Aldi- Werkzeugsatz --Frage für mein Anwendungsgebiet

Diskutiere Aldi- Werkzeugsatz --Frage für mein Anwendungsgebiet im Forum Billigwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo Werkzeugemeinde :D , ich bin neu hier und komme weil ich ne Frage zu etwas habe und mir dachte: fragste die Experten ... Also: Bei Aldi...
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schrauber0815

Guest
Hallo Werkzeugemeinde :D ,

ich bin neu hier und komme weil ich ne Frage zu etwas habe und mir dachte: fragste die Experten ...

Also: Bei Aldi gibts am 5. Dez. nen "WERKZEUG-SATZ".
Is so ein "94-teilig"er mit 1/2" und 1/4" + Schraubendreher + Ring-Maulschlüssel. soll insgesamt 39,99 kosten.

Frage ist jetzt nun ob es qualitativ ausreicht für uns.
Wir (erstmal ich) will Vereinshobbymäßig alte technische Gerätschaften (Anhänger, Transportkarren) restaurieren und brauche ab und zu ein wenig Werkzeug. Für hochtrabend technische Vorgänge steht gutes Werkzeug zur Verfügung, aber für den zentralen Standort (gemeinsamer Schuppen) der ganzen "Schätze" fehlt noch jegliches Werkzeug und daher dachte ich daran für die paar anfallenden Handgriffe so einen Satz anzuschaffen (damit man nicht wegen jeder Schraube und Mutter zuhause das gute Werkzeug holen muss.....)

Sollte man mir vom Kauf dieses Sets abraten (bitte bei Gelegenheit mal das Aldi-Prospekt anschauen!), schlagt mir bitte Alternativen (also so ein universal-Schraub/Werkzeug-set mit Ratsche, Schraubendrehern und Gabelschlüsseln) mit ungefährem Preis vor, da ich wirklich so etwas anschaffen will.

Schon mal riesigen Dank für alle Unterstützung, ich freue mich auf eure Antworten.

Gruß

Schrauber0815
 
Hi,

schau mal hier :
http://www.werkzeug-news.de/news3/12-aldi-steckschluesselsatz.html
... vielleicht ist das Angebot ja das gleiche.

Insgesamt tendiert der Artikel zwar (m.M. nach) absichtlich kräftig ins Negative, aber es werden ja dennoch auch sachliche Informationen gegeben.
Ich würde sagen : so ein Koffer ist für die kleine 'Nebenbeireparatur' (ohne Aktionen mit Rohrverlängerungen oder Fuß- statt Handbedienung) o.k. - der überwiegende Teil erfüllt wohl die DIN-Normen - und das reicht fast immer aus. So hielt die 19mm-Maulseite des Maul/Ringschlüssel z.B. die geforderten 149Nm aus. So ein Schlüssel ist ~ 230mm lang - also darf man daran mit ~ 65kg dran ziehen. Ähnlich bei dem 12er Skt.-Bit, der bei 200Nm brach, statt die geforderten 480Nm zu erfüllen - in der Realität dürfte der niedrigere Wert auch ausreichen. Denn die 480Nm mit einer ~ 250mm langen 1/2"-Knarre zu erreichen, bedeutet daran mit satten 190kg ziehen zu müssen !
(dafür besaß z.B. der 1/4"-Handgriff ein für die Praxis nettes Feature : ein Vierkant am Ende des Griffs, damit man dort eine Knarre einstecken kann - sowas bieten oft nichtmal die besten Hersteller)

... ist man anspruchsvoller, so sollte man zu höherwertigem Werkzeug greifen. Aber für diesen Fall besitzt Du ja zuhause gutes Material.
Die nächst-teureren Alternativen wären wohl Sachen von Proxxon oder Baumarktmarken - schätze eine ähnliche Bestückung dürfte da dann so das 3-5fache kosten.

Ich würde mir die jetzt angebotenen Aldi-Sachen mal im Laden genauer ansehen (mal probieren ob die Knarren gut zu schalten sind, etc.) und dann entscheiden.
Andererseits sind €40,- nun auch keine soo dramatische Ausgabe - und man hat in jedem Fall für bestimmt >90% der Anwendungen was vor Ort (alles was kaputt geht, tauscht man dann durch höherwertige Qualität)

Gruß, hs
 
Hallo hs,

danke für den Link und den Rat.
Der Koffer sieht (bis auf die Farbe) identisch aus, vom Inhalt scheint sich einiges geändert zu haben.
Die Marke ist von KingCraft auf Workzone gewechselt (was z.B. scheinbar (schwer zu erkennen) auch auf den Ring-Gabelschlüsseln geschmiedet ist).

Auf dem Foto (betrachtung in Natura folgt ja spätestens vor dem Kauf :lol: ) macht das ganze im Gegensatz zu den Fotos im Artikel einen etwas besseren Eindruck (z.B. keine Einlegeschale sondern in die Schale integrierte Werkzeughalterungen)

Ich werd mal schauen, wie du schon gesagt hast, für die "kleinen Arbeiten zwischendurch" halte ich ihn auch für tauglich...

Danke nochmal und Gruß

Schrauber0815
 
Hab mir den vermutlich gleichen Werkzeugsatz im Frühjahr bei Aldi-Süd gekauft.
Die Zusammenstellung ist nicht unbedingt so praktisch.

Die Schreubendreher sind nur für Feinmechanik geeignet (zB Kreuzschlitz nur Ph 00 / 0 und 1 vorhanden)

Die Halbzoll Ratsche ist subjektiv relativ hochwertig. Die Viertelzoll Ratsche ist für meinen Geschmack etwas hakelig.

Alle Nüsse werden arretiert und auf Knopfdruck wieder feigegeben. Das Werkzeug (mit Ausnahme der Ringschlüssel und der Schraubendreher) wurde von mir ein paar mal benutzt und ich bin bisher zufrieden. Sollte etwas kaputt gehen wird es einfach gegen Gedore ersetzt. Bisher ist allerdings noch alles in Ordnung, hat Reifenwechsel und ähnliche Einsätze schadlos überstanden.

Noch zum Koffer: Wirft man die unnützen Schraubendreher und Schraubenschlüssel raus, halten die anderen Werkzeuge nicht mehr problemlos.

Trotzdem: Halte den Satz für einen guten Kauf.
 
Hallo
mein Tipp lass es sein.
Mein Kumpel hat sich heute morgen einen geholt und heute Abend wieder zurückgebracht da die 1/4 Knarre den Geist bei normaler Benutzung aufgegeben hat.

Gruß
Jan
 
Diesen Werkzeugsatz gab es, wenn ich einigen Bekannten glauben darf, nicht nur bei Aldi-Süd, aber dort und auch woanders schon öfters. Jedenfalls haben alle, die das sagen, einen sehr ähnlichen gekauft und meinen, daß man sowas als Zweit-Werkezueg oder auch für unterwegs im Auto ganz gut verwenden kann, einige Teile sehr gut sind, aber andere Teile für den häufigen Gebrauch nicht so optimal sind. Sin aber einhellig der Meinung, daß man bei dem Preis auch nichts verkehrt machen kann, wenn man Ersatzwerkzeug für Gelegenheiten oder zusätzlich mal was braucht, weil vergleichbare Koffer im Fachhandel doch erheblich teurer sind.

Gruß, Karl
 
94 Teile, von denen man im Durchschnitt 60% nicht braucht, in einem Köfferchen, das beim scharf hingucken auseinanderfällt und mit fraghafter Werkzeugqualität? Alternative wäre Knarrenkasten und Schlüsselsatz von Rahsol und nen Satz Schraubendreher mit Sechskant und schlagzähen Griffen im Baumarktwekzeugkasten m.E. ratsamer und schonender für den Benutzer. Die Verführung, alles auf einmal schön im Sortimentskästchen zum Superduperpreis einzusacken, ist groß, die Vernunft aufgrund Verletzungen durch Schrottwerkzeug größer. Ich find auch den Aspekt vom Wegwerfen bedenkenswert: Warum soll ich erst Geld ausgeben, mich ärgernd vor die Tonne stellen, vorher womöglich noch mich oder Material vergnaddelt haben, wenn ich den Krempel gleich auf der Haldi lassen kann. Und im übrigen glaub ich auch nicht mehr an Gelegenheitsarbeiten, die solches Werkzeug rechtfertigen.
 
Immer wieder ließt man hier von Gelegenheitsnutzung aber wenn Werkzeug Schrott ist taugt es auch für die seltene Anwendung nichts. Gerade Schlüssel/Nußkästen kauft man sich bei guter Qualität nur einmal im Leben bei hobbymäßiger Nutzung wird man den größten Teil nie tot kriegen.

Und mal ganz ehrlich was kann man denn von einem Hersteller erwarten der mitunter lebensgefährliche VDE Schraubendreher und Geräte mit krebseregenden Stoffen auf den Markt wirft? Da wird das restliche Werkzeug wohl auch nicht das gelbe vom Ei sein.
 
Hi,

Lohmi schrieb:
Immer wieder ließt man hier von Gelegenheitsnutzung aber wenn Werkzeug Schrott ist taugt es auch für die seltene Anwendung nichts.

Gerade Schlüssel/Nußkästen kauft man sich bei guter Qualität nur einmal im Leben bei hobbymäßiger Nutzung wird man den größten Teil nie tot kriegen.

wenn das Werkzeug keines ist (also nicht zum Werken geeignet ist), dann taugt es tatsächlich nichts.
Aber es gibt sehr viele Anwendungsbereiche, wo selbst die günstigsten Produkte in keinster Weise gefordert werden.
Bestes Beispiel sind kleine Schlüsselweiten - oder Holzschrauben mit Sechskant. Diese sind i.d.R. aus so weichem Material, die reißt man bequem auch mit den günstigsten Schlüsseln, wenn man es darauf anlegt, ab.

Im Umkehrschluß ist es eben aber auch nicht so, daß bei 'hobbymäßiger' Nutzung Werkzeug bester Qualität nicht kaputt geht.
Bsp.: Messer unseres Schredders waren durch Senkschrauben mit Innensechskant befestigt .... erste Schraube - und 'knack', da brach die Nuß von Stahlwille.

Und mal ganz ehrlich was kann man denn von einem Hersteller erwarten der mitunter lebensgefährliche VDE Schraubendreher und Geräte mit krebseregenden Stoffen auf den Markt wirft? Da wird das restliche Werkzeug wohl auch nicht das gelbe vom Ei sein.

und auch mal ganz ehrlich : woher weißt Du, ob renommierte Hersteller jetzt oder in der Vergangenheit krebserregende Stoffe verarbeitet haben ?
StiftungWarentest verliert z.T. inzwischen kein Wort mehr über die techn. Qualitäten, sondern ist fixiert darauf, nur noch nach irgendwelchen Stoffen bei Billiggeräten zu suchen : Oberfräse

Auf meine Frage Anfang September
Wie wäre es denn mal, um Alternativen für den Verbraucher aufzuzeigen, wenn mal Markenware daraufhin getestet wird ?

Schwarze Kunststoffgriffe - oder schwarzer Kunststoff (Maurerkübel, Gipsbecher, etc.) gibt es in den Fachgeschäften (auch an Markenware) ja massenweise ... oder vertraut StiftungWarentest dort einfach den Herstellern ?


erhielt ich folgende Antwort :

Ihren Testvorschlag haben wir mit Interesse zur Kenntnis genommen und an unser für die Testplanung zuständiges Gremium, das Untersuchungswünsche unserer Leser registriert, weitergeleitet.

Ob und wann eine entsprechende Untersuchung durchgeführt wird, lässt sich momentan allerdings noch nicht übersehen, da die Testauswahl und Terminplanung bis einschließlich Frühjahr 2006 abgeschlossen ist.


Interessant, daß man für die Billigfräse Ende Oktober aber noch ein Testplatz frei hatte.
Mir zumindest drängt sich der Eindruck auf, daß man a) eine prima Quelle für Story's gefunden hat .... und b) den renommierten Herstellern inzwischen gut ein Jahr (nach dem ersten Test billiger Werkzeuge bzgl. PAK) Zeit gegeben hat, ihre Produkte bei Bedarf umzustellen.
Tut mir leid - aber seriös und im Sinne des Kunden ist sowas nicht. Als Kunde ist die Situation z.Zt. ja wie folgt : beim Billigwerkzeug weiß ich inzwischen, daß mal ein Kabel oder eine Kabetülle ... oder ein Griff etwas stärker als gut belastet ist (Richtwerte für Griffe gibt es ja nicht) - also bleibt mir als Alternative Markenwerkzeug (welches nicht selten auch aus 'Billigländern' stammt), bei dem ich hoffen muß (weil nicht getestet), daß es kein belastenes Material enthält. Na prima :wink:

Gruß, hs
 
Lohmi schrieb:
Immer wieder ließt man hier von Gelegenheitsnutzung aber wenn Werkzeug Schrott ist taugt es auch für die seltene Anwendung nichts. Gerade Schlüssel/Nußkästen kauft man sich bei guter Qualität nur einmal im Leben bei hobbymäßiger Nutzung wird man den größten Teil nie tot kriegen.

Im Prinzip hast Du recht.

Aber: hier geht es um die Frage, ob das Angebot Schrott ist. Mehrere Bekannte meinen "brauchbar."

Für seltene Anwendung muß ich keine Spitzenqualität kaufen. Konkreter: meine beiden derzeitg wichtigsten Knarrenkästen stammen auch aus Supermärkten, allerdings nicht von Aldi und beide sind inzwischen 23 Jahre alt.

Der große Knarrenkasten hat damals ungefähr 40 DM gekostet, im Fachhandel entsprechend teurer. Das Werkzeug wurde viel eingesetzt. 1 Teil ist "kaputt", weil ich einen Inbus-Einsatz falsch verlängert habe, ich bekomme ihn aus der Verlängerung nicht mehr heraus.

Der kleine Minikasten hat damals lächerliche 10 oder 12 DM gekostet. Nur mit kleiner Knarre und Nüssen bis 17 oder 19 mm ausgestattet. Der kleine Kasten wurde öfter bei diversen Basteleien auch strapaziert, liegt seit dem Kauf meistens als Bordwerkzeug im Auto und dafür reicht sowas allemal. So oft braucht man das unterwegs nicht. Nach 2 Jahren gab die Knarre den Geist auf, der Schrauber etwas früher. Beide Teile habe ich im Fachhandel nachgekauft = alles zusammen immer noch billiger. Die Nüsse sind alle immer noch o.k.

Zu den seltenen Gelegenheiten zählen für mich Autopannen. Wir haben 3 Autos. Und so selten, wie man eine Panne hat, braucht man nicht jedes Teil für diese Zwecke in totaler Spitzenqualität.

Der Kauf liegt wie gesagt, lange zurück. Um die Werkzeuge zu beurteilen, muß man sie schon sehen. Das ist das größere Problem, weil in den Supermärkten alles so schön verpackt ist...

Gruß, Karl
 
hs schrieb:
Im Umkehrschluß ist es eben aber auch nicht so, daß bei 'hobbymäßiger' Nutzung Werkzeug bester Qualität nicht kaputt geht.
Bsp.: Messer unseres Schredders waren durch Senkschrauben mit Innensechskant befestigt .... erste Schraube - und 'knack', da brach die Nuß von Stahlwille.

Sicher kann immer mal was aufgrund von Materialfehlern kaputt gehen bei Qualitätsherstellern bekommt man in den allermeisten Fällen anstandslos Ersatz was bei Discountware nicht immer ganz so einfach ist (wenn das Zeug erstmal aus den Regalen verschwunden ist) oder eben der Aufwand lohnt sich nicht.
hs schrieb:
und auch mal ganz ehrlich : woher weißt Du, ob renommierte Hersteller jetzt oder in der Vergangenheit krebserregende Stoffe verarbeitet haben ?
StiftungWarentest verliert z.T. inzwischen kein Wort mehr über die techn. Qualitäten, sondern ist fixiert darauf, nur noch nach irgendwelchen Stoffen bei Billiggeräten zu suchen

Klar kann man das nicht mit 100% Sicherheit sagen aber renommierte Hersteller haben nunmal einen Ruf zu verlieren wo in Extremfällen die Existenz des Unternehmens dranhängt. Da wird sich wohl niemand die eigene Grube schaufeln nur um Produktionskosten zu sparen. Bei den Billigherstellern läuft der Hase nunmal anders da klebt eben ein anderer Importeur sein Logo drauf und gut wer das Zeug dann wirklich baut ist für den Endverbraucher kaum noch nachvollziehbar. Auch wenn die Sachen die DIN Norm erfüllen sagt das garnichts. Die besagt nämlich nur welche Mindestanforderungen die Teile haben müssen um als Werkzeug verkauft zu werden nicht mehr und nicht weniger.

Ob die Stiftung Warentest wirklich in der Lage ist die Qualität zu beurteilen stelle ich mal in Frage. Ein Werkzeug kann man erst beurteilen wenn es längere Zeit unter verschiedenen Bedingungen gut funktioniert. Fast jedes Werkzeug funktioniert brauchbar solagne es neu ist. Die Frage ist eben wie lange es so bleibt.

Mag vielleicht auch daran liegen das ich in der Beziehung ein gebranntes Kind bin.
Mal als Beispiel: Als Schweißer/Stahlbauschlosser hab ich auch schon in Firmen gearbeitet die lieber 10 billige anstatt einem vernünftigen Werkzeug gekauft haben. Da hab ich von abgebrochenen Schraubenschlüsseln bis zu schlecht Isolierten Elektrogeräten mit den dazugehörigen Verletzungen genug gesehen bzw. selbst erlebt.

Am Ende kann ja auch jeder kaufen was er will. Meine Meinung ist eben man sollte nicht am falschen Ende sparen. Für mich steht fest entweder vernünftiges Werkzeug mit einer gewissen Qualität/Sicherheit oder eben garkeins irgendwelche Zwischenlösungen kommen da nicht in Frage.
 
Lohmi schrieb:
Sicher kann immer mal was aufgrund von Materialfehlern kaputt gehen bei Qualitätsherstellern bekommt man in den allermeisten Fällen anstandslos Ersatz was bei Discountware nicht immer ganz so einfach ist (wenn das Zeug erstmal aus den Regalen verschwunden ist) oder eben der Aufwand lohnt sich nicht.

Beim Discounter tauscht man evtl. den ganzen Werkzeugkasten um oder nicht. Aber garantiert keine einzelne Nuß oder ein einzelnes Kreuzgelenk. Wie sollten die das auch können? Da liegt Massenware im Regal, die abgepackt wurde und in Massen eingekauft wurden. Der Austausch von Einzelteilen ist dabei doch nicht vorgesehen.

Undauch beim Umtausch im Fachhandel oder von Qualitätsherstellern muß man wohl unterscheiden, was man warum umtauschen will. Wenn es sichtbar mangelhaft ist, sollte sich da keiner quer legen. Andererseits: es ist Werkzeug. Wenn ein Maulschlüssel nach 2 Monaten ein krummes Maul hat, kann es zum Streitfall werden, ob das ein Produktionsfehler oder übermäßig Abnutzung ist.

Lohmi schrieb:
Meine Meinung ist eben man sollte nicht am falschen Ende sparen. Für mich steht fest entweder vernünftiges Werkzeug mit einer gewissen Qualität/Sicherheit oder eben garkeins irgendwelche Zwischenlösungen kommen da nicht in Frage.

Die "gewisse Qualität" wird aber jeder von uns und je nach seinen Bedürfnissen anders definieren.

Und mal so nebenbei bemerkt:

Das stabilste Werkzeug, das ich noch habe, ist aus den Jahren von ca. 1968 bis 1971. Genauer gesagt, es ist teilweise älter und damals in meinen Besitz gekommen.

Ich habe damals mit knapp 14 eine Lehre als Dreher angefangen. Das Werkzeug ist auch nicht geklaut. Zu den Prachtstücken gehören u.a.:

Kleine und große Meißel, die wir in der Schmiede selbst schmieden und härten mußten. Die durften zur Erinnerung mitgenommen werden. Ich habe auch noch 1 oder 2 Schraubenzieher, die wir in der Schmiede selbst anfertigten. Diese Schraubenzieher wurden am hinteren Ende mit einem spitz zulaufenden Vierkant geschmiedet und in die üblichen Feilenhefte aus Holz getrieben und waren in der Firma in verschiedenen Größen im alltäglichen Einsatz, jeder Dreher und Schlosser hatte die in seinem Werkzeugschrank.

Dazu gehören auch einige Fräser, Reibahlen, Spiralbohrer und Schraubenschlüssel. Wie gesagt, auch das wurde nicht "organisiert". Man glaubt es vielleicht kaum, aber in der damaligen Hochkonjunktur wurden in der Maschinenfabrik oft viele Teile vorzeitig ausgemustert und ob da ein Schlüssel mehr oder weniger im Kernschrott landete, interessierte keinen. Als ich im 6. Lehrmonat das erste Mal an in der Produktion an den Revolverdrehbänken arbeiten mußte, entrümpelte der Vorarbeiter einen Werkzeugschrank, da sollten einige Maulschlüssel auf den Schott, weil sie rostig waren oder das ChromVanadium nicht mehr so gut aussah. Die meisten davon habe ich heute noch. Fräser, Reibahlen und Spiralbohrer wurden an einigen Maschinen in den Kernschrott geworfen, sobald sie etwas zu kurz geschliffen waren. Wenn Dreher X seinen 10mm-Bohrer auf eine Länge von nur noch 90mm abgeschliffen hatte, aber meistens 100mm zu bohren hatte, wurde sowas nicht weitergereicht, wo kurze Löcher anfielen - weg damit. Von diesen Teilen habe ich auch noch viele meisten. Einige Bohrer sind inzwischen so kurz, daß man nur noch bis 40mm bohren kann.

Hochwertiges Werkzeug, das gebraucht, aber sehr gut ist, gibt es übrigens auch immer wieder auf Flohmärkten. Glänzt oft nicht mehr schön neu, aber man sollte durchaus auch auf den Flohmärkten mal gucken und nicht nur in den Regalen der Bau- und Supermärkte oder beim Fachhandel. Auf einem Fahrzeug- und Teilemarkt, den wir vor 1 Jahr besucht haben, war z.B. ein Privatverkäufer, der ausgezeichnete Maul- und Ringschlüssel hatte. Alle gebraucht, aber noch sehr gut im Zustand, keine ausgefressenen Stellen. Da gab es Schlüsselweiten von 19 bis 27 pro Schlüssel zu einem Preis, für den woanders mit einem 10ner Schlüssel nach Hause geht.

Gruß, Karl
 
Hi,

Lohmi schrieb:
Sicher kann immer mal was aufgrund von Materialfehlern kaputt gehen

... das ist kein Materialfehler, sondern schlicht eine Überlastung.
Da man aber nicht weiß, wie hoch man einen Schlüssel belasten kann, probiert man halt ob man die Schraube nicht doch losbekommt (schließlich hat man ja hochwertiges Werkzeug :wink: ).
Oft wird argumentiert, hochwertiges Werkzeug würde durch Haltbarkeitsreserven mehr Sicherheit bieten - fatalerweise aber bricht höherwertiges Werkzeug erst bei höherer Kraft, wodurch dann der Bediener eigentlich mehr gefährdet ist.


Klar kann man das nicht mit 100% Sicherheit sagen aber renommierte Hersteller haben nunmal einen Ruf zu verlieren wo in Extremfällen die Existenz des Unternehmens dranhängt.

Einerseits gibt es keine festgelegten Grenzwerte für die Werkzeuge, andererseits hat es niemand bisher getestet.
Die Rufschädigung hält sich dadurch schon recht klein :wink:


Ob die Stiftung Warentest wirklich in der Lage ist die Qualität zu beurteilen stelle ich mal in Frage. Ein Werkzeug kann man erst beurteilen wenn es längere Zeit unter verschiedenen Bedingungen gut funktioniert. Fast jedes Werkzeug funktioniert brauchbar solagne es neu ist. Die Frage ist eben wie lange es so bleibt.

na ja, ganz so ist es ja nun auch nicht.
Die machen schon längere Tests - für so eine kleine Maschine klick sind 45h schon eine ganze Menge.

Für mich steht fest entweder vernünftiges Werkzeug mit einer gewissen Qualität/Sicherheit oder eben garkeins irgendwelche Zwischenlösungen kommen da nicht in Frage.

Einstellungssache. Natürlich ist es nicht immer möglich Kompromisse einzugehen - gerade wenn es um Sicherheit geht.
Aber oft muß man die Sache auch relativieren.
Wenn ich bei Aldi mir eine Oberfräse für die Handvoll Arbeiten, welche ich im Jahr erledige, kaufe - und das Gerät dafür prima geeignet ist - aus welchem Grund soll ich ein 10x teureres Gerät kaufen. Ähnlich Bohrhammer : ein 20-30x teurere Hilti hätte die Löcher in meinem Garagenboden auch nicht besser gebohrt. O.k., dank Rutschkupplung vielleicht etwas sicherer, aber wenn man sich der möglichen Gefahr bewußt ist - und einen sicheren Stand sucht, ist das kein wirkliches Problem (wäre es eines, dann dürfte man mit einer großen Spatengriffmaschine von Fein (o.ä.) auch keine großen Bohrungen in Träger bohren).
Wenn ich einen Satz Handwerkzeuge für den Weideschuppen benötige, um dort mal am Balkenmäher den Vergaser zwecks Reinigung zerlegen zu können ... oder um mal ein paar Schrauben nachziehen zu können - wozu soll ich dort hochwertiges und teures Werkzeug deponieren, bzw. dauernd mitschleppen ? Für solche Arbeiten reichen die erwähnten Werkzeugkästen problemlos aus.

Gruß, hs
 
Thema: Aldi- Werkzeugsatz --Frage für mein Anwendungsgebiet
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