Aufsteckknarre öffnen und reinigen

Diskutiere Aufsteckknarre öffnen und reinigen im Forum Handwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, ich möchte die abgebildete Stahlwille 1/2'' Aufsteckknarre (13140000, 522) öffnen und reinigen und wieder fetten. In der dazugehörigen...
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winkeleisen777

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Hallo,
ich möchte die abgebildete Stahlwille 1/2'' Aufsteckknarre (13140000, 522) öffnen und reinigen und wieder fetten. In der dazugehörigen normalen Knarre war auch kein Fett mehr, weshalb das wohl notwendig ist.

Weiß jemand wie man das am besten auf bekommt? Den Stift zum Verstellen konnte ich herausdrehen.
Nun sieht man zwei kleine Löcher. Muss man da etwas spitzes reindrücken oder ist das runde Teil - an dem die beiden Löcher sind - reingedreht?
Ich konnte leider keine Explosionszeichnung oder Anleitungen finden.

Danke euch und einen schönen Sonntag!
 

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So wie das für mich ausschaut müsste man den Teil mit den beiden Löchern ausschrauben können.
Dafür brauchts jedoch so einen Schlüssel mit zwei Stiften.
 
Erinnere micht mehr genau, wie die 1/2" ausgeführt ist.

Die 3/4" (Nr. 563) Aufsteckknarre ist etwas anders aufgebaut (IIRC mit Seegerring), habe früher mehere davon zerlegt und wieder zusammengesetzt. Ist unkompliziert.

AFAIK sind keine Ersatzteile verfügbar, obwohl man die Sperrkörper, Federchen, usw. selbst austauschen könnte.
Zeichnungen oder Anleitungen habe ich noch nie gesehen.

Keine Ahnung, ob es verschiedene Bauarten bei gleicher Aussenvierkantgrösse gab. Vermute es jedoch nicht, da diese Aufsteckknarren teuer und nicht sehr gängig sind. Vorteilhat ist deren sehr hohes zulässiges Drehmoment, dies aufgrund der Mechanik mit 4 Sperrteilen, übliche Stahlwille Knarren weisen nur ein Sperrteil auf, mit Ausnahme der beiden schwarzen 1000 Nm 3/4" Ein- bzw. Aufstekknarrenköpfe die zwei Sperrteile aufweisen (die integrierte nicht demontierbare schwarze 3/4" 1000 Nm Manoskop-Knarre is ausser dem Grundkörper ebenfalls identisch), ob es weitere Ausnahmen gibt, weiss ich nicht, kenne nicht jedes Stahlwille Produkt).

Beim Zerlegen auf die Einbaulage der Sperrteile achten und Federchen nicht verlieren. Der Wiedereinbau der Sperrteile ist IIRC etwas knifflig, geht jedoch mit was Ruhe und Geduld.
Bei der 3/4" Ausführung, das innenverzahnte Teil nicht vom Grundteil mit Aussenvierkant trennen.
 
dem Aussehen nach braucht man einen Stirnlochschlüssel der in die beiden Löcher passt um die Verschraubung zu öffnen.
 
Für einen handelsüblichen Schlüssel ist der innenseitige Freiraum m.E. unzureichend. Da kann man jedoch improvisieren.
Würde einfach zwei kurze Zylinderstife sowie ein Schraubstock einsetzen.

Habe zwar die 3/8" sowie 1/2" Aufsteckknarren bereits eingesetzt, kann mich jedoch nicht genau an deren Aufbau erinnern. 3/4" habe ich früher mal mehrere davon zerlegt und wieder zusammengebaut.

Allgemeiner Hinweis: Bei Knarrendemontage, stets auf die genaue Einbaulage des oder der Sperrteile/s achten, sowie die der Kleinteile wie Federn, Stössel, usw. In gewissen Fällen fliegen Federchen und kügelchen jedoch weg bevor man deren ursprüngliche Einbauage erkennen konnte. Dann halt mit Try and Error, ist auch nicht so komplexe Mechanik, grössere Herausforderung ist oft, die wegkatapultierten Kleinteile zuerst wieder zu finden. :)
 
@winkeleisen777:
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müsste gerade noch passen...
 

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Meine passen glaub nicht mehr.

Leider auch nicht der sehr praktische Schlüssel mit auswechselbaren Spitzen (glaub noch von Belzer oder Dowidat vor dem Zusammenschluss, Spreizung über Einstellschraube, ähnlich wie bei einem Zirkel).

Hier noch die technsichen Daten (nicht im Katalog):
Aufsteckknarre, umschaltbar, 1", 44-zahn, Stahlwille Nr. 563: 1980 Nm
Aufsteckknarre, umschaltbar, 1/2," 20-zahn, Stahlwille Nr. 522: 740 Nm
Aufsteckknarre, umschaltbar, 3/8", 20-zahn, Stahlwille Nr. 445:.270 Nm

@Topic Starter:
Fotos vom Innenleben wären willkommen. Ausser hier im Forum wird mal wohl nirgends was über den Aufbau dieser Aufsteckknarren finden.
 
Vielen Dank für eure Nachrichten. Ich habe nun zwei solcher Stirnlochschlüssel bestellt. 2mm passt.

Problem: sitzt fest. Ich habe es bisher mit WD-40 für das Gewinde probiert und die Knarre auf der Heizung 30 min temperiert. Sitzt fest. Möchte auch nicht an die Grenze des Schlüssels gehen.
Ich habe links herum - gegen den Uhrzeigersinn - versucht zu lösen.

Habt ihr sonst einen Tipp? Ein gutes Öl, das in das Gewinde einzieht?
Eventuell besorge ich mir zwei 2mm Edelstahlstifte und spanne diese, wie von Senkblei beschrieben, in den Schraubstock. Dann kann ich wohl mehr Drehmoment aufbringen.

@Brandmeister: Entschuldige bitte, ich hatte dort NRW stehen und nun eine Stadt mit angegeben. Ist das so in Ordnung? Schade, dass es die Verwarnung gab. Ich habe davon erst gerade etwas mitbekommen und entschuldige mich. Meine Registrierung ist schon etwas länger her.
 

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Hat geklappt. War tatsächlich trocken.
Nun leicht gefettet, aber auch nicht zu viel dran gemacht. Die Aufsteckknarre Stahlwille Nr. 522 läuft nun butterweich.

Ich hoffe die Fotos gefallen euch. Die untersten Aufnahmen zeigen den Zustand nach dem Öffnen.
 

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Ich hatte letzte Woche eine Gedore Red Feinzahn-Ratsche 1/2“ zerlegt. Die rutschte in beiden Richtungen durch. Das Fett war wie Bitumen-Spachtelmasse. Die Zähne könnten garnicht einrasten. Nach der Reinigung mit Bremsenreiniger und dem Fetten läuft sie wieder weich.
 
@winkeleisen777:
Allerbesten Dank für Dokumentierung. Habe wieder was gelernt. Die 1/2" sowie 3/8" Aufsteckknarren habe ich wohl noch nie zerlegt. In Erinnerung habe ich die 3/4" Ausführung mit 4 Sperrteilen.

@Langfelder:
Sogar Stahlwille setzte mal falsches Fett ein, das bereits vor dem Verkauf der Knarren verharzte. Weiss jedoch nicht mehr wann und welche Baureihen es genau betraf.

Nach der Demontage einer Knarre, Teile einfach von Hand (z.B. mit WD 40 oder sonst was ähnliches) oder mit dem Pinsel im Reinigungerät reinigen.

Das Einfetten ist so eine Diskussionsthema. Gewisse setzen ein wenig (Industriegetriebe-?)Öl ein, andere, wie ich, eher sowas wie eine MoS2 Fett (am besten finde ich gewisse Molykote, nicht igendein No-Name oder Private-Labelprodukt).
Tribologie-Experten werden mir vermutlich widersprechen. Erläutere lediglich meine persönliche Wahl, ist nicht wissenschaftlich-technisch begründet, habe allerdings bereits mehrere Stahlwille Kanerren in allerlei Baugrössen und Ausführungen gewartet und auch nach Jahren traf keine Verharzung oder Verklumpung ein.
Zu beachten ist, dass insbes. bei feinen Verzahnung, zuviel Fett, bzw. zu wenig geschmeidiges Fett, die Funktionsweise des Ratschenmechanismuses (ggf. auch temperaturabhängig) beeinträchtigen kann, im Extremfall rastet ein Sperrteil gar nicht mehr (oder nur noch sporadisch) ein, da es aufgrund des abstossend wirkenden Fetts über die Verzahnung gleitet.

Bei guten Knarren kann man oft Verschleissteile austauschen.

Bei Stahlwille sind z.B. Reparatursets erhältlich, auch gewisse nicht im Katalog aufgeführte Ersatzteile sind verfügbar. Gewisse Spezialisten verfügen ebenfalls über seltene Ersatzteile, die kaum auffindbar sind, bzw. nicht mehr also solche einzeln erhältlich sind. Bei den Manoskop muss man ggf. auf die Artikel-Nr. achten, da gewisse Teile kaum visuell untereinander differenzerierbar sind. Ebenfalls auf Kleinssteile wie Federchen und Kügekchen achten, da diese u.U. nicht bestellbar sind.

Zu den Aufsteckknarren habe ich leider keine Ersatzteile gefunden. Allerdings auch noch nie eine defekte gesehen, ausser mit abgeschertem Aussvierkant, solche diente dann als Ersatzteilspender.

Wie bereits erwähnt erlauben Stahlwille Aufsteckknarren grössere Drehmomente als Knarren mit entsprechend grossem Vierkant. Sind allerdings nicht so praktisch. Setze sozusagen nie Aufsteckknarren ein, sehr oft kann man was mit Reduktionen und Impact-Steckschlüsseleinsätzen was kombinieren, falls erhöhte Drehmomente erforderlich sind und es die Platzverhältnisse ermöglichen.
 
Thema: Aufsteckknarre öffnen und reinigen
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