Aus Winkelschleifer wird Exzenterschleifer

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Behrend

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Moin,
Ich bin stolzer Besitzer eines Fein Akkuwinkelschleifers. Neben dem Trennen von Stahl und Beton wollte ich aber auch Holz- und Metalloberflächen schleifen. Darum stand lange ein Exzenterschleifer auf meiner Einkaufsliste. Nachdem ich eine Weile im Netz recherchierte und durch dieses Forum getigert bin, stellte ich fest: ein (Fein-)Exzenterschleifer ist ja nichts anderes als ein Winkelschleifer mit Exzenterwelle. Jetzt überlege ich, ob ich soetwas nicht auch selber bauen kann. Hat jemand schon mal Erfahrung mit so einem Eigenbau?
Ich überlege einen alten, defekten Fein-Exzenterschleifer zu kaufen und die aufgeschraubte Exzenterwelle auf meinen AkkuWS zu setzen um damit zu schleifen.
Eine Absaugung könnte ich auch drucken und es würde mich reizen, mal meine eigene Exzenterwelle zu konstruieren und zu fertigen. Aber das lieber später.
(Erster Beitrag :) )
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz so einfach ist es nicht. Ein Excenterschleifer ist oszillierend und drehend zugleich. Außerdem noch ausgewuchtet. Es gibt aber fertige Aufsätze, um aus einem Winkelschleifer einen Excenterschleifer zu machen. Von Wolfcraft hatte ich das einmal, das hat funktioniert.
 
Die ersten exzenterschleifer hatten die negative Eigenschaft, dass deren Schleifteller im Leerlauf mit voller Spindeldrehzahl zu drehen begann. Die moderneren haben dieses durch technische Maßnahmen beseitigt bekommen. Schau dir doch Ersatzteilzeichnungen verschiedener Hersteller an. Daraus lässt sich einiges für eine eigene Konstruktion ableiten.

PS
 
Danke für den Tipp!
Ich habe hier mal die Explosionszeichnung des aktuellen Festool ETC 150/5 1B411908-46CC-42DC-A443-925F3164AEF2.jpeg
Das sieht ja erstmal so aus, als ob die Exzenterwelle 6 auf Motordrehzahl läuft. Die Welle des Schleiftellers / die exzentrisch gelagerten Welle ist erstmal frei.
Allerdings frage ich mich auch was das dreieckige Teil da unter dem Kugellager und für Anlaufscheibe ist…
 
Bei den Feins aus den 1970ern sieht es ähnlich aus
Exzenterwelle, Kugellager, Schleiftellerwelle, fertig
 

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Ich habe einfach mal einen defekten Fein MSF 636 Exzenterschleifer bestellt. Die massive stählerne Exzenterwelle sieht noch echt gut aus und passt auf meinen Exzenterschleifer.
Ich tausche vorsichtshalber nochmal die Lager und drucke mir eine Absaugung
Video folgt.
 
Im Anhang der Akkuwinkelschleifer mit Exzenterwelle und anschließend mit gedruckter Absaugung und Staubsauger habe damit schon die ersten Oberflächen abgeschliffen. Das schleifen funktioniert gut und auch die Absaugung tut was sie soll.55F789C9-A2A3-4E08-BA9F-EF32A1768307.jpeg
 

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Schaut gut aus ... 👍
 
Hast du auch eine Tellerbremse angedacht?
Mein Bosch hat eine einfache Gummilippe, die am Teller anliegt, damit der Teller im Leerlauf nicht die Drehzahl vom Schwingkreis aufnimmt.
Das gibt sonst riefen beim ansetzen.
Ansonsten gut gemacht, ich hätte nicht gedacht, dass sich das so einfach realisieren lässt.
 
Das habe ich schon mal gehört aber ich verstehe es nicht. Der Teller ist exzentrisch gelagert, also dreht um eine andere Achse. Wo ist da das Problem, wenn er mit der Schwingkreisfrequenz dreht? Die Drehzahl des Tellers ist stark abhängig von der Reibkraft. Je nachdem wie fest der Teller auf der Fläche liegt, kann er sogarstehenbleiben. Das halte ich für den kritischsten Fall. Da braucht es doch keiner zusätzlichen Bremse oder wo ist mein Denkfehler?

Auch dachte ich, die Gummilippe soll dafür sorgen, dass die Luft durch den Teller gesaugt wird und nicht am Teller vorbei fließen kann.
 
Es geht dabei darum, dass der Teller anfängt zu rotieren wenn er hochgenommen wird. Dann macht er die vollen 8500 Upm des Winkelschleifers. Und wenn das wieder auf das Holz gesetzt wird (und man nicht zu 100 % gerade isr) gibt es Furchen im Werkstück.
 
Auch dachte ich, die Gummilippe soll dafür sorgen, dass die Luft durch den Teller gesaugt wird und nicht am Teller vorbei fließen kann.
Ist so auch richtig. Andere Hersteller haben das mit einer schleifenden Filzdichtung gelöst.
Zusätzlich dient es etwas als Tellerbremse. Je nach Zustand des Freilauflagers rotiert der Teller mehr oder weniger.
 
Es geht dabei darum, dass der Teller anfängt zu rotieren wenn er hochgenommen wird. Dann macht er die vollen 8500 Upm des Winkelschleifers.
Richtig. Das kann dann Enden wie mit den billigen Exzenterschleifern die keine Bremse haben.
Hatte ich in dem Beitrag mal fotografisch gezeigt.:oops:

PS
 
Vielen Dank für euren Input, so eine Filzdichtung/Bremse kriege ich noch integriert.
@ Powersupply: Okay, das sieht wirklich unschön aus.
Allerdings setzt man doch den Exzenterschleifer erst aufs Werkstück und dann schaltet man ihn ein. Wenn ich ihn laufend und nicht 100% Parallel zur Oberfläche aufsetze, habe ich doch gleich eine Macke. Mehr Tellerdrehzahl macht es schlimmer, weniger Tellerdrehzahl verhindert es nicht.

Aber verstehe ich das richtig: wenn ich den Exzenterschleifer in der Luft halte, rotiert der Teller nicht um das Freilauflager und wenn er das Werkstück berührt, beginnt er sich chaotisch zu bewegen?
 
Aber verstehe ich das richtig: wenn ich den Exzenterschleifer in der Luft halte, rotiert der Teller nicht um das Freilauflager und wenn er das Werkstück berührt, beginnt er sich chaotisch zu bewegen?
Selbst das beste Lager hat noch Reibung, wodurch der Teller (bei hochgenommenem Schleifer) mitgenommen wird. Das Einzige, was den Teller bremsen könnte, wäre der Luftwiderstand. Daher die zusätzliche Bremse.
Auf dem Werkstück ist die Reibung nach unten dann groß genug, um Mitdrehen zu verhindern. Dann dreht sich der Teller von außen betrachtet zufällig.
 
Thema: Aus Winkelschleifer wird Exzenterschleifer
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