Bedienungsanleitungen - Was soll drin stehen?

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H.-A. Losch

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Bedienungsanleitungen von Elektrowerkzeugen sind ein leidiges Thema. Da gibt es für Billigwerkzeuge Heftchen kaum größer als ein Blatt Klopapier und selbst mit der Lupe kaum zu sehen. Andere Hersteller wiederung packen 150 Seiten dicke Bücher dazu, die 25 Sprachen enthalten. Vorn gibt es ein paar Bildseiten mit Nummern, die manchmal auch im Text auftauchen und dann Anlass für ein netten Suchspiel sind.

Wie sollen eurer Meinung nach Bedienungsanleitungen aussehen und was sollte drin stehen?
 
Also ich finde, es sollte vorne wie üblich eine Zeichnung mit der Nummerierung der Bedienelemente geben, die auch dort (auf der gleichen Seite) mit einem kurzen Text erklärt sind (das verhindert die herumblätterei). Am besten noch auf einer Aufklappseite, so hat man die Zeichnung neben sich, und kann gleichzeitig in der Anleitung lesen. Dann sollte das Inhaltsverzeichnis folgen. In der Anleitung selbst sollten die Details der Bedienelemente erklärt sein. Dann sollte eine Übersicht kommen, mit versch. Fallbeispielen und Erklärungen dazu, was leider nur selten der Fall ist. Eine Störliste mit evtl. Gründen sollte auch enthalten sein. Eine Explosionszeichnung mit Ersatzteilen und Bestellnummer wäre super und wenn dann noch ein Schaltplan dabei wäre, perfekt.

Ergänzt mich, wenn ich was vergessen habe.

MfG jan
 
ich kenne das bei Metabo recht praktisch so: man reisst sich den Teil mit seiner Sprache, also bei uns z.B. D runter und wirft den Rest weg. Dabei ist immer eine Teileliste, eine Bedienungsanleitung und ein Serviceverzeichnis.
 
Sicherheitshinweise sollten nicht fehlen.
 
Zusätzlich zu dem bisher geschriebenen finde ich eine Wartungsanleitung sehr wichtig. Z. Bsp. Schmierung wenn ja wie oft und mit welchem Fett usw..
 
Hi,

H.-A. Losch schrieb:
Da gibt es für Billigwerkzeuge Heftchen kaum größer als ein Blatt Klopapier und selbst mit der Lupe kaum zu sehen.

... meiner Erfahrung nach ist es so, daß man eher bei Billigwerkzeug umfassende Anleitungen bekommt ... und bei teuren Markenprodukten gespart wird.

Ralle hat es schon erwähnt : Sicherheitshinweise.
Wenn ich z.B. die Literatur anschaue, welche dem Lidl-Winkelschleifer beilagen. Das ist schon ziemlich umfassend.

Ein anderes gutes Bsp. : Tischbohrmaschine :
Flott : http://www.flott.de/pdf/E1 - E5.pdf
Güde : http://www.guede.com/pdf/tischbohrm_allgemein.zip
... zwar sind die Zeichnungen bei Flott deutlich besser, aber Sicherheitsvorschriften, Hinweise zur Montage/Demontage des Bohrfutters oder zum Betrieb ? Da sieht es bei der teuren Maschine eher lau aus.
Sicher kann man entgegnen, daß die teure Maschine eher von kundigen Benutzern verwendet und aufgestellt wird. Andererseits ist es nun auch kein besonders großer Aufwand, eine umfassende Dokumentation anzufertigen, welche man dann anschließend für eine ganze Reihe von Typen verwenden kann.

Genauso wäre es für die Hersteller/Anbieter solcher stationären Maschinen sicher kein Problem, diesen eine kleine Tafel mit den wichtigsten Sicherheitshinweisen aus Plastik (~ A4-Größe) beizulegen, welche man in der Nähe der Maschine bei Bedarf anbringen kann. Kostenfaktor seitens des Herstellers, bei den Mengen, sicher nur wenige Cent.

Gruß, hs
 
hs schrieb:
Hi,

meiner Erfahrung nach ist es so, daß man eher bei Billigwerkzeug umfassende Anleitungen bekommt ... und bei teuren Markenprodukten gespart wird.

wer solchen Sachen verkauft hat es wahrscheinlich dann auch mit der entsprechenden Klientel zu tun, da muss man sich dann schon sehr gut absichern. Außerdem dürfte es kein Problem sein für die gängigen Maschinen aus Textblöcken die entsprechenden wasserdichten Sicherheitshinweise zu entwickeln.(stecken sie keine Stricknadel in die Steckdose usw. :D )
 
Hi,

Alfred schrieb:
wer solchen Sachen verkauft hat es wahrscheinlich dann auch mit der entsprechenden Klientel zu tun, da muss man sich dann schon sehr gut absichern

... möglich - aber überall wird ja (warum auch immer) empfohlen viel Geld für Werkzeug auszugeben.
Wenn dann der unwissende denkt : 'o.k. - gebe ich eben viel Geld aus' ... und bekommt dann noch nicht einmal ausführliche Dokumentationen, bzw. Hinweise zum Gebrauch - kann es das ja auch nicht wirklich sein.
Gemessen an den Preisen der Maschinen ... und das was eine vernünftige Dokumentation kostet, eigentlich lausig, was so mancher Markenhersteller da abliefert.

Gruß, hs
 
Was muss drin sein:

1) vollständige Hersteller-und Serviceadresse(n)

2) umfassende Beschreibung der Funktionalität und aller Bedienelemente

3) ausklappbare Zeichnung(en) mit Numerierung

4) Sicherheitshinweise

5) Angaben zu den erfüllten Sicherheitsnormen

6) Leistungsdaten / Geräuschentwicklung

7) Explosionszeichnung mit TeileNUmmern

8) vollständige Ersatzteilliste

Was ich so an Bedienungsanleitungen aus dem Billigbereich gesehen habe - in meinem früheren Leben :wink: - das ist nicht wirklich umfangreicher gewesen, wenn man es auf die eigene Muttersprache reduziert.

Gruss

Rolf
 
Hallo,

ich kenne ein paar alte Bosch grün Anleitungen, die waren schon nicht schlecht.

Metabo hat seit Jahren gleichbleibend gute Anleitungen, besonders umfangreich sind die Anleitungen zu den ehem. Magnums des Hauses, dort gab es für jedes Zubehör eine eigene Bedienungsanleitung, beiliegend ist immer ein rotes Sicherheitsblatt, eine Explosionszeichnung mit Teilenummern, für die KGS 1670 gab es ein Schnittdiagramm für an die Wand zu hängen, daraus konnte man die Zulagenstärke bei besonders hohen Schnitten ablesen, abwaschbar beschichtet.
Eine mittlere Katastrophe sind die Anleitungen von Scheppach will man zum nächsten Thema, muss man sich an 17 Sprachen vorbei-blättern.
 
hab ich beinahe vergessen:

das "Buch der Äxte" das jeder "Gränsfors-Axt" beiliegt ist die beste Bedienungsanleitung die ich je zu einem Handwerkzeug gesehen habe.
 
Hi,

RRS schrieb:
Was ich so an Bedienungsanleitungen aus dem Billigbereich gesehen habe - in meinem früheren Leben :wink: - das ist nicht wirklich umfangreicher gewesen, wenn man es auf die eigene Muttersprache reduziert.

hier nochmal ein Bsp.:
die Anleitung des Lidl-Winkelschleifers : PDF, ca. 1,5MB

... was fehlt, ist eine Ersatzteilzeichnung.
Aber ansonsten kann man, m.M. nach, wirklich nicht meckern.
Zus. lag eine zweite Druckschrift dem Gerät bei : 'Allgemeine Sicherheitshinweise gemäß EN 50144-1 handgeführte Elektrowerkzeuge, ....'
(Serviceadresse wird mit angegeben, melden sich sehr schnell bei Fragen per Mail, Rücksendeaufkleber für kostenlose Rücksendung im Garantiefall lag nächsten Tag im Briefkasten)

--
Die Top-Craft-Maschine (Aldi) stammt von Ferm, auch dort kann man die Bedienungsanleitung herunterladen : PDF, ca. 2,2MB
Sie ist nicht ganz so ausführlich, aber dennoch ausreichend (hier incl. Zeichnung).
(Adressaufkleber für kostenfreie Rücksendung an Serviceadresse im Garantiefall lag diesem Gerät gleich bei)

--------
mal getestet :
- Metabo : bietet für handgeführte Maschinen scheinbar keine Downloadmöglichkeit der Betriebsanleitungen an. Die beiliegende Anleitung meiner Schlagbohrmaschine ist kein Stück besser als die o.a. Billigmaschinen (eher schlechter) .... zum Test heruntergeladene Anleitung-Stationärmaschine war deutlich besser (aber da gibt es ja eh' mehr zu erklären).
- Bosch : sind gut per Download zu erreichen - und auch ordentlich gemacht
- Makita : zwar das notwendigste enthalten, aber schon etwas magerer
- ebenso AEG
- Kress : weiß ich nicht, werden zwar zum Download angeboten - klappte aber nicht
- Festool schaut auch ordentlich aus
- Flex auch o.k. - aber Dateigröße (z.T. deutlich über 20MB) steht eigentlich, wegen div. Sprachen, in keinem Verhältnis zum Inhalt
- Fein wirkt optisch wie Bosch

... wie dem auch sei : wenn man mal die Anleitungen o.a. Billigmaschinen mit den Anleitungen div. Markenhersteller vergleicht, findet man, m.M. nach, keinen wirklichen Qualitätsunterschied.

Gruß, hs
 
Was soll man mit Bedienungsanleitungen, die man erst downloaden muss?

Gruss

Rolf
 
Hi,

RRS schrieb:
Was soll man mit Bedienungsanleitungen, die man erst downloaden muss?

... nennt sich Service - und ist dazu da, daß man als Benutzer sich evtl. verlorengegangene Anleitungen problemlos sofort besorgen kann.
Zudem evtl. interessant, bevor man sich eine Maschine kauft.

Gruß, hs
 
hs schrieb:
Hi,

RRS schrieb:
Was soll man mit Bedienungsanleitungen, die man erst downloaden muss?

Zudem evtl. interessant, bevor man sich eine Maschine kauft.

Gruß, hs

In der Tat lese ich vor Werkzeugkäufen ganz gerne die Bedienungsanleitungen der von mir ins Auge gefassten Geräte. Man findet dort die einen oder anderen Informationen, auf die man vielleicht sonst nicht aufmerksam geworden wäre.

Eine gute Bedienungsanleitung sollte meines Erachtens neben den in der Regel gegenwärtig ohnehin vorhandenen Hinweisen präzise Angaben zum Einstellen des jeweiligen Werkzeugs beinhalten. Ich spreche hier von Einstellungen, die üblicherweise vor der Auslieferung im Werk vorgenommen werden und im Laufe der Zeit vom Benutzer angepasst werden müssen. In dieser Hinsicht halte ich die speziell von Festool USA für einige Werkzeuge angebotenen Anleitungen für vorbildlich.
Zur Illustration:
- Bedienungsanleitung Festool TS 55 (überarbeitet)
- Bedienungsanleitung Festool TS 55 (Standard)

Christian
 
So wie die überarbeitete Anleitung würde ich mir eine optimale Bedienungsanleitung vorstellen.

Gruss

Rolf
 
gut finde ich auch die Netwerktreiber und Beschreibungen zum downloaden -wenn man schon nicht reinkommt ins Netz :D
 
Thema: Bedienungsanleitungen - Was soll drin stehen?

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