Alte Standbohrmaschine auf FU-Betrieb umrüsten

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AndreB

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Hallo liebe Forengemeinde,

da nun mein Schweißtisch nahezu fertig ist, möchte ich hier gleich mit dem nächsten Werkstattprojekt weitermachen. Wie manche bereits wissen, konnte ich vor einiger Zeit eine alte Industrie-Standbohrmaschine für grad mal 20,- über Ebay-Kleinanzeigen ergattern. Leider gelang es mir bis dato nicht den Hersteller der Maschine auszumachen. Das Teil an sich war nichtsdestotrotz ein wirkliches Schnäppchen und ist für meine nicht professionellen Zwecke mit Sicherheit ausreichend dimensioniert.

Die Tischbohrmaschine erfuhr durch die Vorbesitzer im Laufe der Jahre einige Modifikationen (getauschter Motor, Umbau des Motors auf 230-V-Betrieb mit Kondensatoren), wobei ich manche dieser Umbauten rückgängig (z.B. Rückbau auf 400 V) machen möchte.

Nachdem die Maschine selbst sehr günstig war und die Ausgangsbasis nicht die schlechteste ist (sehr schweres bzw. robustes Gerät, das ich alleine kaum heben kann, wobei ich das Gesamtgewicht auf ca. 120 kg schätzen würde; hochwertig verbaute Anbauteile und Hebel; technische Funktionen sind alle bestens gegeben; etc.), hab ich beschlossen das Gerät zum einen nochmals durchzuchecken, optisch wieder etwas aufzufrischen und schließlich noch etwas upzugraden.

Bereits im Thread bzgl. der Klärung der evtl. Herkunft der Maschine machten mich einige Forenmitglieder auf die Möglichkeit der Steuerung des Gerätes über einen Frequenzumrichter aufmerksam. Nach Sichtung der freundlicherweise durch die Forenmitglieder gleich verlinkten Themen zu FU-Umbauten, entschied ich mich dazu, dass auch die Drehzahl meiner Tischbohrmaschine über einen FU gesteuert werden soll, was letztendlich das obig erwähnte Upgrade darstellen würde.

Die Ausgangsbasis für den FU-Umbau wäre im Hinblick auf die vorliegenden Voraussetzungen des Stromnetzes den von Moto beschriebenen Gegebenheiten bei dessen FU-Projekt mit der Güde-Maschine (übrigens ein sehr schöner Projektthread, der mir trotz meiner sehr spärlicher Elektrokenntnisse einen ersten guten Leitfaden für das grobe Vorgehen an die Hand gegeben hat :top: ) ähnlich:

- FI mit 30mA
- In etwa 30 m 5x2,5er NYM-Leitung von der Unterverteilung mit dem FI bis zur Autogarage und Werkstatt
- Aktuell hängt an der Unterverteilung auf der Seite der Autogarage nur das Rolltor mit dran, da die Autogarage noch nicht ganz fertig ist
- In meiner Werkstatt selbst wird durch die Zuleitung auf alles aufgeteilt
- Bis zur Stelle, an welcher die Bohrmaschine aufgestellt und schließlich mit dem FU gesteuert werden soll, besteht eine 5x2,5er NYM-(Zu)-Leitung
- Da die Autogarage neben der Garagenfunktion künftig auch anteilig zum Werkstattausbau (angehender Platzmangel im jetzigen Werkstattraum) herangezogen werden soll, soll bei eine Splittung der beiden Kreise (zweiter FI für den Kreis in der Garage) stattfinden

Nach gar nicht allzu langer FU-Suche konnte ich über das sehr nette Forenmitglied powersupply einen für den Motor passenden SEW Movitrac 31C022-503-4-00 mit Bedienpanel, SEW-Ausgangsfilter sowie einigen weiteren Zubehörteilen zu einem überaus fairen Preis erwerben, wofür ich mich an dieser Stelle nochmals recht herzlich bedanken möchte. Des Weiteren möchte ich mich hier bei PS auch noch mal für den überaus freundlichen Support, welcher bisher bereits über PN lief, bedanken! :thx:

Da ich PS nicht weiter auf den Wecker fallen will und hoffe, dass das Thema den ein oder anderen vielleicht ebenfalls interessiert, möchte hier trotzdem schon mal mit dem Projektthread starten, auch wenn der Schweißtisch noch nicht ganz fertig ist. Außerdem glaube ich, dass sich im Laufe des Projektes bestimmt noch hier und da was ändern wird, wobei ein gewisser Vorlauf bestimmt nicht schlecht ist.

Vorhanden ist bis jetzt:

- Standbohrmaschine (1,1 kw; 50 Hz; 1400 U/min.)
- SEW Movitrac 31C022-503-4-00
- SEW Ausgangsfilter HF022-503
- Bremswiderstand
- Ferritring für den evtl. Bau einer Ausgangsdrossel
- 7 m geschirmtes Kabel (5x1,5)
- Kabelverschraubungen
- Schaltschrank mit 40 cm x 40 cm x 22 cm
- ein weiterer Metallschrank mit 60 cm x 40 cm x 15 cm Hauptschalter (soll unter dem FU-Schrank angebracht werden)
- 2x Switch-Schalter
- Potentiometer zur Drehzahlregulierung
- Motorschutzschalter
- Schalter für den späteren Rechts-Links-Lauf
- Kleinkram, den ich aus dem alten Schaltschrank ernten konnte (Klemmen, Hutschienen, Kabelkanäle, etc.)

Okay… also Ziel des Threads sollte zum einen die technische (insofern überhaupt großartig nötig, da eigentlich alles funktioniert) und optische Restauration der Tischbohrmaschine sowie zum anderen die hoffentlich gelingende Umsetzung der Drehzahlsteuerung über den SEW Movitrac sein.

Hoffe, dass sich aus dem Bohrmaschinen-Projekt ein lesenswertes Thema entwickelt.

Zudem wollte ich euch gleich vorab fragen, ob ihr mir bei der Umsetzung etwas unter die Arme könntet? Meine Kenntnisse im Elektronikbereich sind wirklich sehr dürftig, was u.U. zum Problem werden könnte (bitte um Nachsicht für blöde Fragen meinerseits).

Das Projekt wird sich wahrscheinlich – ähnlich wie der Schweißtisch – etwas hinziehen, da ich immer noch einige Baustellen parallel laufen habe. Zudem ist mit dem gesamten Projekt (Untergestell, Bohrmaschine u. FU) doch relativ viel Aufwand verbunden.

Threadverlauf war eigentlich so geplant, dass ich mit dem Herrichten der Standbohrmaschine sowie dem Einrichten des Aufstellplatzes (Anfertigung eines Unterbaus, etc.) beginne. Anschließend soll das Projekt nahtlos in den FU-Umbau übergehen.

An dieser Stelle schon mal vielen lieben Dank für euer Interesse und eure Hilfestellung!

Beste Grüße!

Andre
 

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Schon mal als Vorwarnung:

Der 30mA-FI in der Zuleitung wird höchstwahrscheinlich Probleme machen.
Durch den Frequenzumrichter und den Filter gibt es relativ hohe Ableitströme gegen PE, da wird vermutlich der FI auslösen.
 
Juchu endlich wieder mal ein Verrückter hier.
Ich klink mich dann gleich mal mit ein. :bierchen:
 
AndreB schrieb:
- FI mit 30mA
- In etwa 30 m 5x2,5er NYM-Leitung von der Unterverteilung mit dem FI bis zur Autogarage und Werkstatt
[...]
- Da die Autogarage neben der Garagenfunktion künftig auch anteilig zum Werkstattausbau (angehender Platzmangel im jetzigen Werkstattraum) herangezogen werden soll, soll bei eine Splittung der beiden Kreise (zweiter FI für den Kreis in der Garage) stattfinden

Wie das gehen soll, ist mir nicht ganz klar.
Du hast eine Unterverteilung, in der ein FI und eine dreipolige 16 (?) A Sicherung für die 30m Zuleitung zur Garage sitzen.
Wie willst Du daraus jetzt in der Garage zwei unabhängige Kreise machen? Selbst wenn Du dort zwei weitere FIs verbaust, wird bei einem Fehler nicht nur einer der beiden FIs in der Garage auslösen, sondern auch der in der ersten Unterverteilung - womit Du im Dunkeln stehst.
Normale FIs sind nicht selektiv zueinander. Das heißt, bei zwei in Reihe geschalteten FIs wird bei einem Fehlerstrom entweder
a) der erste auslösen
b) der zweite auslösen
c) beide auslösen
Und zwar zufällig.

Wenn Du das umgehen willst, darf die Zuleitung zur Garage nicht über einen FI gehen. Es werden dann nur zwei FIs in der Garage installiert. Oder Du musst für die Zuleitung einen sogenannten selektiven (kurzzeitverzögerten) FI einbauen - dann natürlich auch mit höherem Nennauslösestrom als die nachgeschalteten FIs. Das ist aber eine teure Lösung.

Das selbe gilt in ähnlicher Form auch für Sicherungen. Damit bei zwei hintereinander geschalteten Sicherungen eine Selektivität gegeben (also nicht beide auslösen) ist, muss der Nennstrom der vorgeschalteten Sicherung mindestens um den Faktor 1,6 größer als der Nennstrom der nachgeschalteten Sicherung sein. Und die erste Sicherung muss entweder ein selektiver Leitungsschutzschalter oder eine Schmelzsicherung (Neozed, NH oder Diazed) sein, denn normale Leitungsschutzschalter (B16, B25, ...) sind nicht zwangsläufig selektiv zueinander.

Vielleicht magst Du ein paar mehr Worte dazu sagen, was Du genau installieren willst.

Ansonsten hat Matthias recht: FI + FU = Problem. :wink:
Nicht immer, aber zumindest häufig. Um das Problem zu reduzieren, empfehle ich, einen gesonderten FI nur für den Frequenzumrichter zu verwenden. Dann summieren sich nicht noch Ableitströme anderer Geräte dazu. (Und bei einem Iso-Fehler im Zwischenkreis des FU legst Du nur den FI-Schutz für diese eine Steckdose lahm und nicht für die gesamte Garage...).
Der professionelle Weg wäre übrigens ein umrichterfester Typ B FI. Aber da sind die Preise einfach nur absurd...
 
:thx: für das viele Lob. Übertreib es bitte nicht. Sonst steigt mir das zu sehr zu Kopf. :crazy:

Der professionelle Weg wäre übrigens ein umrichterfester Typ B FI. Aber da sind die Preise einfach nur absurd...
Daher schrieb ich schon mal von festanschließen der Bohrmaschine bzw dessen Schaltschranks.
Dann fällt die pöse "Fehlerquelle" Stecker/Steckdose weg.
Also keine Steckdose an die Wand sondern eine Abzweigdose!

PS
 
Wenn der FU netzseitig fest angeschlossen wird, d.h. keine Steckdose verwendet wird sondern die von PS genannte Verteilerdose, darf auf einen FI verzichtet werden. Sobald eine Steckdose im Spiel ist, ist ein FI vorgeschrieben.
 
Um das Ganze dennoch ein wenig veränderbar zu gestalten darf der Motor mit einem Maschinenstecker, entweder am Motorgehäuse oder am Schaltschrank, ausgestattet werden um ihn schnell demontierbar zu halten.
Auch die Bedienelemente, wie z.B. Potentiometer sowie freigabeschalter können auf die selbe Weise steckbar ausgeführt werden. Dessen Kontakte sollten aber nicht im selben Gehäuse wie die Motorkontakte geführt werden.
@MSG: Hört sich seltsam an, ist aber so! Darum schrieb ich auch vom "pösen" Stecker.
Einen FI darfst Du aber trotzdem davorschalten, wenn Du möchtest. :allesgut:

PS
 
Hi miteinander!

Vorab gleich mal danke für euer reges Interesse. :)

Dev schrieb:
Es werden dann nur zwei FIs in der Garage installiert.

Jo, so war's geplant. Die aktuelle Unterverteilung in der Zuleitung zur Werkstatt/Garage soll dann entsprechend modifiziert werden, sodass die beiden "Garagenkreise" über eigene, sprich vom jetzigen FI abgekoppelte FIs abgesichert sind. Der FI in der jetzigen Unterverteilung/Zuleitung wird dann für andere Zwecke (habe auf meinem Gelände noch viele Räumlichkeiten, die ausgebaut werden) herangezogen.

Dev schrieb:
FI + FU = Problem. :wink:
Nicht immer, aber zumindest häufig. Um das Problem zu reduzieren, empfehle ich, einen gesonderten FI nur für den Frequenzumrichter zu verwenden.

Ja, ich weiß mittlerweile (nach etwas Forenstudium und etwas Nachlesen im Internet), dass es da Probleme geben kann. Hoffe, dass ich allerdings nicht zwingend einen allstromsensitiven FI brauche. :)

Ansonsten... Da in meiner Werkstatt alles aufputz verlegt ist, ließe sich auch ein separater FI (also ein dritter FI) für den FU relativ einfach realisieren. Denke auch, dass ich gleich prophylaktisch ein separates Kabel zum FU verlege, das von der noch kommenden Unterverteilung (außerhalb der Werkstatt bzw. in der Garage) direkt zum FU verläuft.

moto4631 schrieb:
Ich klink mich dann gleich mal mit ein. :bierchen:

Super! Danke! :mrgreen: Wie gesagt... dein Thread hat mir als Laien schon sehr viel weitergeholfen und mir zumindest überhaupt eine erste Idee von einem solchen Umbau vermittelt. :thx:

powersupply schrieb:
:thx: für das viele Lob.

Aber wirklich, wirklich gern! :mrgreen: Ohne deine Hilfe hätte ich jetzt schon einen zu kleinen FU ersteigert und viele weitere wirtschaftliche Totalausfälle fabriziert. Weiß gar nicht, wie ich dir für deine Unterstützung überhaupt danken soll. :(

powersupply schrieb:
...schrieb ich schon mal von festanschließen der Bohrmaschine bzw dessen Schaltschranks.

Und genauso machen wir das. :)


Aktuell habe ich - parallel zum Lackieren des Schweißtisches - schon etwas mit dem Bohrmaschinenprojekt angefangen. Konkret ist meine Haus-und-Hof-026 umgezogen und das Regal wurde wieder rückgebaut. Zudem habe ich den alten Schaltschrank, in welchem der FU, Filter und Bremswiderstand sitzen, etwas gemoddet. Wenn der Schaltschrank fertig ist und ich evtl. auch einen Unterbau für die Bohrmaschine zusammengeschweißt habe, dann stelle ich auch wieder ein paar Bilder ein.

Macht der von mir geplante Projektaufbau aus meinem letzten Bild (leider nur mit Paint gearbeitet und immer wieder als JPG abgespeichert, weshalb die Qualität zunehmend schlechter wurde) so einen Sinn?

Bestes!

Andre
 
Einen allstromsensitiven FI wirst Du nicht brauchen, den wollten mir manche damals auch einreden.
Genauso wie das EMV-Kabel. Das hat durchaus seinen Sinn wenn man mit dem FU zbsp. einen Fahrstuhl steuert und dort viele Meter Kabel vom FU zum Motor hat.
Dann braucht man EMV-Kabel.
Wegen der paar Zentimeter vom FU zur Bohre tuts auch normales Kabel, die Länge ist viel zu kurz um da irgendwas zu stören.

Ebenso das Thema Ableitstrom. Hat sich bei mir auch als No-Problem rausgestellt.
Noch dazu wo ich meinem Danfoss verklickern kann ob er diesen Strom überhaupt ableiten soll oder nicht.
Ob das Dein FU auch kann weiß ich nicht, Lösungen dazu wurden ja eh schon genannt wie Fixanschluß etc.

Viel Glück, Du wirst das genauso schaffen wie alle anderen vorher auch! :top:
 
Hallo zusammen,

an meiner alten Ixion Bohrmaschine habe ich einen Lenze FU montiert. Die Bohrmaschine hängt ganz normal über die 400V Steckdose an einem Standard 30 mA FI. Null Problemo.

http://www.lenze.com/produkte/vorgaengerprodukte/inverter/umrichter-8200-motec/

Der FU wurde von mir direkt auf den Motor geflanscht. Der ist staub- und Spritzwasserdicht. Das erspart mit den zusätzlichen Schaltkasten. Drehzahlregelung erfolgt mit Poti. Die Bedieneinheit wird nur für die erste Einrichtung gebraucht.

Gruß
Jürgen
 
Allstromsensitive RCDs werden nicht für den Betrieb an FUs nicht empfohlen weil sie gegen die Ableitströme immuner sind. Es geht vielmehr darum, dass ein FU aufgrund eines Fehlers einen Gleichstrom dem Fehlerstrom überlagern könnte und dieser gar nicht zum Abschalten führt.
Das sollte aber, wenn ich mir das so überlege, auch bei Inverterschweißgetäten möglich sein. :glaskugel:
Daher: alles sauber verdrahten, zwecks maximaler EMV-Unterdrückung, eine sternförmige Verdrahtung des PE vorsehen und stets gewissenhaft arbeiten was bei elektrotätigkeiten eigentlich selbstverständlich sein sollte.

PS
 
Hi miteinander,

moto4631 schrieb:
Einen allstromsensitiven FI wirst Du nicht brauchen, den wollten mir manche damals auch einreden.
Genauso wie das EMV-Kabel. Das hat durchaus seinen Sinn wenn man mit dem FU zbsp. einen Fahrstuhl steuert und dort viele Meter Kabel vom FU zum Motor hat.

Geschirmtes 5x1,5er-Kabel (7m) hab ich mir sogar besorgt. War ein Abschnitt von den hiesigen Stadtwerken und echt günstig. Hab zusammen mit 6 Kabelverschraubungen M20, 3 Kabelverschraubungen M16 und 3 Kabelverschraubungen M12 ein bisschen was über 10 Euro gezahlt. Bin mir aber nicht sicher, ob ich das überhaupt verwende, da ich von PS freundlicherweise einen Ferritring zum Bau einer Ausgangsdrossel bekommen habe.

Wenn ich den verwenden würde, dann wäre geschirmtes Kabel eher sinnfrei, oder? Für die Klemmung auf Netzseite zum FU hin würde das geschirmte Kabel auch nix bringen, oder (da bin ich mir nicht mal sicher, ob das überhaupt zulässig wäre)?

Zum Ferritring hätte ich noch eine weitere Frage... und zwar habe ich irgendwo gelesen (glaube in einem Danfoss-PDF-Dokument), dass PE nicht durch die Drossel geführt werden dürfte. In der SEW-Anleitung für den Movitrac wird das von SEW wiederum so gehandhabt, dass PE ebenfalls durch den Ring geführt wird. Was ist denn nun richtig?

moto4631 schrieb:
Ob das Dein FU auch kann weiß ich nicht

Puhh... ich auch noch nicht. Aber ich werde auf jeden Fall einen festen Anschluss über eine Abzweigdose umsetzen.

moto4631 schrieb:
Viel Glück, Du wirst das genauso schaffen wie alle anderen vorher auch! :top:

Danke :), kann ich bestimmt brauchen. Hoffe, dass du Recht behältst.

Jürgi schrieb:
Drehzahlregelung erfolgt mit Poti.

Da hätte ich auch gleich ein, zwei Fragen. Hat sich irgendwer evtl. mal meinen laienhaften Aufbauplan aus dem ersten Beitrag angeguckt? Den Anschluss von FU und Filter an das Netz kriege ich glaube ich hin. Was ich nicht ganz überreiße ist die Stelle mit dem Ein-Aus-Schalter, dem Poti und dem Schalter für den L-R-Lauf.

Eigentlich hatte ich vor, das Ein- bzw. Ausschalten der Bohrmaschine nach dem FU über den unten dargestellten Motorschutzschalter vorzunehmen. Jetzt habe ich irgendwo gelesen, dass nach dem FU ein solcher Schalter nicht verwendet werden soll, sondern vielmehr eine direkte Verbindung von FU und Motor erfolgen müsste. Stimmt das so, oder kann ich den Schalter trotzdem verwenden?

Zudem wollte ich den Schalter als Träger für Poti zur Drehzahlsteuerung und Switchschalter für den L-R-Lauf verwenden, da in dem Gehäuse noch Platz wäre und ich so kein anderes Alugehäuse kaufen müsste.

Problem, das mir jetzt einfiel, dass Steuer- und Leistungsleitungen sich nicht vertragen, oder?

Hinsichtlich der Poti-Schalter-Schalter-Schnittstelle bin ich mir allerdings bzgl. der gesamten Verdrahtung nicht sicher, ob das überhaupt so passt, wie ich mir das zusammengereimt habe. Habe unten mal ein Blockschaltbild aus der Bedienungsanleitung für den Movitrac angehängt.

Besten Gruß und danke für eure rege Beteiligung :thx:

Andre
 

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AndreB schrieb:
Geschirmtes 5x1,5er-Kabel (7m) hab ich mir sogar besorgt. War ein Abschnitt von den hiesigen Stadtwerken und echt günstig. Hab zusammen mit 6 Kabelverschraubungen M20, 3 Kabelverschraubungen M16 und 3 Kabelverschraubungen M12 ein bisschen was über 10 Euro gezahlt. Bin mir aber nicht sicher, ob ich das überhaupt verwende, da ich von PS freundlicherweise einen Ferritring zum Bau einer Ausgangsdrossel bekommen habe.

Wenn ich den verwenden würde, dann wäre geschirmtes Kabel eher sinnfrei, oder? Für die Klemmung auf Netzseite zum FU hin würde das geschirmte Kabel auch nix bringen, oder (da bin ich mir nicht mal sicher, ob das überhaupt zulässig wäre)?

Zum Ferritring hätte ich noch eine weitere Frage... und zwar habe ich irgendwo gelesen (glaube in einem Danfoss-PDF-Dokument), dass PE nicht durch die Drossel geführt werden dürfte. In der SEW-Anleitung für den Movitrac wird das von SEW wiederum so gehandhabt, dass PE ebenfalls durch den Ring geführt wird. Was ist denn nun richtig?

Den Ferritring kannst Du eigentlich weglassen. Den sollte man verwenden wenn man kein extra Ausgangsfilter hat. Da ist alles, und sogar mit zusätzlicher Entstörung fertig mit drin.
Ich hab beim Zusammenstellen nicht mitgedacht und hätte dien Ferritring weglassen können.
In der Zuleitung wird er nicht mehr viel bringen. Wenn Du ihn doch mit einbaust den PE nicht mit hindurchführen. Aber schau dazu mal auf Seite 10 der Anleitung

Aber ich werde auf jeden Fall einen festen Anschluss über eine Abzweigdose umsetzen.
Sag ich doch. Transportabel ist anders.

Da hätte ich auch gleich ein, zwei Fragen. Hat sich irgendwer evtl. mal meinen laienhaften Aufbauplan aus dem ersten Beitrag angeguckt? Den Anschluss von FU und Filter an das Netz kriege ich glaube ich hin. Was ich nicht ganz überreiße ist die Stelle mit dem Ein-Aus-Schalter, dem Poti und dem Schalter für den L-R-Lauf.
Türlich haben den alle hier mitlesenden angeschaut. :top:
Und wenns was auszusetzen gegeben hätte wären sicherlich auch einige auf der Matte gestanden und hätten dich korrigiert.

Eigentlich hatte ich vor, das Ein- bzw. Ausschalten der Bohrmaschine nach dem FU über den unten dargestellten Motorschutzschalter vorzunehmen. Jetzt habe ich irgendwo gelesen, dass nach dem FU ein solcher Schalter nicht verwendet werden soll, sondern vielmehr eine direkte Verbindung von FU und Motor erfolgen müsste. Stimmt das so, oder kann ich den Schalter trotzdem verwenden?

Wo ist da bitte ein Motorschutz eingezeichnet? Stromnetz - Hauptschalter - FU hat Spannung. Ist doch so in Ordnung.
Hab jetzt nicht im Kopf was Klemme 34/35 ist, hab das für mich als Freigabe o.ä. gehalten.
Du brauchst, wenn Du rechts/linkslauf realisieren willst, dafür einen Schalter, Am Besten mit kontaktfreier Mittelstellung. Dann musst Du dem Umrichter noch eine Antriebsfreigabe erteilen was Du mit einem weiteren Schalter realisierst.

Zudem wollte ich den Schalter als Träger für Poti zur Drehzahlsteuerung und Switchschalter für den L-R-Lauf verwenden, da in dem Gehäuse noch Platz wäre und ich so kein anderes Alugehäuse kaufen müsste.
Was für einen Schalter?

Problem, das mir jetzt einfiel, dass Steuer- und Leistungsleitungen sich nicht vertragen, oder?
Wenn da zwei Leitungen nebeneinander verlegt sind, Deine Abgeschirmte Motorleitung und daneben die Steuerleitung, macht das gar nichts. Bedenken hätte ich wenn die Steuerdrähte in der Motorleitung mitgeführt wären.

Hinsichtlich der Poti-Schalter-Schalter-Schnittstelle bin ich mir allerdings bzgl. der gesamten Verdrahtung nicht sicher, ob das überhaupt so passt, wie ich mir das zusammengereimt habe. Habe unten mal ein Blockschaltbild aus der Bedienungsanleitung für den Movitrac angehängt.
Ich zieh mir die Anleitung mal rein und sag dir welche Klenmmen Du für welche Funktion benutzen musst.

PS
 
Die viertel Stunde seit Erstellung ist um. Daher ein neuer Beitrag...

Ich hab dir mal in das Steuerschema auf Seite 13 reingemalt welche Anschlußklemmen Du steuerseitig benötigen wirst.

movitrac.JPG
Die Schalter an den Klemmen 41 und 42 machen den Links/Rechtslauf. der Schalter an Klemme 43 ist die Freigabe. Den kannst Du zur Not auch brücken musst dann aber, wenn ich es noch richtig weis, einen Parameter umstellen damit der FÜ nach "Netz Ein" überhaupt anläuft. Die +24V von Klemme44 können so wie gezeichnet von Schalter zu Schalter durchgeschleift werden. Aber bitte nicht fürs Poti verwenden!
Die Klemmen 34/35 sind für einen Sollwertspannung von außen gedacht die wir nicht nutzen wollen.

Über die Klemmen 48 und 49 könntest Du drei verschiedene Festsollwerte(ohne Poti) aktivieren. 48 = Sollwert1; 49 = Sollwert2; 48 +49 = Sollwert3. Diese sind dann über das Bedienpanel vorzugeben.

PS
 
Hi PS,

wieder mal vielen Dank für die ausführlichen Schilderungen! :)

powersupply schrieb:
Den Ferritring kannst Du eigentlich weglassen.

Okay, dann lass ich den weg. Würde dann trotzdem das geschirmte Kabel verwenden, da es ja schon vorhanden wäre, auch wenn es nicht unbedingt notwendig ist.

Wo ist da bitte ein Motorschutz eingezeichnet? Stromnetz - Hauptschalter - FU hat Spannung. Ist doch so in Ordnung.

Der war nicht direkt eingezeichnet (also zwischen FU und Motor). Ich wollte den Motorschutzschalter (Bild aus meinem vorherigen Beitrag und nicht aus dem Startbeitrag des Threads) als Durchgangsschalter für die Ein-Aus-Funktion in der Freigabe verwenden bzw. wissen, ob das mit diesem Schalter überhaupt möglich ist. In das Alugehäuse des Motorschutzschalters ließe sich dann auch einer deiner Switch-Schalter für den L-R-Lauf sowie das Poti für die Drehzahlregulierung integrieren, da noch Platz im Gehäuse wäre. Wenn das mit dem Motorschutzschalter als Durchgangsschalter nicht geht, dann würde ich mit eben trotzdem ein Alugehäuse zulegen.

Der Hauptschalter wird beibehalten. Da hätte ich sogar zwei da, wobei einer ein Siemens-Notaus-Schalter mit Druckpilzknopf wäre. Der andere ist ein ganz normaler zum Drehen. Was wäre denn besser?

Am Besten mit kontaktfreier Mittelstellung.

Jo, dann könnte ich mir einen Schalter (also den für Ein-Aus-Funktion sparen). Da hätte ich auch schon was da, allerdings schaltet der sehr schwergängig. Da würde ich mir - wenn sich die Alternative mit dem Motorschutzschalter nicht realisieren lässt, einen anderen kaufen. Zudem würde ich dann ein Alugehäuse erwerben. Glaube fast, dass es darauf hinausläuft.

powersupply schrieb:
Die Schalter an den Klemmen 41 und 42 machen den Links/Rechtslauf. der Schalter an Klemme 43 ist die Freigabe. Den kannst Du zur Not auch brücken musst dann aber, wenn ich es noch richtig weis, einen Parameter

Super, das checke ich (insbesondere auch durch deine Zeichnung). :thx:

Eine letzte Frage hierzu...

Wenn ich dann das Poti verwenden möchte, kann ich das einfach in diese gesamte Schleife mit einfügen? Hoffe, dass die Frage nicht mit großem Kritikhagel einhergeht. :)

Vielen, vielen Dank für die Mühen und die Geduld!

Andre
 
AndreB schrieb:
Okay, dann lass ich den weg. Würde dann trotzdem das geschirmte Kabel verwenden, da es ja schon vorhanden wäre, auch wenn es nicht unbedingt notwendig ist.
Schaden tut die Leitung nicht. Daher verwende sie, wenn sie schon da ist -und lege den Schirm einseitig mit am FU-Gehäuse auf.

Der war nicht direkt eingezeichnet (also zwischen FU und Motor). Ich wollte den Motorschutzschalter (Bild aus meinem vorherigen Beitrag und nicht aus dem Startbeitrag des Threads) als Durchgangsschalter für die Ein-Aus-Funktion in der Freigabe verwenden bzw. wissen, ob das mit diesem Schalter überhaupt möglich ist.
Zwischen FU und Motor kommt KEIN Abschaltorgan mehr! Das haben bei mir im Betrieb auch viele zunächst nicht kapiert. :crazy: Der FU übernimmt bei korrekter Beschaltung und parametrierung diese Funktionalität mit. Allenfalls sollte, bei länger andauerndem und unbeaufsichtigtem Langsamlauf ein im Motor vorhandener Temperaturfühler durch den FU oder ein externes Auswertegerät verwendet werden. An der Bohrmaschine wird das nicht notwendig sein.

Wenn das mit dem Motorschutzschalter als Durchgangsschalter nicht geht, dann würde ich mit eben trotzdem ein Alugehäuse zulegen.
Reiß den MS doch raus und baue stattdessen den Poti und die Drehrichtungs- sowie Freigabeschalter ein.

Der Hauptschalter wird beibehalten. Da hätte ich sogar zwei da, wobei einer ein Siemens-Notaus-Schalter mit Druckpilzknopf wäre.
Nimm den Siemens(vorausgesetzt der schaltet auch dreipolig ab!). Dann hast Du den Bedenkenträgern auch was "Gutes" getan.

Eine letzte Frage hierzu...

Wenn ich dann das Poti verwenden möchte, kann ich das einfach in diese gesamte Schleife mit einfügen? Hoffe, dass die Frage nicht mit großem Kritikhagel einhergeht. :)
Wie meinen? :kp:
Ich weis jetzt nicht mehr welche Drahtfarbe wo am Poti angelötet ist. Daher: Wenn Du es, mit dem Drehknopf zu dir gerichtet, vor die liegen hast wird es so angeschlossen, dass Klemme "0" mit dem linken Lötanschluß verbunden ist. Der Mittlere(das ist der Schleifer) kommt an Klemme "34" und der Rechte kommt an Klemme "31"(+10V)
Wenn Du es so mit dem FU verdrahtest ist bei Drehstellung Linksanschlag die Drehzahl Null bzw. Minimal und bei Rechtsanschlag Maximal.

Vielen, vielen Dank für die Mühen und die Geduld!
Kein Problem. Demnächst poppt eh der Münzeinwurf auf. :zunge: :mrgreen:

:bierchen: PS
 
Hey PS!

powersupply schrieb:
Reiß den MS doch raus und baue stattdessen den Poti und die Drehrichtungs- sowie Freigabeschalter ein.

Jo, ich denke so mache ich das. :)

powersupply schrieb:
Nimm den Siemens(vorausgesetzt der schaltet auch dreipolig ab!). Dann hast Du den Bedenkenträgern auch was "Gutes" getan.

Hab unten mal ein Bild mit den beiden Hauptschaltern angehängt. Die schalten beide dreipolig ab. Würde dann den Siemens einfach unten an den Movitrac-Schaltschrank flanschen. Sollte da dann trotzdem ein Netzschütz über den Hauptschalter (also wie bei moto) geschalten werden, oder kann ich auf das verzichten?

powersupply schrieb:
Ich weis jetzt nicht mehr welche Drahtfarbe wo am Poti angelötet ist. Daher: Wenn Du es, mit dem Drehknopf zu dir gerichtet, vor die liegen hast wird es so angeschlossen, dass Klemme "0" mit dem linken Lötanschluß verbunden ist. Der Mittlere(das ist der Schleifer) kommt an Klemme "34" und der Rechte kommt an Klemme "31"(+10V)
Wenn Du es so mit dem FU verdrahtest ist bei Drehstellung Linksanschlag die Drehzahl Null bzw. Minimal und bei Rechtsanschlag Maximal.

Jawohl, jetzt hab ich das endlich auch geschnallt. :) Schreib dir lieber nicht, wo ich das Poti einbauen wollte, sonst kostest wirklich noch mindestens 'ne Halbe. :D... wobei auch jederzeit gern, wenn du mal in der Gegend sein solltest. :bierchen:

Hab heute zudem mal wieder etwas Altmetall für das Untergestell der Maschine zusammengetragen und bereits mit etwas mit dem Bau angefangen. wird schon...

Danke dir und beste Grüße!

Andre
 

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Jawohl, jetzt hab ich das endlich auch geschnallt. :) Schreib dir lieber nicht, wo ich das Poti einbauen wollte, sonst kostest wirklich noch mindestens 'ne Halbe.
Na denn, lieber nicht. Hab mir aber insgeheim schon gedacht, dass das Schaltbild für dich malen nach Zahlen ist. :rotfl:
Naja, nicht ganz. Dein zusammengestricktes Schaltbild ist dafür ja recht gut geworden. :allesgut:

Ich würde den linken Schalter als Halptschalter benutzen. Der ist dafür ausgelegt. Der Not-Aus Taster hat oftmals auch nur zwei Kontakte und die sind womöglich dem Einschaltstrom auf Dauer nicht gewachsen.
Das mit dem Schütz würde ich in Erwägung ziehen falls der Einschaltstrom immer wieder die Sicherung schmeißt, was ich hier aber nicht befürchte. Ansonst verkompliziert das für dich die Schaltung und würde das halten wie Kalaschnikow: "Das Gute ist einfach" (oder so ähnlich soll er mal gesagt haben)
Den Not-Aus kannst Du trotzdem, wenn Du möchtest in Serie zu dem Freigabeschalter einbauen. Dann fährt der FU im Notfall den Motor schnell und kontrolliert runter. Beim Ausschalten trudelt er nur aus.

PS
 
Thema: Alte Standbohrmaschine auf FU-Betrieb umrüsten
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