2T-Schmierung

Diskutiere 2T-Schmierung im Forum Ketten- + Motorsägen im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo zusammen, habe mich nach längerer Mitlesezeit auch mal angemeldet. Zum Thema Schmierung wurde ja schon einiges geschrieben, es gibt aber...
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rt-andreas

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Hallo zusammen,

habe mich nach längerer Mitlesezeit auch mal angemeldet. Zum Thema Schmierung wurde ja schon einiges geschrieben, es gibt aber noch ein paar Tricks wie man da was verbessern kann. Ich verwende bei Säge, Rasenmäher Motorrad und Modellauto,sprich alles was 2taktet und Benzin frißt einen Zusatz von MoS2 = Molybdänsulfid im Sprit. Dosierung 25ml feinste Schlämmung des Feststoffes auf 1l 2T-Öl, reinkippen (Spritze aus Aphotheke) Dose zu gut durchschütteln und Benzin mischen mit der Brühe wie gewohnt. Vorteil das Benzin "schimmert" gräulich, man weiß also immer obs schon gemischt ist oder nicht. Die Schmierwirkung und der Schutz vor Kolbenfressern ist enorm verbessert, die Lager verschleißen ebenfalls deutlich weniger. Meine Solo-Sägen wie auch der Rasenmäher sind nun so eingestellt, dass sie unter Vollast ein hellgraues Auspuffbild aufweisen (wie früher die Autos mit Bleisprit nach Autobahnvollast) Verbrauch der Kettensägen ging mit der Einstellung um ca 20% -30% zurück. Trotz der mageren Einstellung nie Probleme mit Kolbenfressern oder ähnlichen thermischen oder Ölmangelproblemen gehabt.
Nur eines gilt es zu beachten: viel hilft nicht viel im Gegenteil. Gibt man zuviel MoS2 zu kann sich an der Kerze ein Faden bilden und die Zündung setzt aus. Die 20-25ml auf 1l Öl hat sich bei mir bewährt, keine Fäden aber sehr gute Schmierwirkung.
Ist noch ein Getriebe mit Öl irgendwo im Spiel, Gartenfräse..-, auch da hilft der Zusatz ca 30ml/lÖl ist angebracht. Im Auto/BMW-Motorrad ist das zeug auch in Getriebe und Differenzial drin sein weit über 100tkm, schaltet besser bei weniger Verschleiß
Das Zeug gibt es von verschiedenen herstellern, bekanntestes ist wohl Liqui Molly - Öladditiv mit MoS2. Gibts in fast jedem Baumarkt oder Autozubehörhandel.
2TÖl: Hier muß man auch auf Qualität achten. Das Öl ist einmal in Grundviskositäten eingeteilt und zum Anderen mit Additiven gemischt. Ersteres bestimmt u.a. den Flammpunkt also ob und ab wann das Öl verbrennt. Da gibt es gewaltige Spannen von knapp über 100°C bis über 230°C Flammpunkt. Je nach Belastung = Hitze im Motor sollte man da was nehemn mit hohem Flammpunkt. Nachteil das kann bei großem, langen also "kaltem" Auspuff diesen etwas schneller zusetzen.
Hier hilft wiederum der 2te Faktor die Additive. Da sind neben Schmierverbesserern auch Reiniger drin die Ölkohle abbauen und die Bildung neuer besser deren Ablagerung, verhindern. Dabei spielt die Menge =Konzentration dieser Stoffe eine wichtige Rolle. Man darf nur so weit mit dem Ölanteil runtergehen wie es der Ölhersteller angibt!! Sagt der bis 1:40 ist das die Grenze auch wenn der Motor 1:50 oder 1:100 verträgt. Mischt man zu dünn an, reicht das Additiv nichtmehr aus um die Ölkohleablagerung zu minimieren. Folge - trotz weniger Ölanteil setzt sich der Motor/Auspuff viel schneller zu als mit größerem Ölanteil. Eingentlich erstmal verblüffend aber doch nachvollziehbar. Daher ein Öl bevorzuigen das man auch bist 1:100 oder mehr verdünnen kann, so ist man bei den Additiven immer auf der sicheren Seite.
Anderes Thema:
Lagerdauer heutiger Benzine möglcihst nicht über 4Monate da sie viele EtherEster enthalten die in Mischung langsam aber sicher sich verändern (mit sich selbst bzw mit der Kanisterwand reagieren). Auch ist in jedem Sprit Butan mit drin wegen des Kaltstarts, das dampft aus und schon kann man die Säge nichtmehr starten. Abhilfe könnte man schon schaffen, einfach das Butan ersetzen. Habe ich schonmal gemacht an abgelegenem Ort um das Spritzeug doch noch einsetzen zu können. Einfach Butangas in der Budel (Feuerzeugnachfüllpatrone oder Campinggaskartusche unter 0°C abkühlen (war eh saukalt daher ja auch kein Start möglich) Benzin ebenfalls kalt. Unter 0°C belinbt Butan flüssig also Kartusche aufgemacht und zum ebenfalls unter 0°C kalten (so -5° waren es bestimmt) zugegeben und verrührt. Aufgetankt und Start klappte wie sonst gewohnt. Ist ne absolute Notlösung aber wenn Not am Mann ist muß man sich zu helfen wissen.
So ist doch etwas länger geworden, hilft aber möglicherweise einige Klarheiten zu beseitigen.

Gruß
Andreas
So zum selber weiterlesen noch ein paar Links zu dem Thema:
http://www.molyduval.com/de/prod/prodframe.htm unter MoS2
Für Ölsorten und Flammpunkte/Viskositäten gibts hier Datenblätter unterschiedlicher 2und 4T Öle zum ansehen:
http://www.wunsch-oele.de/beschreibungen.php
 
Hallo Andreas,

sehr interessanter Beitrag, habe ihn mit sehr viel Interesse gelesen.

Aber wenn ich mir den Aufwand so ansehe.

Benzin zu kaufen , das dann ja immer noch Benzol und sonstige nette Beimischungen hat und immer noch nur ien paar Monate haltbar ist. Kostenpunkt für 5 L ca 7€, dann die 100ml Ölampulle 1€ und dann noch das Additiv (was dies kostet, keine Ahnung) dann fahre ich lieber an die übernächste Tanke bei uns und hole mir 5l Aspen für 13€, das stinkt nicht und enthält keine Benzol.

Wobei ich sagen muß, in meinen 4t- Benzinrasenmäher schütte ich auch nur gewöhnlichen Sprit. Da halten 5l ca 2-3 Monate und ich habe meine Nase nicht direkt am Auspuff.

Gruß

Thomas
 
Wer nur wenig braucht kann Aspen... kaufen. Da bei uns ein Moped fährt, dazu Sägen und Rasenmäher und ein kleines Notsromaggregat für dann und wann stehen eh 20l 2TÖlgebinde rum. Mit 100ml Ampulen in homöopatischer Dosis kann ich nix anfangen.
Vollsyntöl kostet rund 9EUR/l bei guter bis sehr guter Qualität, der MoS2 Zusatz rund 10 EUR bei 180ml Inhalt. Ins Moped kommt eben 1l Öl mit 25ml MoS2 in den Öltank, sonst halt entsprechend Ölanteil mit MoS in 20l Kanister. Das als Aspen zu kaufen neee.
Scön wäre es ja wenn auch die SägenRasenmäher wie unser Einachstrecker mit Diesel als 2takter laufen würden. Billigstes 15W40 Öl vom Baumarkt und altes Pommesöl aus der Fritteuse oder altes Hydrauliköl und schon tuckert er ab.
Gruß
Andi

P.S.
Jeder weiß ja wohl, dass größere Mengen Benzin/Mischung in UN-Nummergeprüften Behältern nach GGVS transportiert werden müssen? Vor allem bei Diesel aber auch 4tBenziner ist das 2t Gemisch kein Reservekraftstoff!! sprich sollte was passieren oder man wird kontrolliert und der Sprit ist nicht für den KFZ-Motor geeignet und nicht in UN-Nr Behälter gibts Ticket zu löhnen! Daher u.U. einfach mal einen 5l Behälter in dem Scheibenreinigerkonzentrat.. drin war und der Flammensymbol -Aufkleber sowie UN-Nr eingeprägt hat aufbewahren für den Sprit. den dann in eienm Karton im Wagen und gesetzlich ist alles OK. Auch wenn der Behälter mieser ist wie ein Plastikreservekanister - solange er die Nummrer hat und der Kanister nicht ist er eben rechtlich besser.
 
Hallo Andreas,

dein Beitrag mit dem Molybdaensulfid ist sehr interessant. Als aktiver Natur- und Umweltschützer interessiert mich allerdings natürlich die Umweltverträglichkeit! Auch das Blei wurde ja aus Umwelt- und Gesundheitsgründen aus dem Benzin genommen.

In unseren drei Viertakt-Rasen-/Wiesenmähern und dem Einachsschlepper verwenden wir auch ausschließlich Normal-Benzin. Wir lagern unser Benzin in einem 25 Liter-Kanister aus dem dann immer ein 5 l-K. für Normalbenzin und ein 5 l-Kanister Mischung getankt wird (wir verbrauchen im Monat ca. 5 Liter Normalbenzin für unsere Mäher).
 
Hallo traktorist2222,

MoS2 ist ungefährlich gibt es auch als natürliches Mineral so wie Graphit auch. In dem Link oben zu MoS2 steht u.a.:
-Molybdändisulfid ist absolut ungiftig. Aufgrund eingehender wissenschaftlicher Untersuchungen steht fest, dass es sich bei Molybdändisulfid um eine der unlöslichsten Verbindungen handelt, die nur von Chlor, Fluor, Königswasser, kochender Salz- und Salpetersäure angegriffen wird. Bei der Verwendung von Molybdändisulfid - Schmiermitteln sind daher keine besonderen Schutzvorkehrungen zu treffen. Es besteht auch keine Gefahr bei der Lagerung.
Auch das hier geht in die Richtung:
Gegenüber dem Grafit als Schmiermittel ist das bessere Haftvermögen des Molybdändisulfides an Metallflächen hervorzuheben. Dies ist bedingt durch die Nebenvalenzen des Schwefels, wobei hier jedoch besonders daraufhin zuweisen ist, dass es sich hierbei keineswegs etwa um freien Schwefel mit seinen bekannten unangenehmen Nebenerscheinungen handelt. Der Schwefel ist im Molybdändisulfid - Molekül so fest gebunden, dass er unter keinen Umständen frei wird, es sei denn bei der Zersetzungstemperatur, die bei vollem Luftzutritt etwa bei 450° C liegt. Ein weiterer Unterschied gegenüber dem Grafit liegt darin, dass der Grafit bei hohen Temperaturen sowie im Vakuum schmierunwirksam wird.
Also vom Umweltstandpunkt aus unbedenklich zudem sind es selbst gegenüber dem Bleigehalt im Benzin nur winzige Mengen. Die Giftigkeit von Mo ist gegenüber von Blei praktisch zu vernachlässigen (selbst Kochsalz ist giftig, ebenso destilliertes Wasser, die Menge macht das Gift und da schlägt sich Molybdän ganz gut) Wenn ein Motor... länger lebts schont er auch die Resurcen - sozusagen Umweltschutz durch die Hintertüre. Das was an Schwefel u.U. frei wird ist ebenfalls unbedenklich. Durch die Rauchgasentschwefelung "fehlt" nun der Schwefel auf dem Acker/Waldboden. Je nach Erntemöglichkeit entziehen z.B. Weizen und Co pro Hektar einige zig kg Schwefel dem Boden pro ha. Daher hat man früher Schwefel(ammonium) gedüngt, dann nichtmehr (wegen saurem Regen) und heute wird wieder Schwefel eingesetzt.
Gruß
Andreas
 
Ich kenn aber auch einige kritsche Stimmen, die zumindst bei Neumotoren (allerdings LKW-Diesel) vor dem Einsatz von MoS2 warnen. Es kann (nicht muß!) zum Aufbau von Schichten kommen und unzulässig enges Lagerspiel verursachen.
Was letztendlich zu Motorschäden führt.

Aber wie das bei den 2T Motoren ist, bin ich überfragt. Und wenn die Dinger mal ausgelullt sind, spielts eh keine Rolle mehr.

mfg
 
Thema: 2T-Schmierung
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