Bäume fällen

Diskutiere Bäume fällen im Forum Ketten- + Motorsägen im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Ich will hier mal ein neues Thema eröffnen das nur indirket in das Forum passt, aber mich würd mal interessieren wie ihr Bäume fällt. Genauer ...
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W-und-F

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Ich will hier mal ein neues Thema eröffnen das nur indirket in das Forum passt, aber mich würd mal interessieren wie ihr Bäume fällt.

Genauer : Wer von euch fällt die Bäume nach dem Stütz bzw. Halteband System bzw. wer nach der herkömmlichen Methode und welche Weise wird bevorzugt?
 
Erklär mal bitte die "herkömmliche Methode". Nicht daß das je nach Gegend was anderes ist.

Ich fälle, wenn's denn nötig ist, vor allem totes Holz. Da hilft ein Schanier wenig, weil es bei ausgefaulten Bäumen oder furtztrockenem Obstholz praktisch keine Funktion hat. Solche Bäume schneide ich gern bis auf Bruthöhe runter und ziehe dann den Stubben mit dem Unimog oder der Ritsch-Ratsch raus. Lebendes starkes Nadelholz nützt mir nichts. (ich bin kein Förster sondern Imker und Obstbauer :wink: ) Als Brennholz fälle ich es bereits abgestorben mit einem Stufenschnitt und damit recht langem, weil sonst abreißendem Scharnier. Doch sind solche Bäume auch nicht wirklich schwer und deshalb springen auch die Stämme nicht. Die Scharniere knallen und reißen nach wenigen Graden in Fällrichtung ohnehin lang auf und spalten oft den toten Stamm. Dann muß ich's nicht. :lol:
 
Wir arbeiten meist Brennholz auf, das bereits liegt (Zöpfe und gesundgeschnittenes kernfaules Holz, aber auch Windwurf. Doch manchmal haben wir auch im Wald angezeichnete Bäume zu fällen. Normalmethode wird bevorzugt, meist sind die Stämme nur bis zu 40cm, da bleibt kaum Platz für einen Stechschnitt und Keile. Habe ich Zeit und Lust, lass ich schonmal ein Halteband stehen, doch vorallem wenn dann schon links und rechts ein Keil drin ist, wirds eng zum nachsägen, falls die Bruchleiste doch zu dick war und der Stamm trotz Keilen und durchtrenntem Halteband immer noch steht....da tut man sich bei einem mittigen Keil schon leichter.

starke Vorhänger bekommen auf jeden Fall ein Halteband, da erübrigt sich auch die :wink: "Keilerei". Bei problembäumen im Gartenbereich wird das Teil erst angebunden (möglichst hoch mit Leiter) und ordentlich mit einem 70m Seil (statisch) flaschenzugmäßig gespannt mit Rücklaufsicherung (Steigklemme ohne Griff, vom Klettern), also Spannungsverhältnisse wie ein leichter Vorhänger - da muß man dann auch nicht keilen und kann entspannt und vorsichtig den Fällschnitt zur Bruchleiste hin führen - der Schnitt macht schön auf.
Ich lass die Bruchleiste bei Hausnähe o.ä. auch immer untersch. stark (also nicht parallel), so wie bei einem Seitenhänger - sicher ist sicher!!
also dort wo das "Haus" steht praktisch auf 0, dann einfächern bis der Baum in die gezogene Richtung kippt. mhm, hört sich doof an, bei Fragen werde ich es nochmal versuchen zu erklären.

Falls man ein Gurthalteband mit Spannratsche hat (=Stammpresse), kann man auch starke Vorhänger gefahrlos ohne Haltezugband fällen, das Holz kann so nicht mehr gefährlich aufsplittern.

Es gab auch schonmal einige Beiträge hierzu, dabei wurde immer noch nicht geklärt, was eine Fällmethode "nach Humboldt" (umgekehrter Fallkerb) soll....., keiner meiner Kumpels und Freunde usw. hat sowas schonmal gehört. Der Begriff stammt von der Homepage von Husqvarna.....man sollte da mal anfragen....
 
sorry, unter Normalmethode versteh ich einen Fällschnitt von aussen her geführt zur Bruchleiste hin, sobald Platz ist ein Keil setzen, mit dem auch der Baum umgekeilt wird, wenn die Bruchleiste "dünn" genug ist.
Falls es ein starker Stamm ist, mehrfach einfächern und mehrere Keile setzen.
Ganz starke Stämme bekommen noch vom Fallkerbdach her einen horizontalen Herzstechschnitt, wenn die Schwertlänge für den Fällschnitt nicht ausreicht - aber bitte vor dem ersten Fällschnitt - Gefahrenzone!!
 
Normale Methode: Gant normal den Fällkerb rausarbeiten und dann den Fällschnitt bis auf ein Schnittlänge von ca 1/3 (so das halt Platz für Keil ist) dann Keil eintreiben, Bruchleiste ausarbeiten und dann Motorsäge aus dem Schnitt und Umkeilen falls der Keil nicht weit genug drin ist.
 
Hallo wollte auch mal sagen wie wir die Bäume fällen im Betrieb.
Bei schwächeren zurückhängenden Bäumen schneide ich erst den Fällschnitt von hinten bis zur gedachten Bruchleiste Keil setzen und den Baum "hochkeilen" bis er gerade steht dann Fällkerb mit Splintschnitten dann umkeilen.
Bei strärkeren leichten Rückhänger erst den Fällkerb Splintschnitte und dann den Fächerschnitt mit rechtzeitigen ansestzen von erst einen Stützkeil aussen dann Treibkeil hinten und noch ein weiterer Stützkeil vorne wobei der Treibkeil die meiste Hubkraft hatt die anderen zwei sind nur Stützkeile welche mitgenutzt werden.
Bei starken Rückhänger oder starken Bäume (ab ca.60cm Stock aufwärts) gibts bei uns so eine gelbe Maschine ( HSM ) die 10t pro Winde zieht :lol: .
Bei gerade stehenden Bäume ganz "normal" Keil, Splintschnitte und den Fächerschnitt mit einen Keil.
Schwächeren Baum als Vorhänger erst Fallkerb dann die Splintschnitte seitlichen Stechschnitt bis zur Bruchleiste vor dannach von hinten das Halteband durschschneiden.
Starke Bäume Vorhänger Fällkerb Herzstich und Splintschnitte und dann erst auf der "rechten" Seite mit auslaufender Kette (Vorsicht kann dabei "zurückschlagen" ) ca ein drittel des Baumes bis zur bruchleiste dann auf der "linken" seite mit der einlaufenden Kette etwas hinter der Bruchleiste einstechen bis zur Bruchleiste vor und vorsichtig zurück bis ein "angemessenes" Halteband übrig ist welches mit einlaufender Kette von aussen durchtrennt wird.
PS: Starke Laubholzvorhänger lassen wir erst durch die Maschine umziehen oder es fällt "ausversehen" ein Baum drauf welcher in umwirft :wink: .
Hoffe das ich weiterhelfen konnte.
Waldi
 
Vorhänger.. Rückhänger.. Splintschnitte..Stützkeile.....und..und

da weiß man ja garnicht was man da noch sagen soll - weil sich das meiste dann doch irgendwo wiederholt, so könnte jeder eine Geschichte erzählen -
Aber mal was anderes, was damit auch zutun hat.
In meiner Umgebung gibts einen Namens "Hendrik Eimecke" der hat sich für so ein Problemfall eine transportable Fällpresse einfallen lassen - das Ding erinnert mich etwas an eine - ich sag mal "Stockwind" - aber genauen Aufbau kenne ich auch nicht, nur dass er sich das Teil als Gebrauchsmuster schützen lassen lassen hat.

Zitat hierzu:
Bei den Erfindungen handelt es sich um die Fällpresse mit 6 Tonnen Druckkraft, die auch stärkere Bäume außenliegend auf mechanischem Wege umdrückt. Der Kraftaufwand ist dabei minimal und die Sicherheit sehr groß.

Aber hier mal falls sich einer dafür interesiert.
www.holzfaellung.de/innovation.htm

Anmerkung meinerseits: bin weder Verwand, Bekannt oder Verschwägert mit der Person und möchte
hier auch keine Werbetrommel für ein Produkt rühren.
:wink:
 
Und dann schneidet man denn Fällkerb in Holz, das durch Baumgewicht und Fällkeil unter Druck steht? Kommt da der Baum nicht über die Säge?
 
diese Fällpresse ist ein modifizierter Wagenheber (für Wüstenexpeditionen LKW, wie ihn Woick z.B. anbietet)

komisch, erst gestern hatte ich einen Standartwagenheber in der Hand (vom Sperrmüll) und hab überlegt, wie ich den für die Waldarbeit umfunktionieren könnte (z.B. zum Spalten dickerer Stämme, vorher etwas eingesägt, Heber abschlanken usw...) aber der spontane Blitz kam nicht. Oder zum abdrehen von Hängern....

Der ultimative Sägebock ist das aber nicht! Ich hab mir ein Teil gebaut, in das die MSäge freischwenkend / schwerelos (mit Federzug) eingeschraubt wird, in Arbeitshöhe versteht sich, mit Längenmessung für die korrekte Ofenholzlänge. Verwendung fand ein Fahrradvorbau (Stahlrahmen) als kugelgelagerte Welle und ein Bowdenzug für die Federvorpannung. Feder (rel. stramm) sind von einem Mopedständer.

mit zwei Handgriffen ist die Säge montiert (Flügelmuttern bzw. Knauf von einem alten Bürostuhl), was zum tanken erforderlich ist. Wer mal Bilder sehen will, bescheid sagen, ich blick das nicht mit dem reinstellen - ist mir zu umständlich. Nachbau übrigens strengstens erlaubt!!

Das Untergestell ist qwasi eine Waldschubkarre (aus dem rest des Bikes) für einmeterstücke, mit Bremse! dachte auch an einen Antrieb über Autobatterie mit Scheibenwischermotor nach, wurde dann aber zu schwer (Batterie...). Leider ist das Teil (noch) nicht verwindungssteif genug, und das 26Zoll Rad macht mir im harten Waldeinsatz eher Sorgen......aber die Größe ist für unebenen Waldboden super geeignet (im Vergleich zur normalen Schubkarre)... es müsste also ein Mopedreifen mit stabiler Felge oder so her..... aber momentan hab ich keine Lust für sowas.....
 
hinack schrieb:
Und dann schneidet man denn Fällkerb in Holz, das durch Baumgewicht und Fällkeil unter Druck steht? Kommt da der Baum nicht über die Säge?


und im Gefahrenbereich sägt man auch noch.... also nur mit äüßerster Vorsicht zu genießen, lieber Finger weg von sowas......
 
fränkle schrieb:
diese Fällpresse ist ein modifizierter Wagenheber (für Wüstenexpeditionen LKW, wie ihn Woick z.B. anbietet).

Naja, ganz so einfach wird er sich die Sache auch nicht gemacht haben, von den zwei kleinen Bildchen lässt sich
schlecht ein Rückschluß ziehen.
Allein die Idee ist find ich schon gut, nur ob es sich auch bewährt, lasse ich mal dahingestellt. :wink:
 
ja stimmt natürlich, das sieht man ja schon an der deutl. untersch. Hubkraft. Problematisch dürfte auch die Abstützung am Boden sein, müsste wohl großflächig und rutschsicher sein. Am Stamm kann man ja eine Kerbe o.ä. einsägen - aber auch nicht zu tief, es sei denn es geht um Brennholz. Aber die Idee find ich auch prima.
 
Man müsste so ne Art Wagenheber anstelle eine Fällhebers basteln, das wäre nicht so sperrig wie dieser Presslift. Nur durch den kleineren Hebel hätte man natürlich auch nicht die Hubkraft, aber vermutlich schon mehr wie durch einen Fällheber. Die Abrutschproblematik wäre auch leichter zu lösen, auch der Nutzholzverlust (Kerbe) wäre geringer. Nur gilt es das ganze so anzulegen, daß man mit der Sägekette nicht an den Heber (Stahl) hinkommen kann - so wie bei einem normalen Fällheber.

Wenn das ganze auch noch mit Kurbel geht, ist es wesentlich dosierter und ergonomischer.....

ich werd mir mal meinen Sperrmüllwagenheber doch noch anschaun und evtl. modifizieren.

Prima ist auch, dass keine dürren Äste (z.B. Kiefer) runterdonnern können, so wie die Gefahr bei eintreiben des Fällkeils besteht.

die Frage ist halt, wieviel Hubkraft ausreichen würde bzw. ob mehr Hubkraft als bei einem Fällheber entsteht.....

Der waldlift hat halt doch 6? t und deutlich bessere Winkelverhältnisse, da lassen sich auch deutliche Rückhänger aufstellen bzw. Seitenhänger abstützen (Problembaumfällung).
 
Eine Bohle oder eine Eisenbahnschwelle oben halbrund gabelförmig ausgeschnitten, Loch durch in der Mitte und als Stütze so mit 45° an den Baum gelegt. Durch das Loch das Stahlseil vom Kettenzug, das um den Fällkerb liegt. Anderes Ende vom Kettenzug unten an der Bohle eingehängt. Und dann angezogen. Zur Not zwei solche Stützen und erst dann den Fällschnitt setzen, denn der ist dann durch die Stütze völlig entlastet. Dann halt am Kettenzug den Baum umziehen bzw. drücken.

Das klappt sehr gut. Den Kettenzug hat man eh dabei und die Bohle ist notfalls schnell hergestellt. Es geht auch mit einer Ritsch-Ratsch von einem Verzurrgurt nur ist da nicht genug Platz für viel Rurt auf der Rolle. Das Loch kann auch ein Einstich sein. Auf diese einfache Weise hab ich schon schräge Birken nach oben auf den Damm gelegt. Ob es eine Lösung für richtige Forstarbeit ist, werden die Förster unter Euch einschätzen können. Obstbäume lege ich damit jedenfalls hin, wo ich will bzw. lege sie garantiert dort nicht hin, wo die Stütze steht und das ist sehr viel wert, besonders wenn das was da steht sehr viel wert ist. :wink:
 
Frank ist hier unser stilistischer Beobachter und Ratgeber. (Für die, die's noch nicht wissen im Forum)

F.
.
 
W-undF : Ja das geht an sich sehr gut ist aber nicht ganz ohne.
Hinack : Mann darf den Baum ja nicht über seinen Schwerpunkt keilen nur anheben so das er sich nicht nach hinten "absetzt".
Und fränkle : Verstehe das zwar nicht wo du im Gefahrenbereich stehst wenn du den Fällkerb raussägst?? Vorne dran?? Aber das mit den Fingern weglassen sage ich natürlich auch bei Anfängern weil die Gefahr des todschneidens ist sehr hoch und was da pasieren kann brauche ich ja wahrscheinlich keinen sagen. Habe diesen Schnitt aber in meiner Lehre zum Forstwirt gelernt und schneide mit ihm jedes Jahr einige dutzend Bäume und es funktioniert sehr gut.
Oder kann mir jemand sagen ob er nicht mehr gelernt wird??
 
:wink: moin allseits!

**felix schrieb:
....stilistischer Beobachter und Ratgeber....

:lol: :lol: wer mit Stihl, Stiel und Stil arbeitet, braucht sowas!

@waldarbeiter:

unter Gefahrenbereich ist zum einen die doppelte Baumlänge rings um den zu fällenden Baum zu verstehen. Auch die zwei Meter um bzw. im Schwenkbereich der MS ist Gefahrenbereich. Für den MSFührer kommt zudem noch der Gefahrenbereich, wo der Baum hinsoll und auch tatsächlich hinhackt äh hinfällt...

Dieser Bereich wird bei Vor-, Rück- und Seitenhänger um den Bereich erweitert, wo der Baum hin will, also schwerkraftmäßig.

Keilst Du jetzt den Rückhänger hoch und schneidest dann den Fallkerb, schneidest Du
1. Druckholz
2. weißt du nicht 100% ob der Baum am Schwerpunkt null ist
3. ein kleiner Windhauch die Druckverhältnisse im Fallkerbbereich entscheidend beeinflussen kann und

du stehst also dort wo der Baum hinsoll, und auch noch evtl. hinwill.... und diese Gefahr würde ich nicht unterschätzen. Warum nicht einen kleinen Fallkerb vorher anlegen und dann hoch- und gleich umkeilen???
 
Thema: Bäume fällen

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