Bei den SDS-Max in der 9 und 12 kg Klasse, die ich regelmässig einsetze, ist das Schalgwerk nicht ausschaltbar. Drehstopp ist zwar vorhaden, setze jedoch getrennte Maschinen für Meisselarbeiten ein.
Setze SDS-Plus in der 2 und 4 kg Klasse ein, allerdings die 2 kg Maschine in klassischer Handbohrmaschinenbauform eigentlich fast nie, falls, dann hauptsächlich aus Platzgründen. Finde die Ergonomie meiner alten 4 kg Maschine (klassische Borhammer-Bauform) viel besser und das Bohrfutter ist mit Abstand an angenehmsten zu bedienen und fühlt sich präziser als aktuelle Ausführungen an. Vermisse einzig den Linkslauf, allerdings wäre der von grossem Vorteil eher bei den SDS-Max Maschinen.
Eine 9 kg SDS-Max lohnt sich für schwerere Bohrarbeiten, ebenfalls für Löcher ab ca. 16 mm sofern sie sehr tief sind.
Im Vgl. zu einer 4 oder 5 kg SDS-Plus ist die Maschine wesentlich klobiger und unhandlicher wegen des Gewichts.
Eine 12 kg SDS-Max ist eigentlich nur für wirklich schwere Bohrarbeiten empfehlenswert, die Handhabung ist einiges anstrengender als bei einer 9 kg Maschine (zumindest meine Bewertung), auch die Grösse macht die Maschine einiges unhandlicher. Obwohl nur 3 kg Unterschied, der Handhabungsunterschied in der Praxis ist beachtlich.
Bei den SDS-Max muss man vor dem Bohren genau überprüfen, ob der erforderliche Freiraum für eine einigermassen akzeptable Körperposition wirklich vorhanden ist. Da wird einiges mehr Freiraum benötigt als für eine 5 kg SDS-Plus.
Nur schade, dass kein Linkslauf vorhanden ist, sowas kann bei blockiertem Bohrer vorteilhaft sein. Habe lediglich eine kleine 2 kg maschine mit R/L Lauf, da jedoch nur SDS-Plus bringt es nicht viel, da man blockierte kleine SDS-Plus Bohrer viel einfacher raus kriegt als grosse lange SDS-Max Bohrer.
Nicht abschaltbares Schlagwerk bei den SDS-Max Maschinen ist nur in vereinzelten Fällen wirklich nachteilig (z.B. Backstein). Zum Anbohren reicht eine kleinere Machine aus.
Interessant ist, dass auch bei den grossen 9 und 12 kg SDS-Max die ich kenne, die Sicherheitskupplung erstaunlich niedrig eingestellt ist. Wichtig ist eine gute Standsicherheit.
Für tiefe, bis über 1 m, Löcher finde ich es sinnvoll, den Bohrer zum Ausrichten seitlich und von oben mit einer Laserlinie zu beleuchten. Koaxial von hinten auf den Griff zielen geht in der Praxis nicht (kann sich jeder selbst vorstellen weshalb

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Da mit dem längsten SDS-Max Spiralbohrer mit der 12 kg Maschine etwa 18 kg auf die Waage kommen, werde ich mir vermutlich so eine Art Laffette bauen, denn das ganze ist doch sehr unhandlich und entsprechend anstrengend in der Handhabung wenn man freihändig bohrt.
Kernlochbohren wurde mir abgeraten, da Mauerwerk nicht homogen ist. Das übliche Vorbohren geht bei mir übrigens nicht, da der 2. Bohrer dann einfach im Loch blockiert. Hab's einmal bei 40 mm Durchmesser versucht, am besten geht es non-stop die Maschine laufen lassen bis der Bohrer wieder raus ist.
Sofern man die SDS-Max Maschinen korrekt hält wirkt die Drehmomentbregrenzung enttäuschend niedrig.
BTW SDS-Maschinen sollte man m.E. IMMER fest zweihändig halten, keinen Sekundenbruchteil einhändig, da man sich beim plötzlichem Blockieren ansonsten verletzen kann.
Weiss jemand, ob die Rutschkupplungseinstellungen im Laufe der Zeit durch die Normierungsbürokraten bis auf Kindergartenniveau entschärft wurden?
Die Bosch GBH 8-45 DV ist m.E. übrigens eine sehr gute Maschine (hasse nur den Plastikkoffer). Eine leichte SDS-Max finde ich nicht sinnvoll, ebensowenig sehr schwere SDS-Plus.
Eines gutes Kombo ist eine kleine 2 kg SDS-Plus, eine ca. 4 - 5 kg SDS-Plus sowie falls erforderlich eine ca. 8 - 9 kg SDS-Max. Nur falls wirklich erforderlich kommt dann noch eine schwere SDS-Max in der 12 kg Klasse dazu, diese kann jedoch nicht eine 8 - 9 kg SDS-Max Maschine ersetzen, da zu unhandlich.
Sehr lange Bohrer ab ca. 16 - 18 mm würde ich als SDS-Max einsetzen, da die Maschine mehr Reserve hat.