Balkongeländer

Diskutiere Balkongeländer im Forum Projektvorstellungen im Bereich Anwendungsforen - Hallo, nachdem das mit dem Tisch recht ordentlich geklappt hat möchte ich euch mein erstes richtiges Projekt vorstellen. Bei der Grundrenovierung...
J-A-U schrieb:
Das Verhältnis wird vom Kolben in der Kartusche vorgegeben, nicht vom Mischer.
Jetzt, wo ich so drüber nachdenke, ist das natürlich logisch, weil die ausgepresste Menge ja davon abhängt, nicht vom Statikmischer.
Unter'm Strich bedeutet das, es ist egal, welchen Statikmischer man verwendet, ich kann problemlos Wütht/Hilti/Fischer mischen!?

powersupply schrieb:
Gibts für die kleinen Ankerstangen nicht auch so fertige Kleberpatronen wie für die Großen?
Da entfällt doch der ganze Heckmeck mit sauber ausrichten und/oder schnellschnell.
Einfach Löcher bohren, Patronen in die Löcher, zwei Bolzen vorab sauber einkleben, daran das Geländer fixieren, die restlichen Bolzen in die Löcher treiben, kurz warten und Muttern festschrauben.
Oder hab ich was übersehen?
Ich glaube, das Zeug in den Glaspatronen ist flüssiger. Ob es bauaufsichtlich zugelassen ist, weiß ich nicht, aber billiger wird das ganz sicher nicht. Und die Vorarbeiten fallen doch genauso an: du musst die Löcher genauso sorgfältig reinigen uswusf. Wenn Du unbedingt erst nur eine Stange einmörteln willst und die anderen später, dann musste halt einen Statikmischer opfern und erst "einmal rumgehen" und den Rest dann später machen.

Einfach nicht so einen Riesen-Kopp machen, sondern vorher nachdenken, wie man am sinnvollsten vorgeht, und dann machen!
Wie gesagt, das ist keine Raketentechnik.
 
JAU schrieb:
Hab ich geringe Zweifel, der Bohrstaub muss ja auch irgendwie aus dem Loch raus.

Prinzipiel richtig, manchmal dichtet alleine der Bohrer das Loch während des Bohrvorgangs schon gut ab.
Wobei ich denke, mit etwas rein- und rausfahren beim Bohrvorgang könnte es gehen. Müsste ich mal spaßeshalber probieren. Falls der Untergrund Restfeuchte hat würden natürlich auch Löcher in der Hülse wenig helfen, wobei das per se ein guter Ansatz wäre.

JAU schrieb:
Wenn es nur darum geht etwas zu befestigen seh ich jetzt kein all zu großen Problem wenn die letzten 5mm zwischen Gewindestange und Bohrloch nicht mit Kleber gefüllt sind

Das seh ich auch nicht als Problem, selbst wenn die Gewindestange auf 10 mm "frei" wäre. Du weisst halt aber nie, ist der Kleber irgendwo im Verankerungsgrund weggelaufen (Querfuge, Materialfehler oä), wieviel ist tatsächlich drin etc. Es bleibt eine gewisse Restunsicherheit für den Monteur bestehen.

Damit:
Es ist halt einfacher/sicherer den Überschuss abzuwischen.
hast du es ja ansich selbst erklärt.

Dirk schrieb:
Wobei wir das hier nicht zu weit treiben sollten: das ist keine super komplizierte Raketentechnik!

Stimmt, wir haben das nun ellenlang durchgekaut, sollte reichen. Der TE hat da bestimmt schon zwischendurch abgeschaltet. :mrgreen:

Dirk schrieb:
Soo extrem schnell, daß das Einbringen der Ankerstange schon schwierig wird, das habe ich aber noch nicht gehabt.

Kam in vielen Jahren auch erst zweimal vor. Lag wohl einfach im Hochsommer an extremen Temperaturen, dem Setzen mehrer Anker gleichzeitig bzw. nacheinander, also Kleber rein, Anker hinterher, nächster usw. usf. und dann hat der Kollege eben vielleicht ein wenig zu langsam eingedreht.

Dirk schrieb:
Da hat ja jeder Hersteller seine eigenen, aber haben die alle ein unterschiedliches Mischungsverhältnis, oder ist das immer identisch?

JAU schrieb:
Das Verhältnis wird vom Kolben in der Kartusche vorgegeben, nicht vom Mischer.

So schauts aus, die Kartuschen geben das vor. Wir hatten das Thema auch mal vor langer, langer Zeit in einem anderen Thread.
Einfach eine reine Marketingmasche, keine Fremdmischer zu verwenden, um ihre überteuerten Mischer als Zusatzgewinn zu veräussern. Sie geben halt an, daß damit die Zulassung entfiele. Auch das ist keine Raketentechnik, eine Spirale mischt gleichmäßig zwei Komponenten durch. Wie soll denn innerhalb dieser Hülse, da man ja beide Kompnenten mit einem Mal ausdrückt, ein anderes Mischungsverhältnis mit Fremdmischer entstehen, dann müsste das mittlere Trennstück für beide Komponenten bspw. aussermittig sitzen, um so etwas zu erzielen. Lt. eines Händlers fallen die Statikmischer alle in China vom selben Band. Mach einfach mal den Test - nimm den Originalmischer und einen Fremdmischer - drück zwei Häufchen Mörtel nebeneienander aus, du siehst ja alleine an der Farbe, ob richtig durchgemischt wurde. Und dann erkennst du nach Aushärtung am Ergebnis, ob es Unterschiede gibt.
 
Ich glaube, das Zeug in den Glaspatronen ist flüssiger. Ob es bauaufsichtlich zugelassen ist, weiß ich nicht, aber billiger wird das ganz sicher nicht.
Sicher sind die Patronen zugelassen. Sonst würde sie ja keiner kaufen :crazy:
Flüssiger sind die auch nicht. Da ist immer ein wenig (Quarz?)Sand mit drin.
Was man nicht vergessen sollte ist, dass man ein Setzwerkzeug haben sollte, da der Bolzen mit Schlag ein gedreht werden muss und so die Mischung von Harz Härter und Sand vollzogen wird. Nur mit reinklopfen oder "irgendwie" reindrehen wird das nix.

PS
 
powersupply schrieb:
Sicher sind die Patronen zugelassen. Sonst würde sie ja keiner kaufen :crazy:
Trugschluss. Es gibt tonnenweise nicht zugelassene Verbindungsmittel und auch die werden gekauft. Ist auch grundsätzlich nicht schlimm, weil es unzählige Befestigungsaufgaben gibt, wo man keine zugelassenen Verbindungsmittel nehmen muss.
Abgesehen davon kommt es selbst mit Zulassung immer auf den jeweiligen Anwendungsfall an.

Gruß
D.Mon
 
HAL4 schrieb:
Stimmt, wir haben das nun ellenlang durchgekaut, sollte reichen. Der TE hat da bestimmt schon zwischendurch abgeschaltet. :mrgreen:

Keineswegs, der liest interessiert mit, sammelt die Tipps und bekommt allmählich Fracksausen.

Patronen hatten wir ja wegen der Überkopfmontage schon ausgeschlossen. Und selbst das Zeug aus der Tube quillt im Video so dünnflüssig raus, dass ich mir besser noch ein paar kleine Neodym Magnete besorge, um die Gewindestangen daran zu hindern dem Ruf der Schwerkraft zu folgen.

Die pfiffige Idee mit dem Klebeband als Gewindeschutz greife ich mal auf, erlaube mir aber Teflondichtband vorzuschlagen. Das zieht sich schön ins Gewinde, so dass es nicht unterlaufen wird und an Teflon bleibt nichts kleben.

Wenn ich auf Schablonen verzichte und stattdessen in Durchsteckmontage arbeite, bekomme ich das Bauteil nachher noch mal wieder runter? Der Ringraum zwischen Halter und Gewindebolzen ist dann ja idealerweise mit Mörtel verfüllt. Das wäre nicht dramatisch, ich muss die Halter dann nur vor dem Setzen der Anker verzinken lassen.

Schöne Woche

Thorsten
 
Bitschubser schrieb:
Das wäre nicht dramatisch, ich muss die Halter dann nur vor dem Setzen der Anker verzinken lassen.
Vielleicht um das klar zu stellen: Die Halter müssen vor der Montage wirklich komplett fertig sein.
Zweck der Durchsteckmontage ist das mögliche Fehler (schräg, Lochbild falsch) beim Einsetzen der Gewindestangen die Montage nicht beeinträchtigen - weil das Werkstückk ja schon an Ort und Stelle ist.
Aber selbst da werden die Stangen nicht 100% sitzen.

Weg gehen die Halter da erst wieder beim Rückbau. Unter Zuhilfenahme von Hammer und Flex.


mfg JAU
 
powersupply schrieb:
Was man nicht vergessen sollte ist, dass man ein Setzwerkzeug haben sollte, da der Bolzen mit Schlag ein gedreht werden muss und so die Mischung von Harz Härter und Sand vollzogen wird. Nur mit reinklopfen oder "irgendwie" reindrehen wird das nix.
Die Ankerbolzen sind (bei den mir bekannten Herstellern) für die Glas- und Folienpatronen zudem an der Spitze nicht glatt, sondern schräg angeschliffen, so dass sich vorne eine "Schneide" bildet. (Scharf ist die natürlich nicht, aber die Form sieht so aus.) Das dient vermutlich auch der besseren Durchmischung, wenn der Ankerbolzen drehschlagend eingebracht wird.

Und selbst das Zeug aus der Tube quillt im Video so dünnflüssig raus, dass ich mir besser noch ein paar kleine Neodym Magnete besorge, um die Gewindestangen daran zu hindern dem Ruf der Schwerkraft zu folgen.
Der Mörtel wirkt zwar dünnflüssig, aber durch das Eindrücken der Gewindestange wird er ziemlich gut verdichtet und der umlaufende Spalt ist ja auch nur 1 mm. Über Kopf musste ich bislang noch keine Anker verarbeiten, aber vom Gefühl wie fest sich so eine Gewindestange unmittelbar nach dem reindrücken anfühlt, glaube ich schon, dass das hält.
 
Bitschubser schrieb:
ein paar kleine Neodym Magnete besorge, um die Gewindestangen daran zu hindern dem Ruf der Schwerkraft zu folgen.

Du wirst doch aber sicher keine galvanisch verzinkten Ankerstangen im Aussenbereich verwenden wollen? :schlaubi:
Na klar ist Schwerkraft Schwerkraft, aber der der Mörtel hat schon eine etwas zähflüssige Konsistenz.
Und wie gesagt, zur Not Ankerstange etwas vorwärmen.

Bitschubser schrieb:
Wenn ich auf Schablonen verzichte und stattdessen in Durchsteckmontage arbeite, bekomme ich das Bauteil nachher noch mal wieder runter?

Wenn du ein paar Unebenheiten unter der Platte, also etwas Luft unter der ein oder anderen Stelle hast, dann setzt sich der Kleber auch dort ab. Die Platten bekommst du aber, um sie nochmal vom Kleber zu befreien, schon ab - Hebelwirkung nutzen.
Wäre es jetzt keine Überkopfmontage und du würdest beim Verkleben die Platten schon lotrecht ausrichten, würde der Kleber sogar einen sinnigen Zweck erfüllen, eben diese Unebenheiten ausgleichen, dort, wo man zum Ausrichten dünne Blättchen unterfüttert.
Ansonsten, wie ich schon schrieb, Schlagwerkzeug zum Kleber entfernen einsetzen, der Kleber zwischen Ankerstange und Durchgangsloch der Platte ist jetzt nicht so massiv, daß das nicht auseinandergeht.
Auf der Ankerplatte und an der Gewindestange entfernen, dann kannst du die Platten runterhebeln, wird sicher nicht immer ganz simpel gehen, aber es geht.
Das mit vor- oder nachher verzinken kannst du halten wie du willst, bedenke jedoch, daß deine Platten vor dem Verzinken ordentlich sauber sind, silikonhaltige Rückstände, Kleberreste oä. sind da absolut kontraproduktiv und die Verzinkerei wird sich bei dir bedanken bzw. darfs dann nochmal ins Bad. Also, wenn unverzinkt vormontiert, dann abschließend ordentlich reinigen.

DEV schrieb:
sondern schräg angeschliffen, so dass sich vorne eine "Schneide" bildet.

Das habe ich aber auch schon in meiner "Montageanleitung" geschrieben, es geht dabei darum, daß sich der Anker widerstandsfrier eindrehen lässt und sich der Kleber gleichmäßig um den Gewindebolzen legt.
Selbiges gilt auch für die vorher aufgetauchte Statikmischerfrage.
 
Sollte ich wirklich VA Anker verwenden? So, wie die hängen sind die keiner direkten Bewitterung ausgesetzt. In meinem Leben werden verzinkte M10 Anker wohl nicht wegrotten.

Muss ich die Walzhaut vor dem verzinken eigentlich selbst entfernen, oder macht das die Verzinkerei irgendwie chemisch?
 
Falls ich es überlesen habe, und es schon jemand geschrieben hat, sorry.
Die Glasklebedübel sind bei rechts Gewinde mit Schlag und links herum reinzudrehen, um es gut zu mischen und bei rechts herum würde der Kleber heraus gefördert.
 
Bitschubser schrieb:
Sollte ich wirklich VA Anker verwenden? So, wie die hängen sind die keiner direkten Bewitterung ausgesetzt. In meinem Leben werden verzinkte M10 Anker wohl nicht wegrotten.
Na ja, aber die paar Euro mehr für die V2A-Stangen werden Dich wohl nicht an's Hungertuch bringen.
 
Bitschubser schrieb:
Sollte ich wirklich VA Anker verwenden?

Eigentlich stellt sich diese Frage gar nicht. :roll:
Auch da sind wir wieder bei den anerkannten Regeln der Technik angekommen.
Bedenke Umwelteinflüsse, Schlagregen, Luftfeuchtigkeit, etc. pp. In manchen Gegenden (Meeresnähe bspw.) reicht nichtmal ein sogenannter "V2A" aus. Ich schreib jetzt einfach auch mal in "VA"-Bezeichnung, weils so wahrscheinlich jeder versteht, auch wenns faktisch falsch ist.


Hier noch einmal ein klein wenig Lektüre, wenn auch nur ein grober Abriss:
https://www.metallbau-magazin.de/artikel/mb_2010-11_Gelaender_dauerhaft_befestigen_1010249.html

Bitschubser schrieb:
Muss ich die Walzhaut vor dem verzinken eigentlich selbst entfernen, oder macht das die Verzinkerei irgendwie chemisch?

Wenn du sie nicht entfernst, bleibt sie unter dem Zink bzw. ist dann die Berührungsfläche. Entfernen musst du sie nicht, machen kannst du das natürlich. Wichtig ist eben, daß die Stücke fett- und silikonfrei usw. sind, Edding sieht man auch durch bspw. Man liest zwar von allerhand Vorbehandlung der zu verzinkenden Bauteile in den Verzinkereien, um so etwas zu entfernen. Die Realität sieht leider anders aus, weils um Masse und Geschwindigkeit geht. Entsprechend marginal wird dort gereinigt und eben darauf hingewiesen, daß entsprechende Anhaftungen nicht durch die werksseitige Vorbehandlung entfernt werden können. Man hat auch mittlerweile verstärkt das Gefühl, daß die Qualität über die Jahre insgesamt immer schlechter wird, die Zinkbäder seltener gewechselt werden, Werkstücke gerne falsch eingehangen werden (Zink läuft dann bspw. schön wellenförmig über den Handlauf ab). Es wird werkseitig zum Schluß das Nötigste gemacht, ums mal auf den Punkt zu bringen. Die Unsauberkeiten putzt dir auch keiner weg, daß machste bitte schön alleine und die Verzinkungsbude ist aus dem Schneider, wenn die Oberfläche Schaden nimmt, gewusst wie. Aber ich schweife wieder mal ab...
Hier noch ein kurzer Hinweisgeber (Schlossertafel):

https://wiegel.de/downloads/
 
BTW @bitschubser:

Dir ist schon klar, dass wir als Gegenleistung für die über-perfekte Beratung eine gründliche Dokumentation mit tollen Fotos haben wollen!? Du brauchst also nicht nur einen Helfer beim Setzen der Gewindestangen, sondern auch jemanden, der scharfe und richtig belichtete Fotos macht! :schlaubi: :mrgreen: :ducken:
 
Nachdem Du mir die sündhaft teuren V4A Bolzen auferlegt hast, wird es für einen Starfotografen aber nicht mehr reichen. Einen gescheiten Bohrhammer muss ich auch noch beschaffen, dabei ist meine Lieblingsschuhsohle schon arg durchgekaut.

Klar werde ich den Fortschritt dokumentieren und vorzeigen. Die traurige Wahrheit ist aber, dass das Material für Halter und Pfosten noch in 1,50m Längen im Keller liegt und auf den Zuschnitt und Verschweißung wartet. Vom Bolzen setzten bin ich noch weit entfernt. Dazu muss ich auch erst mal festlegen, wo die hin müssen, was wiederum vom finalen Design der Geländerfüllungen abhängt.
Das braucht alles so seine Zeit, es ist sehr viel Neuland für mich neben dem Tagesgeschäft.

Stay tuned

Thorsten
 
Nun habe ich endlich die Stahlplatten zugeschnitten und bin mit dem ersten Halter angefangen. Allerdings bin ich einigermaßen erschüttert, wie stark sich auch 10mm Stahl verziehen kann.

Das senkrechte 8mm Schwert habe ich beidseitig etwas angespitzt und in die Kerbe dann mit 1,6mm Zusatz eine Wurzelnaht gesetzt. Der Verzug hielt sich noch in akzeptablen Grenzen.

noch_ok.jpg


Danach habe ich dann mit 2,4mm Zusatz eine Decknaht darüber gelegt. Die obere 10mm Platte hat sich dabei links und rechts um jeweils 5mm verbogen.

verzug.jpg


Insgesamt ist es also eher eine Schaukel, als ein Halter geworden.

schaukel.jpg


Geschweißt habe ich mit 2,4mm Nadel und 160A. Da das Nachführen des Zusatzes immer noch nicht so recht gelingt, habe ich immer in kurzen Abschnitten von 20-30mm geschweißt und auch öfters mal die Seite gewechselt.

Gebt mir doch mal einen Tipp, wie man den Verzug hier in den Griff bekommt. Mehr Strom, längere Abkühlpausen, keine Decknaht? Und wie macht ihr das an den Enden, dass das nicht ausfranst, Schweißbadsicherung oder die Kehle flach auslaufen lassen?

Wie gut, dass ich ausreichende Längen bestellt hatte. Einen weiteren Halter kann ich noch versauen, dann muss ich nachordern.

Gruß
Thorsten
 
Mir sind 2 Grundregeln bekannt:
  • Mehr Strom = mehr Hitze = mehr Verzug.
  • Je breite die Naht desto stärker der Verzug.

Laut meiner Liste bräuchte man für 6mm Blech 350A und 4mm Elektrode

Für solche Materialstärken verwende ich daher kein WIG sondern E-Hand weil mein Gerät (auf Dauer) nicht genug Strom liefert und man mit Elektrode nicht so viel davon braucht.


mfg JAU
 
Servus,
In kleinen Stücken ("Pilgerschritt") und abwechselnd je Seite hilft dass der Steg nicht in eine Richtung wegkippt, beim durchgehenden Blech bringt es relativ wenig, die Wärmemenge bleibt ca. gleich. Das wichtigste hier wäre das durchgehende Blech festzuspannen, wenn nichts passendes zum Aufspannen vorhanden ist zwei Teile Rücken an Rücken spannen (oder temporär heften).

Möglichst zügig arbeiten, neben der Leistung ist das der wichtigste Einfluss, teilweise ist es sogar so dass man mit höherer Leistung weniger Verzug bekommt (was erstmal komisch klingt), aber mit höherer Leistung ist evtl. eine höhere Geschwindigkeit möglich (oder nötig :mrgreen: ), und über die holt man das dann wieder raus.

Die Art von Verzug kann man z.B. mit einem Wärmestrich auf der Gegenseite entlang des Stegs per Flammrichten beheben, wenn kein Autogenbrenner vorhanden ist gehts evtl. auch per WIG-Brenner (schmelzen muss es dabei auf der Rückseite nicht mal), man erkennt halt die richtige Temperatur (kirschrot) nicht so schön.

Und wie macht ihr das an den Enden, dass das nicht ausfranst
Dicker (zusätzlicher) Hefter an das Ende, auf das zugeschweißt wird.
 
Einfach auf der Seite, wo es hin ziehen soll, nochmal eine "Naht" ohne Draht ziehen. Also oben nochmal ein kleines Schmelzbad drüber ziehen. Es muss eigentlich nur glühen, nicht schmelzen. Bei Bedarf auch mehrfach.
Vereinfacht gesagt: Stahl zieht sich nach dem auskühlen mehr zusammen, als es sich vorher ausgedehnt hat.
 
Als Autogenbrenner habe ich nur so ein kleines Hartlötteil von CFH, bei dem auch noch die O2 Flasche leer ist. Vermutlich hat der nicht genug Power, aber einen Versuch ist es Wert.
Ansonsten kam mir der liederliche Gedanke auf der Rückseite eine Kerbe reinzuschleifen und wieder zu verschließen. Ich habe den Verdacht, dass einfach nur anschmelzen bei dem kräftigen Verzug nicht ausreicht.
Die Idee mit dem Einspannen kam mir leider zu spät. Ob es etwas gebracht hat oder der Verzug sonst noch größer geworden wäre, wird sich beim nächsten Teil zeigen. Den Strom kann ich auch noch etwas erhöhen, da war ich wohl etwas zu zaghaft, zumindest bei der Decknaht. Tatsächlich ist das Werkstück durch meine Braterei so heiß geworden, dass ich es auch mit Handschuhen nur kurzzeitig anpacken konnte.

Gruß
Thorsten
 
Thema: Balkongeländer
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