Hi,
Dietrich schrieb:
[...] Auch schon in den 70igern waren deutsche Löhne im Vergleich sehr hoch, daran kann es nicht liegen.
Ack.
Ein Problem stellt die Tatsache dar, das man international operierenden, zum teil ausländischen Unternehmen Sonderrechte einräumt, die eigentlich gegen unsere Gesetze verstoßen, Beispiele Arbeitnehmerschutz, Gewerkschaftszugehörigkeit, Lohndumping.
Ja, mag sein.
Da unsere Regierung nicht in der Lage ist solch Misstände abzustellen, muß der mündige Bürger und Kunde, zumindest versuchen, mit seinen Ausgaben bzw. Investitionen, solche Zustände nicht noch zu fördern.
Das widerum halte ich fuer Unfug. Ich kann sowieso kaum Ausgaben in interessanten Hoehen machen, weil ich mir das momentan schlicht nicht leisten kann (Stichwort neues Auto z.B.). Das hat auch wenig mit dem recht populistischen Wort "Kaeuferstreik" zu tun. Binnennachfrage kann man nur schaffen, wenn auch Geld zum Ausgeben da ist (und das erreicht man weder mit der 40-Std.-Woche noch mit dem "freiwilligen" Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld wie bei Siemens geschehen oder mit einer Steuerlast von ueber 40%). Da mittlerweile aber das meiste schon fuer den Grunderhalt (Sprit, Miete, STEUERN, uswusf.) direkt wieder aus meiner Tasche geholt wird (stand Ende letzter Woche erst in der Zeitung: bis dahin haben wir nur fuer den Staat gearbeitet, ab jetzt auch mal fuer uns!), bleibt fuer Neuanschaffungen nicht mehr viel uebrig. Welch Wunder bei den Preisen:
- Markenturnschuhe, ehemals 169,- DM, jetzt 149,- EUR
- 1 Pils inner Kneipe jetzt 1,80 EUR!!!
- 1 Tasse Kaffee 2,20 EUR
- 1 Pommes ohne was drauf ehemals 1,70 DM, jetzt 1,80 EUR.
Wo soll ich da "nicht foerdern"? Pilze vom Handtuch nagen? In Jesuslatschen zur Arbeit gehen? Da haben die Amis recht wenig Teilhabe dran, alles selbst herbeigerufen. Ebenso wie die Zustaende bei den Konzernen und in den Manager-Etagen: selbst die Kohlebarone aus dem spaeten 19. Jhdt. hatten mehr soziales Engagement als die Geier heutzutage. Was dieser ganze populistische Mumpitz naemlich verschweigt: wir bzw. die Firmenleiter uebernehmen vom amerikanischen System ja gar nicht alles. Es wird nur das eingefuehrt, was gerade mal passt. In Amiland kannste so ziemlich jeden Manager fragen, was er denn *exakt* verdient. Versuch' das mal hier. Der Vorstoss von DC "Einsparungen bei den Managergehaeltern" ist so betrachtet auch nur ein - sehr duennes - Feigenblatt, um ein wenig das Gesicht zu wahren. Oder die Meldung zu Bosch hier: Investitionen in den Standort Deutschland: 9Mio. Einsparungen bei den Arbeitnehmern: 7Mio. Na Klasse! Jetzt sorgen die Arbeitnehmer schon selbst fuer die Innovationen, damit die Aktionaere und die Manager den Gewinn abschoepfen koennen.
Und das hat alles nichts mit Amerika zu tun, das sind die Kinder Deiner Generation, die in der sozialen Marktwirtschaft von Dir so behuetet aufgewachsen sind!!! BTW: Das System war vom Gedanken gut. Es ist waehrend der Kohl-Diktatur nur vergessen/ausgesessen worden, das System an die Bevoelkerungsstruktur anzupassen.
Und es sind zu viel Idioten zu schnell hochgekommen.
Ach ja, meine Meinung: sollen sie doch *alle* in's Ausland gehen. Dann machen wir alle hier auf arbeitslos/Sozialhilfe, niemand hierzulande kauft mehr auch nur irgendein "Made in Germany". Klappt bestimmt prima. Dann laesst's sich wieder richtig gut leben hier...;-(
Dirk