Bosch Service - oder was die so nennen...

Diskutiere Bosch Service - oder was die so nennen... im Forum Elektrowerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo Leute, ein Freund hat mir gestern einen weitgehend zerlegten Boschhammer GBH 5-40DE gebracht: alles ziemlich durcheinander in Kartons...
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Thomas.B

Guest
Hallo Leute,
ein Freund hat mir gestern einen weitgehend zerlegten Boschhammer GBH 5-40DE gebracht: alles ziemlich durcheinander in Kartons geworfen - ein Bild des Jammers.
Der Besitzer ist Handwerker und hat das Gerät wegen leuchtender Serviceanzeige bei Bosch eingeschickt. Die Maschine lief bis zu diesem Zeitpunkt normal. Jahre zuvor wurden bei leuchtender Serviceanzeige mal die Bürsten ausgetauscht. Das war für die paar Handgriffe wohl auch nicht ganz billig, aber auszuhalten. Das Gerät war mal teuer und sollte möglichst noch lange halten.

Von Bosch kam ein Kostenvoranschlag über fast 500 Euro. Alternativ wurde ein "vergleichbares Ersatzgerät" (GBH 5-40DCE) für 850 Euro angeboten. Das zu reparierende Gerät würde man dann gnädig kostenlos verschrotten...

850 Euro liegt weit aber über dem Marktpreis eines GBH 5-40DCE und zudem büßt man das defekte Gerät ein, welches als ET-Träger in der Bucht noch ein paar Euro einbringen würde. Wer soll sich darauf einlassen?

Auch die Reparaturkosten liegen weit über den Zeitwert eines intakten GBH 5-40DE oder GBH 5-40DCE. Das kann wohl kaum eine wirtschaftlich vernünftige Alternative sein.

Ausgetauscht müssen lt. KVA angeblich u.a. folgende Teile werden:
- Anker (82 Euro)
- Excenterzahnrad (33 Euro)
- Stirnradkupplung (62 Euro)
- Hammerrohr (107 Euro)
Ich habe nur die besonders teuren aufgelistet - insgesamt sind es 16 Positionen incl. 60ml Fett für 6,15 Euro... Darunter sind auch etliche Teile, an denen definitiv nichts defekt ist.
Interessieren würde mich auch, was der "Service-Pack" (Sach-Nr. 1 617 000 430) für 16,75 Euro beinhaltet.
Ich frage mich, wie das Gerät in diesem lt. Kostenvoranschlag doch völlig desolatem Zustand noch ohne Auffälligkeiten - abnorme Geräusche etc.- benutzt werden konnte.
Die Kohlen tauchen in der Liste nicht auf. Vermutlich sind die im Service-Pack enthalten. Den "KOHLEBUERSTENSATZ" gibt es aber auch einzeln (1 617 014 144) für 8,80 Euro.
Die Kohlen sehen davon abgesehen tatsächlich noch ganz gut aus. Wie damit die Service-LED leuchten konnte, ist mir im Moment noch unklar. Vielleicht hat der Bosch-Techniker zum testen gute gebrauchte eingebaut und vergessen, sie wieder zu bergen.
Noch habe ich nicht alle Teile genau gesichtet. Die Getriebeteile muß ich erst einmal reinigen. Die lagen z.T. mit schmutzigen Außenteilen zusammen und sind nun potentiell sandig. Eine Frechheit.

Bis jetzt habe ich nur einen Schaden gesehen:
Das Lüfterrad ist teilweise gebrochen. Das geht nicht mehr lange gut und muß gemacht werden. Das wäre nicht weiter schlimm (gibt es einzeln, 4,90 Euro), aber dessen Sitz am Rotor (weißer Kunststoff) ist ritzelseitig auch gebrochen. So etwas hatte ich auch noch nicht. Sonst sieht der Rotor noch gut aus - sehr wenig Verschleiß am Kommutator, was die Aussagen des Besitzers zu einer relativ geringen Laufleistung bestätigt. Das läuft entweder auf Distanzhülse basteln oder neuen Rotor hinaus. Ich werde das entscheiden, wenn ich das ritzelseitige Kugellager (6201) abgezogen habe.

Für den Kostenvoranschlag und den Rückversand mußte der Besitzer 35 Euro zahlen. Dafür gibt es ein Sammelsurium von achtlos in Kartons und Tüten gekippten Einzelteilen. Einen Transportschaden habe ich schon gesehen - an einem Gehäuseteil ist ein Stück abgebrochen, was m.E. nur in demontiertem Zustand passiert sein kann. Die Bruchstellen sind frisch. Das wird wohl auf die Funktion keinen Einfluß haben, aber ärgerlich ist es allemal.
Ob alle Teile vorhanden sind, werde ich wohl erst im Laufe des Zusammenbaus wissen. Das wird überhaupt eine unangenehme Sache. Normalerweise mache ich mir bei der Demontage eines unbekannten und ausreichend komplexen Gerätes Notizen und ggf. Fotos. Die Teile werden zusammengehörig in beschriftete Tüten o.ä. sortiert, damit es beim Zusammenbau möglichst kein Rätselraten gibt.
Bei Bosch wird der unartige Kunde - welcher nicht bereit ist, die Wucherpreise für eine Reparatur zu bezahlen - offensichtlich damit abgestraft, daß er sein Gerät nach Zahlung einer "Auslösegebühr" als Schrotthaufen vor die Füße geworfen bekommt.

Nun habe ich bei Bosch angerufen und mich beschwert. Obwohl ich mir denken konnte, was kommen wird, wohl ich der Fa. doch die Chance geben, sich in dieser Sache eindeutig zu positionieren. Da lauert übrigens die nächste Kundenunfreundlichkeit: 01805-Nummer, 0,14 Euro/min. Über die Zentrale 05553-202-0 wurde ich aber verbunden. Die Servicemitarbeiterin war nett und bemüht. Natürlich wäre das nicht der Standard der Fa. Bosch und ein Techniker würde mich zurückrufen. Das passierte auch recht bald. Der war unfreundlich, genervt, aber letztendlich korrekt - ganz offensichtlich hatte er Routine mit dem Abschmettern solcher Beschwerden. Ergebnis: Das ist ganz normal so. In seinen Augen ist das Gerät Schrott und so wird der auch behandelt. Daß das erst durch die so nicht beauftragte "Zerlegetätigkeit" bei Bosch-Service nun mehr oder weniger der Fall ist, erschloß sich ihm in keiner Weise. Immerhin muß das Gerät noch bei Anlieferung abgesehen von der Service-LED funktioniert haben. Es gibt da keinerlei Unrechtsbewußtsein - daß muß Standard und explizite Arbeitsanweisung sein. So stellte er es jedenfalls voller Überzeugung dar.
Anspruch auf eine vernünftige, saubere, sortierte und schützende Verpackung beim Rückversand habe der Kunde trotz nicht unerheblicher KVA-Pauschale nicht. Genausowenig hätte man als Kunde Einfluß auf den Grad der Zerlegung im Rahmen des VKA und schon gar nicht auf Wiedermontage (letzteres ist leider so).

Warum das Gerät so vollständig zerlegt wurde, konnte oder wollte er nicht erklären. Technische Fragen, die ich bei dieser Gelegenheit gestellt habe, hat er konsequent nicht beantwortet. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er das alles nicht gewußt haben sollte.

Eine schriftliche Mitteilung zum m.W. stark mangelhaftem Serviceverhalten der Fa. Bosch hat der Mitarbeiter trotz mehrmaliger Einforderung abgelehnt.

Vielleicht ist dieser Beitrag dem einen oder anderen eine Warnung.
Mich würde auch interessieren, wie es anderen Bosch-Kunden in ähnlichen Situationen ergangen ist.

Da es den Boschhammer nun einmal gibt, werde ich versuchen, ihn mit erträglichem Aufwand zu retten. Über sachdienliche Hinweise dazu freue ich mich. Die auf der Homepage von Bosch verfügbaren Unterlagen habe ich natürlich. Es geht um solche Dinge, wie man im Bereich des Schlagwerks Teile auf Verschleiß prüft und welche preisgünstigen Teile man prophylaktisch immer ersetzen sollte. Bis auf ein paar Dichtungen und Lager, welche nicht die Welt kosten, würde ich das bei derzeitigen Kenntnisstand 1:1 wieder zusammensetzen. Sollte tatsächlich ein neuer Rotor erforderlich sein, wird die Sache sowieso schon wirtschaftlich grenzwertig.

Gruß
Thomas
 
Hallo

Keine Reparatur-zerlegt zurück,
ist bei allen Herstellern die ich kenne üblich.

Das war schon vor ca 30 Jahren so.

Gruß Thomas
 
@ Thomas.B

Mitgefühl...

Wäre das nicht ein Präzedenzfall exakt passend für das "Partnerforum" in Blau, auf die Resonanz wäre ich gespannt. 8) :wink:
 
Nun, ich kenne beide Varianten: Ich habe mal einen Boschhammer während der (damals noch 1 jährigen) Garantiezeit so kleingefahren, daß er nicht mehr auf Drehzahl kam und kaum noch Einschlagernergie entwickelte. Was ich nach drei, vier Tagen zurückbekommen habe, war eine runderneuerte Maschine in meinem Gehäuse, die heute (nach 13 Jahren gelegentlichem Gebrauch) immer noch läuft, wie aus dem Laden.
Bei der GKS 65 (-hastenichtgesehen, keine Ahnung, wie die Säge genau heisst) erging es mir beinahe genauso wie Dir, allerdings habe ich die Säge nach einem Telefonat sogar in montiertem Zustand (mit plangefräster Grundplatte) ohne Zusatzkosten zurück erhalten und habe mir die Ersatzteile beschafft und selbst repariert.

Ich bin jetzt nicht unbedingter Freund der Marke "blauer Bock"; aber eine solch negative Erfahrung wie Du musste ich noch nicht machen.
Gruß Joachim
 
Ich habe eine ähnliche Erfahrung gemacht mit dem Bosch Service, allerdings waren meine Geräte auf Garantie eingeschickt worden.

Bohrhammer 2-26 machte öfter mal ein knacken im Getriebe und die Drehzahl sackte mir zu rapide ab, also eingeschickt zusammen mit meiner GST 135 CE.

Bohrhammer kam zurück, da stand drauf. Gerät getestet Schlagwirkung in O. was ich ja garnicht bemängeltet. Es wurde auf jeden Fall nicht geöffnet.

Stichsäge einbehalten mit der Begründung dass ich den Schutzbügel (welcher bei Bosch eine Sichtbehinderung ist) abmontiert hätte und sie es nicht so rausschicken dürfen und meine Grundplatte sei leicht verbogen, daher dass verlaufen der Blätter und die keine exacten 90 Grad Schnitte.

Ich hatte auch einen Techniker am Tel. und der wollte einfach die ca. 40 Euro haben für die Grundplatte und den Schutz. Ich habe mich telefonisch aufs heftigste gewehrt und zum Schluss sagte er:

Wenn sie Ihre Stichsäge wieder haben wollen müssen sie bezahlen.

Ich habe dann gesagt: NEIN

Wir haben dann ca. Zeitgleich aufgelegt ohne Verabschiedung.

Ein paar Tage später kam die Stichsäge mit der Post und gebrochener Grundplatte.

Ich musste dann zwangsweise eine neue kaufen..aber immerhin für die Hälfte der Boschabzocke.

Bemängelt hatte ich dass der Pendelhub zickte, lies sich oft nur mit der Zange verstellen und setze of aus, sehr spürbar.
Das wurde aber nicht weiter beachtet..dort hies es: getestet alles in O.

Ich nehme an, dass die Preisgestaltung und die Vorgehensweise überall ähnlich ist.

In der Regel lohnt es nicht so ein Gerät zu reparieren.
Ich hätte es in der Bucht zu Gold gemacht und mir einen guten gebrauchten gekauft.

Ich habe mal für eine defekt Bosch Blau Flex mit defektem Anker und gebrochen Getriebegehäuse knapp 40 Euro bekommen.
 
Hallo,
vielleicht sollte mehr Augenmerk auf die Verhandlung zum Service des Gerätes gelegt werden, klar definierte Vorgaben was man auszugeben bereit ist, also eine KV Limitierung und Anweisung das gerät erst garnicht zu zerlegen wenn schon nach "Aktenlage" feststeht dass der Rahmen überschritten wird.
Persönlich kann ich zum Bosch Service keine Angaben machen da mein Bereich zu Hause zu einer Bosch freien Zone zählt; ich habe ca. 15 Metabo Geräte und etwas Festo.
 
Oh Mann, da hat ja wohl die Firma Bosch ein schönes Eigentor geschossen. Dein Freund wird sich wohl nichts mehr von Bosch kaufen (zumindest würde ich das nicht mehr machen).

Und ich weiß, wo ich meine vorhandene Bosch geräte im Reparaturfall garantiert nicht hinschicken werde 8)

Das es auch anders geht, hat mir letzten Sommer die Firma Fein gezeigt. Deren Geräte sind zwar im Schnitt teurer als Bosch, aber der Service ist excellent.
Mein ca. 15 Jahre alter Multimaster hat sich bei der Arbeit - er war höchstens 30h gelaufen in der Zeit - mit einer kleinen Rauchwolke verabschiedet und dabei auch gleich die Sicherung rausgeworfen. Da das Ding eine elektronische Drehzahlregelung hat und ich nicht auf Verdacht alle möglichen Teile wechseln wollte bin ich auf die Fein Homepage und hab mich da mal umgesehen. Dort hab ich dann ein Antrag auf Abholung & Kostenvoranschlag gefunden, den ich gleich ausgefüllt habe.
Am nächsten Morgen stand der DHL vor der Türe und hat das Gerät gleich kostenlos mitgenommen. In der Onlinereparaturübersicht hab ich dann zwar keinen Kostenvoranschlag entdeckt, aber nach ein paar Tagen den Eintrag daß das Gerät an mich zurück geschickt wurde :?: :!:

Am nächsten Tag klingelte DHL und hat das gute Stück abgeliefert. Auf dem Lieferschein: Gerät auf Kulanz repariert. Die ganze Aktion hat mich kein Cent gekostet :D

Also beim nächsten Kauf eines Gerätes kommt Fein (auch wenn etwas teurer) mit Sicherheit in die engere Auswahl.
 
Hi,

das hauptsächliche Mißverständnis ist wohl : der Service arbeitet nicht nach 'so günstig wie möglich', sondern nach 'was muß alles erneuert werden, daß die Maschine einer neuen in nichts nachsteht'.
Für einen Freund (wie von Thomas geschildert) oder für sich selber stehen andere Faktoren im Vordergrund : was kann oder will ich ausgeben.
Wobei das erwähnte Gerät ja gewerblich genutzt werden soll - und da der Bosch-Service den Service unter diesem Hintergrund sieht, dazu wer weiß wie viele Maschinen täglich auf der Werkbank kommen, werden die die Maschine halt flugs auseinanderschrauben - beurteilen was besser neu muß, damit sie wieder gewerblich längere Zeit genutzt werden kann und dann abwägen wie sinnvoll das ist.

Das der Straßenpreis für die neue Ersatzmaschine günstiger ist als das Herstellerangebot, kann man auch nicht wirklich einem Hersteller anlasten.
Die UVP liegt bei 946,05, Bosch bietet 850 an.
Anders formuliert : Die UVP von der Dose Maggi-Ravioli ist auch deutlich teurer, als der günstigste Straßenpreis - z.B. im nahe gelegenen Restpostenmarkt, im wöchentlichen Angebot des Supermarktes o.ä.

Metabo (zum Vergleich) bietet bei Reparaturen von vornherein Festpreise an - aber auch nicht bei allen Maschinen. Einige werden auch nach Aufwand repariert. Zudem gewährt Metabo dann wieder ein Jahr Garantie auf die reparierte Maschine.
Keine Ahnung wie das bei Bosch ist - aber auch das muß man bei vermeintlich überzogen verbauten Ersatzteilen berücksichtigen.
Ich habe z.B. bei meinem blauen 230er Bosch-Winkelschleifer das zerstörte Winkelgetriebe getauscht. Allerdings nicht das Rillenkugellager des Flansches gewechselt. Das ist im Kunststoff des Flansches eingegossen (nicht besonders wartungsfreundlich - wird bei vielen Herstellern heute leider so gemacht) - und obwohl ich schon Verschleißerscheinungen erkennen konnte, von einem Tausch abgesehen (weil ich das Gerät soo oft nicht nutze).

Würde ich aber Servicetechniker bei Bosch sein, dann würde ich ganz klar dies Teil mit auf die Liste schreiben (Gründe : neue Gewährleistung, evtl. Garantie ... damit der Besitzer eine möglichst gute Maschine zurückbekommt).
Der Umkehrschluß ist nämlich : die Maschine geht zum Service, nur das Nötigste wird getauscht - die Maschine ist nach kurzem Einsatz wieder defekt : es wird gemeckert, daß der Service das doch hätte erkennen müssen.
Außerdem kann eine zweite Ausfallzeit teurer sein (gerade im gewerbl. Einsatz), als ein paar zus. vorsorglich ersetzte Teile.

Das man eine 'Lose-Teilesammlung' zurückbekommt ist nicht schön - aber damit muß man wohl leben.
Eine Montage ist i.d.R. aufwendiger als eine Demontage - und manchmal auch nicht mehr (oder nicht mehr einwandfrei) möglich, sofern keine neuen Komponenten verwendet werden.
D.h. es entstehen in jedem Fall zusätzliche Kosten

Es kollidieren in solchen Fällen die Belange zweier recht unterschiedlicher Standpunkte : die des Nutzers, der so günstig wie möglich wegkommen will - die des Dienstleisters, der den Service gut bezahlt haben möchte, bzw. eine gute Arbeit abliefern möchte.

Gruß, hs
 
@ t.ost:
Ist klar, habe ich auch geschrieben. Mir ärgert vor allem die nahezu totale Demontage und das chaotische Zusammenkippen der Teile, welches zu unnötigen Verschmutzungen und Beschädigungen geführt hat. Dazu kommen die wirklich dreisten Preise und die offensichtliche Absicht, auch vollkommen intakte Teile zu ersetzen. Irgendwie fällt es mich schwer, hinter diesem Vorgehen einen seriösen Service zu vermuten.

@ wolke:
Na ja, mein Gerät ist es ja nicht. Für ca. 150...200 Euro gibt es ein intaktes gebrauchtes Ersatzgerät, wenn es unbedingt wieder Bosch sein muß. Damit ist auch der Spielraum für sinnvolle Reparaturen begrenzt. Das Nachfolgemodell gibt es ab ca. 550 Euro im Versandhandel. Immer noch viel mehr, als es rein physisch in meinen Augen wert ist. Ein wesentlicher Mehrwert könnte aus einem guten Service und der langfristigen preiswerten Verfügbarkeit von Ersatzteilen resultieren, welcher auch bei mäßiger Grundqualität in Verbindung mit etwas handwerklichem Geschick eine ausreichend lange wirtschaftliche Nutzungsdauer verspricht. Bosch hat einmal mehr bewiesen, daß das bei diesem Unternehmen leider nicht der Fall ist. Das betrifft nach meinen Erfahrungen auch andere Sparten des Unternehmens, wie KFZ-Elektronik und Haushaltsgeräte. Das Internet ist voll mit solchen Berichten, so daß ich nicht an Zufälle glauben kann. Ferner sinkt ganz allgemein die Produktqualität.

Was das "blaue Partnerforum" betrifft: Ich habe ich noch nicht einmal reingeschaut. Gibt es dort auch Leute mit Boschhammer-Reparaturerfahrung oder ist das mehr ein Fanclub? Ein wenig Beratung könnte ich nämlich an einigen Stellen schon gebrauchen...

@ ratzfatzab:
Bei einem Garantiefall sieht die Sache anders aus. Jenseits davon muß man sich sehr genau überlegen, ob man ein Gerät in die Hände des Bosch-Kundendienstes gibt.

@ Tony:
Was Du so schreibst, ist ja noch schlimmer, als meine Erfahrungen. Irgendwie agieren die, als ob es kein morgen gäbe. Wie lange soll das noch gut gehen?

@ Alfred:
Der Besitzer hat das Gerät über den Fachhandelsbetrieb eingeschickt, bei dem er es auch gekauft hat. Die Leute kenne ich auch - alles korrekt und sehr bemüht. Von daher ist auch ein Kaufpreis dichter am UVP gerechtfertigt. Großartige Wahlmöglichkeiten gibt es da nicht. Kostenpflichtigen KVA erstellen und anhand dessen entscheiden.

@ MSG:
Ja, hinterher ist man schlauer. Ich denke, von Bosch ist er geheilt. Aber nun hat er allerlei von dieser Fa. und das muß nun erst einmal sein Geld verdienen. Ferner ist zu klären, welcher Hersteller diesbezüglich wirklich deutlich besser ist. Irgendwie versuchen die meisten deutschen Hersteller nur noch das schnelle Geld zu machen. Langfristige Kundenbindungen usw. scheinen in diesem Konzept keinen hohen Stellenwert mehr zu haben. Ich hatte letztens erst wieder so ein Ding mit einem renommiertem Pumpenhersteller - gehört nicht hierher; vielleicht schreibe dazu mal in einem getrennten Tread etwas.

@ hs:
Im Großen und Ganzen stimme ich Dir zu. Das mit der demontierten Rücksendung ist klar - ansonsten müßte es sicher noch deutlich teuerer sein. Aber ist es zuviel verlangt, die Teile nach Baugruppenzugehörigkeit in ggf. beschriftete Folientüten zu stecken und bei einer (bei der Preisgestaltung eigentlich zu erwartenden) gewünschten unreparierten Rückgabe für eine sichere Verpackung zu sorgen? Schließlich bezahlt man dafür. 35 Euro (netto - brutto sind es 41,65) ist ja nun nicht so wenig Geld. Nett wäre ein Schreiben, aus dem die Befunde klar hervor gehen.
So wird mehr oder weniger verbrannte Erde hinterlassen. Eine andere Reparaturfirma würde den Scherbenhaufen kaum annehmen. Auch für die Fehlersuche ist es wichtig zu wissen, wo welches Teil war - z.B. bei O-Ringen, Sprengringen usw., die mehrfach verbaut sind.
Sinnvoll wäre auch eine Wahlmöglichkeit zwischen wirtschaftlich sinnvoller Instandsetzung und Generalreparatur. Beim Auto kann man auch entscheiden, ob eine Motorinstandsetzung stattfinden soll oder man sich für die nächsten vielleicht 30Tkm lieber damit abfindet, daß die Karre eben 0,5l Öl auf 1000km zu sich nimmt. Im folgenden Abschnitt wird klar, daß diverse für den Kunden sehr teuere Teile ohne zwingenden Grund getauscht werden sollten. Zumindest erschließt sich mir die Notwendigkeit nicht. Das kann sich ja noch ändern. Hilfreich wäre eine Klassifizierung zwischen einwandfrei, Verschleißgrad (1...x) und defekt. Natürlich nicht bei jedem kleinen Lager oder O-Ring, aber bei teuren Teilen schon.

Zur Technik:
Der Besitzer hat mir heute noch erzählt, daß der Bohrhammer zum Schluß manchmal erst nach 1...2 min "warmlaufen" hämmern wollte. Im Bereich des Schlagwerkes muß also noch etwas im Argen sein - hoffentlich nur eine Dichtung o.ä.
Das Hammerrohr habe ich mir nach einer Reinigung mal genauer angesehen. Ich kann nur geringe Verschleißspuren im Bereich des Drehantriebes erkennen; das sollte noch in Ordnung sein. Die Meißelaufnahme soll bis zum Schluß einwandfrei gewesen sein. Da hätte ich am ehesten Bedenken, aber da auch die Sperrkörper gut aussehen (die arretieren den Bohrer/Meißel) ist da wohl nichts defekt. Am Schmierstoff in diesem Bereich soll es auch nie gefehlt haben. Mein Freund hat sich extra das teure Bosch-Spezialfett gekauft und es großzügig angewendet. Daß so eine Meißelaufnahme mit den Jahren etwas ausschlägt ist ja normal. Ein Bohrhammer ist kein Präzisionswerkzeug.

Schlagbolzen (vorn), Schläger (Zwischenkolben) und Kolben/Pleuel sehen gut aus. Auf dem Kolben fehlte der O-Ring. Mit einem probehalber montiertem etwas dünnerem O-Ring, der an eine andere Stelle gehört, läuft der Kolben saugend. Wenn man mit dem Finger in das Hammerrohr hineinfühlt, sind da keine Riefen etc.
Vielleicht war der originale O-Ring ("Kolbenring") fix und fertig. Kolben und Pleuel sind übrigens aus Kunststoff - die trauen sich was, aber es scheint ja zu halten. Der KS ist allerdings schon etwas besseres: Polyamid + Carbonfasern. So etwas kann im Hinblick auf Vibrationen und Verluste schließlich nicht leicht genug sein. Ich habe das spaßeshalber mit der Kolben-Pleuel-Kombination eines chinesischen SDS-Bohrhammers verglichen, den ich zufällig griffbereit hatte: ca. die gleiche Masse (34...35g), aber der Bosch-Kolben hat einen 7mm größeren Durchmesser - braucht er ja auch, um in einer SDS-Max-Maschine für standesgemäßen Vortrieb zu sorgen. Hubraum ist eben durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Hubraum...
Instinktiv wäre mir an dieser hochbelasteten Stelle trotzdem Alu sympathischer, oder Titan... Das China-Pleuel hat zudem recht vertrauenserweckende Sinterbronze-Buchsen. Kaputt ist es trotzdem, weil irgendwann das KW-Lager kaputt war und das bis zu bitteren Ende ignoriert wurde - bei einem Maschinenpreis von ca. 40 Euro wohl die übliche Verfahrensweise.

Auch alle anderen wesentlichen Teile sind o.B. Einige Sprengringe, Wellensicherungsringe und Anlaufscheiben sind eingelaufen und werden ersetzt. Den "Kolbenring" hatte ich schon erwähnt. In dieser Richtung werde ich pauschal alles ersetzen. Bleibt die Geschichte mit dem Rotor. Da bin ich noch nicht weiter.

Gruß
Thomas
 
Thomas.B schrieb:
@ wolke:

Was das "blaue Partnerforum" betrifft: Ich habe ich noch nicht einmal reingeschaut. Gibt es dort auch Leute mit Boschhammer-Reparaturerfahrung oder ist das mehr ein Fanclub? Ein wenig Beratung könnte ich nämlich an einigen Stellen schon gebrauchen...

Keine Ahnung wie kompetent die Teilnehmer dort wirklich sind, ich habe auch nur reingelesen was mich interessierte. Immerhin nennt sich das Board "Professional Community" und es antworten auch Leute die offensichtlich von Bosch dazu befugt sind ein Bindeglied zum Forum zu spielen auch wenn diese nur eine vermittelnde Rolle haben. Auch gibt es eine Rubrik "Profi Stammtisch", aber wie "Profi" das Ganze ist musst Du Dir wohl selbst anschauen. Einen Versuch wäre es vielleicht wert ob da auch unangenehme Fragen toleriert und beantwortet werden!

So, genug OT sonst wird noch hier zu gemacht... :lol:
 
Hi,

Thomas.B schrieb:
Aber ist es zuviel verlangt, die Teile nach Baugruppenzugehörigkeit in ggf. beschriftete Folientüten zu stecken und bei einer (bei der Preisgestaltung eigentlich zu erwartenden) gewünschten unreparierten Rückgabe für eine sichere Verpackung zu sorgen? Schließlich bezahlt man dafür. 35 Euro (netto - brutto sind es 41,65) ist ja nun nicht so wenig Geld. Nett wäre ein Schreiben, aus dem die Befunde klar hervor gehen.
So wird mehr oder weniger verbrannte Erde hinterlassen. Eine andere Reparaturfirma würde den Scherbenhaufen kaum annehmen. Auch für die Fehlersuche ist es wichtig zu wissen, wo welches Teil war - z.B. bei O-Ringen, Sprengringen usw., die mehrfach verbaut sind.

eigentlich nicht zu viel verlangt - aaaber :wink:
Auch hier muß man die Sache aus der Sicht des Dienstleisters sehen :
- wie viele Kunden die Ihr Gerät zusenden wollen denn wirklich die Überreste zurück haben ?
- die Leute im Service kennen die Maschinen, bzw. besitzen evtl. auch Montageanleitungen. Wie viel Sinn macht es da, die Sachen zu gruppieren ?

Beim Auto kann man auch entscheiden, ob eine Motorinstandsetzung stattfinden soll oder man sich für die nächsten vielleicht 30Tkm lieber damit abfindet, daß die Karre eben 0,5l Öl auf 1000km zu sich nimmt.

das ist richtig - allerdings kein gleichwertiger Vergleich.
Gleichwertig wäre : Auto zur Werkstatt geben weil hoher Ölverbrauch und sagen : ich will wissen was kaputt ist und wie teuer die Reparatur wäre. Die Werkstatt baut das Aggregat aus und demontiert es zum Überprüfen der Einzelteile. Nach der Kontrolle dann die Info zum Kunden : Teile kosten xyz - lohnt aber nicht wirklich, könnten ein Austauschaggregat für den Preis von abcde anbieten Da Austauschaggregat beim Verwerter nur abc kostet sieht man vom Kauf ab und verlangt die Einzelteile zurück.
Welche Werkstatt würde den zerlegten Motor sorgfältig in Baugruppen sortiert und eingetütet zurückgeben ?

Hilfreich wäre eine Klassifizierung zwischen einwandfrei, Verschleißgrad (1...x) und defekt. Natürlich nicht bei jedem kleinen Lager oder O-Ring, aber bei teuren Teilen schon.

ich denke Du verlangst zu viel - und sowas wollen auch die wenigsten Kunden die dort ein Gerät abgeben.
Die wollen lediglich wissen ob sich die Überholung noch lohnt. Der Dienstleister (in diesem Fall der Bosch-Service) schaut dann drüber und wägt ab, was ersetzt werden müsste, damit sie das Ding nicht nach zwei Wochen wieder auf der Werkbank liegen haben (-> Gewährleistung, Garantie ..).


Auf dem Kolben fehlte der O-Ring.

? :wink: ... verdampft - der kann ja nicht einfach so fehlen.

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MSG's Vergleich hinkt natürlich. So gut Fein-Geräte sein mögen : ein Max-Bohrhammer ist was anderes als ein Multimaster.
Zudem ist 'Rauchwolke' etwas undefiniert. Bei meiner russ. Bohrmaschine hat es ja auch einen spektakulär wirkenden Schaden gegeben, als es den Kondensator zerrissen hat : mit Knall und Funken (und eine auslösende Sicherung wäre vielleicht bei einem solchen Schaden auch drin). Defektes Teil : ein Kondensator, kostet wenige Cent, Austausch eine Handvoll Minuten.
Keine Frage : nette Geste, daß Fein die Maschine unkompliziert repariert hat - aber man hat ja auch von vornherein mehr Geld für die Maschine gezahlt.
Bei Hilti ist das ja nicht anders : tolle Garantieleistungen, aber von vornherein hoher Kaufpreis.
Die Hersteller drehen das schon so, daß sie nicht zu kurz kommen.

Gruß, hs
 
Hallo,
ich könnte mir vorstellen dass beim Verkauf von zehntausenden Maschinen einer Serie vielleicht beim Hersteller auch Diagnosemöglichkeiten vorhanden hat die das Gerät im betriebsfähigem Zustand soweit testen können dass man weiß ob es eigentlich gut funktioniert oder ausfällt.
 
Das mit dem Sortiern und Eintüten ist ansich ja eine gute Idee, aber bezahlen muß es ja auch der Kunde was die Kosten wiederum in die Höhe treibt.
Die Explosionszeichnung beim Zusammenbau ist immer eine gute Hilfe und eigendlich nötig. Da kann man schon sagen wo welches Teil hingehört denn bei einem Bohrhammer sind sie doch recht unterschiedlich.
Hier wäre noch ein Link für die Reparaturanleitung
Beschreibung
 
Hi,

Reini76 schrieb:
Hier wäre noch ein Link für die Reparaturanleitung

hey - ist doch ein super Link ! :
(vermutlich ist aber das hier die richtige Anleitung : klick)
mit sowas, zzgl. den Explosionszeichnungen (in den Listen stehen ja auch die Maße der O-Ringe) bei Bosch sollte die 'Teilsesammlung' jetzt doch kein Thema mehr sein

Gruß, hs
 
@ hs:
Ich denke, daß die Arbeit beim seriösen Erstellen eines KVA sowieso anfällt:
- alle Baugruppen systematisch auf Defekt oder starken Verschleiß prüfen (und nicht einfach alles zum Austausch ankreuzen, was gut und teuer ist, wie es für mich den Anschein hat)
- alles so sortieren, daß man später mit geringsten Arbeitsaufwand reparieren kann
- systematisch notieren, was man an Mängeln festgestellt hat

Dafür bezahlt man schließlich auch. Ein halbe Stunde Arbeitsaufwand, etwas Verpackungsmaterial und Porto sollten damit abgegolten sein. Mit dem Erstellen von KVAs sollte m.E. nicht wirklich Gewinn gemacht werden. Zumindest empfinde ich das als unseriös - insbesondere wenn in aller Regel die Aussage kommt: "Schmeiß weg und kauf neu".
Bei vielen Teilen von Getriebe, Schlagwerk und im SDS-Bereich frage ich mich zudem, wie eine korrekte Mängelfeststellung möglich war, ohne sie wenigstens oberflächlich zu reinigen. Es wird ja Graphitfett verwendet und das ist natürlich schwarz.

Sinnvoll wäre auch eine Wahlmöglichkeit zwischen mindestens:
- Funktionfähigkeit für einen angemessenen Zeitraum mit wirtschaftlich sinnvollem Aufwand wieder herstellen
- GR - koste es, was es wolle - Gerät soll zumindest in Gebrauchswert und Standzeit wieder nahezu neuwertig sein (ob das bei einem 0815-Bohrhammer überhaupt sinnvoll sein kann, mal außen vor)

Hat der Kunde der Reparatur zugestimmt, was einige Zeit dauern kann, bekommt der Monteur (oder ein Kollege) den Container mit der zerlegten Maschine und den (internen) Notizen wieder auf den Tisch und dann wird es zu Ende gebracht.

Ich mutmaße nun mal: Für die Kundschaft, welche bei der einzig angebotenen Vollsanierung angesichts des Preises den Hände über dem Kopf zusammenschlägt, hat man nicht mehr viel übrig. Ungelernte Kräfte müssen den Kram irgendwie im Akkord verpacken und die machen sich dann kaum große Gedanken. So sieht das jedenfalls aus. Ein gelernter Mechaniker etc. würde es hoffentlich gar nicht erst übers Herz bringen, z.B. fettige Getriebeteile mit dreckigen bzw. sandigen Außenteilen zusammenzuwerfen. Es ist noch nicht so lange her, als man als Lehrling für so eine Untat vom Meisters eins hinter die Löffel bekommen hätte - oder besser zwei, die mit Schmackes...

Die defekte Maschine unrepariert zurückzuverlangen ist bei so einem teuren Gerät auf jeden Fall vernünftig, weil selbst das Kadaver in der Bucht noch einiges bringt - eben weil die ET so teuer sind.
Ich weiß auch nicht, wie das bei Bosch ist: Wird einem die KVA-Pauschale offiziell erlassen, wenn man das defekte Gerät durch Aufgabe des Besitzes quasi in Zahlung gibt?

Ob das nun alles zuviel verlangt ist, liegt im Auge des Betrachters. So eine Maschine kostet vielleicht 30 Euro HK. Vor daher lohnt eine Reparatur, die z.B. über das Tauschen der Schleifkohlen hinausgeht, eigentlich nie. Die Ersatzteile, die dem Kunden für ein "Schweinegeld" offeriert werden, sind allesamt keine Wertgegenstände. In den meisten steckt so gut wie keine Handarbeit - nur in der Montage der Gesamtmaschine stecken einige Minuten - unter Fertigungsbedingungen; unter Reparaturbedingungen ist es freilich deutlich mehr - aber auch keine ca. 2h, wie die extra aufgeschlüsselten Lohnkosten erwarten lassen.
Der Kunde, welcher für das scheinbar sehr hochwertige Gerät mal fast 1000 Euro investiert hat, muß die Dinge leider anders sehen. Der wägt ab, zwischen Rep.-Kosten, intakter Gebrauchtmaschine, Neugerät oder Eigenreparatur mit O-ET.

Wenn Bosch die Reparaturen zu wirtschaftlich vernünftigen Preisen anbieten würde, wäre es wahrscheinlich auch die seltene Ausnahme, daß ein Kunde die Instandsetzung verweigert und auf Rücklieferung besteht. Aber die wollen eben mindestens dreifach verdienen:
a) am überteuerten Neugerät
b) an maßlos überteuerten ET
c) an den Arbeitskosten, die in D nun einmal eine Katastrophe sind, auch wenn davon herzlich wenig beim Monteur ankommt.
"Vernünftig" wären vielleicht max. 100 Euro pauschal, solange keine außergewöhnlichen Beschädigungen oder fehlende Teile vorliegen. Eine derartige Preisgestaltung wäre durchaus noch profitabel und würde die Fabel rund um das hochwertige Markengerät stützen. So sieht das alles ziemlich nach Abzocke aus und das wird Bosch wohl langfristig viele Kunden kosten.

hs schrieb:
... verdampft - der kann ja nicht einfach so fehlen.

Tja, das würde ich auch zu gerne wissen. Deshalb ist es wichtig, den Einbauort defekter oder stark verschlissener Teile zu kennen - wenn es das Teil nicht nur einmal im Gerät vorkommt.

Der Besitzer hat mir erzählt, daß er den Eindruck hatte, daß das Schlagwerk anfangs nicht lief. Wenn es dann lief, war die Schlagleistung normal. Das wirft schon Fragen auf. Im Bereich des Antriebs gibt es da keine Fehlermöglichkeit. Das Schlagwerk ist bei diesen Geräten nicht abstellbar. Das Excenterzahnrad ist ein massives Teil und sieht auch noch gut aus. Es wird direkt vom Motorritzel angetrieben - d.h. der Kolben muß zwingend gepumpt haben. Das einzige, was ich mir vorstellen kann ist ein mangelhaft geschmierter Zwischenkolben (Schläger). Das ist jetzt nicht mehr nachvollziehbar. Abnorme Geräusche soll es nicht gegeben haben.

hs schrieb:
Die Hersteller drehen das schon so, daß sie nicht zu kurz kommen.

So isses. Nur manche übertreiben für meinen Geschmack etwas.

@ Alfred:
Richtig. Ein vernünftiger Prüfstand könnte manche "Zerlegeprüfung" unnötig werden lassen - solange die Maschine noch läuft, was hier der Fall war. Da könnte man Schlagenergie, Getriebespiele, Geräuschentwicklung, Überlastmoment (Stirnradkupplung) u.v.m. im Handumdrehen vorprüfen - zumindest mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit. Wenn doch mal ein Ausrutscher oder ein sehr spezieller Fehler auftritt, der sich wirklich erst bei der Zerlegung zeigt, kann man den im Rahmen einer Mischkalkulation auffangen.

@ Reini76:
Vielen Dank für den Link und auch an WMV. Nach so etwas hatte ich schon gesucht und da hatte ich noch nicht geschaut. Das klärt so ziemlich alle meine Fragen - außer vielleicht einigen Erfahrungswerten, was prophylaktisch getauscht werden sollte.

@ hs:
Dein Link bezieht sich auf ein anderes Gerät.

Gruß
Thomas
 
Hi,

Thomas.B schrieb:
Dafür bezahlt man schließlich auch.

na ja - aber nicht, daß man als Kunde die Teile 'mundgerecht' gruppiert bekommt.
Als montierender Schlosser im Sondermaschinenbau habe ich die Baugruppe, für die ich zuständig war, auch hin- und wieder als 'Gebrauchtteil' zur Überholung erhalten. Natürlich etwas größer (Gewicht > 2,5to.) als ein Bohrhammer und vom Preis her was ganz anderes. Zudem wurden da vorher die Kosten abgemacht ... wenn aber auf den Kunden nach dem Zerlegen/Überprüfen plötzlich deutlich höhere Kosten zugekommen wären und er gesagt hätte : 'dann will ich das zerlegte Teil wiederhaben'.
Da hätte ich nicht angefangen alles in Tüten mundgerecht einzupacken - außer er zahlt dafür.
Bei E-Werkzeugen ist das noch krasser, da Massenprodukt. Wenn man als Kunde sowas dort abgibt, muß man sich klar darüber sein, daß es eine 'Einbahnstraße' ist : entweder vertrauen das der Service das austauscht und in Rechnung stellt was nötig ist - oder vertrauen, daß eine neue Maschine die bessere Wahl ist.
Anderes Bsp.:
Vor einiger Zeit ist in der Familie eine Canon-Camera ausgefallen. Außerhalb der Garantiezeit, aber lt. Website wird der Schaden, sofern es ein ganz bestimmter ist, auf Kulanz behoben.
Dazu muß die Camera zu einem der Stützpunkthändler geschickt werden.
Die Kontrolle kostet einige Euro (genauer Preis ist mir entfallen - glaube €30 oder so). Stellt man dort den Kulanzschaden fest, hätte ich nichts zahlen müssen - ansonsten den Betrag zzgl. Reparatur ... oder hätte die Camera zurückerhalten - und ganz sicher auch nicht wieder schön montiert oder in Baugruppen eingetütet.

So isses. Nur manche übertreiben für meinen Geschmack etwas.

tja - ich kenne Firmen, die an Hydraulik/Pneumatikkomponenten die Herstellerschilder abkratzen, damit die Kunden mögliche Ersatzteile bei ihnen ordern und nicht beim Hersteller der Komponenten. That's life :wink:

Dein Link bezieht sich auf ein anderes Gerät.

shit - mein Fehler, hatte in Deinem Text u.a. 'GBH 5-40DCE' gelesen.
Also : @Reini76 vollkommen richtige Anleitung.

Gruß, hs
 
Und dann gibt es noch den kleinen Reparaturdienst wie Hans Gürth einer ist bzw. war und mit dem man auf dem öligen Tresen ausmachen kann was man sich vorstellt und evtl. im Vorfeld schon die Lage klärt.

Wenn ich das jetzt in dem genannten Fall richtig verstanden habe zerlegt Bosch die Maschine und macht dann ein Angebot für ein Ersatzgerät? Warum zerlegen sie die dann überhaupt? Ich kanns mir denken.
 
eben weil die ET so teuer sind

Also mir persönlich kommen die Ersatzteile bei Boschmaschinen nicht so extrem teuer vor.
Beispiel: Der Rotor bei einem Winkelschleifer (GWS 11-125CI) war defekt. Dieser kostet 48 Euronen excl. Mwst ( 20% in Ösiland) plus ich glaube es waren 6-7 Euronen Porto. Im Lieferumfang sind auch die beiden Lager mit dabei.
In der Firma lag ein etwas älterer Metabo-Hammer der zwar noch gut in Schuss war aber leider auch der Rotor hin. Ich glaube das war ein UHE 26 Signal.
Der Rotor war ungefähr gleich teuer wie der von Bosch kam aber ohne Lager. Das ist auch nicht sehr optimal.
@hs.
Dachte mir doch das ich mich nicht verlesen hatte. :P:
 
@ hs:
Na ja, mundgerecht - am besten noch mit Reparaturanleitung... - das wäre ja fast schon zu nett, aber das verlangt doch niemand. Die sollen ja verdienen, letztendlich auch an ihrem know how; aber eben nicht maßlos und vor allem nicht dem Kunden, der sich (nachträglich) entscheidet, selbst sein Glück mit einer Eigenreparatur zu versuchen, unnötig das Leben schwer machen. Das hat, wie die Schwaben sagen würden, ein "Geschmäckle".

Sondermaschinen und Massenprodukte kann man schlecht vergleichen. Bei Massenprodukten ist auch die Reparatur in gewisser Weise eine Massenabfertigung, bei der sich bestimmte Dinge mit der Zeit einspielen sollten.

Canon: Da lag bestimmt ein potentiell rufschädigender Serienfehler vor und dann ist es sehr klug, die Kundschaft mit solchen Maßnahmen zufrieden zu stellen. Gerade japanische Firmen denken da weit langfristiger und setzen auf Kundenbindung. Ansonsten ist Canon ganz sicher nicht die Wohlfahrt. Da spreche ich aus Erfahrung noch aus SLR-Zeiten. Aber im allgemeinen sind die Kameras ziemlich gut. Canon hat also einen Ruf als wahrscheinlich bester Kamerahersteller der Welt zu verlieren und für ein paar Millönchen riskieren die nichts, wenn die Ansprüche der Kunden prinzipiell gerechtfertigt sind.

hs schrieb:
ich kenne Firmen, die an Hydraulik/Pneumatikkomponenten die Herstellerschilder abkratzen, damit die Kunden mögliche Ersatzteile bei ihnen ordern und nicht beim Hersteller der Komponenten.

Im Elektronikbereich gibt es das auch. Da wird der Originalstempel kunstgerecht abgeschliffen und irgendwelcher Quatsch aufgedruckt. Natürlich machen die Hersteller das nur, um die pösen alles kopierenden Chinesen einzubremsen. Als ob die sich keinen Logikanalyser leisten könnten... In Wirklichkeit trifft es die privaten und kleingewerblichen Reparateure, die daran trotz Internet oft scheitern. Im Fahrzeugbereich gibt es das massenhaft - nur daß sich da kaum jemand die Mühe macht, die originalen Bezeichnungen von den Normteilen zu entfernen. Karton mit VW, Stern, Pflaume, Blitz oder weißblauem Kreis und schon kostet ein ordinäres Kugellager das Zehnfache.

@ Alfred:
Ein lokaler Elektromeister hat erst gesagt, daß er den Boschhammer wieder montieren würde. Mit dem Elend konfrontiert hat er dann einen Rückzieher gemacht. Wenn man sich so entscheidet, dann von Anfang an. Steht man erst einmal vor so einem "Scherbenhaufen", wars das irgendwie oder man erklärt das Projekt zum Hobby. Auf die Nase fallen kann man davon abgesehen auch beim kleinen Handwerksbetrieb. Bei Bosch würde zumindest mal unterstellen, daß die bei der Reparatur nicht pfuschen - warum sollten sie, wenn sie allerbesten Zugriff auf Teile, Sonderwerkezeuge etc. haben und praktisch nichts anderes machen.

Alfred schrieb:
Wenn ich das jetzt in dem genannten Fall richtig verstanden habe zerlegt Bosch die Maschine und macht dann ein Angebot für ein Ersatzgerät?

Nicht ganz. Die Wahl steht zwischen GR für 500 Euro oder Neugerät für 850 Euro - beides deutlich zu teuer, wenn man sich an Straßen- und e.Bay-Preisen orientiert. Wenn man beides nicht will, kann man die Rücksendung verlangen - bis auf die "Wurfsendung" zwar ärgerlich, aber rein formal irgendwie korrekt.

@ Reini76:
Ich finde 48 Euro (zudem netto und excl. VK) für den Rotor eines Winkelschleifers, Bohrmaschine etc. zu teuer. Das ist mindestens HK * Faktor 10 und damit allemal Wucher - auch wenn z.Z. die Cu-Preise mal wieder etwas hoch sind.
Die Hersteller verweisen in diesem Fall regelmäßig auf die ach so hohen Logistikkosten - als ob da noch ein Opa mit der Schubkarre durch einen Lagerschuppen schlurfen würde. Das geht doch heute sehr viel moderner und effizienter. Außerdem sind es hier alles mehr oder weniger Kleinteile, die zudem unproblematisch zu lagern sind.

Ansonsten gibt es erstaunliche Neuigkeiten:
Der Fa. Bosch ist ihr Image doch nicht ganz egal und läßt in den einschlägigen Foren - auch in diesem hier - mitlesen. Das bescherte mir gestern einen Anruf durch einen Bosch-Mitarbeiter, der 1 und 1 zusammengezählt hat. Daraus wurde ein langes und sehr positives Gespräch, in dem vieles geklärt und erklärt werden konnte.

Die für die Allgemeinheit wichtigen Punkte versuche ich mal zusammenzufassen:

1.) Die Schüttgutrücksendung ist nicht Standard - sollte es zumindest nicht sein und ggf. wird man da Änderungen vornehmen.

2.) Der Mitarbeiter über den ich mich gewundert und vielleicht auch ein wenig geärgert habe, handelte weisungsgemäß. Ganz habe ich das nicht verstanden, es geht wohl darum, daß manche Kunden nachfassen, um die Margen der Zwischenhändler (Boschhändler) in Erfahrung zu bringen um dann nachzuverhandeln etc. Da ich nicht Besitzer und Einsender des Gerätes war... So 100%-ig erschließt sich mir das nicht, da ich meinen Status erklärt habe und über alle Daten verfügt habe - Auftrags-Nr., Namen des Kunden, des Händlers usw. Ferner war es Rückruf. Nun ja, belassen wir es dabei.

3.) Bosch gibt auf die Reparatur (wahrs. nur von blauen Geräten?) 1 Jahr Garantie. Damit begründen sie die umfassende Reparatur, die sicherstellen soll, daß die Gerät diese Zeit auch mit einer hohen Wahrscheinlichkeit durchhalten. Ich habe angeregt, daß da dem Kunden mehr Mitspracherecht eingeräumt werden sollte - mit dem Ziel wirtschaftlich vernünftiger Reparaturen ggf. unter vollständigem oder teilweisem Verlust dieser Garantieleistungen. Eine Übernahmegarantie halte ich aber für unverzichtbar. Prinzipiell geht das wohl auch, wird aber m.E. so nicht offeriert und ist allenfalls versierten Boschhändlern bekannt. Es sollte als weitere Option für den Endkunden transparent Bestandteil des KVA sein.
Dem hat der Bosch-Mitarbeiter zumindest nicht widersprochen und vielleicht gibt es da mal Änderungen.

4.) Zwischen den Zeilen wurde immer wieder klar, daß Bosch unter sinkenden Margen leidet. Genannt wurden z.B. graue Reimporte aus UK, weil das Pfund z.Z. so niedrig steht. Ich habe meinen Euch wohlbekannten Standpunkt vertreten, daß Bosch (wie mancher anderer einst sehr renommierter Hersteller) irgendwann die Zeche für ein sich verschlechterndes Preis-/Leistungsverhältnis und z.T. sehr schlechte Qualität zahlen muß. Das Geld sitzt nicht mehr so locker - die Leute vergleichen mehr und probieren spätestens nach einigen Enttäuschungen auch mal eine andere Marke oder wechseln gleich ganz in das sogn. Billigsegment. Diese Kunden sind dann ganz schwer zurückzugewinnen.

5.) Herausgestellt hat der Bosch-Mitarbeiter die hohe Kompetenz und die sehr kurzen Bearbeitungszeiten des Bosch-Servicezentrums. Sie haben ca. 85 Monteure - also für einen reinen Reparaturbetrieb schon ein großer Laden - und betreuen neben D auch einige umliegende Länder (Benelux habe ich mir gemerkt).
Es ist auch tatsächlich so, wie ich angenommen habe: Internes Containersystem, automatisches Hochregallager etc. - wie das heute Standard ist, um die auf die Reparaturfreigabe wartenden zerlegten Maschinen zu lagern und zu verwalten. Für die mechanischen Baugruppen gibt es eine Waschanlage. Das wird gemacht, bevor sie der Monteur zur Instandsetzung auf den Tisch bekommt und somit sind irgendwelche Verschmutzung unproblematisch. Pech hat "nur" derjenige, welcher diesen Prozeß abbricht und sein Gerät unrepariert zurückverlangt.
Das will ich alles gern glauben - warum sollte es auch anders sein.

Leider war der Bosch-Mitarbeiter selbst kein Techniker, so daß ich die eine oder andere technische Frage zum Bohrhammer nicht anbringen konnte. Grundsätzlich soll das aber gehen - auch kostenlos. Ich habe immer noch nicht herausgefunden, welche ET der Service-Pack enthält. So soll aber aus der entsprechenden Website unter bosch-pt.de hervorgehen. Bislang bin ich da nicht weiter. Wenn man auf die Artikelbeschreibung klickt, geht zwar ein Fenster auf, was aber nicht die gewünschten Informationen liefert. Beim klicken auf das Fotosymbol passiert auch nichts. Ich habe höchst widerwillig im Browser schon allen Schrott freigeschalten auch Javascript an und Popupblocker aus - ohne Cookies geht übrigens nichts. Vielleicht eine Browserinkompatibiltät (Mozilla Firefox, mittelalt...).

Zum Boschhammer meines Freundes: Es wurde angeboten, ihn erneut einzuschicken und dann eine aufwands- und preismäßig angemessene Instandsetzung durchzuführen. Nettes Angebot, welches ich zu schätzen weiß. Aber nun bin ich schon ziemlich weit. Abgesehen, von der Rotorgeschichte ist m.E. nichts teures kaputt - Verschleißteile tauschen und das sollte es gewesen sein. Wie ich den Rotor retten will, habe ich hier geschrieben und auch am Telefon erzählt. Davon hält der Bosch-Mann nichts - ist eben Bastelei. Mag ja sein, aber 82 Euro... Einen neuen Rotor hätte ich wohl sogar kolo bekommen, aber ich möchte nichts geschenkt haben - schon um zu nichts verpflichtet zu sein, was z.B. meine Schreiberei hier im Forum betrifft. Mein Gegenvorschlag war der, daß sich Bosch dieses eine Mal an dem Ersatzrotor nur dumm und nicht dumm und dämlich verdient (geklaut bei Otto) - ich also einen vertretbaren Sonderpreis bekomme. So wird es wohl kommen und ich denke, daß das ein allseits fairer Kompromiß ist.

Den angegangen Rotor werde ich mal auf die Seite legen und auch vorsorglich ein neues Lüfterrad mitbestellen. Bei Bosch-Geräten mit Universalmotoren legen die Rotoren nach meinen Erfahrungen außergewöhnlich oft den Löffel weg und wer weiß, was noch kommt. Vermutlich gehört der fragliche Bohrhammer jetzt zu meinem Betreuungsbereich...

Noch eine Sache zum Kolben/Pleuel aus Kunststoff, der hinsichtlich der Lebensdauer meinen Argwohn erweckt hat. Des Rätsels Lösung bzgl. des guten Zustandes ist, daß dieses Teil erst vor gar nicht so langer Zeit ersetzt wurde. Die Pleuelaugen waren zu Langlöchern mutiert. Die Sinterbronzelager des erwähnten Chinesen hätten noch lange gehalten, wenn sich jemand rechtzeitig des KW-Lagers (ordinäres 6202) erbarmt hätte. Neuere und leistungsstärkere Ausführungen haben inzwischen ein 6303 als KW-Lager und ein Nadellager im unteren Pleuelauge.

Gruß
Thomas
 
Thema: Bosch Service - oder was die so nennen...
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