Ausgebrochene Bohrlöcher eines Wandregals reparieren und richtigen Dübel wählen

Diskutiere Ausgebrochene Bohrlöcher eines Wandregals reparieren und richtigen Dübel wählen im Forum Reparaturen rund ums Haus im Bereich Anwendungsforen - In unserer Küche waren drei IKEA KLANG Regale, mit je zwei Dübeln, an der Wand befestigt. Das IKEA KLANG ist praktisch ein Aluminiumprofil mit je...
amix

amix

Registriert
24.12.2022
Beiträge
251
Wohnort/Region
Main-Taunus-Kreis
In unserer Küche waren drei IKEA KLANG Regale, mit je zwei Dübeln, an der Wand befestigt. Das IKEA KLANG ist praktisch ein Aluminiumprofil mit je einer Schlüsselloch-Bohrung rechts und links. Es hat zwar 20 Jahre gehalten, aber nun sind doch alle Dübel lose und raus, das Gewicht der Glasbehälter, mit den Gewürzen, die darauf gestellt waren, war wohl doch zu hoch, auf Dauer.

Die Dübel-Durchmesser sind 4mm und die Dübel-Länge (ohne Schraube) 20mm. Ich glaube das ist zu klein. Auch sind mir die beiden Löcher an den Enden zu wenig und wir werden wohl noch zwei Schlüsselloch-Bohrungen, gleichmäßig von der Mitte aus, erstellen.

Reicht es, die Löcher zuzugipsen, warten bis es trocken ist und dann einfach ein größeres Loch, an gleicher Stelle, zu bohren um einen größeren Dübel reinzumachen oder ist Gips dazu zu spröde und es bestünde die Gefahr, daß das bald wieder ausbräche? Wäre ein Flüssigdübel á lá "fischer Fill & Fix" besser?

Ich weiß nicht, aus was für einem Material die Wand gebaut ist, das Haus wurde, als große Anlage mit Eigentumswohnungen, Mitte der 1980er Jahre im, damals gebräuchlichen, postmodernen Stil gebaut. Ich kann auch nichts zur Belastung der Regale sagen, aber vermutlich nicht mehr als 3 Kilo am Regal, eher weniger.
 
Ohne Bilder immer schwierig, aber neue und bessere Dübel zu verwenden könnte auch schon helfen.
Beispiel die DuoPower von Fischer.
 
Wozu braucht man da Fotos? Man nehme die größt mögliche und lange Schraube welche noch in das Schlüsselloch passt, bohre an passender Stelle entsprechende Löcher, nehme zur Schraube passende 6er / 8er Dübel und hänge das ganze Ding wieder auf.

Die alten Bohrlöcher kann man mit Reparaturspachten zuschmieren.
 
Danke für die Antworten.

Ich merke gerade, daß ich am Ende sowieso die Bohrlöcher, die in der Wand sind, vergrößern werde, somit brauche ich die gar nicht vorher zuzugipsen. Zugipsen muß ich nur ein Stück vom Putz, das herausgebrochen ist.

Aber da ich schon dabei bin und gerne etwas dazu lerne, bleibt meine Frage: Wie haltbar ist gebräuchlicher Gips in Bezug auf die Sitzfestigkeit von Dübeln. Sprich: Ist es empfehlenswert, zuzuspachteln und dann, wenn's gebunden und trocken ist, reinzudübeln, oder sollte man, in einem solchen Fall, anderes Füllmaterial verwenden?
 
Siehst, hättest Bilder eingestellt dann wüsste jeder, dass der Putz ebenso ausgebrochen ist, nicht nur der Dübel ... und natürlich musst du je nach besseren Dübeln, auch die Löcher und Schrauben entsprechend anpassen, das ist selbstverständlich.

Ich habe zumindest schon Dübel direkt mit Gips in zu große Löcher reingedrückt und nach Aushärtung festgeschraubt, hält heute noch (kommt natürlich immer auch darauf an was dran hängt), oder früher hatte man auch Zahnstocher, Streichhölzer, usw. neben dem Dübel mit rein gedrückt, also alles das eben besser hält.
 
Aus der Praxis heraus: für den üblichen Kleinkram der mit 6x30/35 befestigt wird dürfte es i.d.R. kein Problem sein wenn der Dübel entweder wie von Mr.Ditschy beschrieben mit dem "Gips" gemeinsam "eingesetzt" wird, oder der Gips erst aushärtet und dann neu gebohrt wird.

Wichtig ist halt, nicht nur mal "drüber wischen" mit dem "Gips" sondern wirklich füllen.

Ich empfehle gerne die 2K "Reparatur" bzw. "Power"-"Knete" von Pattex, mit der kann man ebenso einen Dübel einsetzen oder halt das Loch erst form-/kraftschlüssig verschließen und dann neu bohren. Der Vorteil ist, die Stange (aber auch die "Kaugummi-Blister") sind einfach sehr, sehr lange halt- bzw. lagerbar. Wenn man es braucht hat man es und es funktioniert. Und es ist angenehmer/sauberer in der Verarbeitung als "Gips" (oder anderes Material das angerührt wird) und eignet sich daher besser wenn man einfach nur ein Missgeschick ausbessern will. Wenn man eh grad renoviert, spielt das natürlich keine Rolle.

Bei den ganzen Tuben ist es nach Anbruch oft genug so, dass die irgendwann umkommen - und i.d.R. ist da viel mehr drin als man braucht was eben zur angebrochenen Lagerung führt - ich nehme mich da nicht aus - schmeiße auch nicht jedes angebrochene Produkt sofort weg, aber wenn es wirklich länger liegt, merkt man meist schon das ist nicht mehr 100% und man nimmt dann doch ne neue Einheit.

Die Stangen kann man sehr gut portionieren, und die "Stückchen" auch einfach miteinander verkneten wenn man mal mehr als eins braucht.

Wie gesagt, bei dem ganzen üblichen Kleinkram der privat mit 6x30/35 befestigt wird halte ich das für unkritisch.

Da würde ich, wenn überhaupt, nur in Sonderfällen zu "Flüssigdübel" oder anderen "Kanonen" greifen um den "Spatz" zu erlegen. ... :wink:

Viele Grüße,
ratchetingwrench
 
Zuletzt bearbeitet:
Gips und Spachtelmassen gibt es in unterschiedlichen Qaulitäten und Zusammensetzungen, auch Verarbeitung und Wasserzusatzmenge sind für die Endfestigkeit ausschlaggebend. Wenn man die zu großen Löcher vernünftig ausbläst, vornässt und nach Vorgabe hergestellten Gipsbrei möglichst hohlraumfrei einbringt, diesen mindestens über Nacht durchhärten lässt, dann vernünftig und ohne Schlag reinbohrt, wieder gut ausbläst und einen Qualitätsdübel mit geeigneter Schraube nimmt, dann reicht es auch für deutlich mehr als für ein Gewürzregal. Wie fast immer kann man auch hier alles mögliche falschmachen und es gibt Leute, die ein geradezu erschreckendes Talent dafür haben, möglichst viele der Gelegenheiten wahrzunehmen... Ich habe auch schon den Küchenschrank einer Bekannten neu aufgehängt, den zuvor ein gelernter Schlosser i.R. mit 8-mm-Dübeln in 10-mm-Löchern mit 4-mm-Spaxschrauben aufgehängt hatte (hielt sogar ein paar Tage).
 
Ich empfehle gerne die 2K "Reparatur" bzw. "Power"-"Knete" von Pattex, mit der kann man ebenso einen Dübel einsetzen oder halt das Loch erst form-/kraftschlüssig verschließen und dann neu bohren.
Gute Idee! Ich habe es vorhin mal eben gemacht und Gips ist halt immer eine Sauerei. Das schwierigste war es, die Masse in das Loch reinzukriegen, möglichst ohne Lufttaschen (bin mir immer noch nicht sicher, ob ich das geschafft habe). Ich habe mich deswegen entschlossen, mich irgendwo nach Spritzen umzuschauen, die man für so etwas benutzen könnte. Müßten halt eine große Öffnung haben, vorne. Und dann brauche ich auch ein paar kleine Modellierspachtel, denn der dicke, den ich hatte, war dann doch etwas zu grob. Kleiner Messbecher (Volumenanteil) schadet da auch nicht...

Der Vorteil ist, die Stange (aber auch die "Kaugummi-Blister") sind einfach sehr, sehr lange halt- bzw. lagerbar. Wenn man es braucht hat man es und es funktioniert. Und es ist angenehmer/sauberer in der Verarbeitung als "Gips" (oder anderes Material das angerührt wird) und eignet sich daher besser wenn man einfach nur ein Missgeschick ausbessern will.
Haltbarkeit! Auch so eine Sache mit dem Gips... Solange er noch nicht ganz ausghärtet ist, nur klumpig, kann man ihn zermahlen. Für alles andere, so hörte ich, braucht es dann den Backofen und Chemikalien. Lohnt sich dann, meistens, nicht.

Wenn man die zu großen Löcher vernünftig ausbläst, vornässt
Vornässen?! Wußte ich gar nicht. Gut zu wissen, danke. Noch ein Grund für die Spritze... 8)
 
Man nässt vor, damit dem Gipsbrei (oder bei Arbeiten mit Mörtel auch dem Kalk bzw. Zement) nicht zu viel Wasser entzogen wird, das er zum Aushärten benötigt. Außerdem ermöglicht man, dass durch die schon vorhandene Teilsättigung des Mauerwerks oder Putzes mit Wasser auch zusätzlich eine dünnflüssige Gips-Wasser-Mischung durch Kapillaritätseffekte in die Wand übergehen kann, so dass eine Art oberflächennaher Verankerungseffekt erreicht wird, wenn dieser eingedrungene Gips erhärtet.

Haltbarkeit! Auch so eine Sache mit dem Gips... Solange er noch nicht ganz ausghärtet ist, nur klumpig, kann man ihn zermahlen. Für alles andere, so hörte ich, braucht es dann den Backofen und Chemikalien. Lohnt sich dann, meistens, nicht.
Wenn Du den Gips sachgerecht (!) anmachst und verwendest, sind seine Festigkeit und Haltbarkeit im Innenbereich mehr als ausreichend. Beachten sollte man, dass Gips korrosiv ist und somit nicht mit Metallen in Dauerkontakt kommen sollte.

Du kannst auch Zement nehmen und ihn durch Zugabe von 25 - 30 % Wasser zu einem sog. Zementleim (heißt wirklich so) verrühren, der sich als Spachtelmasse und Lochfüller analog zum Gips verwenden lässt, nach dem Erhärten aber nicht wieder wasserlöslich ist und außerdem alkalisch, also rostschützend gegenüber Eisen/Stahl, reagiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mahlzeit, um Gips in ausgebrochene Löcher zu kriegen nehme ich eine ausrangierte Dekorspritze aus Metall die eigentlich zum Backwaren dekorieren hergenommen wird. Kosten um die 10,-€.
Und wie schon geschrieben: Vornässen nicht vergessen. Dazu nehme ich einen dünnen Malpinsel, passend zum Bohrloch, welche zum Bilder zeichnen genutzt werden.
 
Ich halte zum Vornässen ein feuchtes, saugfähiges Tuch unter dem Loch an die Wand und flute das Loch dann einmal kurz mit einer Spritzflasche. Das mache ich zu einem Zeitpunkt, der sicherstellt, dass das endgültige Eingipsen der Löcher erst ein paar Minuten später vonstatten geht. Somit kann kein Überschusswasser mehr im Loch stehen.
 
@FS76 Danke für die ausführliche Erklärung! Das war wirklich gut.

@JeLo Gute Idee das mit der Dekorspritze!

Super Tipps! :thx:
 
Thema: Ausgebrochene Bohrlöcher eines Wandregals reparieren und richtigen Dübel wählen

Ähnliche Themen

Zurück
Oben