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Thomas.B
- Registriert
- 19.01.2006
- Beiträge
- 2.562
Hallo Leute,
ein Freund hat mir gestern einen weitgehend zerlegten Boschhammer GBH 5-40DE gebracht: alles ziemlich durcheinander in Kartons geworfen - ein Bild des Jammers.
Der Besitzer ist Handwerker und hat das Gerät wegen leuchtender Serviceanzeige bei Bosch eingeschickt. Die Maschine lief bis zu diesem Zeitpunkt normal. Jahre zuvor wurden bei leuchtender Serviceanzeige mal die Bürsten ausgetauscht. Das war für die paar Handgriffe wohl auch nicht ganz billig, aber auszuhalten. Das Gerät war mal teuer und sollte möglichst noch lange halten.
Von Bosch kam ein Kostenvoranschlag über fast 500 Euro. Alternativ wurde ein "vergleichbares Ersatzgerät" (GBH 5-40DCE) für 850 Euro angeboten. Das zu reparierende Gerät würde man dann gnädig kostenlos verschrotten...
850 Euro liegt weit aber über dem Marktpreis eines GBH 5-40DCE und zudem büßt man das defekte Gerät ein, welches als ET-Träger in der Bucht noch ein paar Euro einbringen würde. Wer soll sich darauf einlassen?
Auch die Reparaturkosten liegen weit über den Zeitwert eines intakten GBH 5-40DE oder GBH 5-40DCE. Das kann wohl kaum eine wirtschaftlich vernünftige Alternative sein.
Ausgetauscht müssen lt. KVA angeblich u.a. folgende Teile werden:
- Anker (82 Euro)
- Excenterzahnrad (33 Euro)
- Stirnradkupplung (62 Euro)
- Hammerrohr (107 Euro)
Ich habe nur die besonders teuren aufgelistet - insgesamt sind es 16 Positionen incl. 60ml Fett für 6,15 Euro... Darunter sind auch etliche Teile, an denen definitiv nichts defekt ist.
Interessieren würde mich auch, was der "Service-Pack" (Sach-Nr. 1 617 000 430) für 16,75 Euro beinhaltet.
Ich frage mich, wie das Gerät in diesem lt. Kostenvoranschlag doch völlig desolatem Zustand noch ohne Auffälligkeiten - abnorme Geräusche etc.- benutzt werden konnte.
Die Kohlen tauchen in der Liste nicht auf. Vermutlich sind die im Service-Pack enthalten. Den "KOHLEBUERSTENSATZ" gibt es aber auch einzeln (1 617 014 144) für 8,80 Euro.
Die Kohlen sehen davon abgesehen tatsächlich noch ganz gut aus. Wie damit die Service-LED leuchten konnte, ist mir im Moment noch unklar. Vielleicht hat der Bosch-Techniker zum testen gute gebrauchte eingebaut und vergessen, sie wieder zu bergen.
Noch habe ich nicht alle Teile genau gesichtet. Die Getriebeteile muß ich erst einmal reinigen. Die lagen z.T. mit schmutzigen Außenteilen zusammen und sind nun potentiell sandig. Eine Frechheit.
Bis jetzt habe ich nur einen Schaden gesehen:
Das Lüfterrad ist teilweise gebrochen. Das geht nicht mehr lange gut und muß gemacht werden. Das wäre nicht weiter schlimm (gibt es einzeln, 4,90 Euro), aber dessen Sitz am Rotor (weißer Kunststoff) ist ritzelseitig auch gebrochen. So etwas hatte ich auch noch nicht. Sonst sieht der Rotor noch gut aus - sehr wenig Verschleiß am Kommutator, was die Aussagen des Besitzers zu einer relativ geringen Laufleistung bestätigt. Das läuft entweder auf Distanzhülse basteln oder neuen Rotor hinaus. Ich werde das entscheiden, wenn ich das ritzelseitige Kugellager (6201) abgezogen habe.
Für den Kostenvoranschlag und den Rückversand mußte der Besitzer 35 Euro zahlen. Dafür gibt es ein Sammelsurium von achtlos in Kartons und Tüten gekippten Einzelteilen. Einen Transportschaden habe ich schon gesehen - an einem Gehäuseteil ist ein Stück abgebrochen, was m.E. nur in demontiertem Zustand passiert sein kann. Die Bruchstellen sind frisch. Das wird wohl auf die Funktion keinen Einfluß haben, aber ärgerlich ist es allemal.
Ob alle Teile vorhanden sind, werde ich wohl erst im Laufe des Zusammenbaus wissen. Das wird überhaupt eine unangenehme Sache. Normalerweise mache ich mir bei der Demontage eines unbekannten und ausreichend komplexen Gerätes Notizen und ggf. Fotos. Die Teile werden zusammengehörig in beschriftete Tüten o.ä. sortiert, damit es beim Zusammenbau möglichst kein Rätselraten gibt.
Bei Bosch wird der unartige Kunde - welcher nicht bereit ist, die Wucherpreise für eine Reparatur zu bezahlen - offensichtlich damit abgestraft, daß er sein Gerät nach Zahlung einer "Auslösegebühr" als Schrotthaufen vor die Füße geworfen bekommt.
Nun habe ich bei Bosch angerufen und mich beschwert. Obwohl ich mir denken konnte, was kommen wird, wohl ich der Fa. doch die Chance geben, sich in dieser Sache eindeutig zu positionieren. Da lauert übrigens die nächste Kundenunfreundlichkeit: 01805-Nummer, 0,14 Euro/min. Über die Zentrale 05553-202-0 wurde ich aber verbunden. Die Servicemitarbeiterin war nett und bemüht. Natürlich wäre das nicht der Standard der Fa. Bosch und ein Techniker würde mich zurückrufen. Das passierte auch recht bald. Der war unfreundlich, genervt, aber letztendlich korrekt - ganz offensichtlich hatte er Routine mit dem Abschmettern solcher Beschwerden. Ergebnis: Das ist ganz normal so. In seinen Augen ist das Gerät Schrott und so wird der auch behandelt. Daß das erst durch die so nicht beauftragte "Zerlegetätigkeit" bei Bosch-Service nun mehr oder weniger der Fall ist, erschloß sich ihm in keiner Weise. Immerhin muß das Gerät noch bei Anlieferung abgesehen von der Service-LED funktioniert haben. Es gibt da keinerlei Unrechtsbewußtsein - daß muß Standard und explizite Arbeitsanweisung sein. So stellte er es jedenfalls voller Überzeugung dar.
Anspruch auf eine vernünftige, saubere, sortierte und schützende Verpackung beim Rückversand habe der Kunde trotz nicht unerheblicher KVA-Pauschale nicht. Genausowenig hätte man als Kunde Einfluß auf den Grad der Zerlegung im Rahmen des VKA und schon gar nicht auf Wiedermontage (letzteres ist leider so).
Warum das Gerät so vollständig zerlegt wurde, konnte oder wollte er nicht erklären. Technische Fragen, die ich bei dieser Gelegenheit gestellt habe, hat er konsequent nicht beantwortet. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er das alles nicht gewußt haben sollte.
Eine schriftliche Mitteilung zum m.W. stark mangelhaftem Serviceverhalten der Fa. Bosch hat der Mitarbeiter trotz mehrmaliger Einforderung abgelehnt.
Vielleicht ist dieser Beitrag dem einen oder anderen eine Warnung.
Mich würde auch interessieren, wie es anderen Bosch-Kunden in ähnlichen Situationen ergangen ist.
Da es den Boschhammer nun einmal gibt, werde ich versuchen, ihn mit erträglichem Aufwand zu retten. Über sachdienliche Hinweise dazu freue ich mich. Die auf der Homepage von Bosch verfügbaren Unterlagen habe ich natürlich. Es geht um solche Dinge, wie man im Bereich des Schlagwerks Teile auf Verschleiß prüft und welche preisgünstigen Teile man prophylaktisch immer ersetzen sollte. Bis auf ein paar Dichtungen und Lager, welche nicht die Welt kosten, würde ich das bei derzeitigen Kenntnisstand 1:1 wieder zusammensetzen. Sollte tatsächlich ein neuer Rotor erforderlich sein, wird die Sache sowieso schon wirtschaftlich grenzwertig.
Gruß
Thomas
ein Freund hat mir gestern einen weitgehend zerlegten Boschhammer GBH 5-40DE gebracht: alles ziemlich durcheinander in Kartons geworfen - ein Bild des Jammers.
Der Besitzer ist Handwerker und hat das Gerät wegen leuchtender Serviceanzeige bei Bosch eingeschickt. Die Maschine lief bis zu diesem Zeitpunkt normal. Jahre zuvor wurden bei leuchtender Serviceanzeige mal die Bürsten ausgetauscht. Das war für die paar Handgriffe wohl auch nicht ganz billig, aber auszuhalten. Das Gerät war mal teuer und sollte möglichst noch lange halten.
Von Bosch kam ein Kostenvoranschlag über fast 500 Euro. Alternativ wurde ein "vergleichbares Ersatzgerät" (GBH 5-40DCE) für 850 Euro angeboten. Das zu reparierende Gerät würde man dann gnädig kostenlos verschrotten...
850 Euro liegt weit aber über dem Marktpreis eines GBH 5-40DCE und zudem büßt man das defekte Gerät ein, welches als ET-Träger in der Bucht noch ein paar Euro einbringen würde. Wer soll sich darauf einlassen?
Auch die Reparaturkosten liegen weit über den Zeitwert eines intakten GBH 5-40DE oder GBH 5-40DCE. Das kann wohl kaum eine wirtschaftlich vernünftige Alternative sein.
Ausgetauscht müssen lt. KVA angeblich u.a. folgende Teile werden:
- Anker (82 Euro)
- Excenterzahnrad (33 Euro)
- Stirnradkupplung (62 Euro)
- Hammerrohr (107 Euro)
Ich habe nur die besonders teuren aufgelistet - insgesamt sind es 16 Positionen incl. 60ml Fett für 6,15 Euro... Darunter sind auch etliche Teile, an denen definitiv nichts defekt ist.
Interessieren würde mich auch, was der "Service-Pack" (Sach-Nr. 1 617 000 430) für 16,75 Euro beinhaltet.
Ich frage mich, wie das Gerät in diesem lt. Kostenvoranschlag doch völlig desolatem Zustand noch ohne Auffälligkeiten - abnorme Geräusche etc.- benutzt werden konnte.
Die Kohlen tauchen in der Liste nicht auf. Vermutlich sind die im Service-Pack enthalten. Den "KOHLEBUERSTENSATZ" gibt es aber auch einzeln (1 617 014 144) für 8,80 Euro.
Die Kohlen sehen davon abgesehen tatsächlich noch ganz gut aus. Wie damit die Service-LED leuchten konnte, ist mir im Moment noch unklar. Vielleicht hat der Bosch-Techniker zum testen gute gebrauchte eingebaut und vergessen, sie wieder zu bergen.
Noch habe ich nicht alle Teile genau gesichtet. Die Getriebeteile muß ich erst einmal reinigen. Die lagen z.T. mit schmutzigen Außenteilen zusammen und sind nun potentiell sandig. Eine Frechheit.
Bis jetzt habe ich nur einen Schaden gesehen:
Das Lüfterrad ist teilweise gebrochen. Das geht nicht mehr lange gut und muß gemacht werden. Das wäre nicht weiter schlimm (gibt es einzeln, 4,90 Euro), aber dessen Sitz am Rotor (weißer Kunststoff) ist ritzelseitig auch gebrochen. So etwas hatte ich auch noch nicht. Sonst sieht der Rotor noch gut aus - sehr wenig Verschleiß am Kommutator, was die Aussagen des Besitzers zu einer relativ geringen Laufleistung bestätigt. Das läuft entweder auf Distanzhülse basteln oder neuen Rotor hinaus. Ich werde das entscheiden, wenn ich das ritzelseitige Kugellager (6201) abgezogen habe.
Für den Kostenvoranschlag und den Rückversand mußte der Besitzer 35 Euro zahlen. Dafür gibt es ein Sammelsurium von achtlos in Kartons und Tüten gekippten Einzelteilen. Einen Transportschaden habe ich schon gesehen - an einem Gehäuseteil ist ein Stück abgebrochen, was m.E. nur in demontiertem Zustand passiert sein kann. Die Bruchstellen sind frisch. Das wird wohl auf die Funktion keinen Einfluß haben, aber ärgerlich ist es allemal.
Ob alle Teile vorhanden sind, werde ich wohl erst im Laufe des Zusammenbaus wissen. Das wird überhaupt eine unangenehme Sache. Normalerweise mache ich mir bei der Demontage eines unbekannten und ausreichend komplexen Gerätes Notizen und ggf. Fotos. Die Teile werden zusammengehörig in beschriftete Tüten o.ä. sortiert, damit es beim Zusammenbau möglichst kein Rätselraten gibt.
Bei Bosch wird der unartige Kunde - welcher nicht bereit ist, die Wucherpreise für eine Reparatur zu bezahlen - offensichtlich damit abgestraft, daß er sein Gerät nach Zahlung einer "Auslösegebühr" als Schrotthaufen vor die Füße geworfen bekommt.
Nun habe ich bei Bosch angerufen und mich beschwert. Obwohl ich mir denken konnte, was kommen wird, wohl ich der Fa. doch die Chance geben, sich in dieser Sache eindeutig zu positionieren. Da lauert übrigens die nächste Kundenunfreundlichkeit: 01805-Nummer, 0,14 Euro/min. Über die Zentrale 05553-202-0 wurde ich aber verbunden. Die Servicemitarbeiterin war nett und bemüht. Natürlich wäre das nicht der Standard der Fa. Bosch und ein Techniker würde mich zurückrufen. Das passierte auch recht bald. Der war unfreundlich, genervt, aber letztendlich korrekt - ganz offensichtlich hatte er Routine mit dem Abschmettern solcher Beschwerden. Ergebnis: Das ist ganz normal so. In seinen Augen ist das Gerät Schrott und so wird der auch behandelt. Daß das erst durch die so nicht beauftragte "Zerlegetätigkeit" bei Bosch-Service nun mehr oder weniger der Fall ist, erschloß sich ihm in keiner Weise. Immerhin muß das Gerät noch bei Anlieferung abgesehen von der Service-LED funktioniert haben. Es gibt da keinerlei Unrechtsbewußtsein - daß muß Standard und explizite Arbeitsanweisung sein. So stellte er es jedenfalls voller Überzeugung dar.
Anspruch auf eine vernünftige, saubere, sortierte und schützende Verpackung beim Rückversand habe der Kunde trotz nicht unerheblicher KVA-Pauschale nicht. Genausowenig hätte man als Kunde Einfluß auf den Grad der Zerlegung im Rahmen des VKA und schon gar nicht auf Wiedermontage (letzteres ist leider so).
Warum das Gerät so vollständig zerlegt wurde, konnte oder wollte er nicht erklären. Technische Fragen, die ich bei dieser Gelegenheit gestellt habe, hat er konsequent nicht beantwortet. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er das alles nicht gewußt haben sollte.
Eine schriftliche Mitteilung zum m.W. stark mangelhaftem Serviceverhalten der Fa. Bosch hat der Mitarbeiter trotz mehrmaliger Einforderung abgelehnt.
Vielleicht ist dieser Beitrag dem einen oder anderen eine Warnung.
Mich würde auch interessieren, wie es anderen Bosch-Kunden in ähnlichen Situationen ergangen ist.
Da es den Boschhammer nun einmal gibt, werde ich versuchen, ihn mit erträglichem Aufwand zu retten. Über sachdienliche Hinweise dazu freue ich mich. Die auf der Homepage von Bosch verfügbaren Unterlagen habe ich natürlich. Es geht um solche Dinge, wie man im Bereich des Schlagwerks Teile auf Verschleiß prüft und welche preisgünstigen Teile man prophylaktisch immer ersetzen sollte. Bis auf ein paar Dichtungen und Lager, welche nicht die Welt kosten, würde ich das bei derzeitigen Kenntnisstand 1:1 wieder zusammensetzen. Sollte tatsächlich ein neuer Rotor erforderlich sein, wird die Sache sowieso schon wirtschaftlich grenzwertig.
Gruß
Thomas