ist leicht möglich und zudem sehr zweckmäßig
- wenn Dein Wohnzimmer so groß ist (90m² - wow - geht man da noch zu Fuß oder benutzt ein Fahrrad?), würde ich bei Verzicht auf die Einbindung in die Zentralheizung im Fensterbereich weitere Radiatoren installieren - das kostet nicht viel und bringt eine angenehmere Wärmeverteilung sowie ein schnelleres Aufheizverhalten
Das ganze Projekt dürfte materialseitig und ohne die Einmauerung des Kamineinsatzes so um die 3000 Euro liegen, wenn man es etwas geschickt angeht. Der Rest liegt bei Dir. Man muß ja keine endlos teuren Ofenkacheln kaufen und kann da viel alleine machen. Radiatoren werden bei Sanierungen viel rausgeschmissen, nur weil sie optisch nicht mehr perfekt oder einfach nur dreckig sind - oft komplett mit den Thermostatventilen und Verschraubungen. Ein Handwerker kann sich im Rahmen eines Auftrages nicht hinstellen und stundenlang Heizkörper putzen und wenn er nur wegen eines defekten Thermostatventils noch mal antanzen muß, hat er schon mal gar nichts gespart - als Privatmann sieht das anders aus.
Bei der Einbindung in die vorhandene Gaszentralheizung solltest Du Dir wohl mindestens von einem Fachmann helfen lassen. Das würde ich wohl auch ganz offiziell mit Auftrag, Rechnung, Garantie und allem drum an dran von einer renommierten Fa. machen lassen. Da steht doch einiges auf dem Spiel. Der (große) Rest ist eigentlich recht übersichtlich.
Ach ja: Und rede VORHER mit dem schwarzen Mann. Das ist in Deutschland eine Plage, um die man leider nicht herum kommt. Ein 20kW-Einsatz ist auch nicht ganz ohne - da sollte schon alles stimmen und in Ordnung sein.
Gruß
Thomas