CEE Verlängerung mit 4 adrigem Kabel?

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Waldfink

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Auf der Suche nach einem CEE Verlängerungskabel bin ich in Opas Nachlass fündig geworden, ca. 30m lang mit dunkelgrünen Steckern inkl schraubbaren Deckeln (wie sie bei der Bundeswehr oder THW eingesetzt werden).
Stecker und Kupplung passen in meine normale CEE Dose in der Garage und das Kabel hat auch einwandfrei an meinem Hochdruckreiniger funktioniert, trotzdem wollte ich sie in die "normale" rote Version tauschen.

Bei der Demontage ist mir aufgefallen, das Kabel besteht nur aus 4 Adern. :shock: Als Aufschrift ist lediglich "Siemens OZOFLEX 07RN" zu entnehmen.

War es früher normal Drehstromkabel nur mit 4 Adern zu versehen (weil dieser nicht gebraucht wird), ähnlich der klassischen Nullung und ist heute noch bedenkenlos einzusetzen?
Allerdings widerspricht dies dem Neutralleiteranschluss im Stecker ... andererseits ist die Zuleitung bei all meinen Geräten auch nur 4-polig und der Stecker besitzt 5.
 
Im Grunde könnte das zulässig gewesen sein, wenn
Diese Leitung als Einzige im Inselbetrieb, z.B. am Stromaggregat ohne weiteren Erdbezug betrieben worden ist.
Dass der Stecker dennoch in eine normale CEE passt erschließt sich mir dagegen nicht.
Wurde die vierte Ader als PE oder N oder gar als PEN wie bei den flachen Bauerntodsteckern benutzt?
Im Grunde genommen könntest Du die Leitung als reine Drehstromverlängerung ohne Neutralleiter benutzen. Der PE (Erde)ist immer zwingend.

PS
 
Vieradrige Drehstromanschlüsse (L1, L2, L3, PE) sind früher verbreitet gewesen, wo ausschließlich Elektromotoren betrieben wurden. Die stellen nämlich eine symmetrische Last dar und brauchen den Neutralleiter daher nicht. Da solche Installation vor allem auf Bauernhöfen anzutreffen waren, etablierte sich der Begriff Bauerndrehstrom.

Für Elektromotoren sind solche Installationen grundsätzlich immer noch benutzbar, aber sobald eine assymetrische Belastung dazu kommt, verschiebt sich das Potential des Sternpunkts und der schwächste Verbraucher sieht plötzlich eine höhere Spannung - und geht mit etwas Pech kaputt.
Mit anderen Worten: Solange der Schutzleiter (PE) vorhanden ist, ist das Kabel elektrisch zumindest sicher für den Anwender. Es kann trotzdem sein, dass die angeschlossenen Geräte kaputt gehen.
Daher würde ich solche Kabel nicht weiter verwenden.

Selbst bei Drehstrommotoren kann man Überraschungen erleben, wenn die Selbsthaltung vom Ein-/Ausschalter mit Unterspannungsauslöser oder ein verbauter Schütz den Neutralleiter benötigt. Dann wundert man sich, warum nichts geht, obwohl Spannung anliegt.
Hier mal ein Beispiel für so einen Schalter, der an dem Kabel nicht funktionieren würde...
 
Ich habe das Kabel völlig eingestaubt in einer Kiste gefunden, wofür es früher einmal eingesetzt wurde kann ich nicht sagen. Eine Verbindung zwischen PE und N gab es nicht.
Eventuell hat mein Opa auch die Stecker getauscht?

Meine 3 Drehstromgeräte haben alle eine 4 polige Zuleitung und einen gewöhnlichen CEE, von dieser Seite aus sollte es zu keinen Problemen führen.
Würde ich nun eine Brücke zwischen PE und N herstellen und ein Gerät benötigt den Neutralleiter, müsste doch sofort der FI auslösen (weil der "Rückstrom" auf N daran vorbeigeht)? :?:
 
Würde ich nun eine Brücke zwischen PE und N herstellen
Mach das bitte NICHT!
Es hilft absolut nicht, da dann, sofern vorhanden, ein FI auslösen wird wenn nur geringe Belastung auf den PEN kommt.
Es ist auch fraglich ob der von Dev verlinkte Schalter nicht schon zum Auslösen eines FI führt.
Belasse es daher bei der PE(stecker) zu PE(kupplung)-Verbindung.

PS
 
Mit dem Kabel kann man nur eines machen: Stecker und Kupplung abschneiden.

Dann kann man sich überlegen was man damit macht. Wenn du es noch verwenden willst, dann bleibt meiner Ansicht nach als einzige zulässige Lösung:

- Steckdose
- Geräte (nur die, die kein Nulleiter brauchen!)
- Verlängerungskabel

auf eine 4-Polige rote CEE Dose umrüsten - siehe hier:
IEC 60309 – Wikipedia

Warum es keine gute Idee ist PE und N zu brücken oder auf den EDIT: Bei der 5-Poligen Dose auf den N ganz zu verzichten wurde ja schon weiter oben geschrieben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure gesammelten Hinweise. Als Provisorium am Wochenende mag es vielleicht durchgehen, für den wiederkehrenden Einsatz ist es keine Lösung ... Sicherheit geht vor. Am Ende schließe ich selbst noch den CEE->Schuko Adapter an. :oops:

Die Umrüstung auf diese 4 poligen CEE würde zwar das Kabel retten, lohnt sich finanziell für 1 Gerät nicht.




An dieser Stelle vielleicht eine themenverwandte Frage: soweit mir bekannt verursacht der "Rückweg" über den N beim Wechselstrom mit den Spannungsverlust, d.h. bei reiner Drehstromanwendung müsste dieser nur halb so groß sein?
Ergo könnte ich bei 30m vielleicht auch mit einem 5x1,5mm² hinkommen und etwas Geld sparen. :crazy:
 
Wenn du am Wochenende spontan Schuko brauchst klemm einfach nur eine Phase an.

L1, N und PE am CEE Rot (oder Schuko Stecker) und Schuko Buchse ans andere Ende. PE und N Brücken nur im Verteilernetz, und das aus gutem Grund..
 
Passt eine Leitung mit ca. 13mm Durchmesser noch in eine Schuko Kupplung?
 
soweit mir bekannt verursacht der "Rückweg" über den N beim Wechselstrom mit den Spannungsverlust, d.h. bei reiner Drehstromanwendung müsste dieser nur halb so groß sein?
Nein. Der Strom fließt anteilig über die anderen beiden Phasen zurück, die dann ja im negativen Bereich sind (phasenverschiebung auf den 3 Leitern).

Sonst gäbe es irgendwo ein Elektronenüberschuss/-mangel.
 
Passt eine Leitung mit ca. 13mm Durchmesser noch in eine Schuko Kupplung?
Es wird da schon welche geben. Hab noch gar nich lange welche gesehen.

Wenn der vorhandene Stecker in eine 5polige CEE passt und ein roter CEE in die vorhandene Kupplung passt, mache einfach an jedem Ende eine deutliche Beschriftung dran "Achtung KEIN Neutralleiter".
Der PE(die Erde) muss aber auf jeden Fall beidseitig angeschlossen sein.
Du läufst dann halt Gefahr, dass das eine oder andere Gerät nicht funktioniert aber Du hast wenigstens eine Drehstomverlängerung.

Bei Drehstrom ist der Spannungsverlust bei gleicher Leistung um Wurzel3 kleiner. Das hat aber mit dem fließenden Strom zu tun und nichts mit Neutralleiter welcher beim Betrieb eines Drehstrommotors gar nicht benötigt wird..

PS
 
Bei den Grundlagen der Elektrotechnik bestehen noch ein paar Wissenslücken, danke für die Nachhilfe. :top:

Wenn der vorhandene Stecker in eine 5polige CEE passt und ein roter CEE in die vorhandene Kupplung passt, mache einfach an jedem Ende eine deutliche Beschriftung dran "Achtung KEIN Neutralleiter".
Der PE(die Erde) muss aber auf jeden Fall beidseitig angeschlossen sein.
Du läufst dann halt Gefahr, dass das eine oder andere Gerät nicht funktioniert aber Du hast wenigstens eine Drehstomverlängerung.

Habe jetzt endlich den richtigen Namen rausgefunden: Bajonettstecker/-kupplung für IP68

File:Ip67 schuko.jpg - Wikimedia Commons
(nur eben als CEE Variante)


Ich bin hin und hergerissen was ich nun mit dem Kabel mache.
Angeschlossen sind die 3 Phasen und PE, gerade eben habe ich 30-40min die Grillecke mit dem HDR sauber gemacht und werde das Kabel voraussichtlich dieses Jahr nicht mehr benötigen. Für das Auto saubermachen reicht meine Dose direkt am Garagentor.

So ein gelber Aufkleber mit dem Hinweis "KEIN NEUTRALLEITER!!" und "DEFEKT!!" dürfte zumindest Laien davon abhalten es zu benutzen (verleihen würde ich sowas definitiv nicht), die wasserdichten Deckel und die grün Farbe sollten den Rest tun.
 
Thema: CEE Verlängerung mit 4 adrigem Kabel?

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