Anfängerfrage Oberfräse

Diskutiere Anfängerfrage Oberfräse im Forum Holzbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Tach Leute! Hab mir ja kürzlich eine Oberfräse nebst Oberfräsentisch gekauft. Bin damit bis auf Kleinigkeiten sehr zufrieden, wenn ich auch...
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moto4631

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Tach Leute!

Hab mir ja kürzlich eine Oberfräse nebst Oberfräsentisch gekauft.
Bin damit bis auf Kleinigkeiten sehr zufrieden, wenn ich auch festgestellt habe daß so ein Tisch auch seine Nachteile haben kann...

Aber, was mich weit mehr interessiert, mit welcher "Geschwindigkeit" sollte man das Werkstück (fast ausschließlich Holz) über den Fräser ziehen?
Ich bekomme bei den meisten Holzstücken das identische Ergebnis, egal ob ich es schnell durchziehe oder langsam ("mit Gefühl") drübergleite :wink:

Was ist besser?
Langsam?
So schnell daß man es der Oberfräse anmerkt daß sie sich noch nicht plagen muß?

Was mir auffiel: Wenn ich langsam drüberfahre hab ich sehr viele Fräsreste in der Nut, eigentlich ist die komplett voll damit, bei schnellem Fräsen bleiben nur wenige Reste im Werkstück.

Was sagen die Profis?
 
Das ist so einfach nicht zu sagen.

Die Einstellungen der Oberfräsen sind sehr unterschiedlich. Stufe 4 bei Bosch kann meilenweit von 4 bei Festool entfernt sein. Deswegen muss man zuallererst in die Bedienungsanleitung der Fräse selbst schauen, welche Angaben der Hersteller macht.

Du sagst "fast ausschliesslich Holz"? Es ist bekannt, dass die normalen käuflichen Fräser für Metalle nicht und für Kunststoffe weniger gut geeignet sind?

Ansonsten hängt das Ganze natürlich auch noch deutlich von der Frästiefe, der Fräsergrösse und dem gefrästen Material ab. Da man ja eh nicht zuviel Material auf einmal abtragen sollte, kann man zumeist bei kleineren Fräsern mit ziemlich flottem Vorschub arbeiten. Bei manchen Materialien ist das geradezu Pflicht. Buche verbrennt bei langsamen Vorschub und kann sogar anfangen zu glimmen!

Gruss

Rolf
 
Hallo. Auch ich habe eine Anfängerfrage zum Thema Oberfräse. Ich trage mich mit dem Gedanken, eine Holzbahn für Carrera Autos zu bauen. Zum bearbeiten der Slots (Führungsnuten für die Fahrzeuge) benötige ich eine Oberfräse. In diversen Baumarktprospekten werden diese so um die 30 Euro angeboten. Ich hatte jetzt mal hier im Forum die Such-Funtion benutzt und mich erschrocken (Preise so zwischen 450 und 500 Euro).
In einem aktuellen Prospekt wird derzeit eine Oberfräse für 29,99 € incl. Zubehör angeboten. Ist das jetzt Kernschrott, oder reicht das für meine Zwecke?
(Angegebene Daten: 1020 Watt, 2 Spannzangen 6 und 8 mm, elektronische Drehzahlregulierung, Parallelanschlag, Anschluß zur Staubabsaugung, Normalpreis: 39,99 €)
Ich habe von Oberfräsen absolut NULL Ahnung.
Danke im Vorraus für Eure Hilfe.
 
Hmmm ja.

Also ich hab auch so ein "Kernschrott" Gerät :lol: das bis jetzt jede geforderte Leistung erbrachte.
Ich bin damit zufrieden.

Allerdings hab ich auch schon mit einer Festo gearbeitet die viele viele Hundert Euros kostete und da sind Welten dazwischen...
 
Vielen Dank für die rasend schnelle Antwort! :D

Worin besteht denn der Unterschied? Leichtere Handhabung, schnelleres Arbeiten....? Wie gesagt ich habe null Ahnung von diesen Geräten. :oops: Oder franst da eher was aus...?

Gruß

KB
 
Leichtere Handhabung ja weil viel besser zu führen und nicht so schwer (meine Billigfräse ist richtig schwer!).

Dann natürlich die billigen Fräser im Vergleich zu den Festo-Fräsern, das ist wie Tag und Nacht.

Sicher kann man mit den billigen auch fräsen (mach ich ja laufend) aber das Ergebnis ist nicht das gleiche.

Und grad wenn man wie Du eine Rennbahn fräsen will, da kommts glaub ich auf große Präzision an.
Dafür würd ich mir zwar keine Festo kaufen aber wenigstens versuchen eine geliehen zu bekommen!
 
Vielen Dank, moto.

Also wenn ich das jetzt richtig interpretiere, sind die Billiggeräte mehr was für Anwendungen, wo man das Ergebnis nicht augenscheinlich sehen kann (z.B., um hinter Fußleisten Kabel zu verlegen), weil es dort nicht so sehr um Präzision geht?!

Gruß

KB
 
Genau!

Diese Fußleisten bin ich auch grad am Basteln, trifft sich gut :wink:

Auch Kanten anschrägen etc. geht mit der billigen Oberfräse und halbwegs vernünftigen Fräsern gut.

Aber Nuten in Holz zu fräsen die sehr genau sein müssen, geschweige denn Kurven (also freihand) würd ich mir mit meiner OF nicht zutrauen.
 
moto4631 schrieb:
..., geschweige denn Kurven (also freihand) würd ich mir mit meiner OF nicht zutrauen.

Die Kurven würden nicht freihand gefräst, sondern mit einem (ich nenne es mal:) "Zirkelanschlag". Das wirft für mich jetzt wieder die Frage auf, ob es dann doch reichen würde. :oops:
 
Tja... schwer zu sagen :wink:

Wenn es denn wirklich eine billige OF sein soll würde ich für Deine Aufgabe aber wenigstens auf hochwertige Fräser zurückgreifen.

Zaubern tut Festo auch nicht und mit billigen Fräsern wird das auch hier nix.

Probier es aus und berichte uns dann! :D
 
Da gibts viele Facetten:

Wohl die Wichtigste ist Haltbarkeit. Ein Handwerker kann es sich nicht leisten, dass eine Maschine eine Lebensdauer unter 20 Betriebsstunden hat, wie es bei vielen Billistprodukten offensichtlich der Fall ist.

Wichtig erscheint mir auch, dass die Maschine aus giftfreien Materialien gefertigt wird. Hier sind gerade in der letzten Zeit häufig Billigprodukte aufgefallen, in deren Griffen Stoffe gefunden wurden, die stark krebserregend sind und von der menschlichen Haut leicht aufgenommen werden. Stichwort: China-Produkte.

Präzision darf man von den Billigfräsen mit ihren Primitiv-Spannzangen nicht erwarten. Diese können in aller Regel nicht richtig zentriert spannen. Damit wird das Fräsergebnis ungleichmässig, selbst wenn gute Fräser zum Einsatz kommen. (Wellen, Kanten, Ausrisse) Weitere Frage: Hat die Spannzange eine Doppelverriegelung? (Unfallverhütung!)

Drehzahlregelung, Sanftanlauf, Motorbremse sind mehr oder minder wichtig. Ohne bei unterschiedlicher Belastung stabil geregelte Drehzahl gibt es unsaubere Fräsergebnisse. Sanftanlauf verhindert, dass die Fräse schon beim Einschalten verläuft, weil der Benutzer den Ruck nicht abfedern kann.

Führung: Wie stabil sind die Führungselemente? Ich habe mal einen Zirkel bei einer Kinzo gesehen, der taugte ganz offenbar nur zur sofortigen Entsorgung. Welche Schienen gibts zur exakten Geradeführung? (Gerade fräsen ist keine Selbstverständlichkeit! )

Wie wackel- und verkantfrei ist die Höheneinstellung? Bei einigen billigen Fräsen stellt sich die Fräse schräg, wenn die Klemmsschraube angezogen wird. Rechtwinklige Schnitte gibts dann nicht mehr. Ist die Absenkung leicht und ruckfrei?

Tiefeneinstellung: Genauigkeit, Reproduzierbarkeit? Kann sich der Anschlag während der Arbeit verstellen? (Vorsicht bei billigen Tiefenanschlägen aus Kunststoff!)

Handhabung: Zweihändige Führung ist bei Maschinen bis ca. 1200 Watt veraltet. (bei stärkeren allerdings nicht!)

Staubabsaugung: Holzstäube sind gesundheitsschädlich. Wie wirkungsvoll ist die Staubabsaugung auch beim Befräsen von Kanten? (Ohne angeschlossenen (Industrie-)Staubsauger geht nix!)

Gruss

Rolf
 
moto4631 schrieb:
...würde ich für Deine Aufgabe aber wenigstens auf hochwertige Fräser zurückgreifen.

Ja, das ist das einzige, was ich vorab in Erfahrung bringen konnte. Es werden hierfür grundsätzlich HM, anstatt HSS Fräser empfohlen. Hier sollte man wohl nicht sparen.

Ok, ich danke Dir für die Entscheidungshilfe! :D Ich werde mir dann wohl die Billig-Baumarkt-Oberfräse holen und einen vernünftigen Fräser (Das beiliegende Zubehör wird sicherlich nicht besonders toll sein).
Das finanzielle Risiko scheint sich ja halbwegs in Grenzen zu halten.

Nach Kauf und ersten "Gehversuchen" werde ich dann mal hier einen kleinen "Bericht" erstatten. (Kann allerdings noch etwas dauern :wink: )

Nochmals herzlichen Dank!

Gruß

KB
 
@RRS

Zu Deinen Punkten muß ich Dir sagen daß bei meiner billigen OF viele viele davon nicht eingehalten werden :cry:
 
Kabelbinder schrieb:
Ja, das ist das einzige, was ich vorab in Erfahrung bringen konnte. Es werden hierfür grundsätzlich HM, anstatt HSS Fräser empfohlen. Hier sollte man wohl nicht sparen.
Nochmals herzlichen Dank!
HM-Fräser liefern bei Weichhölzern oft schlechtere Fräsergebnisse als HSS-Fräser. Deswegen bietet z.B. Festool bei bestimmten Ausführungen beides an. Ausserdem können sich nachgeschärft werden, was bei HM mir den normalen Werkstattmitteln kaum geht.

Gruss

Rolf
 
Auweia. Jetzt hatte ich meine Entscheidung getroffen, bin jetzt aber doch wieder ein wenig verunsichert. Zu den Fräsern:
Ich nehme an, es kommt auf das zu bearbeitende Material an, welches in meinem Falle eine MDF-Platte wäre.

Wäre es hilfreich, wenn ich mal einen Bildauszug aus dem Prospekt hier reinsetze? (nicht, daß ich gegen irgendwelche Regeln hier verstoße (Werbung oder so...))

Gruß

KB
 
Bei MDF braucht man wie bei allen stark leim-/harzgebundenen Materialien natürlich HM- Fräser!

Gruss

Rolf
 
hallo,
naja, ich bin zwar nur Hobbybastler, aber bekennender Festo-Fan. Es gibt viele gute Geräte, und es gibt viel "Kernschrott"! bei manchen Sachen ist es fast "wurscht", bei manchen ist Schrott lästig und bei manchen ist Schrott fast gefährlich, finde ich: So ne OF läuft mit max 24000 U/min, und wenn sich da wegen Schrott (schlechte Spannzangen z.B.) zwanglos verabschiedet, dann fliegt er wie ein Geschoss durch die Gegend :evil:
Das heißt aber nicht, dass jede billige Fräse lebensgefährlich sein muß!
Toll ist z.B. auch ELU, Metabo oder die guten Teile von Bosch. Damit machts halt mehr Spaß, man kommt schneller voran, das Ergebnis wird besser, und die TEil haben auch einen Gebrauchtwert: D.H. EINMAL (vielleicht gebraucht) gekauft, viel benutzt, viel Freude dran gehabt, und dann evtl wieder (mit eben wenig Verlust) verkauft. Der Schrott kostet nicht viel, bringt nicht viel und ist dann (fast) nix mehr wert. Oft isses so: Billig eingekauft, - man hat keinen Spaß dran gehabt, und gibts das Basteln hinterher entweder auf oder kauft sich endlich was Vernünftiges; - das muß sich jeder selbst überlegen!
Die Festo hat einen Vorteil, der sie einzigartig macht: Man kann sie sehr gut mit einer(!) Hand führen, das geht mit allen anderen nicht!!!!!!!!. Wenn du also am eiongespannten Werkstück mit zwei Händen arbeitest, is die Festo Luxus, wenn du aber am Gerüst stehst, und irgendwelche Falze für eine Verglasung nacharbeiten mußt, gibts NUR die Festo, finde ich!
Viel Spaß und eine gute Entscheidung wünscht Euer Roland
 
rasender Roland schrieb:
Die Festo hat einen Vorteil, der sie einzigartig macht: Man kann sie sehr gut mit einer(!) Hand führen, das geht mit allen anderen nicht!!!!!!!!.

Doch, mit der Mafell LO50 und zumindest eiigen Modellen von Scheer. Soviel zur einzigartigkeit von Festool :)



Scheer
Mafell LO 50E

Gruß

Heiko
 
Heiko schrieb:
rasender Roland schrieb:
Die Festo hat einen Vorteil, der sie einzigartig macht: Man kann sie sehr gut mit einer(!) Hand führen, das geht mit allen anderen nicht!!!!!!!!.

Doch, mit der Mafell LO50 und zumindest eiigen Modellen von Scheer. Soviel zur einzigartigkeit von Festool :)

Und das bestärkt mich nun ziemlich in meiner Meinung, dass die herkömmliche Zweihandführung für die leichteren Fräsen einfach nicht mehr zeitgemäss ist.

Gruss

Rolf
 
Die Oberfräse ist eines der echten Präzisionswerkzeuge in der Holzbearbeitung. Es wäre so ziemlich die letzte Maschine, bei der ich zu einem Billigmodell greifen würde.

Die Festo 1010 kannst du gebraucht in gutem Zustand bei ebay um 300 Euro bekommen. Brauchst du sie später nicht, kannst du sie wieder um +-300 Euro verkaufen, wenn du damit gut umgegangen bist und sofern du dich noch nicht verliebt hast :wink: . Das wäre mein Ratschlag.
 
Thema: Anfängerfrage Oberfräse

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