Bruchsteinwand sanieren - nur wie genau?

Diskutiere Bruchsteinwand sanieren - nur wie genau? im Forum Innenausbau im Bereich Anwendungsforen - Hallo in die Runde, da mir der Architekt leider einen Strich durch die Rechnung gemacht hat darf ich statt neu zu mauern ca 30m Bruchsteinmauer...
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FastDriver

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Hallo in die Runde, da mir der Architekt leider einen Strich durch die Rechnung gemacht hat darf ich statt neu zu mauern ca 30m Bruchsteinmauer sanieren, vom prinzip her ja ganz einfach, alten Lehmputz abschlagen und Fugen auskratzen, anschliessend neu verfugen und verputzen... leider habe ich ne Ausbildung im bereich Maschinenbau und von sowas keine Ahnung, daher sind schon in der Vorbereitung die ersten Fragen aufgetaucht, ich hoffe ihr könnt mir weiter helfen.

1. Frage: womit verfugen? Reicht normaler Putz/Mauermörtel aus dem Baumarkt oder muss es etwas spezielleres sein? Im Baustoffzentrum wurde mir Natursteinsetzmörtel oder so ähnlich empfohlen.

2. Frage: nach dem auskratzen der fugen einfach anfeuchten mit ner Sprüflasche und Mörtel rein schmieren oder sollte ich die stellen noch speziell reinigen / mit Tiefgrund einsprühen?

3. Frage: aktuell ist alles mit Lehmputz verputzt, am ende soll innen wieder neu verputzt werden bis auf evt eine Wand wo wir überlegen wenn das Verfugen gut gelingt die Steine sichtbar zu lassen, was für einen Putz sollte man bei so einer Wand innen nehmen?

4. Frage: aussen möchte ich es prinzipiell genauso machen aber anschliessend noch Dämmen, wieviel Dämmung drauf muss wird mir der Architekt/Energieberater demnächst mitteilen und das Dämmen an sich wird eine Fachfirma ausführen.
(ich möchte versuchen KFW Förderung zu bekommen und die gibt es ja leider nur bei Ausführung durch Fachfirma)
Wie kann ich die Mauer aussen so vorbereiten das die Firma die Dämmt möglichst wenig Arbeit hat und somit möglichst billig ist?

Ich freue mich sehr über Tipps, danke schon mal
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Hallo,

der Grund, warum sich der Putz von der Wand gelöst hat, ist der Riss. Egal, was du jetzt drüber verputzt, in nicht allzu langer Zeit wird es wieder genau so aussehen.

Du brauchst einen Fachmann vor Ort, der sich mit der Sanierung von altem Gemäuer auskennt und dir sagen kann, wie du den Riss in den Griff bekommst. Ich vermute, dass da normale Rissanker nicht halten. Ist eine Vermutung, auf Bildern kann man die Festigkeit der Substanz links und rechts nicht einschätzen.

Kennst du vielleicht jemanden, der Kirchen, Friedhofsmauern, Burgen oder sonstiges altes Gemäuer restauriert? Mit Laienwissen oder Einschätzungen anhand von Bildern kommst du bei dem Problem nicht weit.

Grüße,
Dieter
 
Putz löst sich über all nicht nur bei dem Riss, das Dach war Jahre lang undicht und die Feuchtigkeit hat ihr übriges getan. Plan A war Mauern abtragen und neu hoch ziehen, aber leider zu nah an der Straße und noch Grenzbebauung. Plan B ist Mauern sanieren und oberhalb der Grundmauer geht alles weg, dann wird oberhalb ein Ringanker erstellt und eine Filigrandecke eingebaut. Wenn das erledigt ist neue Giebel und ein neuer Dachstuhl. Laut dem Architekten sollten die Mauern mit Ringanker und vor Feuchtigkeit geschützt noch mal so lange halten wie bisher (leider weis ich nicht wie alt das Haus ist)

Erste entwurf vom Architekten kommt Montag (wird aber noch drüber diskutiert - er möchte gerne einen Erker planen und ich möchte gerne praktisch und günstig... )

Da es noch eine Weile dauern wird bis ich die Baugenehmigung durch hab und obenrum alles abreißen kann es mir jedoch in den Fingern brennt wollte ich mit dem neu verfugen schon mal anfangen
 
Bruchsteinwände sind im Sommer gut, im Raum bleibt es kühl ... wenn von Oben nicht zu viel Wärme kommt. Im Winter heizt du dich zu Tode.
Was mir am Riss nicht gefällt sind die Verfärbungen, der geht durch bis nach außen. Deshalb müsstest du erst mal abklären, von welcher Seite und wie du das sanieren kannst.

Alles, was du jetzt sparen willst, zahlst du in ein paar Jahren doppelt und dreifach nach.
 
Wegen dem zu tode heizen kommt Dämmung von aussen drauf und das neue Dach + Decke wird auch energetisch gut. Der Riss hängt mit eindringendem Wasser am Übergang zu dem Schuppen der auf der anderen Seite der Wand steht zusammen, die Stelle ist provisorisch abgedichtet (eine odentliche lösung hätte sich an der Stelle nicht gelohnt da der Schuppen weg kommt sobald es innen eine neue Toilette gibt)

Aktuell hat das Haus eine Holzbalkendecke die partiell eingestürzt ist, wie gesagt es hat Jahre lang an diversen stellen rein geregnet. Letztes Jahr hab ich die Dächer soweit provisorisch abgedichtet um die Mauern trocken zu legen.
Ich sollte eventuell erwähnen das es kein großes Haus ist, aussenkannten 9,5m x 6m und auf Dauer gesehen wird es mal ein Ferienhaus. Die Mauern müssen entsprechend nicht viel tragen

Alles abreißen und neu Mauern währe mit sicherheit besser und günstiger aber dann müsste das Haus von der Grenze 3m weg und auch ein paar Meter von der Straße was mir die Pläne für meine Garage durchkreuzen würde, also probiere ich es einfach. Und wenn es beim abtragen vom Dach komplett einbricht - 10000€ in den Sand gesetzt und Pech gehabt, damit kann ich leben. Aber versuchen die Mauern durch neu verfugen zu stabilisieren und das ich es erhalten kann ist mir die Arbeit wert
 
... innen ein passender Holzofen, vielleicht auch zwei, die Mauern nicht ganz freigelegt, nur teilweise, da wo es passt und später mal kein Schrank stehen wird, immer wieder Akzente mit den Bruchsteinwänden setzen. Ich bin ein Fan von solchen Gemäuern, da schlägt der Puls höher :wink:

Für das Verfugen gibt es mehrere Möglichkeiten, dir richtet sich vor allem nach der Art des Gesteines. Bei dir soll es nicht "historisch" restauriert werden, sondern einfach halten. Es gibt es Produkte, nicht vom Baumarkt, die dafür gemacht sind. Aber sorry, ich kann dir von der Ferne keine Tipps geben, wenn da der Riss ist, der alles wieder kaputt machen kann.

Eines kann ich dir verraten, egal welchen Putz/Fugenmörtel du verwendest, ob du nur Fugen ausbesserst oder neu verputzt, um ein/zwei mal Grundieren mit dem Stoff, der zum Mörtel passt, wirst du nicht herumkommen.
 
Ein besseres Bild finde in aktuell nicht, nebst einigen defekten Bieberschwänzen wo das wasser einfach so rein ist waren am Anschluss vom Schuppendach zum Hausdach teilweise große Fehlstücke im Putz wo bei jedem Regen wasser rein ist, an der Stelle ist der Riss innen. An der anderen Stelle wo 2 Risse in der Wand sind (habe ich gerade kein Foto von) hat mein Vorgänger ca 1m von der Giebelwand entfernt ein Fenster eingebaut indem er einfach die Mauer etwas abgetragen hat und das Fenster eingesetzt, ohne Sturz... das Schwächt natürlich die Mauer... daher bin ich mir bei beiden Stellen sicher die Gründe für die Risse gefunden zu haben und werde sie beheben. An so einem Haus geht leider viel kaputt bei ca 20 Jahren Leerstand... und zuvor wurde auch nicht viel dran gemacht...
Wobei ich teilweise froh bin, es gibt immerhin so gut wie keine gefährlichen altlasten da zb der Dachstuhl mit Wellpappe von innen Isoliert wurde statt mit Glaswolle... die letzte Modernisierung war das im Anbau eine Toilette installiert wurde mit Anschluss an die Kanalysation (ja man musste im Winter raus vor die Tür und 10m weiter wieder durch eine Tür rein wenn man nachts mal Pipi musste)
Beheizt wurde damals auch nur 1 Raum...

Aber falls du mal in der nähe von Worms bist @Dieter K kanmst du es dir gerne mal anschauen bei nem Gläschen
 

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Alles abreißen und neu Mauern währe mit sicherheit besser und günstiger aber dann müsste das Haus von der Grenze 3m weg und auch ein paar Meter von der Straße was mir die Pläne für meine Garage durchkreuzen würde, also probiere ich es einfach.
Hi

Was hierzulande, wenn Scheunen in Grenzbebauung durch Wohngebäude ersetzt werden sollen, immer mal wieder gemacht wir ist folgendes:
Das Gebäude bekommt zunächst ein neues, stabiles Dach.
Dann wird das Dach auf Stützen gestellt und der Bau von unten neu hochgezogen.
Problematisch können aber zusätzliche Fenster werden.

PS
 
Erst mal tief durchgeatmet ...
Ich hoffe, dein Bauantrag wird nicht von jemandem bearbeitet, der gerne gesehen hätte, dass das Haus abgerisssen wird und nach hinten versetzt aufgebaut wird. Dann kann es mit dem Bauantrag dauern und dauern.

Alles, was du jetzt im Innenbereich machst, außer Putz von den Wänden schlagen, ist für die Katz. Bevor du im Innenbereich anfängst, sollte das Haus von oben dicht sein. Momentan pfeift es noch durch alle Ritzen, Feuchtigkeit kann weitgehend wieder trocknen, anders sieht es aus, wenn irgendwann die Isolierung drauf ist. Dann wirst du einige Ausblühungen haben, wenn du jetzt anfängst, die Feuchtigkeit zu konservieren.

Solche Häuser haben selten ein Fundament, die sind auf Dreck gebaut. Oder ist bei dir eines? Die Feuchtigkeit kommt auch von unten.

Wenn das Dach weggerissen ist, hoffe ich für dich, dass das Mauerwerk von Feuchtigkeit und Frost oben nicht schon zu viel beschädigt wurde. Der Architekt wird wissen, was er tut.

An den Außenmauern jetzt etwas auszubessern sollte auch erst gut überlegt werden. Wenn du irgendwie ausbesserst kann es passieren, dass die Firma die Isolierung nicht anbringt. Die Haften für ihre Arbeit und wenn die sagen, dass auf dem Untergrund nichts hält ... . Auch mit der Renovierung der Außenwände würde ich warten, bis das neue Dach drauf ist.

Richte dich auf eine längere Baustelle ein, ich drück dir die Daumen.
 
Allgemein: Du kannst Geschnezeltes auch nicht wieder zum Schwein werden lassen...

Speziell: teilabriss-aufmauern-teilabriss-aufmauern..usw. ups, ein neues Haus mit sooo schönem Natursteinverblender.


Und dämmen würde ich im Falle der Erhaltung da schon dreimal nix, dann wird der Pudding von innen garantiert feucht, das Wort Horizontalsperre konnte man damals nichtmals buchstabieren..und ohne diese geht das völlig in die Buchse wenn von aussen dicht ummantelt.

Im Grunde würd ichs aussen nichtmals verputzen.
 
erstmal das Dach erneuern und die Auflageflächen (Mauer und Giebel) mit einer Betonschicht zu festigen, den inneren Putz abschlagen und mit Porenbetonsteinen vormauern, außen den Putz bzw. die dichte Farbe abfräsen und mit einer offenen Farbe streichen.
Dann den Rest innen ausbauen.
 
Also stehen bleiben sollen nur die Aussenmauern mit ca 2,3m höhe, innen alle Mauern weg und auch die Giebel, ein Fundament gibt es natürlich nicht aber die Mauern stehen schon ein paar Tage... Laut Architekt soll durch den Ringanker ein weiteres Reißen usw nicht mehr vorkommen wobei er mir noch ein kleines Ei gelegt hat, ich muss den Zugang zum Keller von innen nach aussen verlegen da ich sonst den Keller (Gewölbe, etwa 1/3 der Hausgrundfläche) von allen seiten dämmen muss (wenn der Zugang von aussen umgesetzt wurde muss der Keller in die Energieberechnung nicht mehr einbezogen werden?)
Geplant ist das Haus von allen seiten 50cm-1m aufzugraben und zumindestens von aussen abzudichten (klar - keine Horizontalsperre aber die bekomme ich an der Stelle ohne die Mauern komplett zu ersetzen nicht hin).
Dämmen wollte ich Planmäßig oberhalb vom Sockel mit Holzfaserdämmplatten um eine gewisse restatmumgsfähigkeit zu erhalten
 
Entsorge den Architekt..

Dämmebene Auf den rohboden EG und gut... und immer noch bloss nich isolieren oder abdichten von aussen, wobei es ggf beim Aufgraben schon zu Situationen der Selbstzerlegung kommen kann..

Diese Bauten funktionieren anders als gemauerte Bimskeller aus den 70ern.
 
Ich bin froh einen gefunden zu haben der kompromissbereit ist... die anderen bisher waren der Meinung abreißen und größer neu Bauen ist die einzige möglichkeit, aber wie man das aktuell bezahlen soll sagt einem niemand...
Das mit dem Dämmen - wir wollen versuchen die Sanierung nur mit KFW-Mitteln und dem was am Ende des Monats übrig bleibt hin zu bekommen, dafür müssen wir von der Berechnung her energetisch um einiges besser werden, wie weiter oben erwähnt wurde Isolieren Bruchsteinwände im Winter nicht umbedingt gut...

Die Wände abtragen und Steifenfundamente währe mir lieber gewesen, mit sicherheit schneller und billiger aber das scheidet öeider aus....
 
@FastDriver: Du hast geschrieben, dass ein Teil unterkellert ist. Ist der Keller nass, feucht oder ... trocken? Kannst du ein paar Bilder machen?
 
Mitlerweile leicht feucht bis trocken wobei eine entlüftung sehr ungünstig ist (bei Regen läuft Wasser rein) Bilder kann ich gerne mal machen wenn ich das nächste mal vor ort bin, Gewölbekeller aus Ziegelsteinen gemauert. Ich müsste mir mal ein Feuchtemessgerät besorgen aber allgemein ist mitlerweile das ganze Haus recht trocken für die Umstände
 
Das mit dem Dämmen - wir wollen versuchen die Sanierung nur mit KFW-Mitteln und dem was am Ende des Monats übrig bleibt hin zu bekommen, dafür müssen wir von der Berechnung her energetisch um einiges besser werden, wie weiter oben erwähnt wurde Isolieren Bruchsteinwände im Winter nicht umbedingt gut...
Dann musst eben in den sauren Apfel beißen und gut ist. Ich hätte das ganze wohl ohne Architekt renoviert ....
 
Das Problem bei ohne Architekt ist das der komplette Dachstuhl neu muss und die Decke, wenn einmal Dachstuhl neu möchte ich einen Kniehstock bauen damit ich etwas mehr Wohnflache bekomme... (aktuell unten ca 45m² Wohnfläche und oben noch mal ca 30m² durch die Schrägen)
Ohne Pläne vom Architekten/Statiker bekommt man nicht mal einen Abbund für den Dachstuhl irgentwo geliefert... es gibt auch keinerlei Bestandspläne... ich habe fast 1 Jahr lang versucht einen Sanierungsplan ohne Architekten auf die Beine zu Stellen bin aber leider gescheitert....
 
....lohnt dafür nicht evtl ein günstiger neuer Holzrahmenbau?
 
Thema: Bruchsteinwand sanieren - nur wie genau?

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