Balkenstärke über 3,5m bei ca. 150kg Belastung?

Diskutiere Balkenstärke über 3,5m bei ca. 150kg Belastung? im Forum Innenausbau im Bereich Anwendungsforen - Hi Leute, ich will mit einem Holzbalken 3,5m von einer Raumseite zur anderen überbrücken. An den Holzbalken soll in der Mitte ein Sitz, Belastung...
Mit oder ohne Gestell?
 
Ohne Gestell. Habe an der Terrasse auch einen langen Balken und da sollen einer oder zwei Stück nebeneinander ... ideal etwas Regentaugliches oder eben das auch mal nass werden kann (ist aber überdacht, doch seitlich kann schon mal auch der Regen rein peitschen).
 
Wir haben diesen Sessel, Modell Tahiti1. Der hat ein etwas dichter gewebtes Kunststoffgeflecht. War meiner Frau lieber. Sind ganz zufrieden damit. Nur ob es den auch ohne Gestell gibt kann ich nicht sagen. Meine Frau war gerade ganz erstaunt über den Preis. Sie hat ihn letzten Herbst für 289€ bekommen, im Frühjahr kostete der dann fast 400€ und jetzt 299.
Allerdings war das ein zimlicher Hickhack weil der Spediteur zweimal das Modell Tahiti2 ankarrte welches sie nicht wollte.

PS
 
Ich sehe hier nicht richtig durch.
Wo soll denn dieser Hängesitz nun hängen? Eher in der Mitte, oder eher am Mauerwerk (also außer der Mitte)?
Egal wo er hängen soll. Mir erschließt sich immer noch nicht, wie man ein Sitzmöbel, wie ein Sessel austariert um ihn ohne Bedenken jemand anbieten zu können, ohne "Gewissensbisse" zu haben. Ich kann mir gut vorstellen, dass man da auch ein Gestell haben muss, ohne dass, das Ding eine Bewegung macht, die man nicht vorher sehen kann. Immerhin, soll es ja hängen, egal in welcher Höhe.
Vielleich habe ich das Problem missverstanden, aber bei mir würde eher ein Querschnitt von
12cm zu 18cm oder 20cm (Bauchgefühl) zum Einsatz kommen (hoch trägt mehr, als Quadrat) und 12cm nur deshalb, weil ich bestimmt 2 Bolzen mittig durch das Holz einbringen würde und an diesen die Aufhängung der befestigen für dein Sessel machen würde.
Kann sein, dass ich hier das Problem missverstehe. Aber für mich sehe ich nur das Problem... Befestigung (Tragfähigkeit) und bei 12 X 18 auf 3,5m und bestimmt nicht mittig, naja...
zimmy
 
Vergleiche es einfach mit einer Schaukel ...
 
Ja eben. Die wird doch nicht mittig mit einem Faden befestigt, sondern mit 2 Haltepunkten. Sagen wir mal, wie hier gefordert, mittig (oder nicht) an 2 Befestigungspunkten angehängt. Dann (ich gehe mal davon aus, dass die Spannweite des Balken 3,5m ist, währe die Mitte bei 1,75m) rechne mal 2 Befestigungspunkte ca. 80cm von einander entfernt von der Mitte, also jeweils -40cm und + 40cm von der Mitte, währe der 1. Befestigungspunkt bei 135cm und der 2. bei 215cm oder jeweils 135cm von Auflager Wand zum jeweiligen Befestigungspunkt. Wenn man dann noch eine Stahllasche über den Balken, von Befestigung 1 zum 2. Befestigungspunkt und darüber hinaus noch 10cm ( also 100cm lang) legt, ist doch die Lastverteilung gleich eine ganz andere.
Oder?
zimmy
 
Kann sein, dass ich hier das Problem missverstehe. Aber für mich sehe ich nur das Problem... Befestigung (Tragfähigkeit) und bei 12 X 18 auf 3,5m und bestimmt nicht mittig, naja...
Hi
Lese mal den Beitrag der ziemlich am Anfang erstellt wurde.


Vergleiche es einfach mit einer Schaukel ...
Eher nicht. In unserem wird weniger geschaukelt. Da wird eher nur reingefläzt. Dabei hat auch das Gestell seine positive Seite. Man kann die Füße dagegen abstützen. Das Ding hat zwar konstruktiv einen Bolzen durch das Rohr gesteckt und könnte sich in dem Loch auch drehen aber mit Wirbel ist das doch etwas anderes.

PS
 
Ich meinte das Gewicht und Befestigung am Balken ...
 
Oh Pardon, da bin ich wohl einen Irrtum aufgesessen. Ich dachte eher an 2 Befestigungen. Dann sieht es natürlich etwas anders aus mit der Berechnung.
zimmy:ducken:
 
Könnte man nicht auch eine Schlinge um den Balken werfen und damit flexibel bleiben was die Position angeht und gleichzeitig den Balken unversehrt lassen?

Aber für mich sehe ich nur das Problem... Befestigung (Tragfähigkeit) und bei 12 X 18 auf 3,5m und bestimmt nicht mittig, naja...
Da sind wir beim ursprünglichen Problem. Welche Balkenstärke ist an dieser Stelle sinnvoll? In meinem Fall soll der Sessel nicht mittig hängen, aber optional sollte es natürlich auch möglich sein, die Position zu verändern, gerade wenn man es nicht über einen Haken löst, sondern flexibel ist. 🤪
 
Zuletzt bearbeitet:
Könnte man nicht auch eine Schlinge um den Balken werfen und damit Flexibel bleiben was die Position angeht und gleichzeitig den Balken unversehrt lassen?
Ja klar. Ich würde dann nur ab und zu mal die Schlinge kontrollieren, ob sich da wegen der Schaukelbewegungen irgendetwas an der Balkenkante durchscheurt. Die Schlinge muss halt entsprechend belastbar sein und entweder korrekt verknotet oder fertig gekauft.
Eine Rundschlinge wäre extrem robust und für den Zweck wohl praktisch unkaputtbar - wenn dich die violette Farbe nicht stört. :mrgreen:
Da sind wir beim ursprünglichen Problem. Welche Balkenstärke ist an dieser Stelle sinnvoll?
Der von mir genannte 14x14 reicht bei 3,2 m Länge großzügig aus, egal ob der Sessel mittig oder am Rand hängt. Da du selbst 15x15 erwähnt hattest, ging ich davon aus, du möchtest aus optischen Gründen einen quadratischen Balken.
Wenn der Querschnitt auch rechteckig sein darf, wäre auch 10x16 für die Länge problemlos ausreichend. Der Querschnitt muss halt zu den Balkenschuhen passen. Für 10x16 kannst du z.B. den hier verwenden.

Wichtiger ist die Befestigung im Mauerwerk. Wenn das ein einschaliges massives Mauerwerk ist, nimmst du dafür Gewindestangen in der Größe M10, passende Siebhülsen und Injektionsmörtel. Die Links sind nur beispielhaft, damit du siehst, was für Teile ich meine.
Gebohrt wird mit 16mm etwa 140 mm tief. Das Bohrloch gründich vom Staub befreien (bürsten, ausblasen, Staubsauger).
Offiziell gibt es dafür Bohrlochreinigungsbürsten, aber der Shop hat keine im passenden Durchmesser für 16mm Löcher. Die Bürsten gibt es mit Stahlborsten und Kunststoffborsten. Für Löcher im Mauerwerk sind die günstigen Bürsten mit Kunststoffborsten ausreichend. Flaschenbürsten sind prinzipiell das selbe und ebenfalls geeignet, sofern der Durchmesser stimmt. Wichtig ist nur, dass das Loch am Ende nicht mehr voll mit Staub ist.
Dann die Siebhülsen rein, in die Siebhülsen Injektionsmörtel drücken und entsprechend auf Länge gesägte Stücke der Gewindestange ein schieben, so dass sie noch etwa 20 mm aus der Wand herausgucken. Die Menge Injektionsmörtel sollte so gewählt sein, dass ein klein wenig vorne herausquillt, wenn die Gewindestange eingedrückt wird. Dann weißt du, dass es auf jeden Fall genug Kleber war. Herausquillenden Kleber wegwischen - Vorsichtig, gibt unschöne Spuren am Mauerwerk. Im frischen Zustand ist der Injektionsmörtel ungesund - Einmalhandschuhe tragen. Ausgehärtet ist er vollkommen harmlos. Achte darauf, dass sich kein Kleber vorne im Gewindebereich der Gewindestange festsetzt, wo später die Mutter aufgeschraubt werden soll.
Möglichst nicht unbedingt bei 30 °C und Sonnenschein arbeiten, da dann die Verarbeitungszeit für den Kleber extrem kurz wird. Bei 20°C hat man etwas mehr Zeit.
Du musst aber trotzdem erst alle 8 Löcher (4 pro Balkenschuh) bohren und reinigen und die abgelängten Gewindestangen vorbereiten, so dass du dann nur noch Kleber in das Loch drücken musst und die Gewindestange einschiebst. Denn sobald der Injektionsmörtel angebrochen ist, härtet er bei Arbeitspausen auch im Statikmischer (der Tülle, die auf die Kartusche geschraubt wird) aus. Für die verlinkte Kartusche Injektionsmörtel reicht übrigens eine normale Auspresspistole wie sie auch für Silikon- oder Acrylkartuschen verwendet wird. Es wird keine Spezialpresse benötigt.
Je nach Temperatur ein bis zwei Stunden aushärten lassen und dann den Balkenschuh mit M10 Muttern anschrauben. Für die Muttern kannst du noch Abdeckkappen setzen.
Der Holzbalken wird anschließend in die Balkenschuhe gelegt und mit 5mm CSA-Schrauben verschraubt.
Ich würde den Balken vor dem Einbau (!) streichen: 2x mit Holzgrund und 1x wahlweise mit Farbe (deckend, keine Holzstruktur mehr sichtbar) oder Dickschichtlasur (Holz bleibt sichtbar). Vorher, weil du sonst den Bereich im Balkenschuh nicht mehr erreichen kannst und das Holz dann dort gammeln könnte, falls Feuchtigkeit ran kommt.

Insgesamt kein wahnsinnig komplexes Projekt, aber sorgfältig arbeiten musst du trotzdem. Am längsten dauert das Streichen des Balkens, da 3 Aufträge sinnvoll sind und man den Balken nicht gut auf eine frisch gestrichene Seite legen kann... :wink:
Wenn der Balken gut wettergeschützt unter einem Dach hängt, reicht vermutlich auch nur 1x Holzgrund und 1x Farbe.
Wenn das Streichen durch ist, sollte der Rest bequem an einem Nachmittag zu schaffen sein.

Ja, ist eine Eigentumswohnung. Und der Bereich würde von der Straße aus nicht oder nahezu nicht zu sehen sein.
Als Hinweis: Die Außenwand ist Gemeinschaftseigentum. Ich gehe davon aus, dass du die entsprechende Zustimmung der Eigentümerversammlung hast, da drin rumzubohren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema Schlinge ist mir auch noch was eingefallen. Siehe Bilder.
Der Gurt ist 6cm breit, der Balken 10x14, die Kanten leicht angefast.


PS
 

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Genial. Danke für die ausführliche Antwort!

Beim Balken bin ich flexibel, aber mit einem rechteckigen Balken (Konstruktionsvollholz) bin ich natürlich auch happy, zumal dort die Verfügbarkeit auch besser zu sein scheint.

Tatsächlich habe ich auch den Plan mit den Gewindestangen und Injektionsmörtel gehabt. Auch wenn ich damit noch nie gearbeitet habe.

Nun ist tatsächlich die Beschaffung des Balkens die größte Herausforderung, aber das bekomme ich hoffentlich gelöst. Wegen des Gemeinschaftseigentum habe ich auch noch einmal nachgelesen, war mir auch nicht bewusst. Aber auch das kläre ich, danke.

Sollte ich es schaffen mein Projekt wie geplant umzusetzen, lasse ich es euch auf jeden Fall wissen!
 
Bei Knoten kannst dir ja mal paar Feuerwehrknoten anschauen, da gibt's sicher den einen oder anderen passenden Knoten.

Oder du nimmst eine passende Schaukelschelle, gibt es in verschiedenen Ausführungen und könntest dann auch variabel verschieben: Schaukelschelle - Google Suche
 
Hallo liebes Forum,

ich würde mich hier frecherweise dranhängen, denn ich habe das gleiche Vorhaben (Balken von Wand zu Wand spannen, um einen Hängesessel aufzuhängen, also ähnliche Belastungen wie bei den Vorpostern)
Bei mir sieht es so aus:
- zu überspannende Weite von Wand zu Wand: 275 cm
- 13 cm starke Altbauwände

Im Baumarkt finde ich Konstruktionsvollholz Kiefer 14*8 und passende Balkenschuhe.
Das ist eine Mietwohnung, also kann ich da keine Gewindestangen einmörteln, sondern müsste mit Dübel und Schrauben arbeiten.

Drum wären meine Fragen:
- 14*8 Balken ausreichend für 2,75 m Spannweite?
- Schrauben 8*100 oder 10*100? Oder länger bei 13 cm Wänden?
- und die größe Frage: der Balken müsste optimalerweise an der einen Wand über einem Türrahmen montiert werden (siehe Foto, beim Kreuz wäre meine Lieblingsstelle). Aber geht das überhaupt, kann man die Wand über einer Tür so belasten?

Das wäre ganz toll, wenn der eine oder andere ein paar Tipps hat!

Schöne Grüße, Mat

Balken.jpeg
 
Im Baumarkt finde ich Konstruktionsvollholz Kiefer 14*8 und passende Balkenschuhe.
Kiefer wäre für KVH eher ungewöhnlich. Üblich ist Fichte oder Tanne.
Das macht aber an dieser Stelle keinen relevanten Unterschied.
14x8 ist bei weniger als 3m Spannweite ausreichend für einen Hängesessel.
Spannender sind die
- 13 cm starke Altbauwände
, denn da weiß man nie, wie tragfähig die sind. Ist das irgendein harter Vollziegel oder eher weich und bröselig?

der Balken müsste optimalerweise an der einen Wand über einem Türrahmen montiert werden (siehe Foto, beim Kreuz wäre meine Lieblingsstelle). Aber geht das überhaupt, kann man die Wand über einer Tür so belasten?
Normalerweise wird über einer Türöffnung ein Sturz eingebaut. Das ist ein Riegel aus Stahlbeton, der das Gewicht der Wandsteine über dem Ausschnitt auffängt und seitlich neben den Türausschnitt ableitet. Im Altbau ist das gerne eine gemauerte Schale aus U-förmigen Steinen, die dann mit Beton ausgegossen wird. Ob und wie viel Moniereisen da wirklich drin liegt, hängt von der Sorgfalt der ausführenden Handwerker ab und man kann es nachträglich nicht mehr erkennen. :wink:
Ich würde mich das nicht trauen.

Da du sowieso von Balkenschuhen sprichst und die ja eine eher gewöhnungsbedürftige Optik haben, schlage ich mal vor: Nimm dir zusätzlich zu dem 8x14 KVH und den Balkenschuhen noch ein weiteres Stück KVH 4x14 ca. 1,3 m lang. Das Stück kommt waagerecht über die Tür und wird links und rechts von der Tür mit geeigneten Dübeln befestigt. Den Balkenschuh befestigst du auf dem 4x14 mit einer ausreichenden Anzahl Ankernägel oder Schrauben.

KVH 4x14 ist ein Standardmaß, aber vielleicht nicht überall zu bekommen. Alternativ geht auch ein entsprechend dickes Brett, teilweise als Baudiele 40x200 mm angeboten. Das müsstest du aber noch überschleifen, denn soetwas wird üblicherweise sägerau verkauft.
Die ca. 4 cm Dicke brauchst du, um den Balkenschuh gut befestigen zu können und die Höhe sollte zu deinem Hauptträger passen bzw. zumindest nicht kleiner sein.

Beim Andübel neben der Tür auf Stromleitungen achten. Auf einer Seite der Tür wird üblicherweise ein Schalter sitzen und die Chance, dass die Leitung nach oben Richtung Decke läuft, liegt wohl bei 90 %.

Zu den benötigten Dübeln und Schrauben kann ich nichts sagen, da ich nicht weiß, aus was die Wand besteht. Allgemein finde ich es aber nicht schön, solche Lasten an Nylondübeln aufzuhängen. Ich würde da wohl eine Innengewindehülse leicht vertieft mit Injektionsmörtel einkleben und dann später wieder überspachteln...

Ich nehme an, die Decke ist keine Option, um einen Hängesessel aufzuhängen?
 
Thema: Balkenstärke über 3,5m bei ca. 150kg Belastung?

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