Beton färben mit Tonerpulver

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traut

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Hallo,

hat schon mal jemand versucht, Beton mit Tonerpulver zu färben?

Toner selbst wird als möglicherweise krebserregend eingestuft - aber ich vermute, das gilt ebenso für viele andere Farbpigmente in fein gemahlener Pulverform. Eingebunden mit Zement dürfte das anders einzustufen sein.

Ich hab's schon mit überschüssigen Druckertinten probiert, aber was auf Papier gut deckt, das tönt nur ganz dezent im dreidimensionalen Betonvolumen. Ich könnte mir natürlich auch von prosoco was bestellen - aber dem fehlt der Reiz der Heimwerker-Improvisation.
 
Nein, denn ich kippe wenn egal wo Mixol rein …
 
Vermutlich kann man ebenso Abtönfarbe oder Acrylfarbe nehmen - aber wie sehr wirkt sich was auf die Festigkeit des Betons aus? Für meine Anwendung ist die Festigkeit unkritisch, solange er nicht einfach zerfällt.
 
Mach halt mal einen kleinen Probewürfel und berichte uns dann von Deinen Erfahrungen.

Gruß
D.Mon
 
Also meine Ergebnisse:

Pro: es färbt besser als Druckertinte - die ist zu wässrig verdünnt.

Contra:
* Es wird zur Riesensauerei, wenn es so weht wie gestern. Man sollte unbedingt mit dem Rücken zum Wind arbeiten, das Pulver ist super fein, fließt beinah wie eine Flüssigkeit und wird sehr leicht verweht.
* Das Pulver wirkt hygroskopisch - es löst sich nicht in Wasser, es vermischt sich nicht gut, es treibt eher oben auf dem Wasser und Beton, wie eine ölige Flüssigkeit.

Wenn man es erst mal eingerührt hat, dann wirkt es ganz ok. Aber der Sand in meinem Estrichbeton ist ziemlich hell, es wirkt dann tatsächlich mehr nach feinkörnigem Terrazzo als nach schwarzem Beton. Färbeversuche sollte man ohnehin mit weißem Beton zum Einfärben und ggf. mit farblich passenden Zuschlagsstoffen machen, wenn man insgesamt ein Schwarz erreichen will.

Den Probewürfel konnte ich nach 30 Stunden locker mit der Hand zerbrechen. Ok, für ein Durchhärten des Betons (Schnellestrich) war das noch zu früh, aber er kam mir schon zu dem Zeitpunkt deutlich weicher und in der Festigkeit geschwächt vor.

Von daher würde ich aktuell eher davon abraten, mit solchen Resten herumzupfuschen. Lieber das Projekt aufschieben, bis man wieder an richtige Färbepigmente rankommt.

Vor allem die geringe Festigkeit hätte ich so nicht erwartet - das ist das Ausschlusskriterium. Aber ich lasse den Beton mal noch ein paar Tage aushärten.

Tonerpulver verbindet sich extrem gut mit Seifenrückständen - wie man beim Händewaschen im Waschbecken sofort bemerkt. Mal sehen, wie sich Toner in Wasser mit 'nem Sprutz Seife löst.
 
traut schrieb:
Das Pulver wirkt hygroskopisch - es löst sich nicht in Wasser, es vermischt sich nicht gut, es treibt eher oben auf dem Wasser und Beton, wie eine ölige Flüssigkeit.
Das klingt nach Hydrophobie nicht nach Hygroskopie. Das erste beschreibt die Abstoßung von Wassermolekülen und resultiert in Unlöslichkeit in Wassern (z.B. Öle, Vitamin A, das sich in Wasser nicht, aber in Fetten/Ölen lösen lässt). Das zweite beschreibt die Fähigkeit, Wasser aus der Umgebung zu binden, was durchaus auch in wässriger Lösung resultieren kann. Hygroskopische Stoffe sind beispielsweise Ätznatron, Kochsalz, Zement).

Um Beton schwarz zu färben, können Magnetit (FeO x Fe2O3)-Farbkörper oder Ruß untergemischt werden.
 
Brandmeister schrieb:
Hygroskopische Stoffe sind beispielsweise ... Kochsalz, ...
Kochsalz selbst (NaCl) ist nicht hygroskopisch.

Um Beton schwarz zu färben, können Magnetit (FeO x Fe2O3)-Farbkörper... untergemischt werden.
Wenn ich mich recht erinnere, besteht der schwarze Toner hauptsächlich aus Eisenoxid-Pigment und ist damit perfekt geeignet. Bin mir nur gerade nicht sicher, ob nicht noch irgendwelche Zusätze beigemischt sind, um z.B. die Rieselfähigkeit zu erhöhen.
 
Ja, die Übertragung auf die Walzen erfolgt direkt über Permanentmagnete. Es sind aber auch Kunstharze und ggf. andere Pigmente drin - erst durch Temperatur wird der Toner fixiert.
 
Ein_Gast schrieb:
Kochsalz selbst (NaCl) ist nicht hygroskopisch.
Doch ist es. Aber stark abhängig von der Luftfeuchtigkeit. Oberhalb 75% relativer Feuchte kann es sogar in Lösung gehen. Deshalb wird ihm Magnesiumsilikat zugesetzt um Verklumpen/Zerfließen zu unterbinden.
 
Heute habe ich nochmals den Probenklotz zu schleifen versucht.

Das Kunstharz im Toner verhindert anscheinend eine vernünftige Bindung - das Material bleibt weich.
 
Die 1,95 € sind kein Problem - aber die 5,90 € für den Versand sind ärgerlich.
 
Das ist leider das falsche Waldkirch.

Wenn Tschechien für das nächste Jahr die Grenze dicht macht dann werde ich auch nicht so schnell dort in dieser Sackgasse vorbeikommen.
 
Das ist leider das falsche Waldkirch.
Wieso Waldkirch ? Das ist die Hausadresse
Anschrift ist:
92697 Georgenberg
Deutschland

Man könnte natürlich mal tel. anfragen was der Versand dieser Mustersendung kostet.
Oder gleich 1 kg für 6,95 + Versand nehmen.
Aber evtl. kommt auch ein Mitarbeiter vorbei und liefert die Musterprobe pesönlich ab. :mrgreen:
 
Anstatt Pigmente gibt es auch [MSG: Spam? Link entfernt] 2K Betonfarben, die man mischen musss. So wird der Beton noch mehr geschützt und man spart sich Arbeit beim Auftragen, die man dann für andere Sachen hat :bierchen:
 
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