18mm Loch zum Oval erweitern

Diskutiere 18mm Loch zum Oval erweitern im Forum Metallbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Hallo, ein 10x50mm Baustahl mit 18mm Bohrung ist als Zapfenlager in einen Betonpfeiler eingemörtelt. Um eine Verstellbarkeit zu erreichen, möchte...
Zum Fräsen noch was: Ich hab auf meiner Tischbohrmaschine auch schon Fräsarbeiten durchgeführt. Da durfte ich mit einem scharfen Fräser in der Tiefe jeweils nur wenige Zehntel zustellen. Einen Schlitz in Blech zu fräsen kann ich mir momentan nicht vorstellen. Freihändig schon gar nicht.
Ich vermute, du vergleichst hier gerade Äpfel mit Birnen, denn das hängt ganz stark vom verwendeten Fräser ab. Was für einen Fräser hast du denn in der Maschine?

Ich habe einen alten Bosch grün Oberfräsmotor, den ich in einem Bohrständer mit Koordinatentisch verbaut habe. Damit kann ich ebenfalls mit einem klassischen Ein- oder Zweischneider Aluteile Fräsen. Die Frästiefe sollte 1 mm nicht übersteigen und man muss zügig kurbeln, damit die Vorschubgeschwindigkeit halbwegs passt. Nutze ich ehrlich gesagt so gut wie nie und es ist eher eine Spielerei, aber es funktioniert. Solch ein Fräser ist gemeint. (Nur dass es in meinem Fall irgendein billiger NoName HSS-Fräse ist. VHM würde bei der nicht vorhandenen Steifigkeit des Bohrständers sofort brechen. Aber es geht mir nur um die Schneidengeometrie.)
Freihand im Sinne von "die Oberfräse über das Blech schieben" könnte man mit so einem Fräser niemals arbeiten, weil er nicht spandickenbegrenzt ist und sich somit sofort verhaken und brechen würde.

Frässtifte für Geradschleifer haben eine vollkommen andere Schneidengeometrie. Die sind für Freihandarbeiten ausgelegt und haben nicht nur deutlich mehr Schneiden, sondern auch einen abweichenden Spanwinkel - sie reiben und schaben eher als dass sie sich aggresiv in das Material hineinziehen. (Durch die hohe Drehzahl kommt es einem trotzdem recht aggressiv vor, aber die einzelnen Späne sind schön dünn.)

Das ist sehr ähnlich zu Kreissägeblättern von Kapp- und Zugsägen, die aus Sicherheitsgründen ebenfalls einen negativen Spanwinkel aufweisen. Das Sägeblatt erzeugt somit eine Kraft entgegen der Vorschubrichtung und drückt sich selbst aus dem Schnitt heraus und begrenzt somit die Spandicke.

Der normale Zweischneider, den ich oben verlinkt habe, hat einen positiven Spanwinkel. Er zieht sich also sehr leicht in das Material rein. Das merkt man sogar auf zwangsgeführten Maschinen, wenn man z.B. auf einer gut genutzten Fräsmaschine mit ein wenig Umkehrspiel in den Achsen versucht, mit so einem Fräser im Gleichlauf zu fräsen.
 
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Mit genau so Einem habe ich schon Aluminium bearbeitet und auch den Bohrtisch meiner Tischbohrmaschine planparallel zur Rotationsachse der Tischaufnahme nachgearbeitet. Die gabs bei uns früher mal mit Sonderschaft, für den kein Schreiner eine Spannzange hat, bei uns in der Firma. Damit wurden aus Sperrholzelementen sowie Furnierbeschichteten Aluelementen Ausschnitte sowie ganze Teile in Hochgeschwindigkeitsbearbeitung herausgeschnitten.
Ansonst nehme ich meist die Frässtifte für Geradschleifer in verschiedenen Varianten. Da sind ja auch die hartmetallbestückten nicht mehr allzuteuer.
Und ja, die Drehzahl liegt mit max 5000U/min am unteren Ende des Erträglichen.

PS
 
Um mal wieder auf das Kernproblem zurückzukommen. Wenn ich das richtig verstanden habe, soll in 10mm Baustahl ein Langloch (kein Oval) rein mit Länge 38mm. Im Moment ist schon ein 18mm Loch drin.

Mit der etwas schwachbrüstigen Bohmarschine wird das eine spannende Aufgabe. Normalerweise würden ja 3 Stück 18er Löcher mit 1mm Abstand das grobe Material entfernen, den Rest kann man dann mit Stichsäge und Geradschleifer machen. Dagegen spricht das Arbeiten auf einer Leiter und die Stärke des Materials. Auch mit (mehrmals) Vorbohren bin ich skeptisch, dass das bei 18mm klappt.

Stufenbohrer für das 18er Loch könnte je nach Modell gerade noch funktionieren, wenn man von beiden Seiten bohrt. Aber auch da braucht man dann besser zwei Hände um die Maschine festzuhalten - dann hat man aber keine mehr um sich selbst irgendwo festzuhalten.

D.h. so sieht es im Moment aus:
1_Ist.png


Und so soll es aussehen?

2_Ziel.png
 
Könnte man damit in 2 mm Blech Ausschnitte fräsen (ggf. mit einer Führung)? Hat jemand praktische Erfahrung damit?
Wenn es nur um Löcher für Verschraubungen in 2 oder 3 Größen geht eventuell mit einer Stanze (zb ne alte Spindelpresse mit entsprechenden Stanzwerkzeugen) hab das mal bei nem Kunden gesehen, pro loch so 10 Sekunden....
 
@FastDriver:
Bei zahlreichen Ausschnitten in einer Schranktür ist das Lasern im Auftrag billiger als von Hand mit der Lochstanze (Alfra, Greenlee, usw.). Problem sind die Werkzeugkosten bei seltenen Abmessungen sowie insbes. für Rechtecke und zudem sind die Standzeiten insbes. bei 2 mm V2A (z.B. 1.4301) Blech eingeschränkt.
Ideal wäre Plasma, muss ich jedoch testen (auch Lackabbrandbreite, bei Laser kein Problem, da zuerst die Lackschicht mit geringer Laserleisung abgebrannt wird bevor der eigentliche Stahl geschnitten wird). Laser-CNC Maschine ist wie gesagt zu teuer und Fräsen ist zeitwaufwendig (siehe z.B. die spezielle Rittal CNC Maschine, da baue ich mir jedoch zuerst was selbst).
Nibbeln mit Handgerät kann ich gar nicht und hat AFAIK auch Einschränkungen.


@MSG:
In 10x50 mm Flacheisen ein 18 mm Loch auf 18x38 mm "Langloch" erweitern und dies noch von einer Leiter aus ist nicht so angenehm. Gehe mal davon aus, dass es keine sinnvolle Montage-Alternative ohne Langloch gibt.
Magnetfusskernlochbohrmaschine geht wohl kaum, ist auch schwer, also unhandlich von einer Leiter aus bedient und möglicherweise fehlt eine ausreichende Fläche für den Magnetfuss.
Am einfachsten wäre Plasmaschneiden (ggf. vorher das 2. Loch bohren sofern es saubern aussehen muss), bedarf jedoch Übung für einen sauberen Ausschnitt.
Stufenbohrern sind nicht mein Ding. Mehrfach bohren und feilen ist möglich, jedoch mühsam. Am ehesten dann noch mehrmals Bohren und mit einem Geradschleifer nachbearbeiten. Wichtig ist, sehr gute Boher einzusetzen, vorzugsweise HSS-Co (nicht Lux-usschrott).

Am einfachsten wäre es, einen tragbaren hydraulischen Stanzbügel (z.B. Alfra, Atico,...) mit Langlochstempel einzusetzen, wobei ich nicht weiss, ob es zulässig ist, ein bestehendes Rundloch zu erweitern, da der Stempel dabei nicht gleichmässig belastet wird, müsste man vorab abklären, kenn mich da bei dickwandigem Stanzen zuwenig aus.
 
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Hallo,
@MSG , ja, Langloch. Seit ich denken kann, habe ich immer zwischen Oval und "Rechteck mit Halbkreisen" unterschieden. Im Maschinenbau ist das wohl ein Langloch, das erstere eine Ellipse(?). Dann gibt es noch den Korbbogen und den Bogen allgemein und den Parabelbogen usw..
Ich besorg mit jetzt einen kleinen Fräsersatz und probier' zunächst an der Werkbank.
Grüße Richard
 

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Ich besorg mit jetzt einen kleinen Fräsersatz und probier' zunächst an der Werkbank.
Viel Erfolg! Den Fräserdurchmesser würde ich nicht zu groß nehmen (eher so max 12mm um das bestehende 18mm Loch aufzufräsen).

Wenn der Fräser knapp weniger Durchmesser hat als das Loch zum starten schlägt er durch die Vibration oft auf der einen, dann auf der andern Seite an. Und dann schüttelt es dich ordentlich durch :)
 
Danke, ja. Ich habe das Video von Pferd gesehen und weiß um die Probleme. Als Fräsersatz habe ich den von Ruko im Warenkorb. Zusammen mit einem Bohrständer müsste ich auch halbstationär fräsen können. Fehlt mir nur noch der Koordinatentisch.
Grüße Richard
 
Zusammen mit einem Bohrständer müsste ich auch halbstationär fräsen können. Fehlt mir nur noch der Koordinatentisch.
Von einer Leiter aus eher nicht so praktisch zu bedienen. :)


Ohne Fotos ist es schwer mehr als allgemeine Lösungsansätze zu diskutieren.

Insbes. die Zugänglichkeit sowie die Lage der Anschlussteile spielen da eine Rolle. Massgebend wäre auch zu wissen, ob das Langloch am Ende vollständig abgedeckt ist, oder ob eine saubere Verarbeitung aus ästhetischen Gründen wichtig ist.
 
Hallo,
ich habe nun meine ersten Versuche erfolgreich hinter mir. Mit der Oberfräse (mit Eurohals), daran den Zusatzgriff einer Bohrmaschine geklemmt und in die 6mm Spannzange die Ruko-Fräser an 10mm Stahlplatte ausprobiert.
Das Arbeitsgefühl ist satt und sicher. Der Abtrag ist enorm. Für eine sichere Geradführung denke ich über eine Führungsschiene nach. Nur wie?
Grüße Richard
Nachtrag: Hab nun zwei Langlöcher 28x8mm gebohrt erweitert mit der Fräse (dummerweise hab ich 10mm Fräser) und nun mit der Flachfeile grob nachbearbeitet. Morgen gehts weiter.
 
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Hallo, mit dem neuen 18mm Bohrer von @ric hab ich nun das Oberteil fertiggestellt.
Das Unterteil (mit dem 18mm Langloch) ist im Pfeiler fest verankert und das werde ich Ende Juli machen, wenn ich dort bin. Das rechte Foto ist etwas perspektivisch verzerrt: Die große Schraube sitzt mittig zwischen den beiden kleineren.
IMG_4004.jpegIMG_4005.jpeg
Grüße Richard
 
Thema: 18mm Loch zum Oval erweitern
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