Bei Max Bahr gehen jetzt auch die Lichter aus

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H.-A. Losch

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Die Übernahme der insolventen Baumarktkette "Max Bahr" durch Hellweg (siehe auch: Die alten Max Bahr-Märkte gehen an Hellweg) ist jetzt wohl auch gescheitert. Obwohl die Übernahme von Max Bahr durch den Gläubigerausschuss bereits genehmig war, zog die Royal Bank of Scotland als Gläubiger des ebenfalls insolventen Immobilienfonds, der die meisten Max Bahr-Gebäude besitzt, nicht mit und ließ die Rettung von zirka 3.600 Arbeitsplätzen scheitern.

Hier die Pressemitteilung des Insolvenzverwalters dazu:
Übernahme der Baumarktkette Max Bahr durch Hellweg auf der Zielgeraden gescheitert
Hauptvermieter erteilt keine Zustimmung zur Übernahme der 66 Mietverhältnisse des Moor Park-Portfolios

Insolvenzverwalter und Vermieter suchen jetzt nach Standortlösungen für die 73 Märkte und ca. 3.600 Arbeitsplätze; konkrete Interessensbekundungen namhafter Wettbewerber für viele Standorte liegen bereits vor

Hamburg, 15. November 2013. Die vom Gläubigerausschuss bereits genehmigte Übernahme der Baumarktkette Max Bahr durch das Bieterkonsortium Hellweg/Möhrle kann nicht umgesetzt werden, da die Hauptvermieterin, die ebenfalls insolvente Gesellschaft Moor Park MB, sich mit Hellweg nicht über die Übernahme der Mietverhältnisse einigen konnte. Moor Park vermietet 66 der 73 ursprünglich zur Übernahme durch Hellweg vorgesehenen Bau- und Gartenmärkte.
Hauptgläubigerin von Moor Park ist die Royal Bank of Scotland. Sie hatte ihre Zustimmung davon abhängig gemacht, dass Hellweg eine Konzernbürgschaft entsprechend der bisherigen Konzerngarantie der insolventen Praktiker AG stellt. Die Praktiker AG hatte für ihre Konzerntochter Max Bahr im Jahr 2007 eine abstrakte Mietgarantie auf erstes schriftliches Anfordern über mehrere hundert Millionen Euro übernommen. Eine Konzernbürgschaft wollte Hellweg als mittelständisches Familienunternehmen nicht übernehmen.

Mit der Übernahme durch Hellweg hätten insgesamt 3.600 Arbeitsplätze in bundesweit 73 Bau- und Gartenmärkten erhalten werden können. Ziel von Insolvenzverwalter und Vermieter ist es jetzt, nach einem Abverkauf der Max-Bahr-Warenbestände, der in Kürze beginnen wird, durch Standortlösungen möglichst viele Märkte mit den zugehörigen Arbeitsplätzen zu erhalten. Dazu liegen bereits konkrete Interessensbekundungen von namhaften Unternehmen aus der deutschen Baumarkt-Branche für zahlreiche Standorte vor.

Hintergrund
Am 26. Juli 2013 hat die Geschäftsführung von Max Bahr Insolvenzantrag für die Baumarkt Max Bahr GmbH & Co. KG mit den 78 Max-Bahr-Bestandsmärkten und etwa 3.600Beschäftigten gestellt. Das zuständige Amtsgericht Hamburg hatte daraufhin Rechtsanwalt Dr. Jens-Sören Schröder von der Kanzlei Johlke Niethammer & Partner zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Schröder führt alle Baumärkte seit Insolvenzantrag fort, der Verkauf geht uneingeschränkt weiter. Grundlage dafür war, dass Schröder sich mit wesentlichen Beteiligten über die Finanzierung der weiteren Warenlieferungen einigen konnte. Fünf Märkte sind bereits seit Mitte/Ende Oktober im Abverkauf nachdem klar war, dass keiner der Interessenten diese Standorte unter der Marke Max Bahr fortführen wird. Hier werden derzeit Einzellösungen mit potenziellen Investoren verhandelt.
Die Max-Bahr-Geschäftsführung hatte am 26. Juli 2013 auch Insolvenzantrag für die Baumarkt MB Vertriebs GmbH gestellt. In dieser Gesellschaft sind die 54 Filialen mit etwa 2.800 Beschäftigten (inkl. 820 geringfügig Beschäftigte) eingegliedert, die seit September 2012 von Praktiker auf Max-Bahr-Baumärkte umgeflaggt wurden. Insolvenzverwalter dieser umgeflaggten Praktiker-Märkte ist Rechtsanwalt Christopher Seagon von der Kanzlei Wellensiek, der auch Insolvenzverwalter der übrigen operativen Praktiker-Gesellschaften ist.
Der Vorstand der Praktiker AG hatte am 12. Juli 2013 zudem in Saarbrücken einen Insolvenzantrag für die Konzernholding mit etwa 350 Beschäftigten gestellt. Das Amtsgericht hatte daraufhin Rechtsanwalt Udo Gröner zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Bereits im vorläufigen Insolvenzverfahren hatten die Insolvenzverwalter einen geordneten Investorenprozess eingeleitet. Die jeweiligen Insolvenzverfahren wurden zum 1. Oktober 2013 eröffnet. Seit dem erhalten die Mitarbeiter kein Insolvenzgeld mehr und müssen wieder aus dem Geschäftsbetrieb finanziert werden.
 
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